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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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solches erweiset dieses Weib/ in dem sie durch ein außgesonnenes Stucklein von dem Bildhauer heraus locket/ was sonsten niemand von ihm erfahren konte.

2. In Schrecken fährt oftmals ein Wort heraus/ das sonsten wol in Hertzen blieb / wie das Exempel dieses Bildhauers bezeiget.

104. Einer Marggräfin zu Meissen träumet/ ein Engel bringe ihr einen bittern Trunck.

Von Frau Agnes Marggraff Heinrichs zu Meissen andern Gemahlin wird erzehlet/ daß / als sie auff dem Schloß Scharffenberg/ sehr kranck darnieder gelegen/ Ihr im Schlaff geträumet/ als ob ein Engel mit einem güldenen Becher auff sie zugienge und Ihr daraus zutrüncke: Da sie nun denselben angenommen/ daraus getruncken und gekostet/ wie er mit sehr bittern Wein ein geschencket war; Hätte sie gesaget: Ach wie ein bitter Trunck ist dieses: Darauff der Engel geantwortet: Ja / liebe Fürstin/ der Trunck ist bitter /

solches erweiset dieses Weib/ in dem sie durch ein außgesonnenes Stucklein von dem Bildhauer heraus locket/ was sonsten niemand von ihm erfahren konte.

2. In Schrecken fährt oftmals ein Wort heraus/ das sonsten wol in Hertzen blieb / wie das Exempel dieses Bildhauers bezeiget.

104. Einer Marggräfin zu Meissen träumet/ ein Engel bringe ihr einen bittern Trunck.

Von Frau Agnes Marggraff Heinrichs zu Meissen andern Gemahlin wird erzehlet/ daß / als sie auff dem Schloß Scharffenberg/ sehr kranck darnieder gelegen/ Ihr im Schlaff geträumet/ als ob ein Engel mit einem güldenen Becher auff sie zugienge und Ihr daraus zutrüncke: Da sie nun denselben angenommen/ daraus getruncken und gekostet/ wie er mit sehr bittern Wein ein geschencket war; Hätte sie gesaget: Ach wie ein bitter Trunck ist dieses: Darauff der Engel geantwortet: Ja / liebe Fürstin/ der Trunck ist bitter /

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[244/0264] solches erweiset dieses Weib/ in dem sie durch ein außgesonnenes Stucklein von dem Bildhauer heraus locket/ was sonsten niemand von ihm erfahren konte. 2. In Schrecken fährt oftmals ein Wort heraus/ das sonsten wol in Hertzen blieb / wie das Exempel dieses Bildhauers bezeiget. 104. Einer Marggräfin zu Meissen träumet/ ein Engel bringe ihr einen bittern Trunck. Von Frau Agnes Marggraff Heinrichs zu Meissen andern Gemahlin wird erzehlet/ daß / als sie auff dem Schloß Scharffenberg/ sehr kranck darnieder gelegen/ Ihr im Schlaff geträumet/ als ob ein Engel mit einem güldenen Becher auff sie zugienge und Ihr daraus zutrüncke: Da sie nun denselben angenommen/ daraus getruncken und gekostet/ wie er mit sehr bittern Wein ein geschencket war; Hätte sie gesaget: Ach wie ein bitter Trunck ist dieses: Darauff der Engel geantwortet: Ja / liebe Fürstin/ der Trunck ist bitter /

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/264>, abgerufen am 22.11.2024.