Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.vam folgender massen dabey gekriegt: nemblich sie hatten sich vorher eine ziembliche Zeit gezancket umb das Bette machen; Vnd war die Sache und der Abscheid dahin gerathen/ daß wer auffm Abend das erste Wort sagen würde / der solte es sein lebelang immer fort machen: Was geschicht? Sie setzen sich beyde nieder; und sehen einander an/ wie ein paar nasse Katzen; Eva saß auff der Treppen/ und Adam auff einem holen oder der Treppen/ und Adam auff einem holen oder unbewundenen Stuel/ also daß (weil er weite Schluder-Hosen vom Engelischen Bocke zu bereitet/ anhatte /) unten heraus seine antepraedicamenta, das ist ein Zippel vom Felle/ durch solchen Stul hing: dens elben ersahe eine Ziperzacke/ und sprang eylends darnach hin; Vermeinende/ es wäre eine Ratte: Doch wie sie Unrath/ und keine Ratte vermerckete/ spie ete sie dennoch gar lange darmit/ biß auch bißweilen hinein; Also/ daß es dem guten Patenten zwar schmertzete/ doch aus Vorsätzligkeit und Verstockheit kein Wort verlohr oder sich rührete: Biß endlich Eva auß Vngedult von der Treppe hervor sprang/ die Katze weg staubert/ und sie mit Worten schalt/ sagende: Hey! Ich will lieber mein Lebetage das Bette machen/ als daß du Rabenaß mich meines Trösters berauben solst: Drüber Adam lachete/ und drüber herwar/ oder sie vielmehr übers Bette/ und machete es zum erstenmal/ und hat es also gar schandloß auff unser Geschlechte gebracht/ wiewol wir uns wenig drumb vam folgender massen dabey gekriegt: nemblich sie hatten sich vorher eine ziembliche Zeit gezancket umb das Bette machen; Vnd war die Sache und der Abscheid dahin gerathen/ daß wer auffm Abend das erste Wort sagen würde / der solte es sein lebelang immer fort machen: Was geschicht? Sie setzen sich beyde nieder; und sehen einander an/ wie ein paar nasse Katzen; Eva saß auff der Treppen/ und Adam auff einem holen oder der Treppen/ und Adam auff einem holen oder unbewundenen Stuel/ also daß (weil er weite Schluder-Hosen vom Engelischen Bocke zu bereitet/ anhatte /) unten heraus seine antepraedicamenta, das ist ein Zippel vom Felle/ durch solchen Stul hing: dens elben ersahe eine Ziperzacke/ und sprang eylends darnach hin; Vermeinende/ es wäre eine Ratte: Doch wie sie Unrath/ und keine Ratte vermerckete/ spie ete sie dennoch gar lange darmit/ biß auch bißweilen hinein; Also/ daß es dem guten Patenten zwar schmertzete/ doch aus Vorsätzligkeit und Verstockheit kein Wort verlohr oder sich rührete: Biß endlich Eva auß Vngedult von der Treppe hervor sprang/ die Katze weg staubert/ und sie mit Worten schalt/ sagende: Hey! Ich will lieber mein Lebetage das Bette machen/ als daß du Rabenaß mich meines Trösters berauben solst: Drüber Adam lachete/ und drüber herwar/ oder sie vielmehr übers Bette/ uñ machete es zum erstenmal/ und hat es also gar schandloß auff unser Geschlechte gebracht/ wiewol wir uns wenig drumb <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0687" n="667"/> vam folgender massen dabey gekriegt: nemblich sie hatten sich vorher eine ziembliche Zeit gezancket umb das Bette machen; Vnd war die Sache und der Abscheid dahin gerathen/ daß wer auffm Abend das erste Wort sagen würde / der solte es sein lebelang immer fort machen: Was geschicht? Sie setzen sich beyde nieder; und sehen einander an/ wie ein paar nasse Katzen; Eva saß auff der Treppen/ und Adam auff einem holen oder der Treppen/ und Adam auff einem holen oder unbewundenen Stuel/ also daß (weil er weite Schluder-Hosen vom Engelischen Bocke zu bereitet/ anhatte /) unten heraus seine antepraedicamenta, das ist ein Zippel vom Felle/ durch solchen Stul hing: dens elben ersahe eine Ziperzacke/ und sprang eylends darnach hin; Vermeinende/ es wäre eine Ratte: Doch wie sie Unrath/ und keine Ratte vermerckete/ spie ete sie dennoch gar lange darmit/ biß auch bißweilen hinein; Also/ daß es dem guten Patenten zwar schmertzete/ doch aus Vorsätzligkeit und Verstockheit kein Wort verlohr oder sich rührete: Biß endlich Eva auß Vngedult von der Treppe hervor sprang/ die Katze weg staubert/ und sie mit Worten schalt/ sagende: Hey! Ich will lieber mein Lebetage das Bette machen/ als daß du Rabenaß mich meines Trösters berauben solst: Drüber Adam lachete/ und drüber herwar/ oder sie vielmehr übers Bette/ uñ machete es zum erstenmal/ und hat es also gar schandloß auff unser Geschlechte gebracht/ wiewol wir uns wenig drumb </p> </div> </body> </text> </TEI> [667/0687]
vam folgender massen dabey gekriegt: nemblich sie hatten sich vorher eine ziembliche Zeit gezancket umb das Bette machen; Vnd war die Sache und der Abscheid dahin gerathen/ daß wer auffm Abend das erste Wort sagen würde / der solte es sein lebelang immer fort machen: Was geschicht? Sie setzen sich beyde nieder; und sehen einander an/ wie ein paar nasse Katzen; Eva saß auff der Treppen/ und Adam auff einem holen oder der Treppen/ und Adam auff einem holen oder unbewundenen Stuel/ also daß (weil er weite Schluder-Hosen vom Engelischen Bocke zu bereitet/ anhatte /) unten heraus seine antepraedicamenta, das ist ein Zippel vom Felle/ durch solchen Stul hing: dens elben ersahe eine Ziperzacke/ und sprang eylends darnach hin; Vermeinende/ es wäre eine Ratte: Doch wie sie Unrath/ und keine Ratte vermerckete/ spie ete sie dennoch gar lange darmit/ biß auch bißweilen hinein; Also/ daß es dem guten Patenten zwar schmertzete/ doch aus Vorsätzligkeit und Verstockheit kein Wort verlohr oder sich rührete: Biß endlich Eva auß Vngedult von der Treppe hervor sprang/ die Katze weg staubert/ und sie mit Worten schalt/ sagende: Hey! Ich will lieber mein Lebetage das Bette machen/ als daß du Rabenaß mich meines Trösters berauben solst: Drüber Adam lachete/ und drüber herwar/ oder sie vielmehr übers Bette/ uñ machete es zum erstenmal/ und hat es also gar schandloß auff unser Geschlechte gebracht/ wiewol wir uns wenig drumb
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