Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Krafft Christi überwinden und wieder ihn siegen. 143. Wie der Teuffel die Leute betrügen und Kinder zeugen kan/ Item von Wechsel-Kindern und Kielkröpffen aus Lutheri Tisch-Reden Cap. 9. fol. 105. DOctor Martinus Luther sagte/ daß er selbst von Hertzog Johann Friederich Churfürsten zu Sachsen/ eine Historia gehört hette/ daß ein Geschlecht von Adel in Deutschland gewesen/ dieselbigen wären gebohren von einem Succubo, denn so nennet mans/ wie denn die Melusina zu Lutzelburg/ auch ein Succubus, oder Teuffel/ gewesen ist. Es were aber also zugangen: Ein Edelmann hat ein schön jung Weib gehabt/ die war ihm gestorben und auch begraben worden: Nicht lange darnach/ da lieget der Herr und Knecht in einer Kammer beyeinander/ da kömpt deß Nachts die verstorbene Frau/ und lehnet sich über des Herren Bette/ gleich als redete sie mit ihm. Da nun der Knecht sahe/ daß solches zwier nach einander geschahe/ fraget er den Junckern/ was es doch sey/ und ob ers auch wisse/ daß alle Nacht ein Weibsbild in weissen Kleidern für sein Bett komme: Da Krafft Christi überwinden und wieder ihn siegen. 143. Wie der Teuffel die Leute betrügen und Kinder zeugen kan/ Item von Wechsel-Kindern und Kielkröpffen aus Lutheri Tisch-Reden Cap. 9. fol. 105. DOctor Martinus Luther sagte/ daß er selbst von Hertzog Johann Friederich Churfürstẽ zu Sachsen/ eine Historia gehört hette/ daß ein Geschlecht von Adel in Deutschland gewesen/ dieselbigen wären gebohren von einem Succubo, denn so nennet mans/ wie denn die Melusina zu Lutzelburg/ auch ein Succubus, oder Teuffel/ gewesen ist. Es were aber also zugangen: Ein Edelmann hat ein schön jung Weib gehabt/ die war ihm gestorben und auch begraben worden: Nicht lange darnach/ da lieget der Herr und Knecht in einer Kammer beyeinander/ da kömpt deß Nachts die verstorbene Frau/ und lehnet sich über des Herren Bette/ gleich als redete sie mit ihm. Da nun der Knecht sahe/ daß solches zwier nach einander geschahe/ fraget er den Junckern/ was es doch sey/ und ob ers auch wisse/ daß alle Nacht ein Weibsbild in weissen Kleidern für sein Bett komme: Da <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0327" n="307"/> Krafft Christi überwinden und wieder ihn siegen.</p> <p>143.</p> <p>Wie der Teuffel die Leute betrügen und Kinder zeugen kan/ Item von Wechsel-Kindern und Kielkröpffen aus Lutheri Tisch-Reden Cap. 9. fol. 105.</p> <p>DOctor Martinus Luther sagte/ daß er selbst von Hertzog Johann Friederich Churfürstẽ zu Sachsen/ eine Historia gehört hette/ daß ein Geschlecht von Adel in Deutschland gewesen/ dieselbigen wären gebohren von einem Succubo, denn so nennet mans/ wie denn die Melusina zu Lutzelburg/ auch ein Succubus, oder Teuffel/ gewesen ist.</p> <p>Es were aber also zugangen: Ein Edelmann hat ein schön jung Weib gehabt/ die war ihm gestorben und auch begraben worden: Nicht lange darnach/ da lieget der Herr und Knecht in einer Kammer beyeinander/ da kömpt deß Nachts die verstorbene Frau/ und lehnet sich über des Herren Bette/ gleich als redete sie mit ihm. Da nun der Knecht sahe/ daß solches zwier nach einander geschahe/ fraget er den Junckern/ was es doch sey/ und ob ers auch wisse/ daß alle Nacht ein Weibsbild in weissen Kleidern für sein Bett komme: Da </p> </div> </body> </text> </TEI> [307/0327]
Krafft Christi überwinden und wieder ihn siegen.
143.
Wie der Teuffel die Leute betrügen und Kinder zeugen kan/ Item von Wechsel-Kindern und Kielkröpffen aus Lutheri Tisch-Reden Cap. 9. fol. 105.
DOctor Martinus Luther sagte/ daß er selbst von Hertzog Johann Friederich Churfürstẽ zu Sachsen/ eine Historia gehört hette/ daß ein Geschlecht von Adel in Deutschland gewesen/ dieselbigen wären gebohren von einem Succubo, denn so nennet mans/ wie denn die Melusina zu Lutzelburg/ auch ein Succubus, oder Teuffel/ gewesen ist.
Es were aber also zugangen: Ein Edelmann hat ein schön jung Weib gehabt/ die war ihm gestorben und auch begraben worden: Nicht lange darnach/ da lieget der Herr und Knecht in einer Kammer beyeinander/ da kömpt deß Nachts die verstorbene Frau/ und lehnet sich über des Herren Bette/ gleich als redete sie mit ihm. Da nun der Knecht sahe/ daß solches zwier nach einander geschahe/ fraget er den Junckern/ was es doch sey/ und ob ers auch wisse/ daß alle Nacht ein Weibsbild in weissen Kleidern für sein Bett komme: Da
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/327>, abgerufen am 16.07.2024. |