Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.GOTT der HERR ohne das geneigter zu geben ist/ als wir zu nehmen sind/ wie S. Hilarius redet/ Ach so last uns getrost in allen unsern Anliegen auff GOTT hoffen und bauen. 281. Von einer künstlichen Toden-Larve. PEtronius, da er das Gasimahl des Trimalcionis beschreibet/ gedencket unter andern/ daß/ als sie da gesessen/ gessen und getruncken/ und sich über die stattliche herrliche Tractation verwundert/ da sey ein Diener kommen / und hab eine silberne Toden Larve herfür gebracht/ welche so künstlich und geschmeidig mit allerley Gelencken und Gewerben gemacht/ daß sie sich auff alle Seiten und Ecken umbdrehen können. Als er solche einmahl oder drey über den Tisch hin geworffen und durch seine Fugen und Gewerben es unterschiedliche Formen geben/ da hab Trimalcio anfahen überlaut zu seufftzen: Heu, heu, nos miseros quam totus homuncio nil est! Sic erimus cuncti postquam nos auferet orcus GOTT der HERR ohne das geneigter zu geben ist/ als wir zu nehmen sind/ wie S. Hilarius redet/ Ach so last uns getrost in allen unsern Anliegen auff GOTT hoffen und bauen. 281. Von einer künstlichen Toden-Larve. PEtronius, da er das Gasimahl des Trimalcionis beschreibet/ gedencket unter andern/ daß/ als sie da gesessen/ gessen und getruncken/ und sich über die stattliche herrliche Tractation verwundert/ da sey ein Diener kom̃en / und hab eine silberne Toden Larve herfür gebracht/ welche so künstlich und geschmeidig mit allerley Gelencken und Gewerben gemacht/ daß sie sich auff alle Seiten und Ecken umbdrehen können. Als er solche einmahl oder drey über den Tisch hin geworffen und durch seine Fugen und Gewerben es unterschiedliche Formen geben/ da hab Trimalcio anfahen überlaut zu seufftzen: Heu, heu, nos miseros quàm totus homuncio nil est! Sic erimus cuncti postquam nos auferet orcus <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0563" n="543"/> GOTT der HERR ohne das geneigter zu geben ist/ als wir zu nehmen sind/ wie S. Hilarius redet/ Ach so last uns getrost in allen unsern Anliegen auff GOTT hoffen und bauen.</p> <p>281.</p> <p>Von einer künstlichen Toden-Larve.</p> <p>PEtronius, da er das Gasimahl des Trimalcionis beschreibet/ gedencket unter andern/ daß/ als sie da gesessen/ gessen und getruncken/ und sich über die stattliche herrliche Tractation verwundert/ da sey ein Diener kom̃en / und hab eine silberne Toden Larve herfür gebracht/ welche so künstlich und geschmeidig mit allerley Gelencken und Gewerben gemacht/ daß sie sich auff alle Seiten und Ecken umbdrehen können. Als er solche einmahl oder drey über den Tisch hin geworffen und durch seine Fugen und Gewerben es unterschiedliche Formen geben/ da hab Trimalcio anfahen überlaut zu seufftzen:</p> <p>Heu, heu, nos miseros quàm totus homuncio nil est!</p> <p>Sic erimus cuncti postquam nos auferet orcus</p> </div> </body> </text> </TEI> [543/0563]
GOTT der HERR ohne das geneigter zu geben ist/ als wir zu nehmen sind/ wie S. Hilarius redet/ Ach so last uns getrost in allen unsern Anliegen auff GOTT hoffen und bauen.
281.
Von einer künstlichen Toden-Larve.
PEtronius, da er das Gasimahl des Trimalcionis beschreibet/ gedencket unter andern/ daß/ als sie da gesessen/ gessen und getruncken/ und sich über die stattliche herrliche Tractation verwundert/ da sey ein Diener kom̃en / und hab eine silberne Toden Larve herfür gebracht/ welche so künstlich und geschmeidig mit allerley Gelencken und Gewerben gemacht/ daß sie sich auff alle Seiten und Ecken umbdrehen können. Als er solche einmahl oder drey über den Tisch hin geworffen und durch seine Fugen und Gewerben es unterschiedliche Formen geben/ da hab Trimalcio anfahen überlaut zu seufftzen:
Heu, heu, nos miseros quàm totus homuncio nil est!
Sic erimus cuncti postquam nos auferet orcus
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