Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.halten/ daß das Pabstumb sich zum Untergang neigen würde/ und ist auch dazumahl unter andern diese Prophecey öffentlich angeschlagen worden / regnum illud desolabitur: Diß Reich wird zerstöret werden. Vnd das ist das Jahr in welchem Lutherus wieder daß Pabstumb und Tetzels Ablaß zu schreiben angefangen. 1. Sind ziembliche Anzeigungen wieder das Pabstumb. Aber wer achtet es? 2. Ich halte dafür/ wenn gleich GOTT selbsten durch eine vernehmliche Stimme von Himmel redete und sagte: Des Pabstes Lehr ist unrecht/ man würde doch solchen Worten an Päbstischer Seiten eben so wol nicht glauben geben/ und die antichristische Greuel abschaffen. 269. Die Nacht ist zur Vbung der Gottseligkeit sehr gut. ERasmus gedenckt in seinen Apophtheg. eines/ so Scopelianus geheissen/ welcher / weil er des Nachts nicht schlaffen können/ dieselbig zu studieren und meditiren am bequembsten gehalten/ und deßwegen zu sagen pflegen: O nox beata! nam tu sane maxima ex parte consors es sapientiae Deorum! O du selige Nacht! du bist fürwar mehrentheils der Götter Weißheit halten/ daß das Pabstumb sich zum Untergang neigen würde/ und ist auch dazumahl unter andern diese Prophecey öffentlich angeschlagen worden / regnum illud desolabitur: Diß Reich wird zerstöret werden. Vnd das ist das Jahr in welchem Lutherus wieder daß Pabstumb und Tetzels Ablaß zu schreiben angefangen. 1. Sind ziembliche Anzeigungen wieder das Pabstumb. Aber wer achtet es? 2. Ich halte dafür/ wenn gleich GOTT selbsten durch eine vernehmliche Stimme von Himmel redete und sagte: Des Pabstes Lehr ist unrecht/ man würde doch solchen Worten an Päbstischer Seiten eben so wol nicht glauben geben/ uñ die antichristische Greuel abschaffen. 269. Die Nacht ist zur Vbung der Gottseligkeit sehr gut. ERasmus gedenckt in seinen Apophtheg. eines/ so Scopelianus geheissen/ welcher / weil er des Nachts nicht schlaffen können/ dieselbig zu studieren und meditiren am bequembsten gehalten/ und deßwegen zu sagen pflegen: O nox beata! nam tu sanè maxima ex parte consors es sapientiae Deorum! O du selige Nacht! du bist fürwar mehrentheils der Götter Weißheit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0545" n="525"/> halten/ daß das Pabstumb sich zum Untergang neigen würde/ und ist auch dazumahl unter andern diese Prophecey öffentlich angeschlagen worden / regnum illud desolabitur: Diß Reich wird zerstöret werden. Vnd das ist das Jahr in welchem Lutherus wieder daß Pabstumb und Tetzels Ablaß zu schreiben angefangen.</p> <p>1. Sind ziembliche Anzeigungen wieder das Pabstumb. Aber wer achtet es?</p> <p>2. Ich halte dafür/ wenn gleich GOTT selbsten durch eine vernehmliche Stimme von Himmel redete und sagte: Des Pabstes Lehr ist unrecht/ man würde doch solchen Worten an Päbstischer Seiten eben so wol nicht glauben geben/ uñ die antichristische Greuel abschaffen.</p> <p>269.</p> <p>Die Nacht ist zur Vbung der Gottseligkeit sehr gut.</p> <p>ERasmus gedenckt in seinen Apophtheg. eines/ so Scopelianus geheissen/ welcher / weil er des Nachts nicht schlaffen können/ dieselbig zu studieren und meditiren am bequembsten gehalten/ und deßwegen zu sagen pflegen: O nox beata! nam tu sanè maxima ex parte consors es sapientiae Deorum! O du selige Nacht! du bist fürwar mehrentheils der Götter Weißheit </p> </div> </body> </text> </TEI> [525/0545]
halten/ daß das Pabstumb sich zum Untergang neigen würde/ und ist auch dazumahl unter andern diese Prophecey öffentlich angeschlagen worden / regnum illud desolabitur: Diß Reich wird zerstöret werden. Vnd das ist das Jahr in welchem Lutherus wieder daß Pabstumb und Tetzels Ablaß zu schreiben angefangen.
1. Sind ziembliche Anzeigungen wieder das Pabstumb. Aber wer achtet es?
2. Ich halte dafür/ wenn gleich GOTT selbsten durch eine vernehmliche Stimme von Himmel redete und sagte: Des Pabstes Lehr ist unrecht/ man würde doch solchen Worten an Päbstischer Seiten eben so wol nicht glauben geben/ uñ die antichristische Greuel abschaffen.
269.
Die Nacht ist zur Vbung der Gottseligkeit sehr gut.
ERasmus gedenckt in seinen Apophtheg. eines/ so Scopelianus geheissen/ welcher / weil er des Nachts nicht schlaffen können/ dieselbig zu studieren und meditiren am bequembsten gehalten/ und deßwegen zu sagen pflegen: O nox beata! nam tu sanè maxima ex parte consors es sapientiae Deorum! O du selige Nacht! du bist fürwar mehrentheils der Götter Weißheit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/545 |
Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/545>, abgerufen am 26.06.2024. |