Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Lieben Freunde/ es ist euer/ so wol auch mein Gefallen/ mir einen Ehegatten zu erwehlen/ darneben habet ihr mir auch zugesaget/ solche/ Sie sey gleich wer sie wolle/ wann sie nur mie gefält / in allen Ehren zu halten/ nun ist die Zeit kommen/ daß ich mir eine schöne Jungfrau/ nicht allein/ die den blosen Namen einer Jungfrau führet/ sondern die warhafftig rein und unbefleckt ist/ nicht weit von hinnen/ ausersehen / und erwehlet/ will auch in kurzen Beylager mir ihr halten/ darumb seyd darauff bedacht/ daß ihr mir eine fröliche Hochzeit helffet machen/ und Sie mit Freuden entpfahet: Die erbarn Leute liesen ihnen solches sehr wohl gefallen / und sprachen: Gnädiger Herr/ was wir euch zugesaget/ wollen wir ehrlich halten / fiengen bald an/ rüsteten sich auffs tapfferste zu einer ehrlichen Hochzeit/ damit an nichts kein Mangel gospüret würde. Der Fürst lud zu solchem Beylager alle seine Bluts-Freunde/ Bekandte und Verwandte/ ließ auch viel herrliche Kleider/ von Gold/ Silber/ Seiden und Edelgesteine/ auff eine Jungfrau in der größe/ als Sie war/ zurichten. Da nun der ernante Tag kam / und jederman mit seufftzen verlangete die neue Braut zusehen/ rüstete sich der Fürst mit vielen Pferden/ und er laß ihm die vornehmste Gesellschafft aus / ihme zu Ehren/ da aber wolte ein Jedweder mit reiten/ und nicht der letzt seyn. In solchem präch- Lieben Freunde/ es ist euer/ so wol auch mein Gefallen/ mir einen Ehegatten zu erwehlen/ darneben habet ihr mir auch zugesaget/ solche/ Sie sey gleich wer sie wolle/ wann sie nur mie gefält / in allen Ehren zu halten/ nun ist die Zeit kommen/ daß ich mir eine schöne Jungfrau/ nicht allein/ die den blosen Namen einer Jungfrau führet/ sondern die warhafftig rein und unbefleckt ist/ nicht weit von hinnen/ ausersehen / und erwehlet/ will auch in kurzen Beylager mir ihr halten/ darumb seyd darauff bedacht/ daß ihr mir eine fröliche Hochzeit helffet machen/ und Sie mit Freuden entpfahet: Die erbarn Leute liesen ihnen solches sehr wohl gefallen / und sprachen: Gnädiger Herr/ was wir euch zugesaget/ wollen wir ehrlich halten / fiengẽ bald an/ rüstetẽ sich auffs tapfferste zu einer ehrlichen Hochzeit/ damit an nichts kein Mangel gospüret würde. Der Fürst lud zu solchem Beylager alle seine Bluts-Freunde/ Bekandte und Verwandte/ ließ auch viel herrliche Kleider/ von Gold/ Silber/ Seiden und Edelgesteine/ auff eine Jungfrau in der größe/ als Sie war/ zurichten. Da nun der ernante Tag kam / und jederman mit seufftzen verlangete die neue Braut zusehen/ rüstete sich der Fürst mit vielen Pferden/ und er laß ihm die vornehmste Gesellschafft aus / ihme zu Ehren/ da aber wolte ein Jedweder mit reiten/ und nicht der letzt seyn. In solchem präch- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0033" n="13"/> Lieben Freunde/ es ist euer/ so wol auch mein Gefallen/ mir einen Ehegatten zu erwehlen/ darneben habet ihr mir auch zugesaget/ solche/ Sie sey gleich wer sie wolle/ wann sie nur mie gefält / in allen Ehren zu halten/ nun ist die Zeit kommen/ daß ich mir eine schöne Jungfrau/ nicht allein/ die den blosen Namen einer Jungfrau führet/ sondern die warhafftig rein und unbefleckt ist/ nicht weit von hinnen/ ausersehen / und erwehlet/ will auch in kurzen Beylager mir ihr halten/ darumb seyd darauff bedacht/ daß ihr mir eine fröliche Hochzeit helffet machen/ und Sie mit Freuden entpfahet: Die erbarn Leute liesen ihnen solches sehr wohl gefallen / und sprachen: Gnädiger Herr/ was wir euch zugesaget/ wollen wir ehrlich halten / fiengẽ bald an/ rüstetẽ sich auffs tapfferste zu einer ehrlichen Hochzeit/ damit an nichts kein Mangel gospüret würde. Der Fürst lud zu solchem Beylager alle seine Bluts-Freunde/ Bekandte und Verwandte/ ließ auch viel herrliche Kleider/ von Gold/ Silber/ Seiden und Edelgesteine/ auff eine Jungfrau in der größe/ als Sie war/ zurichten. Da nun der ernante Tag kam / und jederman mit seufftzen verlangete die neue Braut zusehen/ rüstete sich der Fürst mit vielen Pferden/ und er laß ihm die vornehmste Gesellschafft aus / ihme zu Ehren/ da aber wolte ein Jedweder mit reiten/ und nicht der letzt seyn. In solchem präch- </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0033]
Lieben Freunde/ es ist euer/ so wol auch mein Gefallen/ mir einen Ehegatten zu erwehlen/ darneben habet ihr mir auch zugesaget/ solche/ Sie sey gleich wer sie wolle/ wann sie nur mie gefält / in allen Ehren zu halten/ nun ist die Zeit kommen/ daß ich mir eine schöne Jungfrau/ nicht allein/ die den blosen Namen einer Jungfrau führet/ sondern die warhafftig rein und unbefleckt ist/ nicht weit von hinnen/ ausersehen / und erwehlet/ will auch in kurzen Beylager mir ihr halten/ darumb seyd darauff bedacht/ daß ihr mir eine fröliche Hochzeit helffet machen/ und Sie mit Freuden entpfahet: Die erbarn Leute liesen ihnen solches sehr wohl gefallen / und sprachen: Gnädiger Herr/ was wir euch zugesaget/ wollen wir ehrlich halten / fiengẽ bald an/ rüstetẽ sich auffs tapfferste zu einer ehrlichen Hochzeit/ damit an nichts kein Mangel gospüret würde. Der Fürst lud zu solchem Beylager alle seine Bluts-Freunde/ Bekandte und Verwandte/ ließ auch viel herrliche Kleider/ von Gold/ Silber/ Seiden und Edelgesteine/ auff eine Jungfrau in der größe/ als Sie war/ zurichten. Da nun der ernante Tag kam / und jederman mit seufftzen verlangete die neue Braut zusehen/ rüstete sich der Fürst mit vielen Pferden/ und er laß ihm die vornehmste Gesellschafft aus / ihme zu Ehren/ da aber wolte ein Jedweder mit reiten/ und nicht der letzt seyn. In solchem präch-
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