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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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und sprach: Helena was bedüncker dich / wegen unser schönen Braut[unleserliches Material] Sie sprach: Ach gnädiger Herr/ wol und gut. Ist sie mit Tugend so gezieret/ wie ihr eusserlicher Leib mit Schönheit/ so möget ihr euch wol vor den seeligsten Herrn auf der Welt rühmen/ allein ich besorge / solche Hertzen Püffe/ als ich hab ausstehen müssen/ wird sie/ als ein zartes Mensch/ nicht ertragen können. Da nam sie der Fürst bey der Hand/ satzte sie ihm an seine Seite/ und sprach: Helena mein hertzliebes Gemahl/ nun ist meine Zeit aus/ darinnen ich dich geprüfet. Weil ich dich denn ohn allen Wandel befunden/ so soltu nun hinfort alleine mein liebes Gemahl seyn und bleiben / und wil dir zu eine Stunde wiedergeben alles/ daß ich dir zu unterschiedenen mahlen/ mit betrübten Gemüth genommen/ und will dich frölich wieder ergötzen / und zu eigen geben/ alles/ was mein ist/ und siehe/ nimb hin mit frölichen Hertzen/ diese Jungfrau/ die du vor meine Braut gehalten/ es ist warhafftig dein und meine leibliche Tochter/ deßgleichen alda ihr Bruder/ ist unser beyder Sohn. Die Frau in solchen reden bald nicht wuste/ wie ihr geschah/ ob sie tod oder lebendig wehre/ doch mit Hertzens Freude sie beyde in ihre Arm empfingen/ und sprach: Ach nun were ich ob Gott woll/ alle meines Elendes / wieder ergetzer/ und ward alsbald in die Kammer geführet/ zog ihre Kleider an/ und

und sprach: Helena was bedüncker dich / wegen unser schönen Braut[unleserliches Material] Sie sprach: Ach gnädiger Herr/ wol und gut. Ist sie mit Tugend so gezieret/ wie ihr eusserlicher Leib mit Schönheit/ so möget ihr euch wol vor den seeligsten Herrn auf der Welt rühmen/ allein ich besorge / solche Hertzen Püffe/ als ich hab ausstehen müssen/ wird sie/ als ein zartes Mensch/ nicht ertragen können. Da nam sie der Fürst bey der Hand/ satzte sie ihm an seine Seite/ und sprach: Helena mein hertzliebes Gemahl/ nun ist meine Zeit aus/ darinnen ich dich geprüfet. Weil ich dich denn ohn allen Wandel befunden/ so soltu nun hinfort alleine mein liebes Gemahl seyn und bleiben / und wil dir zu eine Stunde wiedergeben alles/ daß ich dir zu unterschiedenen mahlen/ mit betrübten Gemüth genommen/ und will dich frölich wieder ergötzen / und zu eigen geben/ alles/ was mein ist/ und siehe/ nimb hin mit frölichen Hertzen/ diese Jungfrau/ die du vor meine Braut gehalten/ es ist warhafftig dein und meine leibliche Tochter/ deßgleichen alda ihr Bruder/ ist unser beyder Sohn. Die Frau in solchen reden bald nicht wuste/ wie ihr geschah/ ob sie tod oder lebendig wehre/ doch mit Hertzens Freude sie beyde in ihre Arm empfingen/ und sprach: Ach nun were ich ob Gott woll/ alle meines Elendes / wieder ergetzer/ und ward alsbald in die Kam̃er geführet/ zog ihre Kleider an/ und

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[25/0045] und sprach: Helena was bedüncker dich / wegen unser schönen Braut_ Sie sprach: Ach gnädiger Herr/ wol und gut. Ist sie mit Tugend so gezieret/ wie ihr eusserlicher Leib mit Schönheit/ so möget ihr euch wol vor den seeligsten Herrn auf der Welt rühmen/ allein ich besorge / solche Hertzen Püffe/ als ich hab ausstehen müssen/ wird sie/ als ein zartes Mensch/ nicht ertragen können. Da nam sie der Fürst bey der Hand/ satzte sie ihm an seine Seite/ und sprach: Helena mein hertzliebes Gemahl/ nun ist meine Zeit aus/ darinnen ich dich geprüfet. Weil ich dich denn ohn allen Wandel befunden/ so soltu nun hinfort alleine mein liebes Gemahl seyn und bleiben / und wil dir zu eine Stunde wiedergeben alles/ daß ich dir zu unterschiedenen mahlen/ mit betrübten Gemüth genommen/ und will dich frölich wieder ergötzen / und zu eigen geben/ alles/ was mein ist/ und siehe/ nimb hin mit frölichen Hertzen/ diese Jungfrau/ die du vor meine Braut gehalten/ es ist warhafftig dein und meine leibliche Tochter/ deßgleichen alda ihr Bruder/ ist unser beyder Sohn. Die Frau in solchen reden bald nicht wuste/ wie ihr geschah/ ob sie tod oder lebendig wehre/ doch mit Hertzens Freude sie beyde in ihre Arm empfingen/ und sprach: Ach nun were ich ob Gott woll/ alle meines Elendes / wieder ergetzer/ und ward alsbald in die Kam̃er geführet/ zog ihre Kleider an/ und

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/45>, abgerufen am 21.11.2024.