Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.willen / verrichten kan: Solle freundlich seyn/ und die Leute fein bescheidenlich wieder grüssen/ mit freundlichen Geberden/ und Worten/ ja mit der That / antworten. Dann es ein Zeichen eines hochmüthigen Hertzens/ nicht wieder grüssen: Er solle in Kleidungen Demuht blicken lassen. Den jetzigen König in Dennemarck/ Christian den Vierdten/ hab ich/ sagt Christian Hoheburgk / allhie/ am 61. Blat/ offters in viel geringerer Kleidung gesehen/ als seine Diener. Es sollen junge Regenten auch dahin angewiesen werden/ daß sie umb treue Diener sich bewerben sollen; welche nicht ihren/ sondern ihres Oberherren Nutzen in allem suchen: Die der armen Leute Schaden getreulich vorbringen und befördern: Die dahin trachten und rathen/ daß Recht und Gerechtigkeit gehandhabt werde: Die bey ihrem Dienste kaum ihre Nohtturfft haben: Die ihren Obern treulich wiederrathen/ was schädlich ist: und die Gunst und Gnade des Obern zwar hoch/ aber GOttes Gnade und ihr Gewissen/ höher achten. Sie sollen auch/ in Erwöhlung ihrer Diener/ auff den Verstand/ und Geschickligkeit/ und nicht auff hohes Herkommen/ sehen: Es sollen die Regenten/ in ertheilung deß Rechts/ keine Person ansehen/ nicht Geschenck und Gaben nehmen/ noch die jhrigen nehmen lassen: Sie sollen die zu milden Sachen einmahl gewidmete Güter nicht an sich willen / verrichten kan: Solle freundlich seyn/ und die Leute fein bescheidenlich wieder grüssen/ mit freundlichen Geberden/ und Worten/ ja mit der That / antworten. Dann es ein Zeichen eines hochmüthigen Hertzens/ nicht wieder grüssen: Er solle in Kleidungen Demuht blicken lassen. Den jetzigen König in Dennemarck/ Christian den Vierdten/ hab ich/ sagt Christian Hoheburgk / allhie/ am 61. Blat/ offters in viel geringerer Kleidung gesehen/ als seine Diener. Es sollen junge Regenten auch dahin angewiesen werden/ daß sie umb treue Diener sich bewerben sollen; welche nicht ihren/ sondern ihres Oberherren Nutzen in allem suchen: Die der armen Leute Schaden getreulich vorbringen und befördern: Die dahin trachten und rathen/ daß Recht und Gerechtigkeit gehandhabt werde: Die bey ihrem Dienste kaum ihre Nohtturfft haben: Die ihren Obern treulich wiederrathen/ was schädlich ist: und die Gunst und Gnade des Obern zwar hoch/ aber GOttes Gnade und ihr Gewissen/ höher achten. Sie sollen auch/ in Erwöhlung ihrer Diener/ auff den Verstand/ und Geschickligkeit/ und nicht auff hohes Herkommen/ sehen: Es sollen die Regenten/ in ertheilung deß Rechts/ keine Person ansehen/ nicht Geschenck und Gaben nehmen/ noch die jhrigen nehmen lassen: Sie sollen die zu milden Sachen einmahl gewidmete Güter nicht an sich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0585" n="565"/> willen / verrichten kan: Solle freundlich seyn/ und die Leute fein bescheidenlich wieder grüssen/ mit freundlichen Geberden/ und Worten/ ja mit der That / antworten. Dann es ein Zeichen eines hochmüthigen Hertzens/ nicht wieder grüssen: Er solle in Kleidungen Demuht blicken lassen. Den jetzigen König in Dennemarck/ Christian den Vierdten/ hab ich/ sagt Christian Hoheburgk / allhie/ am 61. Blat/ offters in viel geringerer Kleidung gesehen/ als seine Diener. Es sollen junge Regenten auch dahin angewiesen werden/ daß sie umb treue Diener sich bewerben sollen; welche nicht ihren/ sondern ihres Oberherren Nutzen in allem suchen: Die der armen Leute Schaden getreulich vorbringen und befördern: Die dahin trachten und rathen/ daß Recht und Gerechtigkeit gehandhabt werde: Die bey ihrem Dienste kaum ihre Nohtturfft haben: Die ihren Obern treulich wiederrathen/ was schädlich ist: und die Gunst und Gnade des Obern zwar hoch/ aber GOttes Gnade und ihr Gewissen/ höher achten. Sie sollen auch/ in Erwöhlung ihrer Diener/ auff den Verstand/ und Geschickligkeit/ und nicht auff hohes Herkommen/ sehen: Es sollen die Regenten/ in ertheilung deß Rechts/ keine Person ansehen/ nicht Geschenck und Gaben nehmen/ noch die jhrigen nehmen lassen: Sie sollen die zu milden Sachen einmahl gewidmete Güter nicht an sich </p> </div> </body> </text> </TEI> [565/0585]
willen / verrichten kan: Solle freundlich seyn/ und die Leute fein bescheidenlich wieder grüssen/ mit freundlichen Geberden/ und Worten/ ja mit der That / antworten. Dann es ein Zeichen eines hochmüthigen Hertzens/ nicht wieder grüssen: Er solle in Kleidungen Demuht blicken lassen. Den jetzigen König in Dennemarck/ Christian den Vierdten/ hab ich/ sagt Christian Hoheburgk / allhie/ am 61. Blat/ offters in viel geringerer Kleidung gesehen/ als seine Diener. Es sollen junge Regenten auch dahin angewiesen werden/ daß sie umb treue Diener sich bewerben sollen; welche nicht ihren/ sondern ihres Oberherren Nutzen in allem suchen: Die der armen Leute Schaden getreulich vorbringen und befördern: Die dahin trachten und rathen/ daß Recht und Gerechtigkeit gehandhabt werde: Die bey ihrem Dienste kaum ihre Nohtturfft haben: Die ihren Obern treulich wiederrathen/ was schädlich ist: und die Gunst und Gnade des Obern zwar hoch/ aber GOttes Gnade und ihr Gewissen/ höher achten. Sie sollen auch/ in Erwöhlung ihrer Diener/ auff den Verstand/ und Geschickligkeit/ und nicht auff hohes Herkommen/ sehen: Es sollen die Regenten/ in ertheilung deß Rechts/ keine Person ansehen/ nicht Geschenck und Gaben nehmen/ noch die jhrigen nehmen lassen: Sie sollen die zu milden Sachen einmahl gewidmete Güter nicht an sich
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