Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Paradeiß kompt/ läst ihn der Engel nicht ein/ spricht/ er könne desselben Oels jetzt nicht bekommen/ gab ihm drey Körnlein von Apffel-Baum/ seinem Vater solche in Mund zu geben/ wenn er ihn begrübe/ und wenn der Baum/ so auß dem Körnlein wüchse/ Frucht brächte/ als denn solte sein Vater wieder genesen; Als nun der Sohn gieng/ sand er seinen Vater Todt/ doch auff deß Engels Besehl legte er ihm die drey Körnlein in den Mund/ und auß denselbigen wuchsen hernach drey grosse Bäume/ von den wurd das Creutz gemacht/ an dem wir alle erlöset sind/ und sey das heilige Creutz 8. Arm lang gewesen/ und der theil über zweg fünffthalb Arm. Die Jüden haben auch solch Creutz in die 200 Jahr verborgen gehalten/ biß es Helena/ Käysers Constantini Mutter wieder gefunden. 1. Dieses ist zwar nur eine Fabel und Gesicht/ wie es kein Verständiger unter uns Christen vor etwas anders halten wird. 2. Jedoch gibt dieses Gedicht feine gute Gedancken/ wie wir nehmlich in der Krafft deß gecreutzigten JEsu wieder zum Leben von den Toden sollen aufferstehen, Paradeiß kompt/ läst ihn der Engel nicht ein/ spricht/ er könne desselben Oels jetzt nicht bekommen/ gab ihm drey Körnlein von Apffel-Baum/ seinem Vater solche in Mund zu geben/ wenn er ihn begrübe/ und wenn der Baum/ so auß dem Körnlein wüchse/ Frucht brächte/ als denn solte sein Vater wieder genesen; Als nun der Sohn gieng/ sand er seinen Vater Todt/ doch auff deß Engels Besehl legte er ihm die drey Körnlein in den Mund/ und auß denselbigen wuchsen hernach drey grosse Bäume/ von den wurd das Creutz gemacht/ an dem wir alle erlöset sind/ und sey das heilige Creutz 8. Arm lang gewesen/ und der theil über zweg fünffthalb Arm. Die Jüden haben auch solch Creutz in die 200 Jahr verborgen gehalten/ biß es Helena/ Käysers Constantini Mutter wieder gefunden. 1. Dieses ist zwar nur eine Fabel und Gesicht/ wie es kein Verständiger unter uns Christen vor etwas anders halten wird. 2. Jedoch gibt dieses Gedicht feine gute Gedancken/ wie wir nehmlich in der Krafft deß gecreutzigten JEsu wieder zum Leben von den Toden sollen aufferstehen, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0932" n="912"/> Paradeiß kompt/ läst ihn der Engel nicht ein/ spricht/ er könne desselben Oels jetzt nicht bekommen/ gab ihm drey Körnlein von Apffel-Baum/ seinem Vater solche in Mund zu geben/ wenn er ihn begrübe/ und wenn der Baum/ so auß dem Körnlein wüchse/ Frucht brächte/ als denn solte sein Vater wieder genesen; Als nun der Sohn gieng/ sand er seinen Vater Todt/ doch auff deß Engels Besehl legte er ihm die drey Körnlein in den Mund/ und auß denselbigen wuchsen hernach drey grosse Bäume/ von den wurd das Creutz gemacht/ an dem wir alle erlöset sind/ und sey das heilige Creutz 8. Arm lang gewesen/ und der theil über zweg fünffthalb Arm. Die Jüden haben auch solch Creutz in die 200 Jahr verborgen gehalten/ biß es Helena/ Käysers Constantini Mutter wieder gefunden.</p> <p>1. Dieses ist zwar nur eine Fabel und Gesicht/ wie es kein Verständiger unter uns Christen vor etwas anders halten wird.</p> <p>2. Jedoch gibt dieses Gedicht feine gute Gedancken/ wie wir nehmlich in der Krafft deß gecreutzigten JEsu wieder zum Leben von den Toden sollen aufferstehen,</p> </div> </body> </text> </TEI> [912/0932]
Paradeiß kompt/ läst ihn der Engel nicht ein/ spricht/ er könne desselben Oels jetzt nicht bekommen/ gab ihm drey Körnlein von Apffel-Baum/ seinem Vater solche in Mund zu geben/ wenn er ihn begrübe/ und wenn der Baum/ so auß dem Körnlein wüchse/ Frucht brächte/ als denn solte sein Vater wieder genesen; Als nun der Sohn gieng/ sand er seinen Vater Todt/ doch auff deß Engels Besehl legte er ihm die drey Körnlein in den Mund/ und auß denselbigen wuchsen hernach drey grosse Bäume/ von den wurd das Creutz gemacht/ an dem wir alle erlöset sind/ und sey das heilige Creutz 8. Arm lang gewesen/ und der theil über zweg fünffthalb Arm. Die Jüden haben auch solch Creutz in die 200 Jahr verborgen gehalten/ biß es Helena/ Käysers Constantini Mutter wieder gefunden.
1. Dieses ist zwar nur eine Fabel und Gesicht/ wie es kein Verständiger unter uns Christen vor etwas anders halten wird.
2. Jedoch gibt dieses Gedicht feine gute Gedancken/ wie wir nehmlich in der Krafft deß gecreutzigten JEsu wieder zum Leben von den Toden sollen aufferstehen,
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/932>, abgerufen am 18.06.2024. |