Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Gedächtnüß habe/ daß die Schlangen denen auff dem Boden schlaffenden Kindern in den Rachen geschloffen / daß man nur den Schwantz von ihnen/ ausser deß Mundes/ hat sehen/ und sie bey solchem gar hart hat heraus ziehen können. Vnd wann solches geschiehet/ sagt er / so reiben die Mütter der Schlangen Schweiff mit einem warmen und linden Tuch / so sie gemachsam darumb thun/ biß sich die Schlang wieder von der Keelen deß schlaffenden Kinds herfür giebt/ darauf sie denselben ein wenig Tiriacks (den sie von den frembden Kauff-Leuten erkauffen/ und stätigs bey der Hand haben) in den Mund geben/ damit das Gifft/ so die Schlang möchte da gelassen haben / also balden von der Gurgel und Hertzgrüblein gebracht werde. 1. Gleich wie GOtt der HERR den Leuten pflegt Noht und Unglück zuzuschicken / also pflegt Er auch alsobalden wieder darbey Mittel zu weisen. Denn er ist ein GOtt der gerne hilfft. 2. Die Feindschafft/ welche sich in Paradeiß zwischen den ersten Menschen und der Schlangen angesponnen/ wehret noch auff dem heutigen Tag. Gedächtnüß habe/ daß die Schlangen denen auff dem Boden schlaffenden Kindern in den Rachen geschloffen / daß man nur den Schwantz von ihnen/ ausser deß Mundes/ hat sehen/ und sie bey solchem gar hart hat heraus ziehen können. Vnd wann solches geschiehet/ sagt er / so reiben die Mütter der Schlangen Schweiff mit einem warmen und linden Tuch / so sie gemachsam darumb thun/ biß sich die Schlang wieder von der Keelen deß schlaffenden Kinds herfür giebt/ darauf sie denselben ein wenig Tiriacks (den sie von den frembden Kauff-Leuten erkauffen/ und stätigs bey der Hand haben) in den Mund geben/ damit das Gifft/ so die Schlang möchte da gelassen haben / also balden von der Gurgel und Hertzgrüblein gebracht werde. 1. Gleich wie GOtt der HERR den Leuten pflegt Noht und Unglück zuzuschicken / also pflegt Er auch alsobalden wieder darbey Mittel zu weisen. Denn er ist ein GOtt der gerne hilfft. 2. Die Feindschafft/ welche sich in Paradeiß zwischen den ersten Menschen und der Schlangen angesponnen/ wehret noch auff dem heutigen Tag. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0486" n="466"/> Gedächtnüß habe/ daß die Schlangen denen auff dem Boden schlaffenden Kindern in den Rachen geschloffen / daß man nur den Schwantz von ihnen/ ausser deß Mundes/ hat sehen/ und sie bey solchem gar hart hat heraus ziehen können. Vnd wann solches geschiehet/ sagt er / so reiben die Mütter der Schlangen Schweiff mit einem warmen und linden Tuch / so sie gemachsam darumb thun/ biß sich die Schlang wieder von der Keelen deß schlaffenden Kinds herfür giebt/ darauf sie denselben ein wenig Tiriacks (den sie von den frembden Kauff-Leuten erkauffen/ und stätigs bey der Hand haben) in den Mund geben/ damit das Gifft/ so die Schlang möchte da gelassen haben / also balden von der Gurgel und Hertzgrüblein gebracht werde.</p> <p>1. Gleich wie GOtt der HERR den Leuten pflegt Noht und Unglück zuzuschicken / also pflegt Er auch alsobalden wieder darbey Mittel zu weisen. Denn er ist ein GOtt der gerne hilfft.</p> <p>2. Die Feindschafft/ welche sich in Paradeiß zwischen den ersten Menschen und der Schlangen angesponnen/ wehret noch auff dem heutigen Tag.</p> </div> </body> </text> </TEI> [466/0486]
Gedächtnüß habe/ daß die Schlangen denen auff dem Boden schlaffenden Kindern in den Rachen geschloffen / daß man nur den Schwantz von ihnen/ ausser deß Mundes/ hat sehen/ und sie bey solchem gar hart hat heraus ziehen können. Vnd wann solches geschiehet/ sagt er / so reiben die Mütter der Schlangen Schweiff mit einem warmen und linden Tuch / so sie gemachsam darumb thun/ biß sich die Schlang wieder von der Keelen deß schlaffenden Kinds herfür giebt/ darauf sie denselben ein wenig Tiriacks (den sie von den frembden Kauff-Leuten erkauffen/ und stätigs bey der Hand haben) in den Mund geben/ damit das Gifft/ so die Schlang möchte da gelassen haben / also balden von der Gurgel und Hertzgrüblein gebracht werde.
1. Gleich wie GOtt der HERR den Leuten pflegt Noht und Unglück zuzuschicken / also pflegt Er auch alsobalden wieder darbey Mittel zu weisen. Denn er ist ein GOtt der gerne hilfft.
2. Die Feindschafft/ welche sich in Paradeiß zwischen den ersten Menschen und der Schlangen angesponnen/ wehret noch auff dem heutigen Tag.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/486>, abgerufen am 16.07.2024. |