Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 13 Dunner un de Knütt, segt Säfkow.(?) (Mecklenburg.) - Hoefer, 885. 14 Ein Donner macht mehr Getümmel als zehn Blitze. 15 Ein Donner vertreibt den andern. - Lehmann, 50, 37. 16 Es ist übel, dem Donner entlaufen und unter den Blitz gerathen. - Winckler, XIII, 11; Reinsberg IV, 126. Holl.: Hij is den donder ontloopen, en in den bliksem gevallen. (Harrebomee, I, 143.) Poln.: Poprawil sobie z pieca na leb. 17 Froien Donner, viellen Hunger. (Marsberg.) - Firmenich, I, 320, 3. 18 Früher Donner, später Hunger. - Blum, 249; Bücking, 40; Kirchhofer, 320; Boebel, 121; Simrock, 1656. Holl.: Vroege donder, late honger. (Harrebomee, I, 143.) 19 Man muss einen Donner mit dem andern vertreiben (schrecken). - Lehmann, 135, 19. Holl.: De eene donder met den anderen verdrijven. (Harrebomee, I, 143.) 20 Spater donner, früer hunger; früer donner, spater hunger. - Henisch, 729. 21 Starker Donner, kleine Wetter. - Kirchhofer, 320. 22 Urben Dunner mit em blechne Hütte. - Robinson, 812. 23 Vom Donner fällt kein Baum, kein Staudt. - Lehmann, 135. 8; Kirchhofer, 320. Von leeren Drohungen. 24 Wenn der Donner brüllt, schüttert die Erde. Vom Zorn der Mächtigen und seinen Wirkungen. 25 Wenn Donner im December hausen, im nächsten Jahr viel Winde brausen. 26 Wenn Donner kommt im Julius, viel Regen man erwarten muss. (Duisburg.) - Boebel, 102. 27 Wenn Donner sich um Michel (29. September) find't, so bedeutet's grossen Wind. (Oels.) - Boebel, 47. *28 Da soll der Donner in den Bettelsack schlagen. - Murner, Schelm., 38. *29 Das Blaue, das vor dem Donner hergeht. - Schottel, 1137b. Als Antwort etwa auf die Frage: Welchen Nutzen hat es? Was wird dabei gewonnen? D. i. eher Schlimmes als Gutes, weil man das dunkelblaue Gewölk, das dem Gewitter vorausgeht als gefährlich betrachtet. *30 Dass dich der Donner erschlage. - Agricola I, 520; Latendorf, 175; Henisch, 727; Simrock, 1654. Der Donner schlage dich! oder älter: Der Hammer (s. d.) schlage dich! steht in Beziehung zu Donar, und den Begriffen von Tod und Teufel. (Grimm, Mythol., 166.) Diese Redensart gehört zu den Fluch- und dergleichen Formeln, die für das eigentlich Gedachte oder Gemeinte eine mildernde Verkleidung setzen (s. Deutscher 1-3). Dazu dient hier auch das Wort Donner, das aber auch in sein vielen Formen eigentlich oder durch Stellvertretung eines Dinges, das donnert, in andern sprichwörtlichen Redensarten oder blossen Ausdrücken in diesem Sinne angewandt wird. A. Stöber hat eine Menge derselben im Elsass gesammelt, davon als hierher gehörend: Beim Dunder! Beim Dunder! Dass dich e Bumm (Bombe) platz! Dass dich der Duender! D'r Duener! D'r Dunder au! Potz Dunder! D'r Dontel! Potz Wetter! Zuem Dunner! Zuem Dunder! Potz Dunner unn Wetter! Dunnerwetter! Dunderwetter! Kritzdunnerwetter! Potz Hiehnerwetter! Dunnerschla! Ei ze schla dich ...! Dunderschiess (Donnerschoss)! Potz Dunderschiess! Zuem Dunderschiess! Dunderkeil (Donar's Keule, Keil, Hammer, Donnerkeile nennt man die Luftsteine, Aerolithen)! Donnerstrahl! (Fischart, Gargant., Kap. 34.) Dunnerwille! Dunderwischbele! Noch mehr verhüllend stehen folgende Wörter für Donner: Potz Plunder! Botz hundert! (Weinhold, Weihnachtsspiele, 79 u. 401.) Botz hunderttausend Elen vnd Enden. (Fischart, Gargant., Kap. 8.) (Frommann, II, 503; IV, 463.) Donnerledder. Donnerledder, säd de Bor, als hä nit op sin Pääd kunnt un de vehzehn Nauthälfer zo Hülf ref, ävver sich su 'ne Wipp gov, dat hä op der andere Sick1 widder eraw rötschte, Donnerledder, säd hä, dat se och alle vehzehn kumme mote!2 Wören er äckesch3 sibbe gekumme, dann wör ich ackerat op der Stirk4 geblevve. (Köln.) - Firmenich, I, 476, 233; Simrock, 1659. 1) Seite. 2) Mussten. 3) Nur. 4) Kracke, Schindmähre. Donnern. 1 Donner dir selbst, so schlegt dich der Hagel nicht. - Petri, II, 154. 2 Donnert's im Mai viel, haben die Bauern gewonnen Spiel. (Luzern.) 3 Donnert's im März, so schneit's im Mai. (Luzern.) 4 Donnert's ins leere (blattlose) Holz, so schneit's ins Laub. (Luzern.) 5 Es donnert selten bei schönem Wetter. 6 Es donnert solange bis es regnet. - Winckler, X, 75. 7 Wann 't dunnert up'en drügen Ast, dann gitt et en fruchtbor Johr. - Curtze, 313, 8. 8 Wenn 't donnert in 'en deuern1 Baum, dann häwwet2 dei Deiwe3 kein Glücke. (Bielefeld.) - Firmenich, I, 281, 11. 1) Dürren, unbelaubten, d. h. ehe der Baum sich im Frühjahr belaubt. 2) Haben. 3) Diebe. 9 Wenn's am stärksten donnert, fällt der schwächste Regen. (Serb.) Auch in Illyrien heisst es: Je mehr es donnert, je weniger Regen fällt. Frz.: Quand il a tonne et encore tonne la pluye approche et montre la corne. - Tant tonne qu'il pleust. (Leroux, I, 85.) 10 Wenn's donnert im Advent, der Raps danach verbrennt. - Boebel, 65. 11 Wenn's donnert im April, so hat der Reif sein Ziel. Frz.: En mars quand il tonne chacun s'en etonne; en avril s'il tonne c'est nouvelle bonne. (Leroux, I, 84.) 12 Wenn's donnert, muss man's donnern lassen. Frz.: Quand il tonne il faut escouter tonner. (Leroux, I, 85.) 13 Wenn's donnert, regnet es gemeiniglich dazu. 14 Wenn's donnert überm kahlen Baum, wird wenig Obst man später schaun. (Eldena.) - Boebel, 137. 15 Wenn's donnert um Kunigund (3. März) und Cyprian (8. März), musst oft den Handschuh noch ziehen an. (Wohlau.) - Boebel, 15. 16 Wenn's donnert, wachen die Gebetbücher auf. 17 Wenn's dunderet in dürre Wald, so gönd selb Johr all Lüft gewiss chalt. (Schaffhausen.) 18 Wenn's viel donnert und blitzt, wenig Korn am Buchweizen sitzt. (Frankfurt a. O.) - Boebel, 121. *19 Ehe es nicht donnert, betet er nicht. Donnerschlag. 1 Der donnerschlag zündet das gelt an im seckel, aber den seckel verletzet er nicht. - Henisch, 728. 2 Es kompt kein donnerschlag, es gehet ein wetterleuchte vorher. - Henisch, 728. Donnerstag. 1 Der Donnerstag ist wunderlich, der Freitag gar absunderlich. 2 Der Donnerstag kommt und die Woche ist vorbei. 3 Donnerstag steigt der Woch' aufs Dach. Holl.: Als donnersdag komt, is de week verloren. (Harrebomee, I, 143.) 4 Ist der Grüne Donnerstag weiss, so ist der Sommer heiss. (Oels.) - Boebel, 60. *5 Dass dich der Donnerstag! - Moscherosch. Im Elsass: Beim Dungsti! Zuem Dungsti! In Hessen: Bim Dumstig! (S. Donner 30.) (Frommann, II, 504.) Donnerstagssegen. Donnerstagssegen reicht nicht über den Fluss hinaus. So sagen die Römer von dem Segen, den der Papst am Gründonnerstage von der Loggia aus, über dem Portal der Peterskirche, dem draussen harrenden Volke ertheilt. (Vgl. Grenzboten, 1862, IV, 16.) Donnerwetter. 1 A kla Dunnerwater is gud, sagte der trunkene Bauer, da warf er Gläser und Töpfe an die Wand. 2 Dunnerwetter, heut wird's warm, rief der Krebs da er gesotten ward. 3 Ein Donnerwetter schändet den Sommer nicht. 4 En uprichtig Duenerwear is beater, äs en falsk Vatterunser. - (Westf.) 5 Je mehr Donnerwetter, je fruchtbarer das Jahr. (Wend. Lausitz.)
[Spaltenumbruch] 13 Dunner un de Knütt, segt Säfkow.(?) (Mecklenburg.) – Hoefer, 885. 14 Ein Donner macht mehr Getümmel als zehn Blitze. 15 Ein Donner vertreibt den andern. – Lehmann, 50, 37. 16 Es ist übel, dem Donner entlaufen und unter den Blitz gerathen. – Winckler, XIII, 11; Reinsberg IV, 126. Holl.: Hij is den donder ontloopen, en in den bliksem gevallen. (Harrebomée, I, 143.) Poln.: Poprawil sobie z pieca na leb. 17 Froien Donner, viellen Hunger. (Marsberg.) – Firmenich, I, 320, 3. 18 Früher Donner, später Hunger. – Blum, 249; Bücking, 40; Kirchhofer, 320; Boebel, 121; Simrock, 1656. Holl.: Vroege donder, late honger. (Harrebomée, I, 143.) 19 Man muss einen Donner mit dem andern vertreiben (schrecken). – Lehmann, 135, 19. Holl.: De eene donder met den anderen verdrijven. (Harrebomée, I, 143.) 20 Spater donner, früer hunger; früer donner, spater hunger. – Henisch, 729. 21 Starker Donner, kleine Wetter. – Kirchhofer, 320. 22 Urben Dunner mit em blechne Hütte. – Robinson, 812. 23 Vom Donner fällt kein Baum, kein Staudt. – Lehmann, 135. 8; Kirchhofer, 320. Von leeren Drohungen. 24 Wenn der Donner brüllt, schüttert die Erde. Vom Zorn der Mächtigen und seinen Wirkungen. 25 Wenn Donner im December hausen, im nächsten Jahr viel Winde brausen. 26 Wenn Donner kommt im Julius, viel Regen man erwarten muss. (Duisburg.) – Boebel, 102. 27 Wenn Donner sich um Michel (29. September) find't, so bedeutet's grossen Wind. (Oels.) – Boebel, 47. *28 Da soll der Donner in den Bettelsack schlagen. – Murner, Schelm., 38. *29 Das Blaue, das vor dem Donner hergeht. – Schottel, 1137b. Als Antwort etwa auf die Frage: Welchen Nutzen hat es? Was wird dabei gewonnen? 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Donnerwetter. 1 A klâ Dunnerwater is gud, sagte der trunkene Bauer, da warf er Gläser und Töpfe an die Wand. 2 Dunnerwetter, heut wird's warm, rief der Krebs da er gesotten ward. 3 Ein Donnerwetter schändet den Sommer nicht. 4 En uprichtig Duenerwear is beater, äs en falsk Vatterunser. – (Westf.) 5 Je mehr Donnerwetter, je fruchtbarer das Jahr. (Wend. Lausitz.)
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13 Dunner un de Knütt, segt Säfkow.(?) (Mecklenburg.) – Hoefer, 885.
14 Ein Donner macht mehr Getümmel als zehn Blitze.
15 Ein Donner vertreibt den andern. – Lehmann, 50, 37.
16 Es ist übel, dem Donner entlaufen und unter den Blitz gerathen. – Winckler, XIII, 11; Reinsberg IV, 126.
Holl.: Hij is den donder ontloopen, en in den bliksem gevallen. (Harrebomée, I, 143.)
Poln.: Poprawil sobie z pieca na leb.
17 Froien Donner, viellen Hunger. (Marsberg.) – Firmenich, I, 320, 3.
18 Früher Donner, später Hunger. – Blum, 249; Bücking, 40; Kirchhofer, 320; Boebel, 121; Simrock, 1656.
Holl.: Vroege donder, late honger. (Harrebomée, I, 143.)
19 Man muss einen Donner mit dem andern vertreiben (schrecken). – Lehmann, 135, 19.
Holl.: De eene donder met den anderen verdrijven. (Harrebomée, I, 143.)
20 Spater donner, früer hunger; früer donner, spater hunger. – Henisch, 729.
21 Starker Donner, kleine Wetter. – Kirchhofer, 320.
22 Urben Dunner mit em blechne Hütte. – Robinson, 812.
23 Vom Donner fällt kein Baum, kein Staudt. – Lehmann, 135. 8; Kirchhofer, 320.
Von leeren Drohungen.
24 Wenn der Donner brüllt, schüttert die Erde.
Vom Zorn der Mächtigen und seinen Wirkungen.
25 Wenn Donner im December hausen, im nächsten Jahr viel Winde brausen.
26 Wenn Donner kommt im Julius, viel Regen man erwarten muss. (Duisburg.) – Boebel, 102.
27 Wenn Donner sich um Michel (29. September) find't, so bedeutet's grossen Wind. (Oels.) – Boebel, 47.
*28 Da soll der Donner in den Bettelsack schlagen. – Murner, Schelm., 38.
*29 Das Blaue, das vor dem Donner hergeht. – Schottel, 1137b.
Als Antwort etwa auf die Frage: Welchen Nutzen hat es? Was wird dabei gewonnen? D. i. eher Schlimmes als Gutes, weil man das dunkelblaue Gewölk, das dem Gewitter vorausgeht als gefährlich betrachtet.
*30 Dass dich der Donner erschlage. – Agricola I, 520; Latendorf, 175; Henisch, 727; Simrock, 1654.
Der Donner schlage dich! oder älter: Der Hammer (s. d.) schlage dich! steht in Beziehung zu Donar, und den Begriffen von Tod und Teufel. (Grimm, Mythol., 166.) Diese Redensart gehört zu den Fluch- und dergleichen Formeln, die für das eigentlich Gedachte oder Gemeinte eine mildernde Verkleidung setzen (s. Deutscher 1-3). Dazu dient hier auch das Wort Donner, das aber auch in sein vielen Formen eigentlich oder durch Stellvertretung eines Dinges, das donnert, in andern sprichwörtlichen Redensarten oder blossen Ausdrücken in diesem Sinne angewandt wird. A. Stöber hat eine Menge derselben im Elsass gesammelt, davon als hierher gehörend: Bîm Dunder! Bîm Dunder! Dass dich e Bumm (Bombe) platz! Dass dich der Duender! D'r Duener! D'r Dunder au! Potz Dunder! D'r Dontel! Potz Wetter! Zuem Dunner! Zuem Dunder! Potz Dunner unn Wetter! Dunnerwetter! Dunderwetter! Kritzdunnerwetter! Potz Hiehnerwetter! Dunnerschla! Ei ze schla dich ...! Dunderschiess (Donnerschoss)! Potz Dunderschiess! Zuem Dunderschiess! Dunderkeil (Donar's Keule, Keil, Hammer, Donnerkeile nennt man die Luftsteine, Aërolithen)! Donnerstrahl! (Fischart, Gargant., Kap. 34.) Dunnerwille! Dunderwischbele! Noch mehr verhüllend stehen folgende Wörter für Donner: Potz Plunder! Botz hundert! (Weinhold, Weihnachtsspiele, 79 u. 401.) Botz hunderttausend Elen vnd Enden. (Fischart, Gargant., Kap. 8.) (Frommann, II, 503; IV, 463.)
Donnerledder.
Donnerledder, säd de Bôr, als hä nit op sin Pääd kunnt un de vehzehn Nûthälfer zo Hülf rêf, ävver sich su 'ne Wipp gov, dat hä op der andere Sick1 widder eraw rötschte, Donnerledder, säd hä, dat se och alle vehzehn kumme môte!2 Wören er äckesch3 sibbe gekumme, dann wör ich ackerât op der Stirk4 geblevve. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 233; Simrock, 1659.
1) Seite.
2) Mussten.
3) Nur.
4) Kracke, Schindmähre.
Donnern.
1 Donner dir selbst, so schlegt dich der Hagel nicht. – Petri, II, 154.
2 Donnert's im Mai viel, haben die Bauern gewonnen Spiel. (Luzern.)
3 Donnert's im März, so schneit's im Mai. (Luzern.)
4 Donnert's ins leere (blattlose) Holz, so schneit's ins Laub. (Luzern.)
5 Es donnert selten bei schönem Wetter.
6 Es donnert solange bis es regnet. – Winckler, X, 75.
7 Wann 't dunnert up'en drügen Ast, dann gitt et en fruchtbôr Johr. – Curtze, 313, 8.
8 Wenn 't donnert in 'en deuern1 Baum, dann häwwet2 dei Deiwe3 kein Glücke. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 11.
1) Dürren, unbelaubten, d. h. ehe der Baum sich im Frühjahr belaubt.
2) Haben.
3) Diebe.
9 Wenn's am stärksten donnert, fällt der schwächste Regen. (Serb.)
Auch in Illyrien heisst es: Je mehr es donnert, je weniger Regen fällt.
Frz.: Quand il a tonné et encore tonne la pluye approche et montre la corne. – Tant tonne qu'il pleust. (Leroux, I, 85.)
10 Wenn's donnert im Advent, der Raps danach verbrennt. – Boebel, 65.
11 Wenn's donnert im April, so hat der Reif sein Ziel.
Frz.: En mars quand il tonne chacun s'en étonne; en avril s'il tonne c'est nouvelle bonne. (Leroux, I, 84.)
12 Wenn's donnert, muss man's donnern lassen.
Frz.: Quand il tonne il faut escouter tonner. (Leroux, I, 85.)
13 Wenn's donnert, regnet es gemeiniglich dazu.
14 Wenn's donnert überm kahlen Baum, wird wenig Obst man später schaun. (Eldena.) – Boebel, 137.
15 Wenn's donnert um Kunigund (3. März) und Cyprian (8. März), musst oft den Handschuh noch ziehen an. (Wohlau.) – Boebel, 15.
16 Wenn's donnert, wachen die Gebetbücher auf.
17 Wenn's dunderet in dürre Wald, so gönd selb Johr all Lüft gewiss chalt. (Schaffhausen.)
18 Wenn's viel donnert und blitzt, wenig Korn am Buchweizen sitzt. (Frankfurt a. O.) – Boebel, 121.
*19 Ehe es nicht donnert, betet er nicht.
Donnerschlag.
1 Der donnerschlag zündet das gelt an im seckel, aber den seckel verletzet er nicht. – Henisch, 728.
2 Es kompt kein donnerschlag, es gehet ein wetterleuchte vorher. – Henisch, 728.
Donnerstag.
1 Der Donnerstag ist wunderlich, der Freitag gar absunderlich.
2 Der Donnerstag kommt und die Woche ist vorbei.
3 Donnerstag steigt der Woch' aufs Dach.
Holl.: Als donnersdag komt, is de week verloren. (Harrebomée, I, 143.)
4 Ist der Grüne Donnerstag weiss, so ist der Sommer heiss. (Oels.) – Boebel, 60.
*5 Dass dich der Donnerstag! – Moscherosch.
Im Elsass: Bîm Dungsti! Zuem Dungsti! In Hessen: Bim Dumstig! (S. Donner 30.) (Frommann, II, 504.)
Donnerstagssegen.
Donnerstagssegen reicht nicht über den Fluss hinaus.
So sagen die Römer von dem Segen, den der Papst am Gründonnerstage von der Loggia aus, über dem Portal der Peterskirche, dem draussen harrenden Volke ertheilt. (Vgl. Grenzboten, 1862, IV, 16.)
Donnerwetter.
1 A klâ Dunnerwater is gud, sagte der trunkene Bauer, da warf er Gläser und Töpfe an die Wand.
2 Dunnerwetter, heut wird's warm, rief der Krebs da er gesotten ward.
3 Ein Donnerwetter schändet den Sommer nicht.
4 En uprichtig Duenerwear is beater, äs en falsk Vatterunser. – (Westf.)
5 Je mehr Donnerwetter, je fruchtbarer das Jahr. (Wend. Lausitz.)
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