Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ber kombt daher/ dieweil wir nicht glauben wollen/ daß die Mässigkeit zur Erlängerung des Lebens so kräfftig und nützlich sey. Es gibts aber die tägliche Erfahrung / daß ein gewisses und wares Wort sey: Alb viel ich von der Speiß weg thu/ So viel setzt ich meinm Leben zu. 2. Alle sollen wir auch zum Tode bereit seyn/ und eine jedwedere Kranckheit vor einem Vorboten des Todes halten/ und wenn uns Schwachheit zu handen stösset / auch mit Zenone sagen: Ich komme schon/ es bedarff keines Ruffens. 365. Je weniger du issest/ je länger du lebest. DEr Priester Ursinus (wie S. Gregorius erzehlt) als er in seiner Kranckheit durch Himmlische Erscheinungen getröstet worden/ hat offtmaln außgeschryen: ich komm / ich komm/ ich sag euch Danck. Vnd nach dem er den umbstehenden erzehlet was er gesehen/ widerholet er nochmaln wie zuvor/ siehe ich komm/ siehe ich komm / nuter welchen Worten er dann auch verschieden. 1. Gibt ein gutes sanfftes Sterben/ wenn man fein willig zum Tode ist / und denselbengleichsam willkommen heist. ber kombt daher/ dieweil wir nicht glauben wollen/ daß die Mässigkeit zur Erlängerung des Lebens so kräfftig und nützlich sey. Es gibts aber die tägliche Erfahrung / daß ein gewisses und wares Wort sey: Alb viel ich von der Speiß weg thu/ So viel setzt ich meinm Leben zu. 2. Alle sollen wir auch zum Tode bereit seyn/ und eine jedwedere Kranckheit vor einem Vorboten des Todes halten/ und wenn uns Schwachheit zu handen stösset / auch mit Zenone sagen: Ich komme schon/ es bedarff keines Ruffens. 365. Je weniger du issest/ je länger du lebest. DEr Priester Ursinus (wie S. Gregorius erzehlt) als er in seiner Kranckheit durch Himmlische Erscheinungen getröstet worden/ hat offtmaln außgeschryen: ich komm / ich komm/ ich sag euch Danck. Vnd nach dem er den umbstehenden erzehlet was er gesehen/ widerholet er nochmaln wie zuvor/ siehe ich komm/ siehe ich komm / nuter welchen Worten er dann auch verschieden. 1. Gibt ein gutes sanfftes Sterben/ weñ man fein willig zum Tode ist / und denselbengleichsam willkommen heist. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0725" n="705"/> ber kombt daher/ dieweil wir nicht glauben wollen/ daß die Mässigkeit zur Erlängerung des Lebens so kräfftig und nützlich sey. Es gibts aber die tägliche Erfahrung / daß ein gewisses und wares Wort sey:</p> <p>Alb viel ich von der Speiß weg thu/ So viel setzt ich meinm Leben zu.</p> <p>2. Alle sollen wir auch zum Tode bereit seyn/ und eine jedwedere Kranckheit vor einem Vorboten des Todes halten/ und wenn uns Schwachheit zu handen stösset / auch mit Zenone sagen: Ich komme schon/ es bedarff keines Ruffens.</p> <p>365.</p> <p>Je weniger du issest/ je länger du lebest.</p> <p>DEr Priester Ursinus (wie S. Gregorius erzehlt) als er in seiner Kranckheit durch Himmlische Erscheinungen getröstet worden/ hat offtmaln außgeschryen: ich komm / ich komm/ ich sag euch Danck. Vnd nach dem er den umbstehenden erzehlet was er gesehen/ widerholet er nochmaln wie zuvor/ siehe ich komm/ siehe ich komm / nuter welchen Worten er dann auch verschieden.</p> <p>1. Gibt ein gutes sanfftes Sterben/ weñ man fein willig zum Tode ist / und denselbengleichsam willkommen heist.</p> </div> </body> </text> </TEI> [705/0725]
ber kombt daher/ dieweil wir nicht glauben wollen/ daß die Mässigkeit zur Erlängerung des Lebens so kräfftig und nützlich sey. Es gibts aber die tägliche Erfahrung / daß ein gewisses und wares Wort sey:
Alb viel ich von der Speiß weg thu/ So viel setzt ich meinm Leben zu.
2. Alle sollen wir auch zum Tode bereit seyn/ und eine jedwedere Kranckheit vor einem Vorboten des Todes halten/ und wenn uns Schwachheit zu handen stösset / auch mit Zenone sagen: Ich komme schon/ es bedarff keines Ruffens.
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Je weniger du issest/ je länger du lebest.
DEr Priester Ursinus (wie S. Gregorius erzehlt) als er in seiner Kranckheit durch Himmlische Erscheinungen getröstet worden/ hat offtmaln außgeschryen: ich komm / ich komm/ ich sag euch Danck. Vnd nach dem er den umbstehenden erzehlet was er gesehen/ widerholet er nochmaln wie zuvor/ siehe ich komm/ siehe ich komm / nuter welchen Worten er dann auch verschieden.
1. Gibt ein gutes sanfftes Sterben/ weñ man fein willig zum Tode ist / und denselbengleichsam willkommen heist.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/725>, abgerufen am 26.06.2024. |