Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.SEbastian Franck schreibet in seiner Cronica/ daß die Griegischen Frauen auff dem Häuptern Schuh-Solen tragen/ die Reichen von Sammet und Seiden/ die Armen aber von Vaumwollen/ zum Zeugniß/ daß sie erkennen ihren Ehe-Männern Unterthan zu seyn. Und schreibet jetzt gemelder Autor, von Leonora Käyser Friederich des III. hochlöblichster Gedächtniß Tugendreichen Ehe-Gemahl/ daß sie Jhrem Herren so gehorsamb gewesen/ auch Ihme zu gefallen keinen Wein getruncken/ denn als ihr die Aertzte und Physici riethen/ daß sie in Teutschen Landen/ da es von Natur kälter/ als in ihrem Vaterland were/ Wein trincken müste/ wofern sie gesund bleiben/ und nicht unfruchtbar seyn wolte/ da hat sie solches an den Käyser gelangen lassen/ weil sie dessen von Jugend auff gewohnet/ Er hat ihr aber durch AEneam Sylvium sagen lassen/ so ferne sie ihn lieb habe/ solle sie sich des Weins enthalten/ darauff sie geantwortet/ sie wolte ehe gar sterben / denn daß sie solte im allerwenigsten wieder ihres lieben Herrn Befehl und Willen thun. 1. Von unsern Weibern in Teutschland wird eben nicht begehret/ daß sie sollen Schu- SEbastian Franck schreibet in seiner Cronica/ daß die Griegischen Frauen auff dem Häuptern Schuh-Solen tragen/ die Reichen von Sammet und Seiden/ die Armen aber von Vaumwollen/ zum Zeugniß/ daß sie erkennen ihren Ehe-Männern Unterthan zu seyn. Und schreibet jetzt gemelder Autor, von Leonora Käyser Friederich des III. hochlöblichster Gedächtniß Tugendreichen Ehe-Gemahl/ daß sie Jhrem Herren so gehorsamb gewesen/ auch Ihme zu gefallen keinen Wein getruncken/ denn als ihr die Aertzte und Physici riethen/ daß sie in Teutschen Landen/ da es von Natur kälter/ als in ihrem Vaterland were/ Wein trincken müste/ wofern sie gesund bleiben/ und nicht unfruchtbar seyn wolte/ da hat sie solches an den Käyser gelangen lassen/ weil sie dessen von Jugend auff gewohnet/ Er hat ihr aber durch AEneam Sylvium sagen lassen/ so ferne sie ihn lieb habe/ solle sie sich des Weins enthalten/ darauff sie geantwortet/ sie wolte ehe gar sterben / denn daß sie solte im allerwenigsten wieder ihres lieben Herrn Befehl und Willen thun. 1. Von unsern Weibern in Teutschland wird eben nicht begehret/ daß sie sollen Schu- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0602" n="582"/> <p>SEbastian Franck schreibet in seiner Cronica/ daß die Griegischen Frauen auff dem Häuptern Schuh-Solen tragen/ die Reichen von Sammet und Seiden/ die Armen aber von Vaumwollen/ zum Zeugniß/ daß sie erkennen ihren Ehe-Männern Unterthan zu seyn. Und schreibet jetzt gemelder Autor, von Leonora Käyser Friederich des III. hochlöblichster Gedächtniß Tugendreichen Ehe-Gemahl/ daß sie Jhrem Herren so gehorsamb gewesen/ auch Ihme zu gefallen keinen Wein getruncken/ denn als ihr die Aertzte und Physici riethen/ daß sie in Teutschen Landen/ da es von Natur kälter/ als in ihrem Vaterland were/ Wein trincken müste/ wofern sie gesund bleiben/ und nicht unfruchtbar seyn wolte/ da hat sie solches an den Käyser gelangen lassen/ weil sie dessen von Jugend auff gewohnet/ Er hat ihr aber durch AEneam Sylvium sagen lassen/ so ferne sie ihn lieb habe/ solle sie sich des Weins enthalten/ darauff sie geantwortet/ sie wolte ehe gar sterben / denn daß sie solte im allerwenigsten wieder ihres lieben Herrn Befehl und Willen thun.</p> <p>1. Von unsern Weibern in Teutschland wird eben nicht begehret/ daß sie sollen Schu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [582/0602]
SEbastian Franck schreibet in seiner Cronica/ daß die Griegischen Frauen auff dem Häuptern Schuh-Solen tragen/ die Reichen von Sammet und Seiden/ die Armen aber von Vaumwollen/ zum Zeugniß/ daß sie erkennen ihren Ehe-Männern Unterthan zu seyn. Und schreibet jetzt gemelder Autor, von Leonora Käyser Friederich des III. hochlöblichster Gedächtniß Tugendreichen Ehe-Gemahl/ daß sie Jhrem Herren so gehorsamb gewesen/ auch Ihme zu gefallen keinen Wein getruncken/ denn als ihr die Aertzte und Physici riethen/ daß sie in Teutschen Landen/ da es von Natur kälter/ als in ihrem Vaterland were/ Wein trincken müste/ wofern sie gesund bleiben/ und nicht unfruchtbar seyn wolte/ da hat sie solches an den Käyser gelangen lassen/ weil sie dessen von Jugend auff gewohnet/ Er hat ihr aber durch AEneam Sylvium sagen lassen/ so ferne sie ihn lieb habe/ solle sie sich des Weins enthalten/ darauff sie geantwortet/ sie wolte ehe gar sterben / denn daß sie solte im allerwenigsten wieder ihres lieben Herrn Befehl und Willen thun.
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