Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Gleich wie man sich nun für solchem Kerckern fürchtet/ also und vielmehr soll man sich vor der Höllen fürchten. 420. Eine stumme Comödia. WIr lesen/ daß dermaleins ein Comödien Spieler zu Francisco dem Könige in Franckreich kommen und gebeten/ daß er ihm eine Mutam Comoediam, das ist/ eine stumme Comoediam wolte spielen lassen: Es sind aber stumme Comoedien solche Comoedien/ da die Personen nichts reden/ sondern nur agiren. Wie es ihme nun von dem Könige zu gelassen wird/ siehe/ da kombt einer auff den Pallast / welcher nicht ungleich gesehen/ dem Capnioni, welcher auch nicht aller Dinges mit dem Pabsithumb zu frieden gewesen/ der hat einen Arm voll Holtz auff den Pallast getragen/ nieder geworffen/ und davon gangen: Nach diesen ist ein ander auff gezogen kommen/ der den gelehrten Mann Eraßmum repraesentiret hat / welcher das Holtz zwar in die Hand genommen/ und fleisig angeschauet/ weil er aber den Babst anzu- 2. Gleich wie man sich nun für solchem Kerckern fürchtet/ also und vielmehr soll man sich vor der Höllen fürchten. 420. Eine stumme Comödia. WIr lesen/ daß dermaleins ein Comödien Spieler zu Francisco dem Könige in Franckreich kommen und gebeten/ daß er ihm eine Mutam Comoediam, das ist/ eine stumme Comoediam wolte spielen lassen: Es sind aber stumme Comoedien solche Comoedien/ da die Personen nichts reden/ sondern nur agiren. Wie es ihme nun von dem Könige zu gelassen wird/ siehe/ da kombt einer auff den Pallast / welcher nicht ungleich gesehen/ dem Capnioni, welcher auch nicht aller Dinges mit dem Pabsithumb zu frieden gewesen/ der hat einen Arm voll Holtz auff den Pallast getragen/ nieder geworffen/ und davon gangen: Nach diesen ist ein ander auff gezogen kommen/ der den gelehrten Mann Eraßmum repraesentiret hat / welcher das Holtz zwar in die Hand genommen/ und fleisig angeschauet/ weil er aber den Babst anzu- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0809" n="789"/> <p>2. Gleich wie man sich nun für solchem Kerckern fürchtet/ also und vielmehr soll man sich vor der Höllen fürchten.</p> <p>420.</p> <p>Eine stumme Comödia.</p> <p>WIr lesen/ daß dermaleins ein Comödien Spieler zu Francisco dem Könige in Franckreich kommen und gebeten/ daß er ihm eine Mutam Comoediam, das ist/ eine stumme Comoediam wolte spielen lassen: Es sind aber stumme Comoedien solche Comoedien/ da die Personen nichts reden/ sondern nur agiren. Wie es ihme nun von dem Könige zu gelassen wird/ siehe/ da kombt einer auff den Pallast / welcher nicht ungleich gesehen/ dem Capnioni, welcher auch nicht aller Dinges mit dem Pabsithumb zu frieden gewesen/ der hat einen Arm voll Holtz auff den Pallast getragen/ nieder geworffen/ und davon gangen: Nach diesen ist ein ander auff gezogen kommen/ der den gelehrten Mann Eraßmum repraesentiret hat / welcher das Holtz zwar in die Hand genommen/ und fleisig angeschauet/ weil er aber den Babst anzu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [789/0809]
2. Gleich wie man sich nun für solchem Kerckern fürchtet/ also und vielmehr soll man sich vor der Höllen fürchten.
420.
Eine stumme Comödia.
WIr lesen/ daß dermaleins ein Comödien Spieler zu Francisco dem Könige in Franckreich kommen und gebeten/ daß er ihm eine Mutam Comoediam, das ist/ eine stumme Comoediam wolte spielen lassen: Es sind aber stumme Comoedien solche Comoedien/ da die Personen nichts reden/ sondern nur agiren. Wie es ihme nun von dem Könige zu gelassen wird/ siehe/ da kombt einer auff den Pallast / welcher nicht ungleich gesehen/ dem Capnioni, welcher auch nicht aller Dinges mit dem Pabsithumb zu frieden gewesen/ der hat einen Arm voll Holtz auff den Pallast getragen/ nieder geworffen/ und davon gangen: Nach diesen ist ein ander auff gezogen kommen/ der den gelehrten Mann Eraßmum repraesentiret hat / welcher das Holtz zwar in die Hand genommen/ und fleisig angeschauet/ weil er aber den Babst anzu-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/809>, abgerufen am 26.06.2024. |