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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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den oben und unten an zweyen Orten also zerschnitten/ daß er quer durch ein Gewehr gestecket / welches er trug/ wie wir einen Sebel in der Scharpe tragen.

Einen andern sahe ich/ welcher eben auff seinem Kopffe ein Huf-Eisen mit vielen Nägeln angehefftet trug/ und so von langer Zeit/ daß die Nägel dermassen ins Fleisch eingewimmert und verwachsen waren/ daß sie sich nicht mehr bewegeten.

Wir kamen mit solchem Auffzuge gen Ofen und wurden in die Behaussung deß Bassen geführet/ mit welchem ich von meinen Verrichtungen handelte. Alle diese junge Leute/ so sich wegen ihrer Wunden bekümmerten/ spatziereten in dem untern Hofe deß Logiments: Vnd als ich mich wendete/ sie anzuschauen/ fragte mich der Bassa/ wie mir dieses gefiele: Gar wohl/ sagte ich: Ohne daß diese Kerlen an ihrem Leibsleder das thun/ was ich an meinem Rocke nicht gerne thun wolte: Denn ich wolte ihn lieber gantz behalten. Der Bassa lächelte/ und gab uns Vrlaub.

Bußbequius in dem Discurs von seiner Türckischen Ambassada/ Epist. 4.

1. Dieses hat sollen eine Mannhaffte Hertzhafftigkeit heissen/ ist aber eine grosse Verwegenhtit besser zu nennen.

den oben und unten an zweyen Orten also zerschnitten/ daß er quer durch ein Gewehr gestecket / welches er trug/ wie wir einen Sebel in der Scharpe tragen.

Einen andern sahe ich/ welcher eben auff seinem Kopffe ein Huf-Eisen mit vielen Nägeln angehefftet trug/ und so von langer Zeit/ daß die Nägel dermassen ins Fleisch eingewimmert und verwachsen waren/ daß sie sich nicht mehr bewegeten.

Wir kamen mit solchem Auffzuge gen Ofen und wurden in die Behaussung deß Bassen geführet/ mit welchem ich von meinen Verrichtungen handelte. Alle diese junge Leute/ so sich wegen ihrer Wunden bekümmerten/ spatziereten in dem untern Hofe deß Logiments: Vnd als ich mich wendete/ sie anzuschauen/ fragte mich der Bassa/ wie mir dieses gefiele: Gar wohl/ sagte ich: Ohne daß diese Kerlen an ihrem Leibsleder das thun/ was ich an meinem Rocke nicht gerne thun wolte: Denn ich wolte ihn lieber gantz behalten. Der Bassa lächelte/ und gab uns Vrlaub.

Bußbequius in dem Discurs von seiner Türckischen Ambassada/ Epist. 4.

1. Dieses hat sollen eine Mannhaffte Hertzhafftigkeit heissen/ ist aber eine grosse Verwegenhtit besser zu nennen.

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[880/0900] den oben und unten an zweyen Orten also zerschnitten/ daß er quer durch ein Gewehr gestecket / welches er trug/ wie wir einen Sebel in der Scharpe tragen. Einen andern sahe ich/ welcher eben auff seinem Kopffe ein Huf-Eisen mit vielen Nägeln angehefftet trug/ und so von langer Zeit/ daß die Nägel dermassen ins Fleisch eingewimmert und verwachsen waren/ daß sie sich nicht mehr bewegeten. Wir kamen mit solchem Auffzuge gen Ofen und wurden in die Behaussung deß Bassen geführet/ mit welchem ich von meinen Verrichtungen handelte. Alle diese junge Leute/ so sich wegen ihrer Wunden bekümmerten/ spatziereten in dem untern Hofe deß Logiments: Vnd als ich mich wendete/ sie anzuschauen/ fragte mich der Bassa/ wie mir dieses gefiele: Gar wohl/ sagte ich: Ohne daß diese Kerlen an ihrem Leibsleder das thun/ was ich an meinem Rocke nicht gerne thun wolte: Denn ich wolte ihn lieber gantz behalten. Der Bassa lächelte/ und gab uns Vrlaub. Bußbequius in dem Discurs von seiner Türckischen Ambassada/ Epist. 4. 1. Dieses hat sollen eine Mannhaffte Hertzhafftigkeit heissen/ ist aber eine grosse Verwegenhtit besser zu nennen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 880. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/900>, abgerufen am 21.11.2024.