Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.siret, nicht in der Meynung geschehen/ als/ wenn sie dafür gehalten/ daß es ihren Verstorbenen etwan nach dem Todt in einem [Greek words] (oder eingebildeten Orth) noch wol ergehen könte. Dann sie ja kein Aufferstehung der Toden/ noch ewiges Leben gegläubet/ sondern gemeynet / wann der Mensch sterbe/ so sey alles aus mit Ihm/ 1. Thessal. 4. Sondern / daß sie nur/ ob sie schon nimmermehr einander wieder sehen würden/ doch zu guter letzt ihre affection gegen die Verstorbene auff solche weiß öffentlich bezeugen wollen. 1. Verstorbene soll man ehrlich zur Erden bestatten/ wie auch die Schrifft haben wil. 2. Sonderlich aber ists ein feiner Christlicher Brauch/ daß man sich mit denselben letzet/ und das: Nun gsegn Euch GOtt der HErre mein/ oder dergleichen bey Beerdigung der Seinen singen läst/ in welchem Gesang dann auch enthalten/ daß man wolle wieder zusammen kommen/ dergleichen Glauben die Heyden nicht haben. 139. Die lasterhaffte Welt. siret, nicht in der Meynung geschehen/ als/ wenn sie dafür gehalten/ daß es ihren Verstorbenen etwan nach dem Todt in einem [Greek words] (oder eingebildeten Orth) noch wol ergehen könte. Dann sie ja kein Aufferstehung der Toden/ noch ewiges Leben gegläubet/ sondern gemeynet / wann der Mensch sterbe/ so sey alles aus mit Ihm/ 1. Thessal. 4. Sondern / daß sie nur/ ob sie schon nimmermehr einander wieder sehen würden/ doch zu guter letzt ihre affection gegen die Verstorbene auff solche weiß öffentlich bezeugen wollen. 1. Verstorbene soll man ehrlich zur Erden bestatten/ wie auch die Schrifft haben wil. 2. Sonderlich aber ists ein feiner Christlicher Brauch/ daß man sich mit denselben letzet/ und das: Nun gsegn Euch GOtt der HErre mein/ oder dergleichen bey Beerdigung der Seinen singen läst/ in welchem Gesang dann auch enthalten/ daß man wolle wieder zusammen kommen/ dergleichen Glauben die Heyden nicht haben. 139. Die lasterhaffte Welt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0321" n="301"/> siret, nicht in der Meynung geschehen/ als/ wenn sie dafür gehalten/ daß es ihren Verstorbenen etwan nach dem Todt in einem <foreign xml:lang="el">[Greek words]</foreign> (oder eingebildeten Orth) noch wol ergehen könte. Dann sie ja kein Aufferstehung der Toden/ noch ewiges Leben gegläubet/ sondern gemeynet / wann der Mensch sterbe/ so sey alles aus mit Ihm/ 1. Thessal. 4. Sondern / daß sie nur/ ob sie schon nimmermehr einander wieder sehen würden/ doch zu guter letzt ihre affection gegen die Verstorbene auff solche weiß öffentlich bezeugen wollen.</p> <p>1. Verstorbene soll man ehrlich zur Erden bestatten/ wie auch die Schrifft haben wil.</p> <p>2. Sonderlich aber ists ein feiner Christlicher Brauch/ daß man sich mit denselben letzet/ und das: Nun gsegn Euch GOtt der HErre mein/ oder dergleichen bey Beerdigung der Seinen singen läst/ in welchem Gesang dann auch enthalten/ daß man wolle wieder zusammen kommen/ dergleichen Glauben die Heyden nicht haben.</p> <p>139. Die lasterhaffte Welt.</p> </div> </body> </text> </TEI> [301/0321]
siret, nicht in der Meynung geschehen/ als/ wenn sie dafür gehalten/ daß es ihren Verstorbenen etwan nach dem Todt in einem [Greek words] (oder eingebildeten Orth) noch wol ergehen könte. Dann sie ja kein Aufferstehung der Toden/ noch ewiges Leben gegläubet/ sondern gemeynet / wann der Mensch sterbe/ so sey alles aus mit Ihm/ 1. Thessal. 4. Sondern / daß sie nur/ ob sie schon nimmermehr einander wieder sehen würden/ doch zu guter letzt ihre affection gegen die Verstorbene auff solche weiß öffentlich bezeugen wollen.
1. Verstorbene soll man ehrlich zur Erden bestatten/ wie auch die Schrifft haben wil.
2. Sonderlich aber ists ein feiner Christlicher Brauch/ daß man sich mit denselben letzet/ und das: Nun gsegn Euch GOtt der HErre mein/ oder dergleichen bey Beerdigung der Seinen singen läst/ in welchem Gesang dann auch enthalten/ daß man wolle wieder zusammen kommen/ dergleichen Glauben die Heyden nicht haben.
139. Die lasterhaffte Welt.
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