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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Von solcher würd zu sein/ daß auch darvon erklungen

Die Olympischen Spiel/ sie wurden laut gesungen /

Es war nur Ambrosien/ nur lauter Neckter-Wein /

Was in dem Schau. Tonneel Herodotus bracht ein.

Thedorus Goza sagt: Vnd würde mit entrissen

Mein raster Bücher-Schatz/ so wolt ichs endlich müssen /

Wenn nur Plutarchus bleibt/ so leb ich schon vergnügt /

Weil in Historien die Perl der Künsten liegt.

Historien die sind der Schatz der Ewigkeiten /

Die klügste Feder kan ihr lob nicht gnug bedeuten /

Kein ding verewigt sich: Was nicht der Feder Gunst /

Der späten Nach-Welt sagt: Vmbsonst ist alle Kunst.

Marpesisch Marmelstein wird durch die Flamm bezwungen /

Der trotze Felß im Meer wird durch die Zeit gedrungen

Zu beugen sein Genick. Der Rost/ die Zeit/ die Schab /

Bricht aller Helden Ruhm und ihr Gedächtnüß ab.

Durch die Historien bleib alles unversehret /

Das ungeborne Kind wird schon dadurch gelehret

Der höllisch Lasterpful wird in unsauß getilgt /

Die güldne Tugend Straß wird uns fast eingemilcht.

Der Finsternüß kan man durch sie sich so entreiße

Daß Kindes Kindes Kind mit Fingern uns muß weißen:

Von solcher würd zu sein/ daß auch darvon erklungen

Die Olympischen Spiel/ sie wurden laut gesungẽ /

Es war nur Ambrosien/ nur lauter Neckter-Wein /

Was in dem Schau. Tonneel Herodotus bracht ein.

Thêdorus Goza sagt: Vnd würde mit entrissen

Mein raster Bücher-Schatz/ so wolt ichs endlich müssen /

Wenn nur Plutarchus bleibt/ so leb ich schon vergnügt /

Weil in Historien die Perl der Künsten liegt.

Historien die sind der Schatz der Ewigkeiten /

Die klügste Feder kan ihr lob nicht gnug bedeutẽ /

Kein ding verewigt sich: Was nicht der Feder Gunst /

Der spätẽ Nach-Welt sagt: Vmbsonst ist alle Kunst.

Marpesisch Marmelstein wird durch die Flamm bezwungen /

Der trotze Felß im Meer wird durch die Zeit gedrungen

Zu beugen sein Genick. Der Rost/ die Zeit/ die Schab /

Bricht aller Helden Ruhm und ihr Gedächtnüß ab.

Durch die Historien bleib alles unversehret /

Das ungeborne Kind wird schon dadurch gelehret

Der höllisch Lasterpful wird in unsauß getilgt /

Die güldne Tugend Straß wird uns fast eingemilcht.

Der Finsternüß kan man durch sie sich so entreißë

Daß Kindes Kindes Kind mit Fingern uns muß weißen:

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        <p>Wenn nur Plutarchus bleibt/ so leb ich schon vergnügt /</p>
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        <p>Marpesisch Marmelstein wird durch die Flamm bezwungen /</p>
        <p>Der trotze Felß im Meer wird durch die Zeit gedrungen</p>
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[0019] Von solcher würd zu sein/ daß auch darvon erklungen Die Olympischen Spiel/ sie wurden laut gesungẽ / Es war nur Ambrosien/ nur lauter Neckter-Wein / Was in dem Schau. Tonneel Herodotus bracht ein. Thêdorus Goza sagt: Vnd würde mit entrissen Mein raster Bücher-Schatz/ so wolt ichs endlich müssen / Wenn nur Plutarchus bleibt/ so leb ich schon vergnügt / Weil in Historien die Perl der Künsten liegt. Historien die sind der Schatz der Ewigkeiten / Die klügste Feder kan ihr lob nicht gnug bedeutẽ / Kein ding verewigt sich: Was nicht der Feder Gunst / Der spätẽ Nach-Welt sagt: Vmbsonst ist alle Kunst. Marpesisch Marmelstein wird durch die Flamm bezwungen / Der trotze Felß im Meer wird durch die Zeit gedrungen Zu beugen sein Genick. Der Rost/ die Zeit/ die Schab / Bricht aller Helden Ruhm und ihr Gedächtnüß ab. Durch die Historien bleib alles unversehret / Das ungeborne Kind wird schon dadurch gelehret Der höllisch Lasterpful wird in unsauß getilgt / Die güldne Tugend Straß wird uns fast eingemilcht. Der Finsternüß kan man durch sie sich so entreißë Daß Kindes Kindes Kind mit Fingern uns muß weißen:

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/19>, abgerufen am 21.11.2024.