Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 35 Ob Butter in der Suppe ist, merkt man wol. Holl.: Boter in de pap en spillen in den zak komen ten laatste al uit. (Harrebomee, I, 83.) 36 Rote (gelbe) butter am spunde ist nicht allzeit gut auffm grunde. - Henisch, 574; Simrock, 1425; Körte, 59. 37 'S is ne olls Butter, woas de Kuh gitt (gibt), sagte die Magd, als sie in einen Fladen (Kuhmist) trat. It.: Non e tutto butiro quello, ehe fa la vacca. (Bohn I, 112; Pazzaglia, 360.) 38 Sachte wat mit de Botter in den Bre, uck wat up't Brod. (Rastede.) - Firmenich, III, 27, 66. 39 Schimmlige Butter dient nicht zur Suppe. 40 Spott man nich mit de Botter, du isst se noch ins1 gern up'm Brode. - Richey, 23. 1) Einmal, englisch once. - Verachte nichts, du könntest es einmal bedürfen. 41 Stinkende Butter und faule Eier gehören zusammen. - Sailer, 84. Holl.: Het is stinkende boter en vuile (rotte) visch. (Harrebomee, I, 84.) 42 Stinkende Butter und ranziger Speck gehören zusammen wie eine Närrin und ein Geck. - Henisch, 574. Frz.: C'est du beurre rance et des oeufs pourris. 43 Theuere Butter lehrt trocken Brot essen. Holl.: Als de boter duur wordt, leert men het broodje droog eten. (Harrebomee, I, 83.) 44 Wann de Bueter all (up) is, dann heat dat Smearen en Enne (oder: so is't Smeren ut). - Eichwald, 160. 45 Wannste zo vill Botter schluchss1, dann stüss dich der Oos. - (Köln.) - Firmenich, 476, 234. 1) Issest, naschest. 46 Was keine Butter wird, gibt Quark. Engl.: That which will not be butter, must be made into cheese. (Bohn II, 75.) 47 Wecker (wer) Botter uppen Kopp hett, möt nich in de Sünn goan. (Strelitz.) - Firmenich, III, 74, 131; hochdeutsch bei Reinsberg III, 99. Frz.: Si tu as la tete de beurre ne te fais pas boulanger. (Cahier, 213.) Holl.: Die een hoofd van boter heeft, moet bij geen' oven komen. (Harrebomee, I, 84.) Span.: No seais hornera si teneis la cabeza de manteca. (Bohn I, 237.) 48 Wenn das Butter sein soll, so will ich mein Brot lieber trocken essen. Dän.: Er det smör da vil jeg heller aede mit bröd tört. (Prov. dan., 515.) 49 Wenn das Pfund Butter 'n Sechser kostete und ein Jahr dauerte! Zu ergänzen: Dann könnte man so fett schmieren, kochen, backen u. s. w. Holl.: Ik wilde, dat een pond boter tien stuivers kostte, en dat het een jaar duurde. (Harrebomee, I, 84.) 50 Wenn die Butter nicht kleben will, nutzt alles Zureden nichts. Holl.: Daar baat geen verstand, als de boter aan het brood niet kleven wil. (Harrebomee, I, 83.) 51 Wenn man die Butter ans Fenster bringt, ist es sehr schwer, sie am Schmelzen zu hindern. 52 Wenn man die Butter auf der Erde (dem Boden) findet, dann ist das Butterfass verzaubert. Ich habe in keiner deutschen Sprichwörtersammlung eine Erklärung dieses Sprichworts gefunden. Dagegen bemerkt Harrebomee a. a. O., dass es seinen Ursprung in einer deutschen Volkssage habe. Danach ist die hier gemeinte Butter, die man auf dem Lande gefunden, ein fett- oder harzartiger Stoff, den die Hexen aus bezauberten Butterfässern genommen und auf ihrer Flucht nach dem Blocksberge verloren haben. Altfries.: Az wy di buwter op it lan fynne, dan binne dy tjenuen betjoend. Holl.: Als men de boter op het land vindt, is de karn betooverd. (Harrebomee, I, 83.) 53 Wenn man mit Butter umgeht, macht man sich fettig. Wem viel Geld durch die Hände geht, dem bleibt doch immer etwas davon. Frz.: L'on ne peut toucher du beurre sans qu'il en reste aux doigts. - Quand on manie la beurre on a les mains grasses. 54 Wer Butter isst, scheisst keine Knochen. - Sandvoss, 181. [Spaltenumbruch] 55 Wer Butter knetet, bekommt fette Finger. 56 Wer Butter und Käse zusammen essen will, muss zwei Häuser haben. 57 Wer in ein Fass Butter fällt, der kommt geschmiert heraus. Holl.: Die met zijn lijf in een vat boter valt, schijnt een gelukkige vetzak te wezen. (Harrebomee, I, 84.) 58 Wer keine Butter hat, muss sein Brot mit Quark bestreichen. Holl.: Bij gebrek van boter kan men zich ook met visch behelpen. (Harrebomee, I, 83.) 59 Wer viel Butter hat, kann fett schmieren (streichen). Engl.: They that have good store of butter, may lay it thick on their bread (or: put some in their shoes). (Bohn II, 75.) 60 Wer wird die Butter am Schmelzen hindern, wenn sie ans Feuer kommt. 61 Woas is a Pfund Butter a der Uder!1 - Gomolcke, 1073; Robinson, 345. 1) Im Oderstrom. - Was ist das unter so viele. Engl.: What is a pound of butter among a kennel of hounds. (Bohn II, 75.) *62 Bueter bi de Fiske hewwen. (Westf.) Gut leben. *63 Butter und Schmalz zur Suppe geben. Bei einer Sache helfen. *64 Butter und Schuhwichse auf Einem Teller auftragen. Die wunderlichsten Zusammenstellungen machen. Lat.: Pygmaeorum acrothinia colosso aptare. (Suidas.) (Philippi, II, 116.) *65 Das ist Butter aus Einem Fass. Holl.: Het is al boter uit eene karn. (Harrebomee, I, 84.) *66 Das ist (wär') ein Stück Butter im Brei. Ein unvermuthetes Glück. *67 Das ist zu viel Butter in die Pfanne. Holl.: Dat is te veel boter op den koek. (Harrebomee, I, 83.) *68 Dat es Botter an der Galge geschmet. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 17; Weyden, III, 10; hochdeutsch bei Simrock, 1426. Wenn man seine Hülfe an Unwürdige vergeudet, ungereimte Unternehmungen u. s. w. unterstützt. Holl.: Boterje tot de galg toe. (Harrebomee. I, 83.) - Het zou boter aan de galg gesmeerd zijn. (Sprenger III, Anhang S. 9.) *69 De Botter geiht öwer de Eier. (Hamburg.) "Wenn de Franzosen hüt oder morgen (aus Rom) aftreckt, dann geiht de Botter öwer de Eier." (Norddeutsche Volkszeitung, Hamburg 1862, Nr. 51.) *70 De Botter is so söt, asn Nutt. - Eichwald, 164. *71 Der lässt sich die Butter (nicht) vom Brote schwätzen. (Nassau.) *72 Die Butter ist ihm vom Brote gefallen. Er hat den Muth verloren. *73 Die Butter ist verderbt. Die Sache ist in schlechtem Zustande. *74 Die Butter langt nicht in den Brei. Holl.: Dat is een klontje boter te minder in zijne pap (Harrebomee, I, 83.) *75 Die Butter schmilzt ihm noch im Munde. - Sailer, 300. Von Jungen, Unerfahrenen, auch um zu sagen: Er verliert etwas noch, da er es schon ganz gewiss zu haben glaubte. *76 Die Butter taugt nichts zur Suppe. *77 Einem keine Butter daranthun. *78 Em isn Klumpen Botter in de Bri fallen. - Eichwald, 161. Holl.: Och ja, zij doet een klontje boter in de pap, en gaat barrevoets naar bed. (Harrebomee, I, 84.) *79 Er hat Euch Butter in dieser Brühe. Dän.: Han kjender sit smör i en andens kaal. (Prov. dan., 514.) *80 Er hat Butter genug, den Leuten ums Maul zu schmieren. Dän.: Hand skal have meget smör, som skal stoppe hvermands mund. (Prov. dan., 515.) *81 Er hat die Butter zu dick gestrichen. Ist durch Wohlleben zu Grunde gerichtet. Holl.: Hij heeft de boter en kaas te dik gesneden. (Harrebomee, I, 84.) *82 Er lässt sich die Butter (nicht) vom Brote nehmen. - Sandvoss, 182. Darum ist kein Stolz gerechter als der des Tagelöhners, womit er am Abend seine Schnitte mit Butter bestreicht.
[Spaltenumbruch] 35 Ob Butter in der Suppe ist, merkt man wol. Holl.: Boter in de pap en spillen in den zak komen ten laatste al uit. (Harrebomée, I, 83.) 36 Rote (gelbe) butter am spunde ist nicht allzeit gut auffm grunde. – Henisch, 574; Simrock, 1425; Körte, 59. 37 'S is ne olls Butter, woas de Kuh gitt (gibt), sagte die Magd, als sie in einen Fladen (Kuhmist) trat. It.: Non è tutto butiro quello, ehe fa la vacca. (Bohn I, 112; Pazzaglia, 360.) 38 Sachte wat mit de Botter in den Brê, uck wat up't Brod. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 66. 39 Schimmlige Butter dient nicht zur Suppe. 40 Spott man nich mit de Botter, du isst se noch ins1 gern up'm Brode. – Richey, 23. 1) Einmal, englisch once. – Verachte nichts, du könntest es einmal bedürfen. 41 Stinkende Butter und faule Eier gehören zusammen. – Sailer, 84. Holl.: Het is stinkende boter en vuile (rotte) visch. (Harrebomée, I, 84.) 42 Stinkende Butter und ranziger Speck gehören zusammen wie eine Närrin und ein Geck. – Henisch, 574. 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Dän.: Er det smør da vil jeg heller æde mit brød tørt. (Prov. dan., 515.) 49 Wenn das Pfund Butter 'n Sechser kostete und ein Jahr dauerte! Zu ergänzen: Dann könnte man so fett schmieren, kochen, backen u. s. w. Holl.: Ik wilde, dat een pond boter tien stuivers kostte, en dat het een jaar duurde. (Harrebomée, I, 84.) 50 Wenn die Butter nicht kleben will, nutzt alles Zureden nichts. Holl.: Daar baat geen verstand, als de boter aan het brood niet kleven wil. (Harrebomée, I, 83.) 51 Wenn man die Butter ans Fenster bringt, ist es sehr schwer, sie am Schmelzen zu hindern. 52 Wenn man die Butter auf der Erde (dem Boden) findet, dann ist das Butterfass verzaubert. Ich habe in keiner deutschen Sprichwörtersammlung eine Erklärung dieses Sprichworts gefunden. Dagegen bemerkt Harrebomée a. a. O., dass es seinen Ursprung in einer deutschen Volkssage habe. Danach ist die hier gemeinte Butter, die man auf dem Lande gefunden, ein fett- oder harzartiger Stoff, den die Hexen aus bezauberten Butterfässern genommen und auf ihrer Flucht nach dem Blocksberge verloren haben. Altfries.: Az wy di buwter op it lan fynne, dan binne dy tjenuen betjoend. Holl.: Als men de boter op het land vindt, is de karn betooverd. (Harrebomée, I, 83.) 53 Wenn man mit Butter umgeht, macht man sich fettig. Wem viel Geld durch die Hände geht, dem bleibt doch immer etwas davon. Frz.: L'on ne peut toucher du beurre sans qu'il en reste aux doigts. – Quand on manie la beurre on a les mains grasses. 54 Wer Butter isst, scheisst keine Knochen. – Sandvoss, 181. [Spaltenumbruch] 55 Wer Butter knetet, bekommt fette Finger. 56 Wer Butter und Käse zusammen essen will, muss zwei Häuser haben. 57 Wer in ein Fass Butter fällt, der kommt geschmiert heraus. Holl.: Die met zijn lijf in een vat boter valt, schijnt een gelukkige vetzak te wezen. 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35 Ob Butter in der Suppe ist, merkt man wol.
Holl.: Boter in de pap en spillen in den zak komen ten laatste al uit. (Harrebomée, I, 83.)
36 Rote (gelbe) butter am spunde ist nicht allzeit gut auffm grunde. – Henisch, 574; Simrock, 1425; Körte, 59.
37 'S is ne olls Butter, woas de Kuh gitt (gibt), sagte die Magd, als sie in einen Fladen (Kuhmist) trat.
It.: Non è tutto butiro quello, ehe fa la vacca. (Bohn I, 112; Pazzaglia, 360.)
38 Sachte wat mit de Botter in den Brê, uck wat up't Brod. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 66.
39 Schimmlige Butter dient nicht zur Suppe.
40 Spott man nich mit de Botter, du isst se noch ins1 gern up'm Brode. – Richey, 23.
1) Einmal, englisch once. – Verachte nichts, du könntest es einmal bedürfen.
41 Stinkende Butter und faule Eier gehören zusammen. – Sailer, 84.
Holl.: Het is stinkende boter en vuile (rotte) visch. (Harrebomée, I, 84.)
42 Stinkende Butter und ranziger Speck gehören zusammen wie eine Närrin und ein Geck. – Henisch, 574.
Frz.: C'est du beurre rance et des oeufs pourris.
43 Theuere Butter lehrt trocken Brot essen.
Holl.: Als de boter duur wordt, leert men het broodje droog eten. (Harrebomée, I, 83.)
44 Wann de Bueter all (up) is, dann heat dat Smearen en Enne (oder: so is't Smeren ut). – Eichwald, 160.
45 Wannste zo vill Botter schluchss1, dann stüss dich der Oos. – (Köln.) – Firmenich, 476, 234.
1) Issest, naschest.
46 Was keine Butter wird, gibt Quark.
Engl.: That which will not be butter, must be made into cheese. (Bohn II, 75.)
47 Wecker (wer) Botter uppen Kopp hett, möt nich in de Sünn goan. (Strelitz.) – Firmenich, III, 74, 131; hochdeutsch bei Reinsberg III, 99.
Frz.: Si tu as la tête de beurre ne te fais pas boulanger. (Cahier, 213.)
Holl.: Die een hoofd van boter heeft, moet bij geen' oven komen. (Harrebomée, I, 84.)
Span.: No seais hornera si teneis la cabeza de manteca. (Bohn I, 237.)
48 Wenn das Butter sein soll, so will ich mein Brot lieber trocken essen.
Dän.: Er det smør da vil jeg heller æde mit brød tørt. (Prov. dan., 515.)
49 Wenn das Pfund Butter 'n Sechser kostete und ein Jahr dauerte!
Zu ergänzen: Dann könnte man so fett schmieren, kochen, backen u. s. w.
Holl.: Ik wilde, dat een pond boter tien stuivers kostte, en dat het een jaar duurde. (Harrebomée, I, 84.)
50 Wenn die Butter nicht kleben will, nutzt alles Zureden nichts.
Holl.: Daar baat geen verstand, als de boter aan het brood niet kleven wil. (Harrebomée, I, 83.)
51 Wenn man die Butter ans Fenster bringt, ist es sehr schwer, sie am Schmelzen zu hindern.
52 Wenn man die Butter auf der Erde (dem Boden) findet, dann ist das Butterfass verzaubert.
Ich habe in keiner deutschen Sprichwörtersammlung eine Erklärung dieses Sprichworts gefunden. Dagegen bemerkt Harrebomée a. a. O., dass es seinen Ursprung in einer deutschen Volkssage habe. Danach ist die hier gemeinte Butter, die man auf dem Lande gefunden, ein fett- oder harzartiger Stoff, den die Hexen aus bezauberten Butterfässern genommen und auf ihrer Flucht nach dem Blocksberge verloren haben.
Altfries.: Az wy di buwter op it lan fynne, dan binne dy tjenuen betjoend.
Holl.: Als men de boter op het land vindt, is de karn betooverd. (Harrebomée, I, 83.)
53 Wenn man mit Butter umgeht, macht man sich fettig.
Wem viel Geld durch die Hände geht, dem bleibt doch immer etwas davon.
Frz.: L'on ne peut toucher du beurre sans qu'il en reste aux doigts. – Quand on manie la beurre on a les mains grasses.
54 Wer Butter isst, scheisst keine Knochen. – Sandvoss, 181.
55 Wer Butter knetet, bekommt fette Finger.
56 Wer Butter und Käse zusammen essen will, muss zwei Häuser haben.
57 Wer in ein Fass Butter fällt, der kommt geschmiert heraus.
Holl.: Die met zijn lijf in een vat boter valt, schijnt een gelukkige vetzak te wezen. (Harrebomée, I, 84.)
58 Wer keine Butter hat, muss sein Brot mit Quark bestreichen.
Holl.: Bij gebrek van boter kan men zich ook met visch behelpen. (Harrebomée, I, 83.)
59 Wer viel Butter hat, kann fett schmieren (streichen).
Engl.: They that have good store of butter, may lay it thick on their bread (or: put some in their shoes). (Bohn II, 75.)
60 Wer wird die Butter am Schmelzen hindern, wenn sie ans Feuer kommt.
61 Woas is a Pfund Butter a der Uder!1 – Gomolcke, 1073; Robinson, 345.
1) Im Oderstrom. – Was ist das unter so viele.
Engl.: What is a pound of butter among a kennel of hounds. (Bohn II, 75.)
*62 Bueter bi de Fiske hewwen. (Westf.)
Gut leben.
*63 Butter und Schmalz zur Suppe geben.
Bei einer Sache helfen.
*64 Butter und Schuhwichse auf Einem Teller auftragen.
Die wunderlichsten Zusammenstellungen machen.
Lat.: Pygmaeorum acrothinia colosso aptare. (Suidas.) (Philippi, II, 116.)
*65 Das ist Butter aus Einem Fass.
Holl.: Het is al boter uit éene karn. (Harrebomée, I, 84.)
*66 Das ist (wär') ein Stück Butter im Brei.
Ein unvermuthetes Glück.
*67 Das ist zu viel Butter in die Pfanne.
Holl.: Dat is te veel boter op den koek. (Harrebomée, I, 83.)
*68 Dat es Botter ân der Galge geschmêt. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 17; Weyden, III, 10; hochdeutsch bei Simrock, 1426.
Wenn man seine Hülfe an Unwürdige vergeudet, ungereimte Unternehmungen u. s. w. unterstützt.
Holl.: Boterje tot de galg toe. (Harrebomée. I, 83.) – Het zou boter aan de galg gesmeerd zijn. (Sprenger III, Anhang S. 9.)
*69 De Botter geiht öwer de Eier. (Hamburg.)
„Wenn de Franzosen hüt oder morgen (aus Rom) aftreckt, dann geiht de Botter öwer de Eier.“ (Norddeutsche Volkszeitung, Hamburg 1862, Nr. 51.)
*70 De Botter is so söt, asn Nutt. – Eichwald, 164.
*71 Der lässt sich die Butter (nicht) vom Brote schwätzen. (Nassau.)
*72 Die Butter ist ihm vom Brote gefallen.
Er hat den Muth verloren.
*73 Die Butter ist verderbt.
Die Sache ist in schlechtem Zustande.
*74 Die Butter langt nicht in den Brei.
Holl.: Dat is een klontje boter te minder in zijne pap (Harrebomée, I, 83.)
*75 Die Butter schmilzt ihm noch im Munde. – Sailer, 300.
Von Jungen, Unerfahrenen, auch um zu sagen: Er verliert etwas noch, da er es schon ganz gewiss zu haben glaubte.
*76 Die Butter taugt nichts zur Suppe.
*77 Einem keine Butter daranthun.
*78 Em isn Klumpen Botter in de Bri fallen. – Eichwald, 161.
Holl.: Och ja, zij doet een klontje boter in de pap, en gaat barrevoets naar bed. (Harrebomée, I, 84.)
*79 Er hat Euch Butter in dieser Brühe.
Dän.: Han kjender sit smør i en andens kaal. (Prov. dan., 514.)
*80 Er hat Butter genug, den Leuten ums Maul zu schmieren.
Dän.: Hand skal have meget smør, som skal stoppe hvermands mund. (Prov. dan., 515.)
*81 Er hat die Butter zu dick gestrichen.
Ist durch Wohlleben zu Grunde gerichtet.
Holl.: Hij heeft de boter en kaas te dik gesneden. (Harrebomée, I, 84.)
*82 Er lässt sich die Butter (nicht) vom Brote nehmen. – Sandvoss, 182.
Darum ist kein Stolz gerechter als der des Tagelöhners, womit er am Abend seine Schnitte mit Butter bestreicht.
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