Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

gesetzet/ dieweil er aber stets traurig/ befragt ihn der Commendant der Vestung/ was ihm anliege? Dem eröffnete er sein gantz Hertz. Der Commendant läst ihm bey Trauen und Glauben verheissen/ jnnen 14. Tagen sich bey ihnen wieder einzustellen; Der Liehhaber zeugt fort/ und bringt mit List seine Liebste/ mit all ihren Geschmeid und Schmuck dahin; stellt sich wieder mit seinem Schatz all da ein/ und wollen auch das begehrte Rantzion-Geld/ so vorher beschlossen/ bezahlen; aber weiln der Commendant sein und ihre Treu vermerckt/ schenckt er es ihnen. Ehe sie der Liebste von dannen geführt/ hat er anheissig werden müssen/ sie nicht zu berühren/ biß solches jhrem Vater vorher were notificirt worden/ so auch alles geschehen/ und hernach ihr Vater seinen Consens darein geben müssen.

1. An diesem Liebhaber finden sich drey Tugenden/ erstlich die Beständigkeit gegen seiner Liebsten/ darnach die Treu und Glaube/ so er dem Commendanten gehalten/ und dann die Redligkeit/ daß er eine auffrichtige und keine Huren-Liebe gehabt.

gesetzet/ dieweil er aber stets traurig/ befragt ihn der Commendant der Vestung/ was ihm anliege? Dem eröffnete er sein gantz Hertz. Der Commendant läst ihm bey Trauen und Glauben verheissen/ jnnen 14. Tagen sich bey ihnen wieder einzustellen; Der Liehhaber zeugt fort/ und bringt mit List seine Liebste/ mit all ihren Geschmeid und Schmuck dahin; stellt sich wieder mit seinem Schatz all da ein/ und wollen auch das begehrte Rantzion-Geld/ so vorher beschlossen/ bezahlen; aber weiln der Commendant sein und ihre Treu vermerckt/ schenckt er es ihnen. Ehe sie der Liebste von dannen geführt/ hat er anheissig werden müssen/ sie nicht zu berühren/ biß solches jhrem Vater vorher were notificirt worden/ so auch alles geschehen/ und hernach ihr Vater seinen Consens darein geben müssen.

1. An diesem Liebhaber finden sich drey Tugenden/ erstlich die Beständigkeit gegen seiner Liebsten/ darnach die Treu und Glaube/ so er dem Commendanten gehalten/ und dann die Redligkeit/ daß er eine auffrichtige und keine Huren-Liebe gehabt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0649" n="629"/>
gesetzet/ dieweil er aber stets                      traurig/ befragt ihn der Commendant der Vestung/ was ihm anliege? Dem                      eröffnete er sein gantz Hertz. Der Commendant läst ihm bey Trauen und Glauben                      verheissen/ jnnen 14. Tagen sich bey ihnen wieder einzustellen; Der Liehhaber                      zeugt fort/ und bringt mit List seine Liebste/ mit all ihren Geschmeid und                      Schmuck dahin; stellt sich wieder mit seinem Schatz all da ein/ und wollen auch                      das begehrte Rantzion-Geld/ so vorher beschlossen/ bezahlen; aber weiln der                      Commendant sein und ihre Treu vermerckt/ schenckt er es ihnen. Ehe sie der                      Liebste von dannen geführt/ hat er anheissig werden müssen/ sie nicht zu                      berühren/ biß solches jhrem Vater vorher were notificirt worden/ so auch alles                      geschehen/ und hernach ihr Vater seinen Consens darein geben müssen.</p>
        <p>1. An diesem Liebhaber finden sich drey Tugenden/ erstlich die Beständigkeit                      gegen seiner Liebsten/ darnach die Treu und Glaube/ so er dem Commendanten                      gehalten/ und dann die Redligkeit/ daß er eine auffrichtige und keine                      Huren-Liebe gehabt.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[629/0649] gesetzet/ dieweil er aber stets traurig/ befragt ihn der Commendant der Vestung/ was ihm anliege? Dem eröffnete er sein gantz Hertz. Der Commendant läst ihm bey Trauen und Glauben verheissen/ jnnen 14. Tagen sich bey ihnen wieder einzustellen; Der Liehhaber zeugt fort/ und bringt mit List seine Liebste/ mit all ihren Geschmeid und Schmuck dahin; stellt sich wieder mit seinem Schatz all da ein/ und wollen auch das begehrte Rantzion-Geld/ so vorher beschlossen/ bezahlen; aber weiln der Commendant sein und ihre Treu vermerckt/ schenckt er es ihnen. Ehe sie der Liebste von dannen geführt/ hat er anheissig werden müssen/ sie nicht zu berühren/ biß solches jhrem Vater vorher were notificirt worden/ so auch alles geschehen/ und hernach ihr Vater seinen Consens darein geben müssen. 1. An diesem Liebhaber finden sich drey Tugenden/ erstlich die Beständigkeit gegen seiner Liebsten/ darnach die Treu und Glaube/ so er dem Commendanten gehalten/ und dann die Redligkeit/ daß er eine auffrichtige und keine Huren-Liebe gehabt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/649
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/649>, abgerufen am 22.11.2024.