Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Jahr 1332. bey Käyser Heinrichs Zeiten/ wie diese Historiam der vortrefliche Herr Sigismundus Svevus in seiner grossen Welt-Chronica/ die nun hinfort in öffentlichen Druck wird zu finden seyn/ gar weitläufftig erzehlet / daraus sie kurtz gezogen. Ich muß diß auch dabey gedencken/ sagt der jenige / aus welchem diese Geschicht genommen. Als nach langwieriger Zeit/ der vorgedachte löbliche Fürst nach Breßlau kommen/ schicket er in abwesung ihres Herren nach dieser Frauen/ stelt sich gar wehemütig/ zeiget ihr an/ wie daß ihr Herr gar eine böse That mit einer andern in unehren habe fürgenommen/ und were nach strengen Recht/ was er verschuldet/ schon lange mit ihm procediret worden/ wenn man seiner (deß fürsten) nicht geschonet/ und seiner Zukunfft erwarten wollen. Diese hoch betrübte Frau kan erstlich solches nicht gläuben / als sie aber deß Fursten Ernst und Beständigkeit vernimme[unleserliches Material]/ bitter sie mit nassen Augen und tieffen Seufftzen umb Gottes willen/ er wolte es doch so weit helffen bringen/ daß sie seinet wegen den Todt leyden möchte/ der Fürst saget / sie sol das nicht thun/ weil er ein solches verbrochen/ und auch an jhr gesundiget hett. Ach/ sagte sie/ mit tieffen Seufftzen/ hat ers ja gethan / so wil ich aus hertzlicher Liebe willig die Straffe für jhn leyden. Nach solchem sprach der offtgedachte Fürst/ nun erfahr ich erst/ was die Liehe Jahr 1332. bey Käyser Heinrichs Zeiten/ wie diese Historiam der vortrefliche Herr Sigismundus Svevus in seiner grossen Welt-Chronica/ die nun hinfort in öffentlichen Druck wird zu finden seyn/ gar weitläufftig erzehlet / daraus sie kurtz gezogen. Ich muß diß auch dabey gedencken/ sagt der jenige / aus welchem diese Geschicht genommen. Als nach langwieriger Zeit/ der vorgedachte löbliche Fürst nach Breßlau kommen/ schicket er in abwesung ihres Herren nach dieser Frauen/ stelt sich gar wehemütig/ zeiget ihr an/ wie daß ihr Herr gar eine böse That mit einer andern in unehren habe fürgenommen/ und were nach strengen Recht/ was er verschuldet/ schon lange mit ihm procediret worden/ wenn man seiner (deß fürsten) nicht geschonet/ und seiner Zukunfft erwarten wollen. Diese hoch betrübte Frau kan erstlich solches nicht gläuben / als sie aber deß Fursten Ernst und Beständigkeit vernimme[unleserliches Material]/ bitter sie mit nassen Augen und tieffen Seufftzen umb Gottes willen/ er wolte es doch so weit helffen bringen/ daß sie seinet wegen den Todt leyden möchte/ der Fürst saget / sie sol das nicht thun/ weil er ein solches verbrochen/ und auch an jhr gesundiget hett. Ach/ sagte sie/ mit tieffen Seufftzen/ hat ers ja gethan / so wil ich aus hertzlicher Liebe willig die Straffe für jhn leyden. Nach solchem sprach der offtgedachte Fürst/ nun erfahr ich erst/ was die Liehe <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0474" n="454"/> Jahr 1332. bey Käyser Heinrichs Zeiten/ wie diese Historiam der vortrefliche Herr Sigismundus Svevus in seiner grossen Welt-Chronica/ die nun hinfort in öffentlichen Druck wird zu finden seyn/ gar weitläufftig erzehlet / daraus sie kurtz gezogen. Ich muß diß auch dabey gedencken/ sagt der jenige / aus welchem diese Geschicht genommen. Als nach langwieriger Zeit/ der vorgedachte löbliche Fürst nach Breßlau kommen/ schicket er in abwesung ihres Herren nach dieser Frauen/ stelt sich gar wehemütig/ zeiget ihr an/ wie daß ihr Herr gar eine böse That mit einer andern in unehren habe fürgenommen/ und were nach strengen Recht/ was er verschuldet/ schon lange mit ihm procediret worden/ wenn man seiner (deß fürsten) nicht geschonet/ und seiner Zukunfft erwarten wollen. Diese hoch betrübte Frau kan erstlich solches nicht gläuben / als sie aber deß Fursten Ernst und Beständigkeit vernimme<gap reason="illegible"/>/ bitter sie mit nassen Augen und tieffen Seufftzen umb Gottes willen/ er wolte es doch so weit helffen bringen/ daß sie seinet wegen den Todt leyden möchte/ der Fürst saget / sie sol das nicht thun/ weil er ein solches verbrochen/ und auch an jhr gesundiget hett. Ach/ sagte sie/ mit tieffen Seufftzen/ hat ers ja gethan / so wil ich aus hertzlicher Liebe willig die Straffe für jhn leyden. Nach solchem sprach der offtgedachte Fürst/ nun erfahr ich erst/ was die Liehe </p> </div> </body> </text> </TEI> [454/0474]
Jahr 1332. bey Käyser Heinrichs Zeiten/ wie diese Historiam der vortrefliche Herr Sigismundus Svevus in seiner grossen Welt-Chronica/ die nun hinfort in öffentlichen Druck wird zu finden seyn/ gar weitläufftig erzehlet / daraus sie kurtz gezogen. Ich muß diß auch dabey gedencken/ sagt der jenige / aus welchem diese Geschicht genommen. Als nach langwieriger Zeit/ der vorgedachte löbliche Fürst nach Breßlau kommen/ schicket er in abwesung ihres Herren nach dieser Frauen/ stelt sich gar wehemütig/ zeiget ihr an/ wie daß ihr Herr gar eine böse That mit einer andern in unehren habe fürgenommen/ und were nach strengen Recht/ was er verschuldet/ schon lange mit ihm procediret worden/ wenn man seiner (deß fürsten) nicht geschonet/ und seiner Zukunfft erwarten wollen. Diese hoch betrübte Frau kan erstlich solches nicht gläuben / als sie aber deß Fursten Ernst und Beständigkeit vernimme_ / bitter sie mit nassen Augen und tieffen Seufftzen umb Gottes willen/ er wolte es doch so weit helffen bringen/ daß sie seinet wegen den Todt leyden möchte/ der Fürst saget / sie sol das nicht thun/ weil er ein solches verbrochen/ und auch an jhr gesundiget hett. Ach/ sagte sie/ mit tieffen Seufftzen/ hat ers ja gethan / so wil ich aus hertzlicher Liebe willig die Straffe für jhn leyden. Nach solchem sprach der offtgedachte Fürst/ nun erfahr ich erst/ was die Liehe
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