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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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che worden/ als wolte sie über einen Hauffen fallen. Da hat sich ein langer schwartzer Mann sehen lassen/ von dem ist ein grosser Wind gangen/ daß sein brausen in der gantzen Kirchen erschollen/ der hat den gottlosen Pfaffen vom Predigstuel geführet/ daß noch auff diesen heutigen Tag niemand weiß/ wo er hinkommen ist.

1. Ist gantz nicht zu verwundern/ daß GOTT diesen Lästerer wiederfahren lassen / was er ihm selbsten gewünschet.

2. Ein jedweder hüte sich vor GOttes-Lästerung/ denn vorwahr/ GOTT läst sich nicht spotten/ oder mit Ihm schertzen.

295.

Arialdi eines Diaconi zu Meyland schmehliger Todt.

ARialdus ein Diacon zu Meyland/ von hohem Adel/ so des Marggraffens dieser Stadt Bruder gewesen/ und ein sehr heiliges Leben geführt/ der auch den Ketzern/ und andern lästerlichen Menschen/ starcken Wiederstand gethan/ ist endlich zum Tod geführt worden/ allda ihme die Ohren abgeschnitten/ die obern Lefftzen gestumlet/ die Nasen abgehauen/ die Zung aus dem Rachen gerissen / die Augen ausgestochen/ die rechte Hand abgehauen/ des andern zu geschweigen. Dieser

che worden/ als wolte sie über einen Hauffen fallen. Da hat sich ein langer schwartzer Mann sehen lassen/ von dem ist ein grosser Wind gangen/ daß sein brausen in der gantzen Kirchen erschollen/ der hat den gottlosen Pfaffen vom Predigstuel geführet/ daß noch auff diesen heutigen Tag niemand weiß/ wo er hinkommen ist.

1. Ist gantz nicht zu verwundern/ daß GOTT diesen Lästerer wiederfahren lassen / was er ihm selbsten gewünschet.

2. Ein jedweder hüte sich vor GOttes-Lästerung/ denn vorwahr/ GOTT läst sich nicht spotten/ oder mit Ihm schertzen.

295.

Arialdi eines Diaconi zu Meyland schmehliger Todt.

ARialdus ein Diacon zu Meyland/ von hohem Adel/ so des Marggraffens dieser Stadt Bruder gewesen/ und ein sehr heiliges Leben geführt/ der auch den Ketzern/ und andern lästerlichen Menschen/ starcken Wiederstand gethan/ ist endlich zum Tod geführt worden/ allda ihme die Ohren abgeschnitten/ die obern Lefftzen gestumlet/ die Nasen abgehauen/ die Zung aus dem Rachen gerissen / die Augen ausgestochen/ die rechte Hand abgehauen/ des andern zu geschweigen. Dieser

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[575/0595] che worden/ als wolte sie über einen Hauffen fallen. Da hat sich ein langer schwartzer Mann sehen lassen/ von dem ist ein grosser Wind gangen/ daß sein brausen in der gantzen Kirchen erschollen/ der hat den gottlosen Pfaffen vom Predigstuel geführet/ daß noch auff diesen heutigen Tag niemand weiß/ wo er hinkommen ist. 1. Ist gantz nicht zu verwundern/ daß GOTT diesen Lästerer wiederfahren lassen / was er ihm selbsten gewünschet. 2. Ein jedweder hüte sich vor GOttes-Lästerung/ denn vorwahr/ GOTT läst sich nicht spotten/ oder mit Ihm schertzen. 295. Arialdi eines Diaconi zu Meyland schmehliger Todt. ARialdus ein Diacon zu Meyland/ von hohem Adel/ so des Marggraffens dieser Stadt Bruder gewesen/ und ein sehr heiliges Leben geführt/ der auch den Ketzern/ und andern lästerlichen Menschen/ starcken Wiederstand gethan/ ist endlich zum Tod geführt worden/ allda ihme die Ohren abgeschnitten/ die obern Lefftzen gestumlet/ die Nasen abgehauen/ die Zung aus dem Rachen gerissen / die Augen ausgestochen/ die rechte Hand abgehauen/ des andern zu geschweigen. Dieser

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/595>, abgerufen am 22.11.2024.