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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] ein Weisser, ein Christ, hinkam, war weder Eigenthum, noch Leben und Freiheit sicher; und wo gestohlen oder gemordet worden war, schloss man, dass ein Christ dagewesen sei. Niemand hat dem Christenthum mehr geschadet, als die - sogenannten Christen.


Christbrot.

* Enem det Krästbret gien (geben). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 175, 160.


Christeln.

Wie es sich christelt, so jüdelt's sich. - Tendlau, 697.

Neben- und untereinander Lebende ahmen sich, welcher Religion sie angehören mögen, untereinander nach. (S. Jüdeln.)


Christenblut.

Auss Christenblut wachssen vil newe Christen. - Henisch, 602.


Christenglaube.

Christenglaube gath uff steltzen. - Murner, Nb., 19.


Christengut.

Christengut hat sanften muth. - Henisch, 602.


Christenleute.

Christenleut sind auff Erden arme leut, aber in Gott die reichesten. - Henisch, 602.


Christenmensch.

* Ein (kein) Christenmensch.


Christenthum.

1 Christenthum ist ein ewiger Feiertag. - Simrock, 1448.

2 Christenthumb erbet (vererbt sich) nicht. - Henisch, 598; Simrock, 1444; Körte, 801.

3 Im Christenthumb gilt, stets zu feld ligen, kriegen vnd den Mann daran strecken. - Henisch, 598.

4 Wir haben ein ganz ander Christenthum als Christus. - Simrock, 1451; Eiselein, 108.

*5 Das Christenthum der koptischen Christen geht nur bis zum Gürtel.

Berckenmeyer erzählt in seinem Antiquarius, dass sich die koptischen Christen in Aegypten neben der Taufe auch haben beschneiden lassen und dass daher dies Sprichwort entstanden sei.


Christian.

1 Bon Christian heist zu Rom ein Narr. - Petri, II.

2 Christian (3. April) fängt zu säen an. - Boebel, 19.

3 Ob Christian, ob Itzig, 's Geschäft bringt es so mit sich.

Confessionelle Standpunkte haben keinen Einfluss auf Geschäfte. Man verkauft dem, der für die Waaren am meisten zahlt, und kauft bei dem, der die besten Waaren für den billigsten Preis liefert, ob Jude oder Christ, recht- oder ungläubig.

4 Wer an Christian säet Lein (s. d.), bringt schönen Flachs in seinen Schrein.


Christkind.

1 Wenn das Christkind ist geboren, haben Rüben und Möhren den Geschmack verloren. - Für Iserlohn: Woeste, 61, 70.

*2 Das ist ein Christkind. (Eifel.)

Von einem, der einen starken Rausch hat und darin allerhand Ungehörigkeiten verübt.


Christlich.

Christlich ist es, Sünde hassen, göttlich aber, Sünd' erlassen. - Eiselein, 108.


Christmess.

Gröng1 Krestmes, wisse Posche2. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 79.

1) Grüne.

2) Weisse Ostern.


Christmond.

Wenn der Christmond bricht, so ist's eine miserable Gschicht'.

Weil der Winter in der Regel dann ein unbeständiger ist.


Christnacht.

1 Fallen in der Christnacht Flocken, der Hopfen sich wird gut bestocken. - Boebel, 67.

2 Grüne (helle) Christnacht, dunkle (finstre) Scheuern, finstre Christnacht, helle Scheuern. - Simrock, 1455a; Boebel, 67.

3 Wenn die Christnacht fällt in den wachsenden Mond, so gibt es ein Jahr, das sich lohnt.

4 Wenn die Christnacht hell und klar, so folgt ein gesegnet Jahr. - Boebel, 67.

[Spaltenumbruch] 5 Wenn in der Christnacht der Wein rumort im Fass und übergeht, so kommt ein gutes Weinjahr, wer's versteht.

6 Wintert's in der Christnacht aufs Dach, so wintert es im Frühjahr nach. - Boebel, 67.


Christoph.

1 Im langen Christoph wächst der Flachs lang. - Boebel, 16.

Der 13. März soll ein günstiger Leinsäetag sein.

2 Wer einen grossen Christoph zum Helfer hat, der kann trocknen Fusses durchs Wasser gehen.

3 Wer Christoph säet Lein, erntet lange Stengel ein.

*4 Er hat einen Christoffel, der jn vber wasser tregt. - Franck, II, 86b; Simrock, 1458.

Einen Gönner, der sein Fortkommen befördert. Von der Legende des heiligen Christophorus.

Holl.: Hij heeft een Christoffel die hem draagt. (Sprenger III, Anhang Nr. 18.)

Lat.: Alieno praesidio ferox. (Binder II, 119; Buchler, 40.)


Christophelgebet.

* Er kennt das Christophelgebet. (Schles.)

Er weiss den Weg, rasch reich zu werden. Das Christophelgebet ist eine Gebets- oder Beschwörungsformel an den heiligen Christophorus, welche, recht gebetet, macht, dass der heilige Christoph ganze Haufen Gold bringen muss. Ein Auszug aus diesem Gebet befindet sich Breslauer Erzähler, 1802, S. 270.


Christschuhe.

Enem de Krätschuage gien. (Siebenbürg.- sächs.) - Frommann, V, 175, 160.


Christsemmel.

Wenn die Christsemmel verzehrt ist, kommt wieder Schwarzbrot.

Frz.: Apres grant joie vient grant ire (colere) et apres Noel vente bise. (Leroux, I, 72.)


Christtag.

1 Chresdag an der Dühr, Ostern öm et Für. - Simrock, 1456; Weyden, I, 2.

2 Den esten Christdag het me erlewet, den lesten hät me nach te hoppen. - Curtze, 344, 380.

3 Ein grüner Christtag, ein weisser Ostertag. - Simrock, 1451.

4 'Ne gröne Kressdag, 'ne weisse Poschdag. (Köln.) - Firmenich, I, 473, 41; für Iserlohn: Woeste, 60, 45; für Waldeck: Curtze, 314, 380.

5 Wenn der Christtag schön und klar, so hoffet man ein gut Weinjahr. - Kirchhofer, 318.

6 Witten Kristdag, grünen Poaskedag. (Büren.)

*7 Enen Krästag moachen. (Siebenbürg.- sächs.) - Frommann, V, 175, 160.

Einen aus dem Dienst entlassen.

*8 Er hat am Christtage keinen Braunkohl gegessen. (Schles.)

Er ist ein Esel. (S. Bret 24.) Beruht auf einem schlesischen Aberglauben, nach welchem der ein Esel wer den soll, welcher am Christtage nicht Braunkohl isst. (Vgl. über Weihnachtsaberglauben Breslauer Erzähler 1801, S. 804.)


Christus.

1 Als Christus allein war, versuchte ihn der Teufel. - Körte, 804; Eiselein, 107; Sprichwörtergarten, 218.

Von den Gefahren der Einsamkeit.

2 Christ hat vns gefreit vor allem leid. - Henisch, 600.

3 Christ ist ein gemein gut. - Henisch, 600.

4 Christi blut ist der Christen bestes gut. - Henisch, 599.

Dän.: Christ er det navn, som lykke er til god havn. (Prov. dan., 99.)

5 Christi Creutz muss lesterer haben. - Henisch, 599.

6 Christi gnad vnd ehr verdorret falsche lehr. - Henisch, 599.

7 Christi leiden allgemein erlöset gross vnd klein. - Henisch, 599.

8 Christi leiden ist genug für alle, kompt aber wenigen zu gut. - Henisch, 599.

9 Christi Lieb' macht auch seine Boten lieb.

Und welcher Vernünftige wird sie nicht lieben und doch achten, wenn sein Geist sie treibt, aber auch verachten müssen, wenn sie blos für ihren Bauch rede oder für das Reich der Nacht arbeiten.

10 Christi Ritter müssen leiden vil. - Henisch, 599.

11 Christi Schifflein mag wol sincken, aber nicht versinken. - Henisch, 599.

[Spaltenumbruch] ein Weisser, ein Christ, hinkam, war weder Eigenthum, noch Leben und Freiheit sicher; und wo gestohlen oder gemordet worden war, schloss man, dass ein Christ dagewesen sei. Niemand hat dem Christenthum mehr geschadet, als die – sogenannten Christen.


Christbrot.

* Enem det Krästbrêt gien (geben). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 175, 160.


Christeln.

Wie es sich christelt, so jüdelt's sich.Tendlau, 697.

Neben- und untereinander Lebende ahmen sich, welcher Religion sie angehören mögen, untereinander nach. (S. Jüdeln.)


Christenblut.

Auss Christenblut wachssen vil newe Christen.Henisch, 602.


Christenglaube.

Christenglaube gath uff steltzen.Murner, Nb., 19.


Christengut.

Christengut hat sanften muth.Henisch, 602.


Christenleute.

Christenleut sind auff Erden arme leut, aber in Gott die reichesten.Henisch, 602.


Christenmensch.

* Ein (kein) Christenmensch.


Christenthum.

1 Christenthum ist ein ewiger Feiertag.Simrock, 1448.

2 Christenthumb erbet (vererbt sich) nicht.Henisch, 598; Simrock, 1444; Körte, 801.

3 Im Christenthumb gilt, stets zu feld ligen, kriegen vnd den Mann daran strecken.Henisch, 598.

4 Wir haben ein ganz ander Christenthum als Christus.Simrock, 1451; Eiselein, 108.

*5 Das Christenthum der koptischen Christen geht nur bis zum Gürtel.

Berckenmeyer erzählt in seinem Antiquarius, dass sich die koptischen Christen in Aegypten neben der Taufe auch haben beschneiden lassen und dass daher dies Sprichwort entstanden sei.


Christian.

1 Bon Christian heist zu Rom ein Narr.Petri, II.

2 Christian (3. April) fängt zu säen an.Boebel, 19.

3 Ob Christian, ob Itzig, 's Geschäft bringt es so mit sich.

Confessionelle Standpunkte haben keinen Einfluss auf Geschäfte. Man verkauft dem, der für die Waaren am meisten zahlt, und kauft bei dem, der die besten Waaren für den billigsten Preis liefert, ob Jude oder Christ, recht- oder ungläubig.

4 Wer an Christian säet Lein (s. d.), bringt schönen Flachs in seinen Schrein.


Christkind.

1 Wenn das Christkind ist geboren, haben Rüben und Möhren den Geschmack verloren. – Für Iserlohn: Woeste, 61, 70.

*2 Das ist ein Christkind. (Eifel.)

Von einem, der einen starken Rausch hat und darin allerhand Ungehörigkeiten verübt.


Christlich.

Christlich ist es, Sünde hassen, göttlich aber, Sünd' erlassen.Eiselein, 108.


Christmess.

Gröng1 Krestmes, wisse Posche2. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 79.

1) Grüne.

2) Weisse Ostern.


Christmond.

Wenn der Christmond bricht, so ist's eine miserable Gschicht'.

Weil der Winter in der Regel dann ein unbeständiger ist.


Christnacht.

1 Fallen in der Christnacht Flocken, der Hopfen sich wird gut bestocken.Boebel, 67.

2 Grüne (helle) Christnacht, dunkle (finstre) Scheuern, finstre Christnacht, helle Scheuern.Simrock, 1455a; Boebel, 67.

3 Wenn die Christnacht fällt in den wachsenden Mond, so gibt es ein Jahr, das sich lohnt.

4 Wenn die Christnacht hell und klar, so folgt ein gesegnet Jahr.Boebel, 67.

[Spaltenumbruch] 5 Wenn in der Christnacht der Wein rumort im Fass und übergeht, so kommt ein gutes Weinjahr, wer's versteht.

6 Wintert's in der Christnacht aufs Dach, so wintert es im Frühjahr nach.Boebel, 67.


Christoph.

1 Im langen Christoph wächst der Flachs lang.Boebel, 16.

Der 13. März soll ein günstiger Leinsäetag sein.

2 Wer einen grossen Christoph zum Helfer hat, der kann trocknen Fusses durchs Wasser gehen.

3 Wer Christoph säet Lein, erntet lange Stengel ein.

*4 Er hat einen Christoffel, der jn vber wasser tregt.Franck, II, 86b; Simrock, 1458.

Einen Gönner, der sein Fortkommen befördert. Von der Legende des heiligen Christophorus.

Holl.: Hij heeft een Christoffel die hem draagt. (Sprenger III, Anhang Nr. 18.)

Lat.: Alieno praesidio ferox. (Binder II, 119; Buchler, 40.)


Christophelgebet.

* Er kennt das Christophelgebet. (Schles.)

Er weiss den Weg, rasch reich zu werden. Das Christophelgebet ist eine Gebets- oder Beschwörungsformel an den heiligen Christophorus, welche, recht gebetet, macht, dass der heilige Christoph ganze Haufen Gold bringen muss. Ein Auszug aus diesem Gebet befindet sich Breslauer Erzähler, 1802, S. 270.


Christschuhe.

Enem de Krätschuage gien. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 175, 160.


Christsemmel.

Wenn die Christsemmel verzehrt ist, kommt wieder Schwarzbrot.

Frz.: Après grant joie vient grant ire (colère) et après Noël vente bise. (Leroux, I, 72.)


Christtag.

1 Chresdag an der Dühr, Ostern öm et Für.Simrock, 1456; Weyden, I, 2.

2 Den esten Christdâg het me erlêwet, den lesten hät me nach te hoppen.Curtze, 344, 380.

3 Ein grüner Christtag, ein weisser Ostertag.Simrock, 1451.

4 'Ne gröne Kressdâg, 'ne wîsse Pôschdâg. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 41; für Iserlohn: Woeste, 60, 45; für Waldeck: Curtze, 314, 380.

5 Wenn der Christtag schön und klar, so hoffet man ein gut Weinjahr.Kirchhofer, 318.

6 Witten Kristdag, grünen Poaskedag. (Büren.)

*7 Enen Krästag moachen. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 175, 160.

Einen aus dem Dienst entlassen.

*8 Er hat am Christtage keinen Braunkohl gegessen. (Schles.)

Er ist ein Esel. (S. Bret 24.) Beruht auf einem schlesischen Aberglauben, nach welchem der ein Esel wer den soll, welcher am Christtage nicht Braunkohl isst. (Vgl. über Weihnachtsaberglauben Breslauer Erzähler 1801, S. 804.)


Christus.

1 Als Christus allein war, versuchte ihn der Teufel.Körte, 804; Eiselein, 107; Sprichwörtergarten, 218.

Von den Gefahren der Einsamkeit.

2 Christ hat vns gefreit vor allem leid.Henisch, 600.

3 Christ ist ein gemein gut.Henisch, 600.

4 Christi blut ist der Christen bestes gut.Henisch, 599.

Dän.: Christ er det navn, som lykke er til god havn. (Prov. dan., 99.)

5 Christi Creutz muss lesterer haben.Henisch, 599.

6 Christi gnad vnd ehr verdorret falsche lehr.Henisch, 599.

7 Christi leiden allgemein erlöset gross vnd klein.Henisch, 599.

8 Christi leiden ist genug für alle, kompt aber wenigen zu gut.Henisch, 599.

9 Christi Lieb' macht auch seine Boten lieb.

Und welcher Vernünftige wird sie nicht lieben und doch achten, wenn sein Geist sie treibt, aber auch verachten müssen, wenn sie blos für ihren Bauch rede oder für das Reich der Nacht arbeiten.

10 Christi Ritter müssen leiden vil.Henisch, 599.

11 Christi Schifflein mag wol sincken, aber nicht versinken.Henisch, 599.

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[[268]/0296] ein Weisser, ein Christ, hinkam, war weder Eigenthum, noch Leben und Freiheit sicher; und wo gestohlen oder gemordet worden war, schloss man, dass ein Christ dagewesen sei. Niemand hat dem Christenthum mehr geschadet, als die – sogenannten Christen. Christbrot. * Enem det Krästbrêt gien (geben). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 175, 160. Christeln. Wie es sich christelt, so jüdelt's sich. – Tendlau, 697. Neben- und untereinander Lebende ahmen sich, welcher Religion sie angehören mögen, untereinander nach. (S. Jüdeln.) Christenblut. Auss Christenblut wachssen vil newe Christen. – Henisch, 602. Christenglaube. Christenglaube gath uff steltzen. – Murner, Nb., 19. Christengut. Christengut hat sanften muth. – Henisch, 602. Christenleute. Christenleut sind auff Erden arme leut, aber in Gott die reichesten. – Henisch, 602. Christenmensch. * Ein (kein) Christenmensch. Christenthum. 1 Christenthum ist ein ewiger Feiertag. – Simrock, 1448. 2 Christenthumb erbet (vererbt sich) nicht. – Henisch, 598; Simrock, 1444; Körte, 801. 3 Im Christenthumb gilt, stets zu feld ligen, kriegen vnd den Mann daran strecken. – Henisch, 598. 4 Wir haben ein ganz ander Christenthum als Christus. – Simrock, 1451; Eiselein, 108. *5 Das Christenthum der koptischen Christen geht nur bis zum Gürtel. Berckenmeyer erzählt in seinem Antiquarius, dass sich die koptischen Christen in Aegypten neben der Taufe auch haben beschneiden lassen und dass daher dies Sprichwort entstanden sei. Christian. 1 Bon Christian heist zu Rom ein Narr. – Petri, II. 2 Christian (3. April) fängt zu säen an. – Boebel, 19. 3 Ob Christian, ob Itzig, 's Geschäft bringt es so mit sich. Confessionelle Standpunkte haben keinen Einfluss auf Geschäfte. Man verkauft dem, der für die Waaren am meisten zahlt, und kauft bei dem, der die besten Waaren für den billigsten Preis liefert, ob Jude oder Christ, recht- oder ungläubig. 4 Wer an Christian säet Lein (s. d.), bringt schönen Flachs in seinen Schrein. Christkind. 1 Wenn das Christkind ist geboren, haben Rüben und Möhren den Geschmack verloren. – Für Iserlohn: Woeste, 61, 70. *2 Das ist ein Christkind. (Eifel.) Von einem, der einen starken Rausch hat und darin allerhand Ungehörigkeiten verübt. Christlich. Christlich ist es, Sünde hassen, göttlich aber, Sünd' erlassen. – Eiselein, 108. Christmess. Gröng1 Krestmes, wisse Posche2. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 79. 1) Grüne. 2) Weisse Ostern. Christmond. Wenn der Christmond bricht, so ist's eine miserable Gschicht'. Weil der Winter in der Regel dann ein unbeständiger ist. Christnacht. 1 Fallen in der Christnacht Flocken, der Hopfen sich wird gut bestocken. – Boebel, 67. 2 Grüne (helle) Christnacht, dunkle (finstre) Scheuern, finstre Christnacht, helle Scheuern. – Simrock, 1455a; Boebel, 67. 3 Wenn die Christnacht fällt in den wachsenden Mond, so gibt es ein Jahr, das sich lohnt. 4 Wenn die Christnacht hell und klar, so folgt ein gesegnet Jahr. – Boebel, 67. 5 Wenn in der Christnacht der Wein rumort im Fass und übergeht, so kommt ein gutes Weinjahr, wer's versteht. 6 Wintert's in der Christnacht aufs Dach, so wintert es im Frühjahr nach. – Boebel, 67. Christoph. 1 Im langen Christoph wächst der Flachs lang. – Boebel, 16. Der 13. März soll ein günstiger Leinsäetag sein. 2 Wer einen grossen Christoph zum Helfer hat, der kann trocknen Fusses durchs Wasser gehen. 3 Wer Christoph säet Lein, erntet lange Stengel ein. *4 Er hat einen Christoffel, der jn vber wasser tregt. – Franck, II, 86b; Simrock, 1458. Einen Gönner, der sein Fortkommen befördert. Von der Legende des heiligen Christophorus. Holl.: Hij heeft een Christoffel die hem draagt. (Sprenger III, Anhang Nr. 18.) Lat.: Alieno praesidio ferox. (Binder II, 119; Buchler, 40.) Christophelgebet. * Er kennt das Christophelgebet. (Schles.) Er weiss den Weg, rasch reich zu werden. Das Christophelgebet ist eine Gebets- oder Beschwörungsformel an den heiligen Christophorus, welche, recht gebetet, macht, dass der heilige Christoph ganze Haufen Gold bringen muss. Ein Auszug aus diesem Gebet befindet sich Breslauer Erzähler, 1802, S. 270. Christschuhe. Enem de Krätschuage gien. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 175, 160. Christsemmel. Wenn die Christsemmel verzehrt ist, kommt wieder Schwarzbrot. Frz.: Après grant joie vient grant ire (colère) et après Noël vente bise. (Leroux, I, 72.) Christtag. 1 Chresdag an der Dühr, Ostern öm et Für. – Simrock, 1456; Weyden, I, 2. 2 Den esten Christdâg het me erlêwet, den lesten hät me nach te hoppen. – Curtze, 344, 380. 3 Ein grüner Christtag, ein weisser Ostertag. – Simrock, 1451. 4 'Ne gröne Kressdâg, 'ne wîsse Pôschdâg. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 41; für Iserlohn: Woeste, 60, 45; für Waldeck: Curtze, 314, 380. 5 Wenn der Christtag schön und klar, so hoffet man ein gut Weinjahr. – Kirchhofer, 318. 6 Witten Kristdag, grünen Poaskedag. (Büren.) *7 Enen Krästag moachen. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 175, 160. Einen aus dem Dienst entlassen. *8 Er hat am Christtage keinen Braunkohl gegessen. (Schles.) Er ist ein Esel. (S. Bret 24.) Beruht auf einem schlesischen Aberglauben, nach welchem der ein Esel wer den soll, welcher am Christtage nicht Braunkohl isst. (Vgl. über Weihnachtsaberglauben Breslauer Erzähler 1801, S. 804.) Christus. 1 Als Christus allein war, versuchte ihn der Teufel. – Körte, 804; Eiselein, 107; Sprichwörtergarten, 218. Von den Gefahren der Einsamkeit. 2 Christ hat vns gefreit vor allem leid. – Henisch, 600. 3 Christ ist ein gemein gut. – Henisch, 600. 4 Christi blut ist der Christen bestes gut. – Henisch, 599. Dän.: Christ er det navn, som lykke er til god havn. (Prov. dan., 99.) 5 Christi Creutz muss lesterer haben. – Henisch, 599. 6 Christi gnad vnd ehr verdorret falsche lehr. – Henisch, 599. 7 Christi leiden allgemein erlöset gross vnd klein. – Henisch, 599. 8 Christi leiden ist genug für alle, kompt aber wenigen zu gut. – Henisch, 599. 9 Christi Lieb' macht auch seine Boten lieb. Und welcher Vernünftige wird sie nicht lieben und doch achten, wenn sein Geist sie treibt, aber auch verachten müssen, wenn sie blos für ihren Bauch rede oder für das Reich der Nacht arbeiten. 10 Christi Ritter müssen leiden vil. – Henisch, 599. 11 Christi Schifflein mag wol sincken, aber nicht versinken. – Henisch, 599.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [268]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/296>, abgerufen am 25.11.2024.