Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.auch die Teuffel seinen toden Cörper fast nicht haben wollen? 2. Ach! richtet recht/ ihr Richter auf Erden/ daß der Ober-Richter in Himmel nicht dürffe drein sehen und noch einmahl richten/ es wird euer sonsten eben so schlecht gewartet werden/ als des Pilati. 350. Was Verleumbdung vor ein Laster. DOctor Trobenius ein vortrefflicher hochgelehrter Mann/ hat in offenen Predigten und seinen Schrifften von sich lauten lassen/ daß er selber ehe vor einem bitten wolte/ der sich umbgebracht hett/ als vor einem/ der stets geneiget were seinem Neben-Christen abwesende zu schimpfiren/ sein Thun zum argen zu deuten/ und all sein Vorhaben auffs gifftigste auszulegen/ damit er nur mit Lügen und Lästern oder falschen Verleumbden denselben (zu demer ein Heckel hat) möge in Verdacht bringen: Ja/ es sagt der ehe gemelte Schribent/ daß ein solch Waschmaul dem Teuffel in sein Handwerk falle/ weil derselbe von Anfang der Welt ein Lügner und Lästerer gewesen sey/ endlich schleust er/ daß es doch zuletzt einem solchen Ehren-Diebe wol gehe/ sondern es fange auch die Teuffel seinen toden Cörper fast nicht haben wollen? 2. Ach! richtet recht/ ihr Richter auf Erden/ daß der Ober-Richter in Himmel nicht dürffe drein sehen und noch einmahl richten/ es wird euer sonsten eben so schlecht gewartet werden/ als des Pilati. 350. Was Verleumbdung vor ein Laster. DOctor Trobenius ein vortrefflicher hochgelehrter Mann/ hat in offenen Predigten und seinen Schrifften von sich lauten lassen/ daß er selber ehe vor einem bitten wolte/ der sich umbgebracht hett/ als vor einem/ der stets geneiget were seinem Neben-Christen abwesende zu schimpfiren/ sein Thun zum argen zu deuten/ und all sein Vorhaben auffs gifftigste auszulegen/ damit er nur mit Lügen und Lästern oder falschen Verleumbden denselbẽ (zu demer ein Heckel hat) möge in Verdacht bringẽ: Ja/ es sagt der ehe gemelte Schribent/ daß ein solch Waschmaul dem Teuffel in sein Handwerk falle/ weil derselbe von Anfang der Welt ein Lügner und Lästerer gewesen sey/ endlich schleust er/ daß es doch zuletzt einem solchen Ehren-Diebe wol gehe/ sondern es fange <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0698" n="678"/> auch die Teuffel seinen toden Cörper fast nicht haben wollen?</p> <p>2. Ach! richtet recht/ ihr Richter auf Erden/ daß der Ober-Richter in Himmel nicht dürffe drein sehen und noch einmahl richten/ es wird euer sonsten eben so schlecht gewartet werden/ als des Pilati.</p> <p>350. Was Verleumbdung vor ein Laster.</p> <p>DOctor Trobenius ein vortrefflicher hochgelehrter Mann/ hat in offenen Predigten und seinen Schrifften von sich lauten lassen/ daß er selber ehe vor einem bitten wolte/ der sich umbgebracht hett/ als vor einem/ der stets geneiget were seinem Neben-Christen abwesende zu schimpfiren/ sein Thun zum argen zu deuten/ und all sein Vorhaben auffs gifftigste auszulegen/ damit er nur mit Lügen und Lästern oder falschen Verleumbden denselbẽ (zu demer ein Heckel hat) möge in Verdacht bringẽ: Ja/ es sagt der ehe gemelte Schribent/ daß ein solch Waschmaul dem Teuffel in sein Handwerk falle/ weil derselbe von Anfang der Welt ein Lügner und Lästerer gewesen sey/ endlich schleust er/ daß es doch zuletzt einem solchen Ehren-Diebe wol gehe/ sondern es fange </p> </div> </body> </text> </TEI> [678/0698]
auch die Teuffel seinen toden Cörper fast nicht haben wollen?
2. Ach! richtet recht/ ihr Richter auf Erden/ daß der Ober-Richter in Himmel nicht dürffe drein sehen und noch einmahl richten/ es wird euer sonsten eben so schlecht gewartet werden/ als des Pilati.
350. Was Verleumbdung vor ein Laster.
DOctor Trobenius ein vortrefflicher hochgelehrter Mann/ hat in offenen Predigten und seinen Schrifften von sich lauten lassen/ daß er selber ehe vor einem bitten wolte/ der sich umbgebracht hett/ als vor einem/ der stets geneiget were seinem Neben-Christen abwesende zu schimpfiren/ sein Thun zum argen zu deuten/ und all sein Vorhaben auffs gifftigste auszulegen/ damit er nur mit Lügen und Lästern oder falschen Verleumbden denselbẽ (zu demer ein Heckel hat) möge in Verdacht bringẽ: Ja/ es sagt der ehe gemelte Schribent/ daß ein solch Waschmaul dem Teuffel in sein Handwerk falle/ weil derselbe von Anfang der Welt ein Lügner und Lästerer gewesen sey/ endlich schleust er/ daß es doch zuletzt einem solchen Ehren-Diebe wol gehe/ sondern es fange
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/698>, abgerufen am 26.06.2024. |