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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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hierdurch seine Traurigkeit zubenehmen / glück wünscheten/ und solche seine That billigten und rühmeten; sondern er hat offt selbst bekennet/ daß seiner Mutter Gespenst ihn ängstige und plage / und in deren Gestalt die Höllischen Geister mit Schlangen und feurigen fackeln schrecklich abblaueten. Hat sich auch durch Zauberey-Werck solche Geister zu versühnen unterstanden/ aber nichts ausrichten können/ biß er endlich aus Verzweiffelung selbst Hand an sich gelegt/ und ihm mit einem kalten Eysetz zum Hertzen zu geräumet hat.

1. So weit bringet endlich ein böses Gewissen/ ein jedweder hüte sich/ daß er dergleichen nicht bekommen möge.

2. Sonderlich vergreiffe sich ja niemand an Eltern/ denn solche Sünden beissen in Gewissen viel hefftiger/ als andere.

248. Ein ander Exempel von bösen Gewissen.

DA Theodoricus der Gothen König zween fromme redliche Männer den Symmachum und Boetium seine vornehme treue Räthe/ Tyrannischer weise erwürgen lassen/ da deucht ihm einsmals/ als ihm ein grosser Hecht-Kopff wurde über dem Essen vorgesetzt/ er sehe da

hierdurch seine Traurigkeit zubenehmen / glück wünscheten/ und solche seine That billigten und rühmeten; sondern er hat offt selbst bekennet/ daß seiner Mutter Gespenst ihn ängstige und plage / und in deren Gestalt die Höllischen Geister mit Schlangen und feurigen fackeln schrecklich abblaueten. Hat sich auch durch Zauberey-Werck solche Geister zu versühnen unterstanden/ aber nichts ausrichten können/ biß er endlich aus Verzweiffelung selbst Hand an sich gelegt/ und ihm mit einem kalten Eysetz zum Hertzen zu geräumet hat.

1. So weit bringet endlich ein böses Gewissen/ ein jedweder hüte sich/ daß er dergleichen nicht bekommen möge.

2. Sonderlich vergreiffe sich ja niemand an Eltern/ denn solche Sünden beissen in Gewissen viel hefftiger/ als andere.

248. Ein ander Exempel von bösen Gewissen.

DA Theodoricus der Gothen König zween fromme redliche Männer den Symmachum und Boëtium seine vornehme treue Räthe/ Tyrannischer weise erwürgen lassen/ da deucht ihm einsmals/ als ihm ein grosser Hecht-Kopff wurde über dem Essen vorgesetzt/ er sehe da

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[489/0509] hierdurch seine Traurigkeit zubenehmen / glück wünscheten/ und solche seine That billigten und rühmeten; sondern er hat offt selbst bekennet/ daß seiner Mutter Gespenst ihn ängstige und plage / und in deren Gestalt die Höllischen Geister mit Schlangen und feurigen fackeln schrecklich abblaueten. Hat sich auch durch Zauberey-Werck solche Geister zu versühnen unterstanden/ aber nichts ausrichten können/ biß er endlich aus Verzweiffelung selbst Hand an sich gelegt/ und ihm mit einem kalten Eysetz zum Hertzen zu geräumet hat. 1. So weit bringet endlich ein böses Gewissen/ ein jedweder hüte sich/ daß er dergleichen nicht bekommen möge. 2. Sonderlich vergreiffe sich ja niemand an Eltern/ denn solche Sünden beissen in Gewissen viel hefftiger/ als andere. 248. Ein ander Exempel von bösen Gewissen. DA Theodoricus der Gothen König zween fromme redliche Männer den Symmachum und Boëtium seine vornehme treue Räthe/ Tyrannischer weise erwürgen lassen/ da deucht ihm einsmals/ als ihm ein grosser Hecht-Kopff wurde über dem Essen vorgesetzt/ er sehe da

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/509>, abgerufen am 22.11.2024.