Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 29 Wer nicht den Boden im Wasser siehet, der soll nicht trawen hinüberzugehen. - Lehmann, 68, 4.

30 Wer seine Böden voll Getreide haben will, muss den Flegel walten lassen.

31 Wer über den Boden gebietet, gebietet auch über den Glauben.

"Die Parömie: Cajus est regio, ejus est, religio, ist so despotisch und dumm, als die Worte Toleranz - Duldung." (Vgl. Weber, Papstthum und die Päpste.)

*32 Am Boden scharren.

D. i. am Ende sparen.

*33 Auf fremdem Boden fechten. - Eiselein, 85.

*34 Auf seinem Boden finden die Mäuse kein Korn.

Lat.: Nee in horreo granum, nec in penario vinum. (Bovill, I, 60.)

*35 Den Boden des Sackes untersuchen.

Einer Sache auf den Grund gehen, genau prüfen.

*36 Den Boden lecken.

Das letzte verzehren, auf der Neige sparen.

*37 Der Boden tragt's nit. - Eiselein, 86.

*38 Der Boden wankt unter seinen Füssen.

Er hat einen starken Rausch. Der Redensarten, womit mau das Trinken geistiger Getränke wie das Trunkensein in seinen verschiedenen Graden bezeichnet, sind sehr viele. Unter "Ansehen 29" findet sich bereits eine Zusammenstellung der mundartlichen, wobei ich auf die Sammlung der Redensarten der deutschen Zech- und Saufbrüder bei Körte verwiesen habe. Nachdem ich aus verschiedenen Gegenden Deutschlands Ergänzungsbeiträge erhalten habe, gebe ich die hochdeutschen hier in alphabetischer Ordnung. Er ist abgefallen. Er ist abschüssig gebaut. Er hat sich einen Affen angetrunken. Er hat sich einen angekrümelt. Er ist angeraucht. Er ist angeschossen. Er ist angestochen. Er macht Augen wie ein gestochener Bock. Er macht gläserne Augen. Er sieht aus (s. d.) wie eine Gans, wenn's wetterleuchtet. Er sieht aus wie ein gestochen Kalb. Er hat sich einen Bart gemacht. Er kann nicht mehr über den Bart spucken. Er sieht einen kalenberger Bauer für 'ne Erdbeere an. Er hat zu viel gebechert. Er hat sich begabet (begiegelt, beknillt, bekneipt, bepumpelt, beschlumpert, besäbelt, beduselt). Man hat ihn begraben. Die Beine versagen ihm den Dienst. Er kann auf keinem Beine (s. d.) mehr stehen. Er hat sich was bene gethan. Er hat sich (ist) benebelt. Er ist berauscht. Er hat sich beschlumpert. Er ist besoffen. Er ist besoffen wie ein Schwein. Er ist betrunken. Das Bett tanzt mit ihm. Er hat sich bezecht. Er hat einen hinter die Binde (s. d.) gegossen. Er ist blau. Er hat Blei an den Füssen und Pech an dem Hintern. Er ist blindhagelvoll. Er ist vom Bock gestossen. Er sieht den Bock für den Gärtner an. Er ist bombenvoll. Er hat auf einen Bösewicht gesattelt. Er geht breitspurig. Er weiss nicht mehr, ob er ein Bübli oder ein Maidli ist. Die Buchstaben schwimmen ihm vor den Augen. Er sieht die Buchstaben doppelt. Er macht mit dem Chausseegraben Bekanntschaft. Cunradi, hahl na di. Er ist dabei gewesen. Er hat was im Dache. Er hat einen dito. Er sieht doppelt. Er hat ein Dünstchen. Er hat über den Durst getrunken. Er kann nicht um die Ecke kommen. Er ist fertig. Das Feuer schlägt ihm aus dem Gesicht. Er kann's mit dem Finger reichen. Er geht flöten (s. d.). Seine Frau wird ihre Freude an ihm haben. Er hat einen Frosch unter der Zunge. Er riecht nach Fuselbulle. Er hat runde Füsse. Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. Er ist gedeckt. Er hat ein gut Gefälle. Er geht als wenn alle Häuser ihm gehörten. Er geht wie die Donau bei Dillingen. Er ist geliefert. Er hat sich was zu Gemüthe geführt. Er hat genug. Er hat geschnapst. Er liegt etwas hoch in der Gewerbesteuer. Es spukt ihm im Giebel. Er hat ein Glas zu viel getrunken. Er kann 's Glas nicht mehr an den Mund bringen. Er hat zu tief ins Glas geschaut. Er bleibt im Glase über Nacht. Er hat Glasaugen. Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken. Er hat das Gleichgewicht verloren. Er macht mit Gott und der Welt Schmollis. Er ist gut. Er hat des Guten zu viel gethan. Er hat einen Haarbeutel (Haarschwanz). Er ist mit einem Hering durch den Hals geschossen. Es kommt ihm schon zum Halse heraus. Er hat. Er hat einen Heiligenschein. Er ist herumgeführt. Er sieht ein Fuder Heu für eine Pelzmütze an. Er hat einen Hieb. Er sieht den Himmel für eine Bassgeige (Dudelsack) an. Er ist hin. Er füttert die Hühner. Er sieht einen weissen Hund für einen Mühlknappen an. Er legt Hundshaare auf. Er hat den Hut auf Einem Ohr. Er hat einen Igel im Leibe. Er ist illuminirt. Er ist Hans Immerdurstig. Er hat die Jacke voll. Er hat einen Jesuiten (ein Jesuiterlein). Er hat einen Jesuiterspitzel. Er kälbert. Er bindet Kälber an. Dem Kamerad wird unwohl. Er ist katzendick. Er hat den Katzenjammer. [Spaltenumbruch] Er hat sein Kind. Er meint, der Kirchthurm wollte eine Menuet mit ihm tanzen. Er läd't alles zur Kirmes. Er ist knüll. Der Kopf ist ihm schwer. Er hat etwas im Kopfe. Er säuft sich ein Kopfkissen. Er kotzt wie ein Gerbershund. Er hat Krakehlwasser getrunken. Er kreuzt. Er hat was in der Krone. Er hat das Krügelchen zu oft marschiren lassen. Er hat schwer geladen. Er hat sich an den Laden gelegt. Er hat seine Ladung. Er hat zu stark lackirt. Er lavirt. Er kann kaum noch lallen. Die Leber schwimmt ihm. Er hat eine durstige Leber. Er nimmt einen auf die Lunge. Er hat sich den Magen überladen. Er ist über sein Mass gegangen. Er trinkt mit Massen (massweis). Das Maul steht ihm nicht mehr stille. Der Mond macht ihm ein schiefes Gesicht. Er hat Moses' Zunge. Er hat den Mund verfehlt. Er hat eine Musterkarte im Leibe. Er hat sich die Nase begossen. Er hat zu viel unter die Nase gegossen. Seine Nase blüht wie eine Rose. Seine Nase sieht aus, als ob sie der Zimmermann mit Röthel gemessen hätte. Er ist nudeldick. Er hat etwas im Oberstübchen. Er ist im Oberstübchen nicht richtig. Er war an einem guten Orte. Er hat zu viel gepichelt. Er macht einen pas frise. Er trinkt sich einen Pelz, damit ihm der Narr nicht erfriert. Er versteht sich aufs Pichen. Er ist nicht mehr vom Platze zu bringen. Er hat pokulirt. Er ist pudelhageldick. Er hat einen Rausch. Er hat ein Räuschchen. Er ist satt. Er ist ein Saufaus. Er hat schief geladen. Er schiesst nur noch. Er sieht Schleifkannen am Himmel. Er nimmt einen Schleppsäbel mit nach Hause. Er hat über die Schnur gehauen. Er hat zu viel geschöppelt. Er kann das Schlüsselloch nicht mehr finden. Er ist schräg. Er hat sich schwarz gemacht. Er schwebt. Er holt sich einen Schwips. Er hat einen Schuss. Er segelt mit vollen Segeln. Er segelt gegen den Wind. Er ist selig. Er ist gut gesegnet. Er hat gesoffen wie ein Loch. Er sieht zwei Sonnen. Er kann über keinen Span mehr pissen. Er hat einen Spitz. Er hat eine Spitze. Er kann mit der Sprache nicht mehr fort. Er findet die Spur nicht mehr. Er spürt den Spiritus. Er hat Staffetten nach Speier geschickt. Er hat einen Stalleimer leer getrunken. Er ist steif. Er ist sternblinddick. Er hat einen Stich. Er sieht ein ein Paar Stiefeln für ein Messerbesteck an. Er ist bis zum Stolpern. Er stolpert über seine eigenen Beine. Die Strasse ist ihm zu enge. Er hat einen Strich. Er geht den SS-Strich. Er ist im Sturm. Er hat seinen Talis. Er taumelt. Er taumelt nach Haus. Er sieht den Teufel für ein Eichkätzchen an. Er hat sein Theil. Er kann die Thür nicht mehr finden. Er hat in den Thran getreten. Er sieht die Thurmspitze für einen Zahnstocher an. Er hat ein Tipschen. Er ist unterm Tische. Er hat die Tramontane verloren. Er fällt die Treppe hinauf. Er trinkt auf den künftigen Durst über drei Wochen. Er trinkt ohne den Bart zu wischen. Er ist toll und voll. Er ist a tout. Er hat einen Tummel. Er hat viel übergebeugt. Er hat sich übernommen. Er ruft Sanct-Ulrichen. Er ulricht. (?) Seine Unterthanen wollen nicht mehr. Er ist unzurechnungsfähig. Er hat etwas zu viel. Er ist voll. Er ist voll bis obenhin. Er ist so voll, dass er's mit den Fingern im Halse fühlen kann. Er ist voll wie ein Pole. Er ist voll wie ein Stiefel. Er hat sich gut vorgesehen. Er wackelt. Er ist weg. Er hat die Wegsteuer nicht mehr. Er ist vom Wein geworfen. Er spürt den Wein. Der Wein spricht aus ihm. Die Weingeister spuken in ihm. Er fährt mit Weitspur. Die Welt geht mit ihm herum. Er will die Welt umarmen. Noch einen gegen 's böse Wetter. Er geht im Zickzack. Er hat einen guten Zug am Hals. Er hat sich gut zugedeckt. Er ist bös zugerichtet. Die Zunge geht ihm auf Stelzen. Die Zunge ist ihm schwer. Er kann die Zunge nicht mehr heben. Seine Zunge stösst an. Er spricht in fremden Zungen. Er geht zu zweien nach Haus. In England sagt man, um Trunkenheit beschönigend zu bezeichnen: You have eaten some Hull cheese. (Bohn II, 224.) Hull ist berühmt wegen starken Bieres, Ale.

*39 Dieser Boden trägt solche Leute.

*40 Einen neuen Boden (ins Glas, Fass) legen. - Henisch, 443.

Wieder einschenken, füllen.

*41 Er darf nur auf den Boden schauen, so find't er schon eine Lüge.

*42 Er hat keinen Boden. - Kirchhofer, 339.


Bodenfest.

He is nich boddenfest. - Eichwald, 138.


Bodenlos.

*1 Bodenlos wie des Pfarrers Sack und lang wie ein Hungerjahr. (Finn.)

*2 Es ist bodenlos. - Agricola, 231.

"Vngewiss; denn was man ynn ein vass thut on boden, das fellet durchhyn vnd ist verloren." Was man behalten soll, muss auf einem Boden ruhen.

*3 Es ist bodenloss mit jm. - Tappius, 152b.


[Spaltenumbruch] 29 Wer nicht den Boden im Wasser siehet, der soll nicht trawen hinüberzugehen.Lehmann, 68, 4.

30 Wer seine Böden voll Getreide haben will, muss den Flegel walten lassen.

31 Wer über den Boden gebietet, gebietet auch über den Glauben.

„Die Parömie: Cajus est regio, ejus est, religio, ist so despotisch und dumm, als die Worte Toleranz – Duldung.“ (Vgl. Weber, Papstthum und die Päpste.)

*32 Am Boden scharren.

D. i. am Ende sparen.

*33 Auf fremdem Boden fechten.Eiselein, 85.

*34 Auf seinem Boden finden die Mäuse kein Korn.

Lat.: Nee in horreo granum, nec in penario vinum. (Bovill, I, 60.)

*35 Den Boden des Sackes untersuchen.

Einer Sache auf den Grund gehen, genau prüfen.

*36 Den Boden lecken.

Das letzte verzehren, auf der Neige sparen.

*37 Der Boden tragt's nit.Eiselein, 86.

*38 Der Boden wankt unter seinen Füssen.

Er hat einen starken Rausch. Der Redensarten, womit mau das Trinken geistiger Getränke wie das Trunkensein in seinen verschiedenen Graden bezeichnet, sind sehr viele. Unter „Ansehen 29“ findet sich bereits eine Zusammenstellung der mundartlichen, wobei ich auf die Sammlung der Redensarten der deutschen Zech- und Saufbrüder bei Körte verwiesen habe. Nachdem ich aus verschiedenen Gegenden Deutschlands Ergänzungsbeiträge erhalten habe, gebe ich die hochdeutschen hier in alphabetischer Ordnung. Er ist abgefallen. Er ist abschüssig gebaut. Er hat sich einen Affen angetrunken. Er hat sich einen angekrümelt. Er ist angeraucht. Er ist angeschossen. Er ist angestochen. Er macht Augen wie ein gestochener Bock. Er macht gläserne Augen. Er sieht aus (s. d.) wie eine Gans, wenn's wetterleuchtet. Er sieht aus wie ein gestochen Kalb. Er hat sich einen Bart gemacht. Er kann nicht mehr über den Bart spucken. Er sieht einen kalenberger Bauer für 'ne Erdbeere an. Er hat zu viel gebechert. Er hat sich begabet (begiegelt, beknillt, bekneipt, bepumpelt, beschlumpert, besäbelt, beduselt). Man hat ihn begraben. Die Beine versagen ihm den Dienst. Er kann auf keinem Beine (s. d.) mehr stehen. Er hat sich was bene gethan. Er hat sich (ist) benebelt. Er ist berauscht. Er hat sich beschlumpert. Er ist besoffen. Er ist besoffen wie ein Schwein. Er ist betrunken. Das Bett tanzt mit ihm. Er hat sich bezecht. Er hat einen hinter die Binde (s. d.) gegossen. Er ist blau. Er hat Blei an den Füssen und Pech an dem Hintern. Er ist blindhagelvoll. Er ist vom Bock gestossen. Er sieht den Bock für den Gärtner an. Er ist bombenvoll. Er hat auf einen Bösewicht gesattelt. Er geht breitspurig. Er weiss nicht mehr, ob er ein Bübli oder ein Maidli ist. Die Buchstaben schwimmen ihm vor den Augen. Er sieht die Buchstaben doppelt. Er macht mit dem Chausseegraben Bekanntschaft. Cunradi, hahl na di. Er ist dabei gewesen. Er hat was im Dache. Er hat einen dito. Er sieht doppelt. Er hat ein Dünstchen. Er hat über den Durst getrunken. Er kann nicht um die Ecke kommen. Er ist fertig. Das Feuer schlägt ihm aus dem Gesicht. Er kann's mit dem Finger reichen. Er geht flöten (s. d.). Seine Frau wird ihre Freude an ihm haben. Er hat einen Frosch unter der Zunge. Er riecht nach Fuselbulle. Er hat runde Füsse. Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. Er ist gedeckt. Er hat ein gut Gefälle. Er geht als wenn alle Häuser ihm gehörten. Er geht wie die Donau bei Dillingen. Er ist geliefert. Er hat sich was zu Gemüthe geführt. Er hat genug. Er hat geschnapst. Er liegt etwas hoch in der Gewerbesteuer. Es spukt ihm im Giebel. Er hat ein Glas zu viel getrunken. Er kann 's Glas nicht mehr an den Mund bringen. Er hat zu tief ins Glas geschaut. Er bleibt im Glase über Nacht. Er hat Glasaugen. Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken. Er hat das Gleichgewicht verloren. Er macht mit Gott und der Welt Schmollis. Er ist gut. Er hat des Guten zu viel gethan. Er hat einen Haarbeutel (Haarschwanz). Er ist mit einem Hering durch den Hals geschossen. Es kommt ihm schon zum Halse heraus. Er hat. Er hat einen Heiligenschein. Er ist herumgeführt. Er sieht ein Fuder Heu für eine Pelzmütze an. Er hat einen Hieb. Er sieht den Himmel für eine Bassgeige (Dudelsack) an. Er ist hin. Er füttert die Hühner. Er sieht einen weissen Hund für einen Mühlknappen an. Er legt Hundshaare auf. Er hat den Hut auf Einem Ohr. Er hat einen Igel im Leibe. Er ist illuminirt. Er ist Hans Immerdurstig. Er hat die Jacke voll. Er hat einen Jesuiten (ein Jesuiterlein). Er hat einen Jesuiterspitzel. Er kälbert. Er bindet Kälber an. Dem Kamerad wird unwohl. Er ist katzendick. Er hat den Katzenjammer. [Spaltenumbruch] Er hat sein Kind. Er meint, der Kirchthurm wollte eine Menuet mit ihm tanzen. Er läd't alles zur Kirmes. Er ist knüll. Der Kopf ist ihm schwer. Er hat etwas im Kopfe. Er säuft sich ein Kopfkissen. Er kotzt wie ein Gerbershund. Er hat Krakehlwasser getrunken. Er kreuzt. Er hat was in der Krone. Er hat das Krügelchen zu oft marschiren lassen. Er hat schwer geladen. Er hat sich an den Laden gelegt. Er hat seine Ladung. Er hat zu stark lackirt. Er lavirt. Er kann kaum noch lallen. Die Leber schwimmt ihm. Er hat eine durstige Leber. Er nimmt einen auf die Lunge. Er hat sich den Magen überladen. Er ist über sein Mass gegangen. Er trinkt mit Massen (massweis). Das Maul steht ihm nicht mehr stille. Der Mond macht ihm ein schiefes Gesicht. Er hat Moses' Zunge. Er hat den Mund verfehlt. Er hat eine Musterkarte im Leibe. Er hat sich die Nase begossen. Er hat zu viel unter die Nase gegossen. Seine Nase blüht wie eine Rose. Seine Nase sieht aus, als ob sie der Zimmermann mit Röthel gemessen hätte. Er ist nudeldick. Er hat etwas im Oberstübchen. Er ist im Oberstübchen nicht richtig. Er war an einem guten Orte. Er hat zu viel gepichelt. Er macht einen pas frisé. Er trinkt sich einen Pelz, damit ihm der Narr nicht erfriert. Er versteht sich aufs Pichen. Er ist nicht mehr vom Platze zu bringen. Er hat pokulirt. Er ist pudelhageldick. Er hat einen Rausch. Er hat ein Räuschchen. Er ist satt. Er ist ein Saufaus. Er hat schief geladen. Er schiesst nur noch. Er sieht Schleifkannen am Himmel. Er nimmt einen Schleppsäbel mit nach Hause. Er hat über die Schnur gehauen. Er hat zu viel geschöppelt. Er kann das Schlüsselloch nicht mehr finden. Er ist schräg. Er hat sich schwarz gemacht. Er schwebt. Er holt sich einen Schwips. Er hat einen Schuss. Er segelt mit vollen Segeln. Er segelt gegen den Wind. Er ist selig. Er ist gut gesegnet. Er hat gesoffen wie ein Loch. Er sieht zwei Sonnen. Er kann über keinen Span mehr pissen. Er hat einen Spitz. Er hat eine Spitze. Er kann mit der Sprache nicht mehr fort. Er findet die Spur nicht mehr. Er spürt den Spiritus. Er hat Staffetten nach Speier geschickt. Er hat einen Stalleimer leer getrunken. Er ist steif. Er ist sternblinddick. Er hat einen Stich. Er sieht ein ein Paar Stiefeln für ein Messerbesteck an. Er ist bis zum Stolpern. Er stolpert über seine eigenen Beine. Die Strasse ist ihm zu enge. Er hat einen Strich. Er geht den SS-Strich. Er ist im Sturm. Er hat seinen Talis. Er taumelt. Er taumelt nach Haus. Er sieht den Teufel für ein Eichkätzchen an. Er hat sein Theil. Er kann die Thür nicht mehr finden. Er hat in den Thran getreten. Er sieht die Thurmspitze für einen Zahnstocher an. Er hat ein Tipschen. Er ist unterm Tische. Er hat die Tramontane verloren. Er fällt die Treppe hinauf. Er trinkt auf den künftigen Durst über drei Wochen. Er trinkt ohne den Bart zu wischen. Er ist toll und voll. Er ist à tout. Er hat einen Tummel. Er hat viel übergebeugt. Er hat sich übernommen. Er ruft Sanct-Ulrichen. Er ulricht. (?) Seine Unterthanen wollen nicht mehr. Er ist unzurechnungsfähig. Er hat etwas zu viel. Er ist voll. Er ist voll bis obenhin. Er ist so voll, dass er's mit den Fingern im Halse fühlen kann. Er ist voll wie ein Pole. Er ist voll wie ein Stiefel. Er hat sich gut vorgesehen. Er wackelt. Er ist weg. Er hat die Wegsteuer nicht mehr. Er ist vom Wein geworfen. Er spürt den Wein. Der Wein spricht aus ihm. Die Weingeister spuken in ihm. Er fährt mit Weitspur. Die Welt geht mit ihm herum. Er will die Welt umarmen. Noch einen gegen 's böse Wetter. Er geht im Zickzack. Er hat einen guten Zug am Hals. Er hat sich gut zugedeckt. Er ist bös zugerichtet. Die Zunge geht ihm auf Stelzen. Die Zunge ist ihm schwer. Er kann die Zunge nicht mehr heben. Seine Zunge stösst an. Er spricht in fremden Zungen. Er geht zu zweien nach Haus. In England sagt man, um Trunkenheit beschönigend zu bezeichnen: You have eaten some Hull cheese. (Bohn II, 224.) Hull ist berühmt wegen starken Bieres, Ale.

*39 Dieser Boden trägt solche Leute.

*40 Einen neuen Boden (ins Glas, Fass) legen.Henisch, 443.

Wieder einschenken, füllen.

*41 Er darf nur auf den Boden schauen, so find't er schon eine Lüge.

*42 Er hat keinen Boden.Kirchhofer, 339.


Bodenfest.

He is nich boddenfest.Eichwald, 138.


Bodenlos.

*1 Bodenlos wie des Pfarrers Sack und lang wie ein Hungerjahr. (Finn.)

*2 Es ist bodenlos.Agricola, 231.

„Vngewiss; denn was man ynn ein vass thut on boden, das fellet durchhyn vnd ist verloren.“ Was man behalten soll, muss auf einem Boden ruhen.

*3 Es ist bodenloss mit jm.Tappius, 152b.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0239" n="[211]"/><cb n="421"/>
29 Wer nicht den Boden im Wasser siehet, der soll nicht trawen hinüberzugehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 68, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Wer seine Böden voll Getreide haben will, muss den Flegel walten lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Wer über den Boden gebietet, gebietet auch über den Glauben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Parömie: Cajus est regio, ejus est, religio, ist so despotisch und dumm, als die Worte Toleranz &#x2013; Duldung.&#x201C; (Vgl. <hi rendition="#i">Weber, Papstthum und die Päpste.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*32 Am Boden scharren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. am Ende sparen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Auf fremdem Boden fechten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Auf seinem Boden finden die Mäuse kein Korn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nee in horreo granum, nec in penario vinum. (<hi rendition="#i">Bovill, I, 60.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Den Boden des Sackes untersuchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einer Sache auf den Grund gehen, genau prüfen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Den Boden lecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Das letzte verzehren, auf der Neige sparen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*37 Der Boden tragt's nit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 86.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*38 Der Boden wankt unter seinen Füssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat einen starken Rausch. Der Redensarten, womit mau das Trinken geistiger Getränke wie das Trunkensein in seinen verschiedenen Graden bezeichnet, sind sehr viele. Unter &#x201E;Ansehen 29&#x201C; findet sich bereits eine Zusammenstellung der mundartlichen, wobei ich auf die Sammlung der <hi rendition="#i">Redensarten der deutschen Zech- und Saufbrüder</hi> bei <hi rendition="#i">Körte</hi> verwiesen habe. Nachdem ich aus verschiedenen Gegenden Deutschlands Ergänzungsbeiträge erhalten habe, gebe ich die hochdeutschen hier in alphabetischer Ordnung. Er ist abgefallen. Er ist abschüssig gebaut. Er hat sich einen Affen angetrunken. Er hat sich einen angekrümelt. Er ist angeraucht. Er ist angeschossen. Er ist angestochen. Er macht Augen wie ein gestochener Bock. Er macht gläserne Augen. Er sieht aus (s. d.) wie eine  Gans, wenn's wetterleuchtet. Er sieht aus wie ein gestochen Kalb. Er hat sich einen Bart gemacht. Er kann nicht mehr über den Bart spucken. Er sieht einen kalenberger Bauer für 'ne Erdbeere an. Er hat zu viel gebechert. Er hat sich begabet (begiegelt, beknillt, bekneipt, bepumpelt, beschlumpert, besäbelt, beduselt). Man hat ihn begraben. Die Beine versagen ihm den Dienst. Er kann auf keinem  Beine (s. d.) mehr stehen. Er hat sich was bene gethan. Er hat sich (ist) benebelt. Er ist berauscht. Er hat sich beschlumpert. Er ist besoffen. Er ist besoffen wie ein Schwein. Er ist betrunken. Das Bett tanzt mit ihm. Er hat sich bezecht. Er hat einen hinter die  Binde (s. d.) gegossen. Er ist blau. Er hat Blei an den Füssen und Pech an dem Hintern. Er ist blindhagelvoll. Er ist vom Bock gestossen. Er sieht den Bock für den Gärtner an. Er ist bombenvoll. Er hat auf einen Bösewicht gesattelt. Er geht breitspurig. Er weiss nicht mehr, ob er ein Bübli oder ein Maidli ist. Die Buchstaben schwimmen ihm vor den Augen. Er sieht die Buchstaben doppelt. Er macht mit dem Chausseegraben Bekanntschaft. Cunradi, hahl na di. Er ist dabei gewesen. Er hat was im Dache. Er hat einen dito. Er sieht doppelt. Er hat ein Dünstchen. Er hat über den Durst getrunken. Er kann nicht um die Ecke kommen. Er ist fertig. Das Feuer schlägt ihm aus dem Gesicht. Er kann's mit dem Finger reichen. Er geht  flöten (s. d.). Seine Frau wird ihre Freude an ihm haben. Er hat einen Frosch unter der Zunge. Er riecht nach Fuselbulle. Er hat runde Füsse. Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. Er ist gedeckt. Er hat ein gut Gefälle. Er geht als wenn alle Häuser ihm gehörten. Er geht wie die Donau bei Dillingen. Er ist geliefert. Er hat sich was zu Gemüthe geführt. Er hat genug. Er hat geschnapst. Er liegt etwas hoch in der Gewerbesteuer. Es spukt ihm im Giebel. Er hat ein Glas zu viel getrunken. Er kann 's Glas nicht mehr an den Mund bringen. Er hat zu tief ins Glas geschaut. Er bleibt im Glase über Nacht. Er hat Glasaugen. Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken. Er hat das Gleichgewicht verloren. Er macht mit Gott und der Welt Schmollis. Er ist gut. Er hat des Guten zu viel gethan. Er hat einen Haarbeutel (Haarschwanz). Er ist mit einem Hering durch den Hals geschossen. Es kommt ihm schon zum Halse heraus. Er hat. Er hat einen Heiligenschein. Er ist herumgeführt. Er sieht ein Fuder Heu für eine Pelzmütze an. Er hat einen Hieb. Er sieht den Himmel für eine Bassgeige (Dudelsack) an. Er ist hin. Er füttert die Hühner. Er sieht einen weissen Hund für einen Mühlknappen an. Er legt Hundshaare auf. Er hat den Hut auf Einem Ohr. Er hat einen Igel im Leibe. Er ist illuminirt. Er ist Hans Immerdurstig. Er hat die Jacke voll. Er hat einen Jesuiten (ein Jesuiterlein). Er hat einen Jesuiterspitzel. Er kälbert. Er bindet Kälber an. Dem Kamerad wird unwohl. Er ist katzendick. Er hat den Katzenjammer. <cb n="422"/>
Er hat sein Kind. Er meint, der Kirchthurm wollte eine Menuet mit ihm tanzen. Er läd't alles zur Kirmes. Er ist knüll. Der Kopf ist ihm schwer. Er hat etwas im Kopfe. Er säuft sich ein Kopfkissen. Er kotzt wie ein Gerbershund. Er hat Krakehlwasser getrunken. Er kreuzt. Er hat was in der Krone. Er hat das Krügelchen zu oft marschiren lassen. Er hat schwer geladen. Er hat sich an den Laden gelegt. Er hat seine Ladung. Er hat zu stark lackirt. Er lavirt. Er kann kaum noch lallen. Die Leber schwimmt ihm. Er hat eine durstige Leber. Er nimmt einen auf die Lunge. Er hat sich den Magen überladen. Er ist über sein Mass gegangen. Er trinkt mit Massen (massweis). Das Maul steht ihm nicht mehr stille. Der Mond macht ihm ein schiefes Gesicht. Er hat Moses' Zunge. Er hat den Mund verfehlt. Er hat eine Musterkarte im Leibe. Er hat sich die Nase begossen. Er hat zu viel unter die Nase gegossen. Seine Nase blüht wie eine Rose. Seine Nase sieht aus, als ob sie der Zimmermann mit Röthel gemessen hätte. Er ist nudeldick. Er hat etwas im Oberstübchen. Er ist im Oberstübchen nicht richtig. Er war an einem guten Orte. Er hat zu viel gepichelt. Er macht einen pas frisé. Er trinkt sich einen Pelz, damit ihm der Narr nicht erfriert. Er versteht sich aufs Pichen. Er ist nicht mehr vom Platze zu bringen. Er hat pokulirt. Er ist pudelhageldick. Er hat einen Rausch. Er hat ein Räuschchen. Er ist satt. Er ist ein Saufaus. Er hat schief geladen. Er schiesst nur noch. Er sieht Schleifkannen am Himmel. Er nimmt einen Schleppsäbel mit nach Hause. Er hat über die Schnur gehauen. Er hat zu viel geschöppelt. Er kann das Schlüsselloch nicht mehr finden. Er ist schräg. Er hat sich schwarz gemacht. Er schwebt. Er holt sich einen Schwips. Er hat einen Schuss. Er segelt mit vollen Segeln. Er segelt gegen den Wind. Er ist selig. Er ist gut gesegnet. Er hat gesoffen wie ein Loch. Er sieht zwei Sonnen. Er kann über keinen Span mehr pissen. Er hat einen Spitz. Er hat eine Spitze. Er kann mit der Sprache nicht mehr fort. Er findet die Spur nicht mehr. Er spürt den Spiritus. Er hat Staffetten nach Speier geschickt. Er hat einen Stalleimer leer getrunken. Er ist steif. Er ist sternblinddick. Er hat einen Stich. Er sieht ein ein Paar Stiefeln für ein Messerbesteck an. Er ist bis zum Stolpern. Er stolpert über seine eigenen Beine. Die Strasse ist ihm zu enge. Er hat einen Strich. Er geht den SS-Strich. Er ist im Sturm. Er hat seinen Talis. Er taumelt. Er taumelt nach Haus. Er sieht den Teufel für ein Eichkätzchen an. Er hat sein Theil. Er kann die Thür nicht mehr finden. Er hat in den Thran getreten. Er sieht die Thurmspitze für einen Zahnstocher an. Er hat ein Tipschen. Er ist unterm Tische. Er hat die Tramontane verloren. Er fällt die Treppe hinauf. Er trinkt auf den künftigen Durst über drei Wochen. Er trinkt ohne den Bart zu wischen. Er ist toll und voll. Er ist à tout. Er hat einen Tummel. Er hat viel übergebeugt. Er hat sich übernommen. Er ruft Sanct-Ulrichen. Er ulricht. (?) Seine Unterthanen wollen nicht mehr. Er ist unzurechnungsfähig. Er hat etwas zu viel. Er ist voll. Er ist voll bis obenhin. Er ist so voll, dass er's mit den Fingern im Halse fühlen kann. Er ist voll wie ein Pole. Er ist voll wie ein Stiefel. Er hat sich gut vorgesehen. Er wackelt. Er ist weg. Er hat die Wegsteuer nicht mehr. Er ist vom Wein geworfen. Er spürt den Wein. Der Wein spricht aus ihm. Die Weingeister spuken in ihm. Er fährt mit Weitspur. Die Welt geht mit ihm herum. Er will die Welt umarmen. Noch einen gegen 's böse Wetter. Er geht im Zickzack. Er hat einen guten Zug am Hals. Er hat sich gut zugedeckt. Er ist bös zugerichtet. Die Zunge geht ihm auf Stelzen. Die Zunge ist ihm schwer. Er kann die Zunge nicht mehr heben. Seine Zunge stösst an. Er spricht in fremden Zungen. Er geht zu zweien nach Haus. In England sagt man, um Trunkenheit beschönigend zu bezeichnen: You have eaten some Hull cheese. (<hi rendition="#i">Bohn II, 224.</hi>) Hull ist berühmt wegen starken Bieres, Ale.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*39 Dieser Boden trägt solche Leute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*40 Einen neuen Boden (ins Glas, Fass) legen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 443.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wieder einschenken, füllen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*41 Er darf nur auf den Boden schauen, so find't er schon eine Lüge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*42 Er hat keinen Boden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 339.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bodenfest.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">He is nich boddenfest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 138.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bodenlos.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Bodenlos wie des Pfarrers Sack und lang wie ein Hungerjahr.</hi> (<hi rendition="#i">Finn.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Es ist bodenlos.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola, 231.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Vngewiss; denn was man ynn ein vass thut on boden, das fellet durchhyn vnd ist verloren.&#x201C; Was man behalten soll, muss auf einem Boden ruhen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Es ist bodenloss mit jm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 152<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[211]/0239] 29 Wer nicht den Boden im Wasser siehet, der soll nicht trawen hinüberzugehen. – Lehmann, 68, 4. 30 Wer seine Böden voll Getreide haben will, muss den Flegel walten lassen. 31 Wer über den Boden gebietet, gebietet auch über den Glauben. „Die Parömie: Cajus est regio, ejus est, religio, ist so despotisch und dumm, als die Worte Toleranz – Duldung.“ (Vgl. Weber, Papstthum und die Päpste.) *32 Am Boden scharren. D. i. am Ende sparen. *33 Auf fremdem Boden fechten. – Eiselein, 85. *34 Auf seinem Boden finden die Mäuse kein Korn. Lat.: Nee in horreo granum, nec in penario vinum. (Bovill, I, 60.) *35 Den Boden des Sackes untersuchen. Einer Sache auf den Grund gehen, genau prüfen. *36 Den Boden lecken. Das letzte verzehren, auf der Neige sparen. *37 Der Boden tragt's nit. – Eiselein, 86. *38 Der Boden wankt unter seinen Füssen. Er hat einen starken Rausch. Der Redensarten, womit mau das Trinken geistiger Getränke wie das Trunkensein in seinen verschiedenen Graden bezeichnet, sind sehr viele. Unter „Ansehen 29“ findet sich bereits eine Zusammenstellung der mundartlichen, wobei ich auf die Sammlung der Redensarten der deutschen Zech- und Saufbrüder bei Körte verwiesen habe. Nachdem ich aus verschiedenen Gegenden Deutschlands Ergänzungsbeiträge erhalten habe, gebe ich die hochdeutschen hier in alphabetischer Ordnung. Er ist abgefallen. Er ist abschüssig gebaut. Er hat sich einen Affen angetrunken. Er hat sich einen angekrümelt. Er ist angeraucht. Er ist angeschossen. Er ist angestochen. Er macht Augen wie ein gestochener Bock. Er macht gläserne Augen. Er sieht aus (s. d.) wie eine Gans, wenn's wetterleuchtet. Er sieht aus wie ein gestochen Kalb. Er hat sich einen Bart gemacht. Er kann nicht mehr über den Bart spucken. Er sieht einen kalenberger Bauer für 'ne Erdbeere an. Er hat zu viel gebechert. Er hat sich begabet (begiegelt, beknillt, bekneipt, bepumpelt, beschlumpert, besäbelt, beduselt). Man hat ihn begraben. Die Beine versagen ihm den Dienst. Er kann auf keinem Beine (s. d.) mehr stehen. Er hat sich was bene gethan. Er hat sich (ist) benebelt. Er ist berauscht. Er hat sich beschlumpert. Er ist besoffen. Er ist besoffen wie ein Schwein. Er ist betrunken. Das Bett tanzt mit ihm. Er hat sich bezecht. Er hat einen hinter die Binde (s. d.) gegossen. Er ist blau. Er hat Blei an den Füssen und Pech an dem Hintern. Er ist blindhagelvoll. Er ist vom Bock gestossen. Er sieht den Bock für den Gärtner an. Er ist bombenvoll. Er hat auf einen Bösewicht gesattelt. Er geht breitspurig. Er weiss nicht mehr, ob er ein Bübli oder ein Maidli ist. Die Buchstaben schwimmen ihm vor den Augen. Er sieht die Buchstaben doppelt. Er macht mit dem Chausseegraben Bekanntschaft. Cunradi, hahl na di. Er ist dabei gewesen. Er hat was im Dache. Er hat einen dito. Er sieht doppelt. Er hat ein Dünstchen. Er hat über den Durst getrunken. Er kann nicht um die Ecke kommen. Er ist fertig. Das Feuer schlägt ihm aus dem Gesicht. Er kann's mit dem Finger reichen. Er geht flöten (s. d.). Seine Frau wird ihre Freude an ihm haben. Er hat einen Frosch unter der Zunge. Er riecht nach Fuselbulle. Er hat runde Füsse. Er will mit den Füssen hebräisch schreiben. Er ist gedeckt. Er hat ein gut Gefälle. Er geht als wenn alle Häuser ihm gehörten. Er geht wie die Donau bei Dillingen. Er ist geliefert. Er hat sich was zu Gemüthe geführt. Er hat genug. Er hat geschnapst. Er liegt etwas hoch in der Gewerbesteuer. Es spukt ihm im Giebel. Er hat ein Glas zu viel getrunken. Er kann 's Glas nicht mehr an den Mund bringen. Er hat zu tief ins Glas geschaut. Er bleibt im Glase über Nacht. Er hat Glasaugen. Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken. Er hat das Gleichgewicht verloren. Er macht mit Gott und der Welt Schmollis. Er ist gut. Er hat des Guten zu viel gethan. Er hat einen Haarbeutel (Haarschwanz). Er ist mit einem Hering durch den Hals geschossen. Es kommt ihm schon zum Halse heraus. Er hat. Er hat einen Heiligenschein. Er ist herumgeführt. Er sieht ein Fuder Heu für eine Pelzmütze an. Er hat einen Hieb. Er sieht den Himmel für eine Bassgeige (Dudelsack) an. Er ist hin. Er füttert die Hühner. Er sieht einen weissen Hund für einen Mühlknappen an. Er legt Hundshaare auf. Er hat den Hut auf Einem Ohr. Er hat einen Igel im Leibe. Er ist illuminirt. Er ist Hans Immerdurstig. Er hat die Jacke voll. Er hat einen Jesuiten (ein Jesuiterlein). Er hat einen Jesuiterspitzel. Er kälbert. Er bindet Kälber an. Dem Kamerad wird unwohl. Er ist katzendick. Er hat den Katzenjammer. Er hat sein Kind. Er meint, der Kirchthurm wollte eine Menuet mit ihm tanzen. Er läd't alles zur Kirmes. Er ist knüll. Der Kopf ist ihm schwer. Er hat etwas im Kopfe. Er säuft sich ein Kopfkissen. Er kotzt wie ein Gerbershund. Er hat Krakehlwasser getrunken. Er kreuzt. Er hat was in der Krone. Er hat das Krügelchen zu oft marschiren lassen. Er hat schwer geladen. Er hat sich an den Laden gelegt. Er hat seine Ladung. Er hat zu stark lackirt. Er lavirt. Er kann kaum noch lallen. Die Leber schwimmt ihm. Er hat eine durstige Leber. Er nimmt einen auf die Lunge. Er hat sich den Magen überladen. Er ist über sein Mass gegangen. Er trinkt mit Massen (massweis). Das Maul steht ihm nicht mehr stille. Der Mond macht ihm ein schiefes Gesicht. Er hat Moses' Zunge. Er hat den Mund verfehlt. Er hat eine Musterkarte im Leibe. Er hat sich die Nase begossen. Er hat zu viel unter die Nase gegossen. Seine Nase blüht wie eine Rose. Seine Nase sieht aus, als ob sie der Zimmermann mit Röthel gemessen hätte. Er ist nudeldick. Er hat etwas im Oberstübchen. Er ist im Oberstübchen nicht richtig. Er war an einem guten Orte. Er hat zu viel gepichelt. Er macht einen pas frisé. Er trinkt sich einen Pelz, damit ihm der Narr nicht erfriert. Er versteht sich aufs Pichen. Er ist nicht mehr vom Platze zu bringen. Er hat pokulirt. Er ist pudelhageldick. Er hat einen Rausch. Er hat ein Räuschchen. Er ist satt. Er ist ein Saufaus. Er hat schief geladen. Er schiesst nur noch. Er sieht Schleifkannen am Himmel. Er nimmt einen Schleppsäbel mit nach Hause. Er hat über die Schnur gehauen. Er hat zu viel geschöppelt. Er kann das Schlüsselloch nicht mehr finden. Er ist schräg. Er hat sich schwarz gemacht. Er schwebt. Er holt sich einen Schwips. Er hat einen Schuss. Er segelt mit vollen Segeln. Er segelt gegen den Wind. Er ist selig. Er ist gut gesegnet. Er hat gesoffen wie ein Loch. Er sieht zwei Sonnen. Er kann über keinen Span mehr pissen. Er hat einen Spitz. Er hat eine Spitze. Er kann mit der Sprache nicht mehr fort. Er findet die Spur nicht mehr. Er spürt den Spiritus. Er hat Staffetten nach Speier geschickt. Er hat einen Stalleimer leer getrunken. Er ist steif. Er ist sternblinddick. Er hat einen Stich. Er sieht ein ein Paar Stiefeln für ein Messerbesteck an. Er ist bis zum Stolpern. Er stolpert über seine eigenen Beine. Die Strasse ist ihm zu enge. Er hat einen Strich. Er geht den SS-Strich. Er ist im Sturm. Er hat seinen Talis. Er taumelt. Er taumelt nach Haus. Er sieht den Teufel für ein Eichkätzchen an. Er hat sein Theil. Er kann die Thür nicht mehr finden. Er hat in den Thran getreten. Er sieht die Thurmspitze für einen Zahnstocher an. Er hat ein Tipschen. Er ist unterm Tische. Er hat die Tramontane verloren. Er fällt die Treppe hinauf. Er trinkt auf den künftigen Durst über drei Wochen. Er trinkt ohne den Bart zu wischen. Er ist toll und voll. Er ist à tout. Er hat einen Tummel. Er hat viel übergebeugt. Er hat sich übernommen. Er ruft Sanct-Ulrichen. Er ulricht. (?) Seine Unterthanen wollen nicht mehr. Er ist unzurechnungsfähig. Er hat etwas zu viel. Er ist voll. Er ist voll bis obenhin. Er ist so voll, dass er's mit den Fingern im Halse fühlen kann. Er ist voll wie ein Pole. Er ist voll wie ein Stiefel. Er hat sich gut vorgesehen. Er wackelt. Er ist weg. Er hat die Wegsteuer nicht mehr. Er ist vom Wein geworfen. Er spürt den Wein. Der Wein spricht aus ihm. Die Weingeister spuken in ihm. Er fährt mit Weitspur. Die Welt geht mit ihm herum. Er will die Welt umarmen. Noch einen gegen 's böse Wetter. Er geht im Zickzack. Er hat einen guten Zug am Hals. Er hat sich gut zugedeckt. Er ist bös zugerichtet. Die Zunge geht ihm auf Stelzen. Die Zunge ist ihm schwer. Er kann die Zunge nicht mehr heben. Seine Zunge stösst an. Er spricht in fremden Zungen. Er geht zu zweien nach Haus. In England sagt man, um Trunkenheit beschönigend zu bezeichnen: You have eaten some Hull cheese. (Bohn II, 224.) Hull ist berühmt wegen starken Bieres, Ale. *39 Dieser Boden trägt solche Leute. *40 Einen neuen Boden (ins Glas, Fass) legen. – Henisch, 443. Wieder einschenken, füllen. *41 Er darf nur auf den Boden schauen, so find't er schon eine Lüge. *42 Er hat keinen Boden. – Kirchhofer, 339. Bodenfest. He is nich boddenfest. – Eichwald, 138. Bodenlos. *1 Bodenlos wie des Pfarrers Sack und lang wie ein Hungerjahr. (Finn.) *2 Es ist bodenlos. – Agricola, 231. „Vngewiss; denn was man ynn ein vass thut on boden, das fellet durchhyn vnd ist verloren.“ Was man behalten soll, muss auf einem Boden ruhen. *3 Es ist bodenloss mit jm. – Tappius, 152b.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/239
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [211]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/239>, abgerufen am 24.11.2024.