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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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enie Oration oder Predigt solle zu dem Volck halten? Darauff Ihm dieser zur Antwort geben: Erubescerem optimo jure, si tantae multitudini consulens dicerem ex tempore, Ich müste mich ja billich schämen/ wann ich ohne sonderbarem Bedacht und vorherge gangenen studiren reden solte/ da ich doch gemeiniglich aufftrete/ mit meiner Oration oder Rede einer gantzen Gemeine zu dienen.

1. Dieses sollen alle Prediger in acht nehmen/ und wenn es die Noht nicht erfordert/ ja nicht ex tempore aufftreten und predigen/ sondern zuvor fleißig auf ihre Predigten studieren. Denn gewiß man lehret viel nützlicher/ ist auch viel behertzter zum Reden/ wenn man studieret und auff eine Sache gedacht hat / als wenn man hersaget/ was einem ins Maul kömpt. Da sind denn nichts als scopae difsolutae, und solche Dinge/ die sich auffeinander und zu einander nicht schicken.

2. Es sollen aber ihnen dieses nicht allein Prediger/ sondern auch Schul-Lehrer lassen gesaget seyn. Denn de paribu[unleserliches Material] he ist es/ par est ratio,

enie Oration oder Predigt solle zu dem Volck halten? Darauff Ihm dieser zur Antwort geben: Erubescerem optimo jure, si tantae multitudini consulens dicerem ex tempore, Ich müste mich ja billich schämen/ wann ich ohne sonderbarem Bedacht und vorherge gangenen studiren reden solte/ da ich doch gemeiniglich aufftrete/ mit meiner Oration oder Rede einer gantzen Gemeine zu dienen.

1. Dieses sollen alle Prediger in acht nehmen/ und wenn es die Noht nicht erfordert/ ja nicht ex tempore aufftreten und predigen/ sondern zuvor fleißig auf ihre Predigten studieren. Denn gewiß man lehret viel nützlicher/ ist auch viel behertzter zum Reden/ wenn man studieret und auff eine Sache gedacht hat / als wenn man hersaget/ was einem ins Maul kömpt. Da sind denn nichts als scopae difsolutae, und solche Dinge/ die sich auffeinander und zu einander nicht schicken.

2. Es sollen aber ihnen dieses nicht allein Prediger/ sondern auch Schul-Lehrer lassen gesaget seyn. Denn de paribu[unleserliches Material] he ist es/ par est ratio,

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[256/0276] enie Oration oder Predigt solle zu dem Volck halten? Darauff Ihm dieser zur Antwort geben: Erubescerem optimo jure, si tantae multitudini consulens dicerem ex tempore, Ich müste mich ja billich schämen/ wann ich ohne sonderbarem Bedacht und vorherge gangenen studiren reden solte/ da ich doch gemeiniglich aufftrete/ mit meiner Oration oder Rede einer gantzen Gemeine zu dienen. 1. Dieses sollen alle Prediger in acht nehmen/ und wenn es die Noht nicht erfordert/ ja nicht ex tempore aufftreten und predigen/ sondern zuvor fleißig auf ihre Predigten studieren. Denn gewiß man lehret viel nützlicher/ ist auch viel behertzter zum Reden/ wenn man studieret und auff eine Sache gedacht hat / als wenn man hersaget/ was einem ins Maul kömpt. Da sind denn nichts als scopae difsolutae, und solche Dinge/ die sich auffeinander und zu einander nicht schicken. 2. Es sollen aber ihnen dieses nicht allein Prediger/ sondern auch Schul-Lehrer lassen gesaget seyn. Denn de paribu_ he ist es/ par est ratio,

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/276>, abgerufen am 22.11.2024.