Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.dieser Spira mit Ach und Wehe dahin gangen. 1. So gehets endlichen denen jenigen/ welche die erkante Evangelische Warheit wieder besser wissen und Gewissen verleugnen/ daß sie verzweiffeln/ und sich der Gnade GOttes und des Verdiensts Christi nicht trösten können/ und darinnen bestehet eben die Sünde wieder den heiligen Geist. 2. Warnungs Hauß stehet am längsten. Ein jedweders stelle sich dieses Exempel für / sonderlich aber die jenigen/ welche wissentlich/ nur umb schändlichen Gewinsts willen/ bey unrechten Religionen bleiben. In fine videtur cujus toni, wie dieser Franciscus Spira mit seinem ewigen Schaden erfahren. 259. Ein Liebhaber ein Fantast. EIn heidnischer Philosophus saget/ wer einen recht liebhabenden Menschen stehet / der stehet/ auch einen Fantasten. Denn/ spricht er/ ein solcher Mensch will im Sommer erfrieren/ im Winter verbrennen/ da macht Er ihme bald ein Paradeiß / bald eine Hölle/ kömpt es ihm aber an (spricht Er) daß er die Jenige rühmen / loben und preisen will/ welche ihm so hart anlieget/ und umb derer willen Er so viel Marter und Pein leidet/ da weiß er alles auch über die dieser Spira mit Ach und Wehe dahin gangen. 1. So gehets endlichen denen jenigen/ welche die erkante Evangelische Warheit wieder besser wissen und Gewissen verleugnen/ daß sie verzweiffeln/ und sich der Gnade GOttes und des Verdiensts Christi nicht trösten können/ und darinnen bestehet eben die Sünde wieder den heiligen Geist. 2. Warnungs Hauß stehet am längsten. Ein jedweders stelle sich dieses Exempel für / sonderlich aber die jenigen/ welche wissentlich/ nur umb schändlichen Gewinsts willen/ bey unrechten Religionen bleiben. In fine videtur cujus toni, wie dieser Franciscus Spira mit seinem ewigen Schaden erfahren. 259. Ein Liebhaber ein Fantast. EIn heidnischer Philosophus saget/ wer einen recht liebhabenden Menschen stehet / der stehet/ auch einen Fantasten. Denn/ spricht er/ ein solcher Mensch will im Sommer erfrieren/ im Winter verbrennen/ da macht Er ihme bald ein Paradeiß / bald eine Hölle/ kömpt es ihm aber an (spricht Er) daß er die Jenige rühmen / loben und preisen will/ welche ihm so hart anlieget/ und umb derer willen Er so viel Marter und Pein leidet/ da weiß er alles auch über die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0528" n="508"/> dieser Spira mit Ach und Wehe dahin gangen.</p> <p>1. So gehets endlichen denen jenigen/ welche die erkante Evangelische Warheit wieder besser wissen und Gewissen verleugnen/ daß sie verzweiffeln/ und sich der Gnade GOttes und des Verdiensts Christi nicht trösten können/ und darinnen bestehet eben die Sünde wieder den heiligen Geist.</p> <p>2. Warnungs Hauß stehet am längsten. Ein jedweders stelle sich dieses Exempel für / sonderlich aber die jenigen/ welche wissentlich/ nur umb schändlichen Gewinsts willen/ bey unrechten Religionen bleiben. In fine videtur cujus toni, wie dieser Franciscus Spira mit seinem ewigen Schaden erfahren.</p> <p>259.</p> <p>Ein Liebhaber ein Fantast.</p> <p>EIn heidnischer Philosophus saget/ wer einen recht liebhabenden Menschen stehet / der stehet/ auch einen Fantasten. Denn/ spricht er/ ein solcher Mensch will im Sommer erfrieren/ im Winter verbrennen/ da macht Er ihme bald ein Paradeiß / bald eine Hölle/ kömpt es ihm aber an (spricht Er) daß er die Jenige rühmen / loben und preisen will/ welche ihm so hart anlieget/ und umb derer willen Er so viel Marter und Pein leidet/ da weiß er alles auch über die </p> </div> </body> </text> </TEI> [508/0528]
dieser Spira mit Ach und Wehe dahin gangen.
1. So gehets endlichen denen jenigen/ welche die erkante Evangelische Warheit wieder besser wissen und Gewissen verleugnen/ daß sie verzweiffeln/ und sich der Gnade GOttes und des Verdiensts Christi nicht trösten können/ und darinnen bestehet eben die Sünde wieder den heiligen Geist.
2. Warnungs Hauß stehet am längsten. Ein jedweders stelle sich dieses Exempel für / sonderlich aber die jenigen/ welche wissentlich/ nur umb schändlichen Gewinsts willen/ bey unrechten Religionen bleiben. In fine videtur cujus toni, wie dieser Franciscus Spira mit seinem ewigen Schaden erfahren.
259.
Ein Liebhaber ein Fantast.
EIn heidnischer Philosophus saget/ wer einen recht liebhabenden Menschen stehet / der stehet/ auch einen Fantasten. Denn/ spricht er/ ein solcher Mensch will im Sommer erfrieren/ im Winter verbrennen/ da macht Er ihme bald ein Paradeiß / bald eine Hölle/ kömpt es ihm aber an (spricht Er) daß er die Jenige rühmen / loben und preisen will/ welche ihm so hart anlieget/ und umb derer willen Er so viel Marter und Pein leidet/ da weiß er alles auch über die
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/528>, abgerufen am 26.06.2024. |