Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.361. Die Worte: Die Sonne ist am Niedergang/ machen Friede zwischen jhrer zween. ES hatte der Alexandrinische Patriarch Johannes einen Streit mit Niceta selbiger Stadt Obristen Geschlechter: Die Sache kam für Gericht/ in welcher Johannes jhme die Armen/ der ander aber ihme die Pfenning liesse angelegen seyn. Es war für gut angesehen/ daß sie an einem Orth zusammen kämen/ ob sie vielleicht also mit einander möchten zu frieden werden: Da aber ward nichts als ein lanwüriges Zancken/ und hefftiges Geschrey/ nicht ohne Verbitterung der Gemüter/ und des Magens. In dem ein jeder Theil seine Sach für billig gehalten / und zuweichen mit nichten gedacht. Hat also dieser Wort Zanck sich in viel Stunden verlängert/ und erstreckt/ hat auch keine Parthey mehr ausgericht / als daß die Gemüter noch mehr verbittert worden/ als zuvor. Wann dann beyderseits kein Theil dem andern was zu noch nachgeben wollen/ seynd sie also von einander geschieden/ daß der gantze Streit unerörtert hangen blieben. Weil es etwas von Geld angetroffen/ hat der Geschlechter solches habenden Rechts wegen nicht wollen begeben/ noch fallen lassen. Entgegen ist der Patriarch der Meynung gewesen / 361. Die Worte: Die Sonne ist am Niedergang/ machen Friede zwischen jhrer zween. ES hatte der Alexandrinische Patriarch Johannes einen Streit mit Niceta selbiger Stadt Obristen Geschlechter: Die Sache kam für Gericht/ in welcher Johannes jhme die Armen/ der ander aber ihme die Pfenning liesse angelegen seyn. Es war für gut angesehen/ daß sie an einem Orth zusam̃en kämen/ ob sie vielleicht also mit einander möchten zu frieden werden: Da aber ward nichts als ein lanwüriges Zancken/ und hefftiges Geschrey/ nicht ohne Verbitterung der Gemüter/ und des Magens. In dem ein jeder Theil seine Sach für billig gehalten / und zuweichen mit nichten gedacht. Hat also dieser Wort Zanck sich in viel Stunden verlängert/ und erstreckt/ hat auch keine Parthey mehr ausgericht / als daß die Gemüter noch mehr verbittert worden/ als zuvor. Wann dann beyderseits kein Theil dem andern was zu noch nachgeben wollen/ seynd sie also von einander geschieden/ daß der gantze Streit unerörtert hangen blieben. Weil es etwas von Geld angetroffen/ hat der Geschlechter solches habenden Rechts wegen nicht wollen begeben/ noch fallen lassen. Entgegen ist der Patriarch der Meynung gewesen / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0719" n="699"/> <p>361.</p> <p>Die Worte: Die Sonne ist am Niedergang/ machen Friede zwischen jhrer zween.</p> <p>ES hatte der Alexandrinische Patriarch Johannes einen Streit mit Niceta selbiger Stadt Obristen Geschlechter: Die Sache kam für Gericht/ in welcher Johannes jhme die Armen/ der ander aber ihme die Pfenning liesse angelegen seyn. Es war für gut angesehen/ daß sie an einem Orth zusam̃en kämen/ ob sie vielleicht also mit einander möchten zu frieden werden: Da aber ward nichts als ein lanwüriges Zancken/ und hefftiges Geschrey/ nicht ohne Verbitterung der Gemüter/ und des Magens. In dem ein jeder Theil seine Sach für billig gehalten / und zuweichen mit nichten gedacht. Hat also dieser Wort Zanck sich in viel Stunden verlängert/ und erstreckt/ hat auch keine Parthey mehr ausgericht / als daß die Gemüter noch mehr verbittert worden/ als zuvor. Wann dann beyderseits kein Theil dem andern was zu noch nachgeben wollen/ seynd sie also von einander geschieden/ daß der gantze Streit unerörtert hangen blieben. Weil es etwas von Geld angetroffen/ hat der Geschlechter solches habenden Rechts wegen nicht wollen begeben/ noch fallen lassen. Entgegen ist der Patriarch der Meynung gewesen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [699/0719]
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Die Worte: Die Sonne ist am Niedergang/ machen Friede zwischen jhrer zween.
ES hatte der Alexandrinische Patriarch Johannes einen Streit mit Niceta selbiger Stadt Obristen Geschlechter: Die Sache kam für Gericht/ in welcher Johannes jhme die Armen/ der ander aber ihme die Pfenning liesse angelegen seyn. Es war für gut angesehen/ daß sie an einem Orth zusam̃en kämen/ ob sie vielleicht also mit einander möchten zu frieden werden: Da aber ward nichts als ein lanwüriges Zancken/ und hefftiges Geschrey/ nicht ohne Verbitterung der Gemüter/ und des Magens. In dem ein jeder Theil seine Sach für billig gehalten / und zuweichen mit nichten gedacht. Hat also dieser Wort Zanck sich in viel Stunden verlängert/ und erstreckt/ hat auch keine Parthey mehr ausgericht / als daß die Gemüter noch mehr verbittert worden/ als zuvor. Wann dann beyderseits kein Theil dem andern was zu noch nachgeben wollen/ seynd sie also von einander geschieden/ daß der gantze Streit unerörtert hangen blieben. Weil es etwas von Geld angetroffen/ hat der Geschlechter solches habenden Rechts wegen nicht wollen begeben/ noch fallen lassen. Entgegen ist der Patriarch der Meynung gewesen /
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