Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Zeit hernach geben/ ob ichs recht werde troffen haben. Vnd das ist der herrliche schöne und wunderliebliche Traum / welchen Chur-Fürst friederich/ wie zuvor gemeldet/ die Nacht zuvor/ eher Lutherus wieder Tetzeln geschrieben/ gahabt hat/ und wenn wir nun gefragt werden/ was dieser Traum bedeute? So können wir ihn ohn alle Mühe außlegen: Durch den Mönch eines erbaren Angesichts/ ist verstanden worden Lutherus/ der den Pabst allzusehr die Krone wackelnd gemacht/ daß er aber Pauli deß Apostels natürlicher Sohn genennet wird/ geschicht darumb/ weil er den Artickel von der Rechtfertigung deß armen Sünders vor Gott dem Allmächtigen/ daß Er alleine durch den Glauben an Christum aus lauter Gottes Gnade/ und Barmhertzigkeit gerecht und seelig werde/ eben mit solchem Eyfer wieder das Pabstthumb getrieben/ als Paulus wieder seine Werckheiligen: Die lange feder von der hundertjährigen Böhmischen Ganß weiser auff Johann Huß (denn Huß heist auff Böhmisch eine Ganß) der vor hundert Jahren zu Kostnitz auff dem Concilio wieder Treu und Glauben/ als ein Ertz Ketzer verbrand worden/ welcher denn diese Propheceyung hinder sich verlassen: Heut bratet Jhr eine Granß/ über 100 Jahr wird kommen ein Schwan/ den werdes jhr wol ungebraten lahn: Welches denn also ergangen/ denn da 100. Jahr nach Johann Zeit hernach geben/ ob ichs recht werde troffen haben. Vnd das ist der herrliche schöne und wunderliebliche Traum / welchen Chur-Fürst friederich/ wie zuvor gemeldet/ die Nacht zuvor/ eher Lutherus wieder Tetzeln geschrieben/ gahabt hat/ und wenn wir nun gefragt werden/ was dieser Traum bedeute? So können wir ihn ohn alle Mühe außlegen: Durch den Mönch eines erbaren Angesichts/ ist verstanden worden Lutherus/ der den Pabst allzusehr die Krone wackelnd gemacht/ daß er aber Pauli deß Apostels natürlicher Sohn geneñet wird/ geschicht darumb/ weil er den Artickel von der Rechtfertigung deß armen Sünders vor Gott dem Allmächtigen/ daß Er alleine durch den Glauben an Christum aus lauter Gottes Gnade/ und Barmhertzigkeit gerecht und seelig werde/ eben mit solchem Eyfer wieder das Pabstthumb getrieben/ als Paulus wieder seine Werckheiligen: Die lange feder von der hundertjährigen Böhmischen Ganß weiser auff Johann Huß (denn Huß heist auff Böhmisch eine Ganß) der vor hundert Jahren zu Kostnitz auff dem Concilio wieder Treu und Glauben/ als ein Ertz Ketzer verbrand worden/ welcher denn diese Propheceyung hinder sich verlassen: Heut bratet Jhr eine Granß/ über 100 Jahr wird kommen ein Schwan/ den werdes jhr wol ungebraten lahn: Welches denn also ergangen/ denn da 100. Jahr nach Johann <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0451" n="431"/> Zeit hernach geben/ ob ichs recht werde troffen haben. Vnd das ist der herrliche schöne und wunderliebliche Traum / welchen Chur-Fürst friederich/ wie zuvor gemeldet/ die Nacht zuvor/ eher Lutherus wieder Tetzeln geschrieben/ gahabt hat/ und wenn wir nun gefragt werden/ was dieser Traum bedeute? So können wir ihn ohn alle Mühe außlegen: Durch den Mönch eines erbaren Angesichts/ ist verstanden worden Lutherus/ der den Pabst allzusehr die Krone wackelnd gemacht/ daß er aber Pauli deß Apostels natürlicher Sohn geneñet wird/ geschicht darumb/ weil er den Artickel von der Rechtfertigung deß armen Sünders vor Gott dem Allmächtigen/ daß Er alleine durch den Glauben an Christum aus lauter Gottes Gnade/ und Barmhertzigkeit gerecht und seelig werde/ eben mit solchem Eyfer wieder das Pabstthumb getrieben/ als Paulus wieder seine Werckheiligen: Die lange feder von der hundertjährigen Böhmischen Ganß weiser auff Johann Huß (denn Huß heist auff Böhmisch eine Ganß) der vor hundert Jahren zu Kostnitz auff dem Concilio wieder Treu und Glauben/ als ein Ertz Ketzer verbrand worden/ welcher denn diese Propheceyung hinder sich verlassen: Heut bratet Jhr eine Granß/ über 100 Jahr wird kommen ein Schwan/ den werdes jhr wol ungebraten lahn: Welches denn also ergangen/ denn da 100. Jahr nach Johann </p> </div> </body> </text> </TEI> [431/0451]
Zeit hernach geben/ ob ichs recht werde troffen haben. Vnd das ist der herrliche schöne und wunderliebliche Traum / welchen Chur-Fürst friederich/ wie zuvor gemeldet/ die Nacht zuvor/ eher Lutherus wieder Tetzeln geschrieben/ gahabt hat/ und wenn wir nun gefragt werden/ was dieser Traum bedeute? So können wir ihn ohn alle Mühe außlegen: Durch den Mönch eines erbaren Angesichts/ ist verstanden worden Lutherus/ der den Pabst allzusehr die Krone wackelnd gemacht/ daß er aber Pauli deß Apostels natürlicher Sohn geneñet wird/ geschicht darumb/ weil er den Artickel von der Rechtfertigung deß armen Sünders vor Gott dem Allmächtigen/ daß Er alleine durch den Glauben an Christum aus lauter Gottes Gnade/ und Barmhertzigkeit gerecht und seelig werde/ eben mit solchem Eyfer wieder das Pabstthumb getrieben/ als Paulus wieder seine Werckheiligen: Die lange feder von der hundertjährigen Böhmischen Ganß weiser auff Johann Huß (denn Huß heist auff Böhmisch eine Ganß) der vor hundert Jahren zu Kostnitz auff dem Concilio wieder Treu und Glauben/ als ein Ertz Ketzer verbrand worden/ welcher denn diese Propheceyung hinder sich verlassen: Heut bratet Jhr eine Granß/ über 100 Jahr wird kommen ein Schwan/ den werdes jhr wol ungebraten lahn: Welches denn also ergangen/ denn da 100. Jahr nach Johann
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