Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.und führete sie aus dem Hause/ in beysein alles Volcks/ und vermählete sich öffentlich mit ihr/ daß sie es alles sahen/ und nahm sie zur Ehe/ vor ihren Augen. Nach dem befiehlet Er ihr/ sie soll sich nackend abziehen/ daß sie bald that/ darnach zog er ihr die stattlichsten Kleider selbst an/ satzte ihr eine güldene Crone auffs Häupt/ daß sich jederman verwunderte/ was der Herr vor Grillen im Kopff hette. Nach dem sprach er zu seiner Gesellschafft-Liebe Herren und gute Freunde/ daß ist die/ welche ich zu einem ehelichen Gemahl haben wil / wo sie anders auch mich für ihren ehelichen Mann erkennen will/ und kehrete sich zu ihr und sprach: Helena/ gefalle ich dir auch zu einem Mann/ deß Sie ein wenig bestürtze ward/ doch mit gefärbtem Angesichte in grosser Scham zu ihm sprach: Ach mein Herr/ ich bin willig und geschickt/ euer Begehren zu erfüllen / aber E. G. zur Ehe zu haben/ bin ich gar nicht würdig/ der Fürst sprach: Weil ich dich darvor erkenne/ so laß deinen Willen allezeit dem meinen weichen / steckte ihr hiermit dem schönsten King an ihren Finger/ setzte sie auff einen schönen Wagen/ und führete sie mit ihm in seinen Fürstlichen Pallast / da man grosse Freud und Hochzeit anrichtete/ als ob es eines Fürsten Tochter gewesen. Die junge Braut war nicht anders anzusehen/ als ob sie zugleich semht den Fürstlichen Kleidern hohes Stan- und führete sie aus dem Hause/ in beysein alles Volcks/ und vermählete sich öffentlich mit ihr/ daß sie es alles sahen/ und nahm sie zur Ehe/ vor ihren Augen. Nach dem befiehlet Er ihr/ sie soll sich nackend abziehen/ daß sie bald that/ darnach zog er ihr die stattlichsten Kleider selbst an/ satzte ihr eine güldene Crone auffs Häupt/ daß sich jederman verwunderte/ was der Herr vor Grillen im Kopff hette. Nach dem sprach er zu seiner Gesellschafft-Liebe Herren und gute Freunde/ daß ist die/ welche ich zu einem ehelichen Gemahl haben wil / wo sie anders auch mich für ihren ehelichen Mann erkennen will/ und kehrete sich zu ihr und sprach: Helena/ gefalle ich dir auch zu einem Mann/ deß Sie ein wenig bestürtze ward/ doch mit gefärbtem Angesichte in grosser Scham zu ihm sprach: Ach mein Herr/ ich bin willig und geschickt/ euer Begehren zu erfüllen / aber E. G. zur Ehe zu haben/ bin ich gar nicht würdig/ der Fürst sprach: Weil ich dich darvor erkenne/ so laß deinen Willen allezeit dem meinen weichen / steckte ihr hiermit dem schönsten King an ihren Finger/ setzte sie auff einen schönen Wagen/ und führete sie mit ihm in seinẽ Fürstlichen Pallast / da man grosse Freud und Hochzeit anrichtete/ als ob es eines Fürsten Tochter gewesen. Die junge Braut war nicht anders anzusehen/ als ob sie zugleich semht den Fürstlichen Kleidern hohes Stan- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0035" n="15"/> und führete sie aus dem Hause/ in beysein alles Volcks/ und vermählete sich öffentlich mit ihr/ daß sie es alles sahen/ und nahm sie zur Ehe/ vor ihren Augen. Nach dem befiehlet Er ihr/ sie soll sich nackend abziehen/ daß sie bald that/ darnach zog er ihr die stattlichsten Kleider selbst an/ satzte ihr eine güldene Crone auffs Häupt/ daß sich jederman verwunderte/ was der Herr vor Grillen im Kopff hette. Nach dem sprach er zu seiner Gesellschafft-Liebe Herren und gute Freunde/ daß ist die/ welche ich zu einem ehelichen Gemahl haben wil / wo sie anders auch mich für ihren ehelichen Mann erkennen will/ und kehrete sich zu ihr und sprach: Helena/ gefalle ich dir auch zu einem Mann/ deß Sie ein wenig bestürtze ward/ doch mit gefärbtem Angesichte in grosser Scham zu ihm sprach: Ach mein Herr/ ich bin willig und geschickt/ euer Begehren zu erfüllen / aber E. G. zur Ehe zu haben/ bin ich gar nicht würdig/ der Fürst sprach: Weil ich dich darvor erkenne/ so laß deinen Willen allezeit dem meinen weichen / steckte ihr hiermit dem schönsten King an ihren Finger/ setzte sie auff einen schönen Wagen/ und führete sie mit ihm in seinẽ Fürstlichen Pallast / da man grosse Freud und Hochzeit anrichtete/ als ob es eines Fürsten Tochter gewesen. Die junge Braut war nicht anders anzusehen/ als ob sie zugleich semht den Fürstlichen Kleidern hohes Stan- </p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0035]
und führete sie aus dem Hause/ in beysein alles Volcks/ und vermählete sich öffentlich mit ihr/ daß sie es alles sahen/ und nahm sie zur Ehe/ vor ihren Augen. Nach dem befiehlet Er ihr/ sie soll sich nackend abziehen/ daß sie bald that/ darnach zog er ihr die stattlichsten Kleider selbst an/ satzte ihr eine güldene Crone auffs Häupt/ daß sich jederman verwunderte/ was der Herr vor Grillen im Kopff hette. Nach dem sprach er zu seiner Gesellschafft-Liebe Herren und gute Freunde/ daß ist die/ welche ich zu einem ehelichen Gemahl haben wil / wo sie anders auch mich für ihren ehelichen Mann erkennen will/ und kehrete sich zu ihr und sprach: Helena/ gefalle ich dir auch zu einem Mann/ deß Sie ein wenig bestürtze ward/ doch mit gefärbtem Angesichte in grosser Scham zu ihm sprach: Ach mein Herr/ ich bin willig und geschickt/ euer Begehren zu erfüllen / aber E. G. zur Ehe zu haben/ bin ich gar nicht würdig/ der Fürst sprach: Weil ich dich darvor erkenne/ so laß deinen Willen allezeit dem meinen weichen / steckte ihr hiermit dem schönsten King an ihren Finger/ setzte sie auff einen schönen Wagen/ und führete sie mit ihm in seinẽ Fürstlichen Pallast / da man grosse Freud und Hochzeit anrichtete/ als ob es eines Fürsten Tochter gewesen. Die junge Braut war nicht anders anzusehen/ als ob sie zugleich semht den Fürstlichen Kleidern hohes Stan-
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