Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hertzhafft erzeiget/ so hat doch ihre Hertzhafftigkeit keinen solchen grund/ als der Christen. Denn nicht sie/ sondern wir Christen können uns versichern/ daß Christus dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Liecht bracht hat durch das Evangelium/ wie Paulus schreibet II. Tim. I, v. 10. 236. Einer vornehmen Person gehet eine Heyraht zurück/ bekömpt aber eine bessere. ABraham Hosemann schreibet: Es ist eine hohe vornehme Person noch am Leben / welchem sein vornehmen in der Heyrath zurück gangen/ welcher mirs damahls noch in meiner Jugend mit weinenden Augen klagte/ in dem er sich bedüncken ließ / daß jhn GOtt der HErr müste gantz und gar verlassen haben/ dieweil ihm diese Jungfrau/ auff welche er alle seinen Fleiß/ alle seine Gedancken/ und sein baar Geld gewendet hat/ nun wer also abgeschlagen worden/ welcher sich auch damahls so jämmerlich stalte/ daß es einen Stein erbarmen mögen/ weil er gäntzlich geschlossen/ daß es nicht möglich seyn könte/ das gedachte Jungfrau / welche er von Hertzen liebte/ und die sich gegen ihm wiederumb verlauten lassen/ das sie hertzhafft erzeiget/ so hat doch ihre Hertzhafftigkeit keinen solchen grund/ als der Christen. Denn nicht sie/ sondern wir Christen können uns versichern/ daß Christus dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Liecht bracht hat durch das Evangelium/ wie Paulus schreibet II. Tim. I, v. 10. 236. Einer vornehmen Person gehet eine Heyraht zurück/ bekömpt aber eine bessere. ABraham Hosemann schreibet: Es ist eine hohe vornehme Person noch am Leben / welchem sein vornehmen in der Heyrath zurück gangen/ welcher mirs damahls noch in meiner Jugend mit weinenden Augen klagte/ in dem er sich bedüncken ließ / daß jhn GOtt der HErr müste gantz und gar verlassen haben/ dieweil ihm diese Jungfrau/ auff welche er alle seinen Fleiß/ alle seine Gedancken/ und sein baar Geld gewendet hat/ nun wer also abgeschlagen worden/ welcher sich auch damahls so jämmerlich stalte/ daß es einen Stein erbarmen mögen/ weil er gäntzlich geschlossen/ daß es nicht möglich seyn könte/ das gedachte Jungfrau / welche er von Hertzen liebte/ und die sich gegen ihm wiederumb verlauten lassen/ das sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0488" n="468"/> hertzhafft erzeiget/ so hat doch ihre Hertzhafftigkeit keinen solchen grund/ als der Christen. Denn nicht sie/ sondern wir Christen können uns versichern/ daß Christus dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Liecht bracht hat durch das Evangelium/ wie Paulus schreibet II. Tim. I, v. 10.</p> <p>236.</p> <p>Einer vornehmen Person gehet eine Heyraht zurück/ bekömpt aber eine bessere.</p> <p>ABraham Hosemann schreibet: Es ist eine hohe vornehme Person noch am Leben / welchem sein vornehmen in der Heyrath zurück gangen/ welcher mirs damahls noch in meiner Jugend mit weinenden Augen klagte/ in dem er sich bedüncken ließ / daß jhn GOtt der HErr müste gantz und gar verlassen haben/ dieweil ihm diese Jungfrau/ auff welche er alle seinen Fleiß/ alle seine Gedancken/ und sein baar Geld gewendet hat/ nun wer also abgeschlagen worden/ welcher sich auch damahls so jämmerlich stalte/ daß es einen Stein erbarmen mögen/ weil er gäntzlich geschlossen/ daß es nicht möglich seyn könte/ das gedachte Jungfrau / welche er von Hertzen liebte/ und die sich gegen ihm wiederumb verlauten lassen/ das sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [468/0488]
hertzhafft erzeiget/ so hat doch ihre Hertzhafftigkeit keinen solchen grund/ als der Christen. Denn nicht sie/ sondern wir Christen können uns versichern/ daß Christus dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Liecht bracht hat durch das Evangelium/ wie Paulus schreibet II. Tim. I, v. 10.
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Einer vornehmen Person gehet eine Heyraht zurück/ bekömpt aber eine bessere.
ABraham Hosemann schreibet: Es ist eine hohe vornehme Person noch am Leben / welchem sein vornehmen in der Heyrath zurück gangen/ welcher mirs damahls noch in meiner Jugend mit weinenden Augen klagte/ in dem er sich bedüncken ließ / daß jhn GOtt der HErr müste gantz und gar verlassen haben/ dieweil ihm diese Jungfrau/ auff welche er alle seinen Fleiß/ alle seine Gedancken/ und sein baar Geld gewendet hat/ nun wer also abgeschlagen worden/ welcher sich auch damahls so jämmerlich stalte/ daß es einen Stein erbarmen mögen/ weil er gäntzlich geschlossen/ daß es nicht möglich seyn könte/ das gedachte Jungfrau / welche er von Hertzen liebte/ und die sich gegen ihm wiederumb verlauten lassen/ das sie
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/488>, abgerufen am 28.06.2024. |