Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

riaci Spangenbergers/ diesem Jüngling schrecklich gezeiget? Ein jedweder nehm ein Exempel und reibe sich nicht an GOtt und seine Diener. Vorwahr es gibt gar bösen Lohn.

301.

Der geitzige Troilus wird durch einen Traum veranlasset freygebig.

DEr Alexandrinische Partiarch Johannes, ein sonders gottseliger Mann besuchte die Krancken embsig/ und nahm einsmahl einen Gespan Troilum den Bischoff/ welchem die Pfenning lieber wahren/ als die Krancken Leute/ mit sich. Diesem sagte Johannes heimlich in ein Ohr: Ich bitt/ sprach er/ lieber Vater/ lasset uns den Freunden Christi helffen. Darauff der listige Troilus die Kranckheit seines Gemüths artlich zu verbergen/ alles Geld/ welches sein Diener/ andere Sachen einzukauffen/ mit sich genommen/ den Armen zu geben befohlen. Nicht lang darauff grieffe ihm ein Fieberlein an/ welches Ihme der Geitz gemacht. Diß ist dem Alexandrinischen Bischoff zu Gehör kommen/ der

riaci Spangenbergers/ diesem Jüngling schrecklich gezeiget? Ein jedweder nehm ein Exempel und reibe sich nicht an GOtt und seine Diener. Vorwahr es gibt gar bösen Lohn.

301.

Der geitzige Troilus wird durch einen Traum veranlasset freygebig.

DEr Alexandrinische Partiarch Johannes, ein sonders gottseliger Mañ besuchte die Krancken embsig/ und nahm einsmahl einen Gespan Troilum den Bischoff/ welchem die Pfenning lieber wahren/ als die Krancken Leute/ mit sich. Diesem sagte Johannes heimlich in ein Ohr: Ich bitt/ sprach er/ lieber Vater/ lasset uns den Freunden Christi helffen. Darauff der listige Troilus die Kranckheit seines Gemüths artlich zu verbergen/ alles Geld/ welches sein Diener/ andere Sachen einzukauffen/ mit sich genommen/ den Armen zu geben befohlen. Nicht lang darauff grieffe ihm ein Fieberlein an/ welches Ihme der Geitz gemacht. Diß ist dem Alexandrinischen Bischoff zu Gehör kommen/ der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0611" n="591"/>
riaci Spangenbergers/ diesem Jüngling                      schrecklich gezeiget? Ein jedweder nehm ein Exempel und reibe sich nicht an GOtt                      und seine Diener. Vorwahr es gibt gar bösen Lohn.</p>
      </div>
      <div>
        <head>301.</head>
        <argument>
          <p>Der geitzige Troilus wird durch einen Traum veranlasset freygebig.</p>
        </argument>
        <p>DEr Alexandrinische Partiarch Johannes, ein sonders gottseliger Man&#x0303;                      besuchte die Krancken embsig/ und nahm einsmahl einen Gespan Troilum den                      Bischoff/ welchem die Pfenning lieber wahren/ als die Krancken Leute/ mit                      sich. Diesem sagte Johannes heimlich in ein Ohr: Ich bitt/ sprach er/ lieber                      Vater/ lasset uns den Freunden Christi helffen. Darauff der listige Troilus die                      Kranckheit seines Gemüths artlich zu verbergen/ alles Geld/ welches sein                      Diener/ andere Sachen einzukauffen/ mit sich genommen/ den Armen zu geben                      befohlen. Nicht lang darauff grieffe ihm ein Fieberlein an/ welches Ihme der                      Geitz gemacht. Diß ist dem Alexandrinischen Bischoff zu Gehör kommen/ der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[591/0611] riaci Spangenbergers/ diesem Jüngling schrecklich gezeiget? Ein jedweder nehm ein Exempel und reibe sich nicht an GOtt und seine Diener. Vorwahr es gibt gar bösen Lohn. 301. Der geitzige Troilus wird durch einen Traum veranlasset freygebig. DEr Alexandrinische Partiarch Johannes, ein sonders gottseliger Mañ besuchte die Krancken embsig/ und nahm einsmahl einen Gespan Troilum den Bischoff/ welchem die Pfenning lieber wahren/ als die Krancken Leute/ mit sich. Diesem sagte Johannes heimlich in ein Ohr: Ich bitt/ sprach er/ lieber Vater/ lasset uns den Freunden Christi helffen. Darauff der listige Troilus die Kranckheit seines Gemüths artlich zu verbergen/ alles Geld/ welches sein Diener/ andere Sachen einzukauffen/ mit sich genommen/ den Armen zu geben befohlen. Nicht lang darauff grieffe ihm ein Fieberlein an/ welches Ihme der Geitz gemacht. Diß ist dem Alexandrinischen Bischoff zu Gehör kommen/ der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/611
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/611>, abgerufen am 22.11.2024.