Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.zu wiederrussen/ und also sein Leben zu fristen/ oder aber/ da Er auff der Ketzerey bestehen wolte/ das Büschlein Reißig und Feuer/ etc. Da solches erwehnter Schulmeister vernommen/ ist er auff die Knie gefallen/ hat den König vor solche ihm erzeigete Gnade unterthänigst gedancket/ und für aller Welt öffentlich dahin sich erkläret / daß nehest GOTTer keines Menschen auff Erden Auseben und Autorität höher achte / auch keinen Menschen auff Erden mehr ehre und liebe/ denn seinen Herrn und König: Jedoch könne und solle er GOTT in Himmel nicht schmehen und unehren/ mit verleugnung seiner ewigen alllein seligmachenden Warheit/ deren Er durch den heiligen Geist in seinem Hertzen überzeuget/ und gewiß/ für deren Offenbahrung und Erkäntniß Er dem Sohne Gottes in alle Ewigkeit dancken wolte: Hat demnach das Büschlein Reißig für ihm liegende erwischet/ dasselbe gehertzet und geküsset/ und gesagt: Odu aller liebstes Büschlein/ mir ist lieber/ daß du mich durch das Feuer und zeitlichen Todt aus diesem elenden Leben hinweg räumest / denn daß ich wieder meinem allergnädigsten GOTT und Vater im Himmel wissentlich handeln/ und das theuer Rosinfarbe Blut/ seines lieben Sohns/ so für mich armen Sünder vergossen ist/ durch verleugnung seiner Göttlichen/ und durch den heiligen Geist mir offenbarten Warheit/ schänden/ und mit Füssen tre- zu wiederrussen/ und also sein Leben zu fristen/ oder aber/ da Er auff der Ketzerey bestehen wolte/ das Büschlein Reißig und Feuer/ etc. Da solches erwehnter Schulmeister vernommen/ ist er auff die Knie gefallen/ hat den König vor solche ihm erzeigete Gnade unterthänigst gedancket/ und für aller Welt öffentlich dahin sich erkläret / daß nehest GOTTer keines Menschen auff Erden Auseben und Autorität höher achte / auch keinen Menschen auff Erden mehr ehre und liebe/ denn seinen Herrn und König: Jedoch könne und solle er GOTT in Himmel nicht schmehen und unehren/ mit verleugnung seiner ewigen alllein seligmachenden Warheit/ deren Er durch den heiligen Geist in seinem Hertzen überzeuget/ und gewiß/ für deren Offenbahrung und Erkäntniß Er dem Sohne Gottes in alle Ewigkeit dancken wolte: Hat demnach das Büschlein Reißig für ihm liegende erwischet/ dasselbe gehertzet und geküsset/ und gesagt: Odu aller liebstes Büschlein/ mir ist lieber/ daß du mich durch das Feuer und zeitlichen Todt aus diesem elenden Leben hinweg räumest / denn daß ich wieder meinem allergnädigsten GOTT und Vater im Himmel wissentlich handeln/ und das theuer Rosinfarbe Blut/ seines lieben Sohns/ so für mich armen Sünder vergossen ist/ durch verleugnung seiner Göttlichen/ und durch den heiligen Geist mir offenbarten Warheit/ schänden/ und mit Füssen tre- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0029" n="9"/> zu wiederrussen/ und also sein Leben zu fristen/ oder aber/ da Er auff der Ketzerey bestehen wolte/ das Büschlein Reißig und Feuer/ etc. Da solches erwehnter Schulmeister vernommen/ ist er auff die Knie gefallen/ hat den König vor solche ihm erzeigete Gnade unterthänigst gedancket/ und für aller Welt öffentlich dahin sich erkläret / daß nehest GOTTer keines Menschen auff Erden Auseben und Autorität höher achte / auch keinen Menschen auff Erden mehr ehre und liebe/ denn seinen Herrn und König: Jedoch könne und solle er GOTT in Himmel nicht schmehen und unehren/ mit verleugnung seiner ewigen alllein seligmachenden Warheit/ deren Er durch den heiligen Geist in seinem Hertzen überzeuget/ und gewiß/ für deren Offenbahrung und Erkäntniß Er dem Sohne Gottes in alle Ewigkeit dancken wolte: Hat demnach das Büschlein Reißig für ihm liegende erwischet/ dasselbe gehertzet und geküsset/ und gesagt: Odu aller liebstes Büschlein/ mir ist lieber/ daß du mich durch das Feuer und zeitlichen Todt aus diesem elenden Leben hinweg räumest / denn daß ich wieder meinem allergnädigsten GOTT und Vater im Himmel wissentlich handeln/ und das theuer Rosinfarbe Blut/ seines lieben Sohns/ so für mich armen Sünder vergossen ist/ durch verleugnung seiner Göttlichen/ und durch den heiligen Geist mir offenbarten Warheit/ schänden/ und mit Füssen tre- </p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0029]
zu wiederrussen/ und also sein Leben zu fristen/ oder aber/ da Er auff der Ketzerey bestehen wolte/ das Büschlein Reißig und Feuer/ etc. Da solches erwehnter Schulmeister vernommen/ ist er auff die Knie gefallen/ hat den König vor solche ihm erzeigete Gnade unterthänigst gedancket/ und für aller Welt öffentlich dahin sich erkläret / daß nehest GOTTer keines Menschen auff Erden Auseben und Autorität höher achte / auch keinen Menschen auff Erden mehr ehre und liebe/ denn seinen Herrn und König: Jedoch könne und solle er GOTT in Himmel nicht schmehen und unehren/ mit verleugnung seiner ewigen alllein seligmachenden Warheit/ deren Er durch den heiligen Geist in seinem Hertzen überzeuget/ und gewiß/ für deren Offenbahrung und Erkäntniß Er dem Sohne Gottes in alle Ewigkeit dancken wolte: Hat demnach das Büschlein Reißig für ihm liegende erwischet/ dasselbe gehertzet und geküsset/ und gesagt: Odu aller liebstes Büschlein/ mir ist lieber/ daß du mich durch das Feuer und zeitlichen Todt aus diesem elenden Leben hinweg räumest / denn daß ich wieder meinem allergnädigsten GOTT und Vater im Himmel wissentlich handeln/ und das theuer Rosinfarbe Blut/ seines lieben Sohns/ so für mich armen Sünder vergossen ist/ durch verleugnung seiner Göttlichen/ und durch den heiligen Geist mir offenbarten Warheit/ schänden/ und mit Füssen tre-
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