Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.den/ derer Gewohnheit und Gebrauch war/ Gottes Lob/ Tag und Nacht/ unauffhörlich/ und unablässig zu singen/ und solches auff diese weiß. Die Klosterpersonen waren in drey Theil abgetheilet/ damit also/ wann der erste Hauffen in dem Lob Gottes seinen Theil vollendet/ stracks der ander Hauff anfienge/ und so bald dieser fertig/ der dritte Hauff an die statt trette/ und also deß Göttlichen Lobs kein auffhören / noch End were. Auß diesem Gottseligen Institut und Anordnung hat die Stadt etlicher massen gleichsamb einen eigenen Himmel gehabt: Vnd also ist hierdurch die Himmlische Ewigkeit fürgebildet worden/ durch welche GOtt ohn allen Verdruß in höchster Wollustbarkeit/ unauffhörlich/ und ewig gelobt wird. 1. Wenn dieses allein zur Ehre Gottes gewesen/ und nicht zu gleich bey GOtt sich in Gnaden zubringen und etwas zu verdienen/ so wehr es ein Werck/ so nicht zu tadeln. 2. Weil aber die Papisten in allen dergleichen ihren Gottesdiensten ein Verdienst mit suchen/ und darneben nicht GOtt allein anbeten und ehren/ so heist es / wie Christus sagt/ Math. XV. vergeblich dienen sie mir/ und wie der Prophet Esaias cap. LIX. v. 6. schreibet: Ihre Spinneweb taug nicht zu Kleidern/ und ihr Gewirck taug nicht zur Decke/ denn ihr Werck ist Mühe. den/ derer Gewohnheit und Gebrauch war/ Gottes Lob/ Tag und Nacht/ unauffhörlich/ und unablässig zu singen/ und solches auff diese weiß. Die Klosterpersonen waren in drey Theil abgetheilet/ damit also/ wann der erste Hauffen in dem Lob Gottes seinen Theil vollendet/ stracks der ander Hauff anfienge/ und so bald dieser fertig/ der dritte Hauff an die statt trette/ und also deß Göttlichen Lobs kein auffhören / noch End were. Auß diesem Gottseligen Institut und Anordnung hat die Stadt etlicher massen gleichsamb einen eigenen Himmel gehabt: Vnd also ist hierdurch die Himmlische Ewigkeit fürgebildet worden/ durch welche GOtt ohn allen Verdruß in höchster Wollustbarkeit/ unauffhörlich/ und ewig gelobt wird. 1. Wenn dieses allein zur Ehre Gottes gewesen/ und nicht zu gleich bey GOtt sich in Gnaden zubringen und etwas zu verdienen/ so wehr es ein Werck/ so nicht zu tadeln. 2. Weil aber die Papisten in allen dergleichen ihren Gottesdiensten ein Verdienst mit suchen/ und darneben nicht GOtt allein anbeten und ehren/ so heist es / wie Christus sagt/ Math. XV. vergeblich dienen sie mir/ und wie der Prophet Esaias cap. LIX. v. 6. schreibet: Ihre Spinneweb taug nicht zu Kleidern/ und ihr Gewirck taug nicht zur Decke/ denn ihr Werck ist Mühe. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0822" n="802"/> den/ derer Gewohnheit und Gebrauch war/ Gottes Lob/ Tag und Nacht/ unauffhörlich/ und unablässig zu singen/ und solches auff diese weiß. Die Klosterpersonen waren in drey Theil abgetheilet/ damit also/ wann der erste Hauffen in dem Lob Gottes seinen Theil vollendet/ stracks der ander Hauff anfienge/ und so bald dieser fertig/ der dritte Hauff an die statt trette/ und also deß Göttlichen Lobs kein auffhören / noch End were. Auß diesem Gottseligen Institut und Anordnung hat die Stadt etlicher massen gleichsamb einen eigenen Himmel gehabt: Vnd also ist hierdurch die Himmlische Ewigkeit fürgebildet worden/ durch welche GOtt ohn allen Verdruß in höchster Wollustbarkeit/ unauffhörlich/ und ewig gelobt wird.</p> <p>1. Wenn dieses allein zur Ehre Gottes gewesen/ und nicht zu gleich bey GOtt sich in Gnaden zubringen und etwas zu verdienen/ so wehr es ein Werck/ so nicht zu tadeln.</p> <p>2. Weil aber die Papisten in allen dergleichen ihren Gottesdiensten ein Verdienst mit suchen/ und darneben nicht GOtt allein anbeten und ehren/ so heist es / wie Christus sagt/ Math. XV. vergeblich dienen sie mir/ und wie der Prophet Esaias cap. LIX. v. 6. schreibet: Ihre Spinneweb taug nicht zu Kleidern/ und ihr Gewirck taug nicht zur Decke/ denn ihr Werck ist Mühe.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [802/0822]
den/ derer Gewohnheit und Gebrauch war/ Gottes Lob/ Tag und Nacht/ unauffhörlich/ und unablässig zu singen/ und solches auff diese weiß. Die Klosterpersonen waren in drey Theil abgetheilet/ damit also/ wann der erste Hauffen in dem Lob Gottes seinen Theil vollendet/ stracks der ander Hauff anfienge/ und so bald dieser fertig/ der dritte Hauff an die statt trette/ und also deß Göttlichen Lobs kein auffhören / noch End were. Auß diesem Gottseligen Institut und Anordnung hat die Stadt etlicher massen gleichsamb einen eigenen Himmel gehabt: Vnd also ist hierdurch die Himmlische Ewigkeit fürgebildet worden/ durch welche GOtt ohn allen Verdruß in höchster Wollustbarkeit/ unauffhörlich/ und ewig gelobt wird.
1. Wenn dieses allein zur Ehre Gottes gewesen/ und nicht zu gleich bey GOtt sich in Gnaden zubringen und etwas zu verdienen/ so wehr es ein Werck/ so nicht zu tadeln.
2. Weil aber die Papisten in allen dergleichen ihren Gottesdiensten ein Verdienst mit suchen/ und darneben nicht GOtt allein anbeten und ehren/ so heist es / wie Christus sagt/ Math. XV. vergeblich dienen sie mir/ und wie der Prophet Esaias cap. LIX. v. 6. schreibet: Ihre Spinneweb taug nicht zu Kleidern/ und ihr Gewirck taug nicht zur Decke/ denn ihr Werck ist Mühe.
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