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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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2. Aber/ schreibt Paulus/ Ich halte es dafür/ daß dieser Zeit Leiden der Herrligkeit nicht werth sey/ die an uns soll offenbahr werden/ Rom. IIX. vers. 18.

409.

Einem Bauren kömbt sein Weib in erstern Monat in die Wochen.

EInem Bauren kam sein Weib gleich in ersten Monot in die sechs Wochen/ der fuhr mit einem Wagen in dte nechste Stadt kauffte 12. Wiegen/ und fuhr damit wieder nacher Hause. Im Heimfahren aber begegnet Ihme sein Juncket/ und fragte Ihn / was er ge/ laden habe? Vnd bekombt zur Antwort: Zwölff Wiegen; Warumb so viel? damit/ wann meine Frau alle Monat ein Kind kriegt/ ich des Jahrs nicht so offt in die Stadt fahren dörffe; so hole ich die Wiegen auff einmal. Der Edelmann fähret fort/ und spricht: Du Narr ists erst 4. Wochen/ daß du hast Hochzeit gehalten/ so ist das Kind nicht dein; aber der Bauer erzürnete sich und saget: Juncker/ wann ihr heut eine Kuhe kauffet/ welche über 4. Wochen ein Kalb hette / und ein ander spräche/ daß Kalb were nicht euer/ wie würd euch diß gefallen? wolte also der Edelmann Friede vor dem Bauren haben/ muste Er bekennen/ daß das Kind sein were.

2. Aber/ schreibt Paulus/ Ich halte es dafür/ daß dieser Zeit Leiden der Herrligkeit nicht werth sey/ die an uns soll offenbahr werden/ Rom. IIX. vers. 18.

409.

Einem Bauren kömbt sein Weib in erstern Monat in die Wochen.

EInem Bauren kam sein Weib gleich in ersten Monot in die sechs Wochen/ der fuhr mit einem Wagen in dte nechste Stadt kauffte 12. Wiegen/ und fuhr damit wieder nacher Hause. Im Heimfahren aber begegnet Ihme sein Juncket/ und fragte Ihn / was er ge/ laden habe? Vnd bekombt zur Antwort: Zwölff Wiegen; Warumb so viel? damit/ wann meine Frau alle Monat ein Kind kriegt/ ich des Jahrs nicht so offt in die Stadt fahren dörffe; so hole ich die Wiegen auff einmal. Der Edelmann fähret fort/ und spricht: Du Narr ists erst 4. Wochen/ daß du hast Hochzeit gehalten/ so ist das Kind nicht dein; aber der Bauer erzürnete sich und saget: Juncker/ wann ihr heut eine Kuhe kauffet/ welche über 4. Wochen ein Kalb hette / und ein ander spräche/ daß Kalb were nicht euer/ wie würd euch diß gefallen? wolte also der Edelmann Friede vor dem Bauren haben/ muste Er bekennen/ daß das Kind sein were.

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[771/0791] 2. Aber/ schreibt Paulus/ Ich halte es dafür/ daß dieser Zeit Leiden der Herrligkeit nicht werth sey/ die an uns soll offenbahr werden/ Rom. IIX. vers. 18. 409. Einem Bauren kömbt sein Weib in erstern Monat in die Wochen. EInem Bauren kam sein Weib gleich in ersten Monot in die sechs Wochen/ der fuhr mit einem Wagen in dte nechste Stadt kauffte 12. Wiegen/ und fuhr damit wieder nacher Hause. Im Heimfahren aber begegnet Ihme sein Juncket/ und fragte Ihn / was er ge/ laden habe? Vnd bekombt zur Antwort: Zwölff Wiegen; Warumb so viel? damit/ wann meine Frau alle Monat ein Kind kriegt/ ich des Jahrs nicht so offt in die Stadt fahren dörffe; so hole ich die Wiegen auff einmal. Der Edelmann fähret fort/ und spricht: Du Narr ists erst 4. Wochen/ daß du hast Hochzeit gehalten/ so ist das Kind nicht dein; aber der Bauer erzürnete sich und saget: Juncker/ wann ihr heut eine Kuhe kauffet/ welche über 4. Wochen ein Kalb hette / und ein ander spräche/ daß Kalb were nicht euer/ wie würd euch diß gefallen? wolte also der Edelmann Friede vor dem Bauren haben/ muste Er bekennen/ daß das Kind sein were.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/791>, abgerufen am 22.11.2024.