Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

andern ihre Jungfrauschafft auffgeopffert und demselben übergeben/ das daran E. Gn. dem höchsten Lust und gefallen zu tragen vermeynet/ dennso wahr ists/ als das heilige Evangelium/ das fast alle Wochen zwey oder dreymahl/ ein junger von Adel / mein gar guter Freund/ dem ich sein Glück uneröffnet wohl gönnen solte/ da mich nicht auch die grosse Gunst zu Euer Gnaden dazu bewegete/ sich heimlich zu ihr findet/ der mich auch schon gebeten/ heute gegen Abend ihm Gesellschafft zu leisten/ wie ichs biß anhero wol gewohnet/ da mir aber Ew. Gnaden hierinnen nicht Glauben geben wolte/ bin ich erbötig/ wofern es Ewer Gnaden gefelt/ und mir an Eydesstadt solches verheissen/ daß Ew. Gnaden der keines/ weder dem Liebhabenden vom Adel/ noch seiner Gesellschafft zu offenbahren gedeneket/ so wil Ew. Gnaden ich an Ort und Ende bringen/ da ihr Augenscheinlich sehen / hören und erkennen sollet/ wie alle Sachen beschaffen/ auch spüren/ daß die / so Ew Gnaden vor ein rein Mägdlein halten/ eine solche nicht sey/ daß auch ein ander der Kirschen mit Freuden geneust/ die Ew. Gnaden zu brechen gedencket / und daß sie ihren Jungfräulilichen keuschen Leib einem andern zu unehren übergeben hat/ daß also Ew. Gnaden keine reine Jungfrauschaft an ihr zu hoffen / und daß sie in Warheit keine Jungfrau mehr sey/ wird Ew. G. Augenscheinlich erfahren/ denn dazu be-

andern ihre Jungfrauschafft auffgeopffert und demselben übergeben/ das daran E. Gn. dem höchsten Lust uñ gefallen zu tragen vermeynet/ dennso wahr ists/ als das heilige Evangelium/ das fast alle Wochen zwey oder dreymahl/ ein junger von Adel / mein gar guter Freund/ dem ich sein Glück uneröffnet wohl gönnen solte/ da mich nicht auch die grosse Gunst zu Euer Gnaden dazu bewegete/ sich heimlich zu ihr findet/ der mich auch schon gebeten/ heute gegen Abend ihm Gesellschafft zu leisten/ wie ichs biß anhero wol gewohnet/ da mir aber Ew. Gnaden hierinnen nicht Glauben geben wolte/ bin ich erbötig/ wofern es Ewer Gnaden gefelt/ und mir an Eydesstadt solches verheissen/ daß Ew. Gnaden der keines/ weder dem Liebhabenden vom Adel/ noch seiner Gesellschafft zu offenbahren gedeneket/ so wil Ew. Gnaden ich an Ort und Ende bringen/ da ihr Augenscheinlich sehen / hören und erkennen sollet/ wie alle Sachen beschaffen/ auch spüren/ daß die / so Ew Gnaden vor ein rein Mägdlein halten/ eine solche nicht sey/ daß auch ein ander der Kirschen mit Freuden geneust/ die Ew. Gnaden zu brechen gedencket / und daß sie ihren Jungfräulilichen keuschen Leib einem andern zu unehren übergeben hat/ daß also Ew. Gnaden keine reine Jungfrauschaft an ihr zu hoffen / und daß sie in Warheit keine Jungfrau mehr sey/ wird Ew. G. Augenscheinlich erfahren/ deñ dazu be-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0087" n="67"/>
andern ihre Jungfrauschafft                      auffgeopffert und demselben übergeben/ das daran E. Gn. dem höchsten Lust                      un&#x0303; gefallen zu tragen vermeynet/ dennso wahr ists/ als das heilige                      Evangelium/ das fast alle Wochen zwey oder dreymahl/ ein junger von Adel /                      mein gar guter Freund/ dem ich sein Glück uneröffnet wohl gönnen solte/ da                      mich nicht auch die grosse Gunst zu Euer Gnaden dazu bewegete/ sich heimlich zu                      ihr findet/ der mich auch schon gebeten/ heute gegen Abend ihm Gesellschafft                      zu leisten/ wie ichs biß anhero wol gewohnet/ da mir aber Ew. Gnaden hierinnen                      nicht Glauben geben wolte/ bin ich erbötig/ wofern es Ewer Gnaden gefelt/ und                      mir an Eydesstadt solches verheissen/ daß Ew. Gnaden der keines/ weder dem                      Liebhabenden vom Adel/ noch seiner Gesellschafft zu offenbahren gedeneket/ so                      wil Ew. Gnaden ich an Ort und Ende bringen/ da ihr Augenscheinlich sehen /                      hören und erkennen sollet/ wie alle Sachen beschaffen/ auch spüren/ daß die /                      so Ew Gnaden vor ein rein Mägdlein halten/ eine solche nicht sey/ daß auch ein                      ander der Kirschen mit Freuden geneust/ die Ew. Gnaden zu brechen gedencket /                      und daß sie ihren Jungfräulilichen keuschen Leib einem andern zu unehren                      übergeben hat/ daß also Ew. Gnaden keine reine Jungfrauschaft an ihr zu hoffen                     / und daß sie in Warheit keine Jungfrau mehr sey/ wird Ew. G. Augenscheinlich                      erfahren/ den&#x0303; dazu be-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0087] andern ihre Jungfrauschafft auffgeopffert und demselben übergeben/ das daran E. Gn. dem höchsten Lust uñ gefallen zu tragen vermeynet/ dennso wahr ists/ als das heilige Evangelium/ das fast alle Wochen zwey oder dreymahl/ ein junger von Adel / mein gar guter Freund/ dem ich sein Glück uneröffnet wohl gönnen solte/ da mich nicht auch die grosse Gunst zu Euer Gnaden dazu bewegete/ sich heimlich zu ihr findet/ der mich auch schon gebeten/ heute gegen Abend ihm Gesellschafft zu leisten/ wie ichs biß anhero wol gewohnet/ da mir aber Ew. Gnaden hierinnen nicht Glauben geben wolte/ bin ich erbötig/ wofern es Ewer Gnaden gefelt/ und mir an Eydesstadt solches verheissen/ daß Ew. Gnaden der keines/ weder dem Liebhabenden vom Adel/ noch seiner Gesellschafft zu offenbahren gedeneket/ so wil Ew. Gnaden ich an Ort und Ende bringen/ da ihr Augenscheinlich sehen / hören und erkennen sollet/ wie alle Sachen beschaffen/ auch spüren/ daß die / so Ew Gnaden vor ein rein Mägdlein halten/ eine solche nicht sey/ daß auch ein ander der Kirschen mit Freuden geneust/ die Ew. Gnaden zu brechen gedencket / und daß sie ihren Jungfräulilichen keuschen Leib einem andern zu unehren übergeben hat/ daß also Ew. Gnaden keine reine Jungfrauschaft an ihr zu hoffen / und daß sie in Warheit keine Jungfrau mehr sey/ wird Ew. G. Augenscheinlich erfahren/ deñ dazu be-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/87
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/87>, abgerufen am 17.05.2024.