Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ber ein starckes Kohlfeuer setzet/ und tapffer zubläset/ also / daß das Wasser inwendig siedet/ so fängt das Bild an eusserlichen sehr zu schwitzen/ dann zu schäumen/ und zu brausen/ als ein gewaltiger Wind/ biß es endlich die Pflöcke mit einem grossen gewaltigen Knall heraus stösset/ und damit viel Feuer auff 2. Schritt/ und weiter/ von sich speyet/ und solch Feuer auswerffen so lang fortsetzet/ biß das Wasser inwendig gantz verzehret ist. Was solch Feuer von Holtz/ oder andern dergleichen/ antrifft/ zündet es so balden an: Wo es aber auff Stein oder Erde fällt/ beflecket es solche gantz weiß/ wie Schwefel/ oder Kreyde/ und gibt solches Feuer einen fast unleidlichen Gestanck/ und schwartzen dicken Rauch. Was auch solcher Rauch von lebendigen Gewächsen/ und sonderlich wann es in einem Gemach angezündet wird / ergreifft/ das verdirbet alles mit einander. Ob nun vielleicht etliche sonsten in Wasser haltende Materi/ durch Kunst und Zauberey mit unter das Metall gegossen seye/ ist unbewust. Vnd solches Bilde solle der Päuster genennet werden. 1. Durch Kunst kan man grosse Dinge zuwegen bringen/ und wird offt etwas vor Zauberey gehalten/ so doch durch Kunst geschicht/ wie sonderlich ex Opticis exempla könten angeführet werden. ber ein starckes Kohlfeuer setzet/ und tapffer zubläset/ also / daß das Wasser inwendig siedet/ so fängt das Bild an eusserlichen sehr zu schwitzen/ dann zu schäumen/ und zu brausen/ als ein gewaltiger Wind/ biß es endlich die Pflöcke mit einem grossen gewaltigen Knall heraus stösset/ und damit viel Feuer auff 2. Schritt/ und weiter/ von sich speyet/ und solch Feuer auswerffen so lang fortsetzet/ biß das Wasser inwendig gantz verzehret ist. Was solch Feuer von Holtz/ oder andern dergleichen/ antrifft/ zündet es so balden an: Wo es aber auff Stein oder Erde fällt/ beflecket es solche gantz weiß/ wie Schwefel/ oder Kreyde/ und gibt solches Feuer einen fast unleidlichen Gestanck/ und schwartzen dicken Rauch. Was auch solcher Rauch von lebendigen Gewächsen/ und sonderlich wann es in einem Gemach angezündet wird / ergreifft/ das verdirbet alles mit einander. Ob nun vielleicht etliche sonsten in Wasser haltende Materi/ durch Kunst und Zauberey mit unter das Metall gegossen seye/ ist unbewust. Vnd solches Bilde solle der Päuster genennet werden. 1. Durch Kunst kan man grosse Dinge zuwegen bringen/ und wird offt etwas vor Zauberey gehalten/ so doch durch Kunst geschicht/ wie sonderlich ex Opticis exempla könten angeführet werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0380" n="360"/> ber ein starckes Kohlfeuer setzet/ und tapffer zubläset/ also / daß das Wasser inwendig siedet/ so fängt das Bild an eusserlichen sehr zu schwitzen/ dann zu schäumen/ und zu brausen/ als ein gewaltiger Wind/ biß es endlich die Pflöcke mit einem grossen gewaltigen Knall heraus stösset/ und damit viel Feuer auff 2. Schritt/ und weiter/ von sich speyet/ und solch Feuer auswerffen so lang fortsetzet/ biß das Wasser inwendig gantz verzehret ist. Was solch Feuer von Holtz/ oder andern dergleichen/ antrifft/ zündet es so balden an: Wo es aber auff Stein oder Erde fällt/ beflecket es solche gantz weiß/ wie Schwefel/ oder Kreyde/ und gibt solches Feuer einen fast unleidlichen Gestanck/ und schwartzen dicken Rauch. Was auch solcher Rauch von lebendigen Gewächsen/ und sonderlich wann es in einem Gemach angezündet wird / ergreifft/ das verdirbet alles mit einander. Ob nun vielleicht etliche sonsten in Wasser haltende Materi/ durch Kunst und Zauberey mit unter das Metall gegossen seye/ ist unbewust. Vnd solches Bilde solle der Päuster genennet werden.</p> <p>1. Durch Kunst kan man grosse Dinge zuwegen bringen/ und wird offt etwas vor Zauberey gehalten/ so doch durch Kunst geschicht/ wie sonderlich ex Opticis exempla könten angeführet werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [360/0380]
ber ein starckes Kohlfeuer setzet/ und tapffer zubläset/ also / daß das Wasser inwendig siedet/ so fängt das Bild an eusserlichen sehr zu schwitzen/ dann zu schäumen/ und zu brausen/ als ein gewaltiger Wind/ biß es endlich die Pflöcke mit einem grossen gewaltigen Knall heraus stösset/ und damit viel Feuer auff 2. Schritt/ und weiter/ von sich speyet/ und solch Feuer auswerffen so lang fortsetzet/ biß das Wasser inwendig gantz verzehret ist. Was solch Feuer von Holtz/ oder andern dergleichen/ antrifft/ zündet es so balden an: Wo es aber auff Stein oder Erde fällt/ beflecket es solche gantz weiß/ wie Schwefel/ oder Kreyde/ und gibt solches Feuer einen fast unleidlichen Gestanck/ und schwartzen dicken Rauch. Was auch solcher Rauch von lebendigen Gewächsen/ und sonderlich wann es in einem Gemach angezündet wird / ergreifft/ das verdirbet alles mit einander. Ob nun vielleicht etliche sonsten in Wasser haltende Materi/ durch Kunst und Zauberey mit unter das Metall gegossen seye/ ist unbewust. Vnd solches Bilde solle der Päuster genennet werden.
1. Durch Kunst kan man grosse Dinge zuwegen bringen/ und wird offt etwas vor Zauberey gehalten/ so doch durch Kunst geschicht/ wie sonderlich ex Opticis exempla könten angeführet werden.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/380>, abgerufen am 18.06.2024. |