Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.vermach ich unsern Pfaffen / (Nobiliss. cum voce tremulante) So vermak ick usern Papen/ (Notar.) dausend dicke Thaler/ (Nobiliss.) dusend: O wo stekt my et in de Syde/ ick känt nit seggen! Die Herren Patres sehen/ daß sie ungern von dem Gelde wolte legiren, haben nachmaln sie vermahnet/ GOtt die Ehre zu geben/ und da sie ja das Geld wolte zusammen behalten/ so möchte sie doch von der grossen Schäfferey dem Kloster das vierdte Theil ihrer Schaffe vermachen/ welches sie endlich gewilliget: (Notar.) So vermache ich unsern Pfaffen/ (Nobilss.) So vermakick usern Papen/ (Notar.) den vierdten Theil meiner Schaffe/ (Nobiliss.) en vortel von enem Schape? Womit die Herren Jesuiten seynd abgespeiset worden/ und schamroht mit sampt dem Notario davon gangen. 1. Hier siehet man/ was die Jesuiten im Schilde führen/ und warumb es ihnen zu thun ist/ nemlich umbs Geld/ nicht aber umb der Leute Seeligkeit. Wer es nicht besser gewesen/ sie hetten diese Adeliche frau in Sterbens-Nöthen auff Christum gewiesen/ als daß sie in ihre Güter eingewiesen seyn wolten. vermach ich unsern Pfaffen / (Nobiliss. cum voce tremulante) So vermak ick usern Papen/ (Notar.) dausend dicke Thaler/ (Nobiliss.) dusend: O wo stekt my et in de Syde/ ick känt nit seggen! Die Herren Patres sehen/ daß sie ungern von dem Gelde wolte legiren, haben nachmaln sie vermahnet/ GOtt die Ehre zu geben/ und da sie ja das Geld wolte zusammen behalten/ so möchte sie doch von der grossen Schäfferey dem Kloster das vierdte Theil ihrer Schaffe vermachen/ welches sie endlich gewilliget: (Notar.) So vermache ich unsern Pfaffen/ (Nobilss.) So vermakick usern Papen/ (Notar.) den vierdten Theil meiner Schaffe/ (Nobiliss.) en vortel von enem Schape? Womit die Herren Jesuiten seynd abgespeiset worden/ und schamroht mit sampt dem Notario davon gangen. 1. Hier siehet man/ was die Jesuiten im Schilde führen/ und warumb es ihnen zu thun ist/ nemlich umbs Geld/ nicht aber umb der Leute Seeligkeit. Wer es nicht besser gewesen/ sie hetten diese Adeliche frau in Sterbens-Nöthen auff Christum gewiesen/ als daß sie in ihre Güter eingewiesen seyn wolten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0296" n="276"/> vermach ich unsern Pfaffen / (Nobiliss. cum voce tremulante) So vermak ick usern Papen/ (Notar.) dausend dicke Thaler/ (Nobiliss.) dusend: O wo stekt my et in de Syde/ ick känt nit seggen! Die Herren Patres sehen/ daß sie ungern von dem Gelde wolte legiren, haben nachmaln sie vermahnet/ GOtt die Ehre zu geben/ und da sie ja das Geld wolte zusammen behalten/ so möchte sie doch von der grossen Schäfferey dem Kloster das vierdte Theil ihrer Schaffe vermachen/ welches sie endlich gewilliget: (Notar.) So vermache ich unsern Pfaffen/ (Nobilss.) So vermakick usern Papen/ (Notar.) den vierdten Theil meiner Schaffe/ (Nobiliss.) en vortel von enem Schape? Womit die Herren Jesuiten seynd abgespeiset worden/ und schamroht mit sampt dem Notario davon gangen.</p> <p>1. Hier siehet man/ was die Jesuiten im Schilde führen/ und warumb es ihnen zu thun ist/ nemlich umbs Geld/ nicht aber umb der Leute Seeligkeit. Wer es nicht besser gewesen/ sie hetten diese Adeliche frau in Sterbens-Nöthen auff Christum gewiesen/ als daß sie in ihre Güter eingewiesen seyn wolten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [276/0296]
vermach ich unsern Pfaffen / (Nobiliss. cum voce tremulante) So vermak ick usern Papen/ (Notar.) dausend dicke Thaler/ (Nobiliss.) dusend: O wo stekt my et in de Syde/ ick känt nit seggen! Die Herren Patres sehen/ daß sie ungern von dem Gelde wolte legiren, haben nachmaln sie vermahnet/ GOtt die Ehre zu geben/ und da sie ja das Geld wolte zusammen behalten/ so möchte sie doch von der grossen Schäfferey dem Kloster das vierdte Theil ihrer Schaffe vermachen/ welches sie endlich gewilliget: (Notar.) So vermache ich unsern Pfaffen/ (Nobilss.) So vermakick usern Papen/ (Notar.) den vierdten Theil meiner Schaffe/ (Nobiliss.) en vortel von enem Schape? Womit die Herren Jesuiten seynd abgespeiset worden/ und schamroht mit sampt dem Notario davon gangen.
1. Hier siehet man/ was die Jesuiten im Schilde führen/ und warumb es ihnen zu thun ist/ nemlich umbs Geld/ nicht aber umb der Leute Seeligkeit. Wer es nicht besser gewesen/ sie hetten diese Adeliche frau in Sterbens-Nöthen auff Christum gewiesen/ als daß sie in ihre Güter eingewiesen seyn wolten.
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