Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 168 Eine Ehre ist der andern werth. - Tendlau, 898; Simrock, 1817; Kirchhofer, 146.

Engl.: One good turn requires another. (Eiselein, 134.)

Lat.: Honor est honorantis, non honorati.

169 Eines Ehre ist des andern Verdruss. - Winckler, XVIII, 23.

170 Eitel ehr ertrinckt bald. - Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 19; Eyering, II, 209; Petri, II, 239; Simrock, 1821; Körte, 1009; Kirchhofer, 338; Schottel, 1126b.

Lat.: Gloria crocodilus. (Eyering, II, 309.) - Vana gloria spica ingens sine grano. (Gaal, 318.)

171 Eitel ehr' ist ein böss geschwer. - Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 20; Simrock, 1823; Körte, 1007; Sailer, 71.

172 Eitel Ehre, Wollust, Geld sind die Götter aller Welt. - Eiselein, 133.

Lat.: Ambitiosus honos, et opes et foeda cupido, haec tria pro trino numine mundus habet. (Philippi, I, 25.)

173 Eitle ehr ist gnad Herr. - Henisch, 815; Gruter, I, 28; Petri, II, 239.

174 Eitle ehr vberlebt den dritten tag nicht. - Petri, II, 239; Henisch, 813; Lehmann, 134, 22; Simrock, 1822; Körte, 1010; Schottel, 1126b.

Engl.: Vain glory blossoms but never bears. (Bohn I, 594.) - Vain glory is a tree which all deceives, yielding no fruit but fruitless leaves. (Gaal, 318.)

175 Erzwungene Ehre hat keinen Werth.

Dän.: Tvungen aere, ingen aere; selvtagen aere giver kun foragt. (Prov. dan., 13.)

176 Es gehört viel zur Ehr. - Lehmann, 155, 47.

177 Es geht der Ehre nach, der Kehr kommt zuletzt an dich. - Kirchhofer, 147.

178 Es hat niemand lieber Ehr' und Gut, als Huren und Buben; sie stellen aber nicht danach.

179 Es ist besser mit ehren in einer guten sach gestorben, denn mit der welt vnd bösem gewissen gelebt. - Henisch, 815; Petri, II, 256.

180 Es ist besser zehen bey ehren erhalten, als einen einzigen zum schelmen machen. - Pistor., III, 69; Graf, 452, 414.

Da die verletzte Ehre sehr schwer wiederherzustellen ist, so empfiehlt das Sprichwort die äusserste Schonung und Vorsicht in Anwendung von Ehrenstrafen oder Aberkennung der bürgerlichen Ehre.

181 Es ist ein schlechte ehr, vmb grosse Herren sein, die auss Pfarrherren vnd Narren offt ein person machen (oder: die Pfarrherrn vnd Narren auff ein banck setzen). - Henisch, 815; Petri, II, 261.

182 Es ist ein spöliche ehr, wenn ein Narr ein kron tregt. - Petri, II, 261; Henisch, 813.

183 Es ist eine schlechte Ehre für den Löwen, wenn er Mäuse fängt.

184 Es ist eine theure Ehr', die Haus und Herz macht leer.

Dän.: Det er dyr aer ehvormed fölgers kade. (Prov. dan., 13.)

185 Es ist kein ehr, wenn einen ein böser bub lobt. - Henisch, 815; Petri, II, 266.

186 Es ist keine Ehre, lange fortgewesen und leer wiedergekommen.

187 Es ist keine (oder: ist schlechte) Ehre, so man im schlimmen Wege vorangehen muss. - Simrock, 1831; Eiselein, 133; Lehmann, 155, 40.

188 Es jagt keiner mehr nach Ehre, als wer seine Schande damit bedecken will (zu bedecken hat).

189 Es soll keiner ehr mit geschencken oder gaben an sich erkauffen. - Henisch, 815.

190 Es steckt viel ehr', freundtschafft vnd frewd in einem Weinfass, mehr dann in einem Gauckelsack. - Henisch, 1010; Petri, II, 929; Volksbote, VII, 15; Sailer, 152.

191 Es thut einem jeden die ehr sanfft. - Henisch, 815; Petri, II, 300.

192 Eytel Ehr' ist eine fahrende Haab', heut lieb, morgen schab' ab. - Petri, II, 239; Lehmann, II, 134, 21; Simrock, 1824; Eiselein, 134; Körte, 1008.

Lat.: Vana gloria spica ingens sine grano.

193 Falsche Ehre und Klirren der Sporen ist nur eine Speise für die Ohren.

[Spaltenumbruch] 194 Fleuch ehr, so hastu ehr! - Henisch, 815.

195 Fleuch ehr, so läufft sie dir nach. - Henisch, 815; Petri, II, 312; Lehmann, II, 172, 9; Simrock, 1826.

196 Gross' Ehr', gross' Beschwer. - Eiselein, 132; Graf, 515, 206.

197 Gross Ehr' macht den Beutel leer.

198 Grosse ehr, grosse sorg. - Henisch, 813; Lehmann, II, 232, 170.

Dän.: Stor aere, stor bekymring. - Store aere, store sorge. (Prov. dan., 13.)

199 Grosse Ehre hat betrogen oder will betrügen. - Winckler, II, 3.

200 Grosse Ehren und Würden sind oft auch grosse Bürden.

201 Ihr un Reikdom dörben sick nich grot nömen; so es de en het, süht de anner ut, un wat de en gelt is de anner wirth. (Mecklenburg.) - Günther, II, 198, 24.

Ehre und Reichthum dürfen sich nicht gross nennen (rühmen); so wie der eine heisst, sieht der andere aus, und was der eine gilt, ist der andere werth. Beide machen hochmüthig.

202 In dem Ehr fliehen sucht man die Ehr. - Lehmann, II, 278, 47; Eyering, III, 100.

203 Je grössere Ehre, je grösser Neid (oder: je mehr Neider). - Kirchhofer, 146; Gaal, 323.

204 Je mehr Ehr', je mehr Beschwer. - Simrock, 1698; Körte, 995.

205 Jedem seine Ehre, sagte der Henker, und hob den Kopf, den er abgeschlagen, in die Höhe.

Holl.: Ik houd veel van je, zei de beul, toen hij den paardendief het hoofd had afgeschlagen, en diens blonden krullebol in de hand hield. (Harrebomee, I, 75.)

206 Mancher ehr an einem ding suchet, das jhm nur zum spot reichet. - Henisch, 816.

207 Mancher ist mit ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwoll. - Lehmann, 155, 42.

208 Mancher nach ehren stelt vnd doch in schande felt. - Henisch, 816.

209 Meine Ehre geht mir über alles, sagte die Jungfrau, die band sie an einen seidenen Faden beim Kuhschwanz am Hurentanz. - Fischart, Gesch.

210 Mit Ehren kann man niemand schelten. - Petri, II, 476.

211 Mit Ehren kann niemand seinen Leib verlieren, noch seinen Gesund. - Graf, 342, 368.

Dies aus dem Schwabenspiegel (322, 2) entlehnte Rechtssprichwort spricht die Regel aus, dass jede peinliche körperliche Bestrafung von selbst des Mannes Ehre nimmt oder wenigstens mindert. Alle körperlichen oder Leibesstrafen waren in den Augen unserer Vorfahren entehrend.

212 Mit verachtung der ehr sucht man auch ehr. - Henisch, 816; Petri, II, 480.

213 Nach Ehr' vnd Gut alle Welt jhr wehe thut. - Lehmann, II, 422, 8; Schottel, 1127b.

214 Nach Ehre streben ist rühmlich und ehrlich, aber der Fall oft sehr gefährlich.

215 Nach ehren soll man trachten in ehrlichen sachen. - Henisch, 816.

216 Niemand hat so grosse ehr erlangt, das jhm nicht ein klein schandfleckle wer angehenckt worden. - Henisch, 808.

217 'S Ehri ist mir lieber als 's Kupfer. - Kirchhofer, 257.

218 Uebrige Ehr' ist halbe Schand, das Mittel treffen ist vielen bekannt. - Simrock, 1801.

219 Um Ehre willen sterben ist keine Schande.

220 Vbrige Ehr ist halb Schand. - Lehmann, II, 787, 21.

221 Verlohren ehr' kompt wider nimmermehr. - Henisch, 816; Kirchhofer, 146; Eiselein, 133; Simrock, 1808; Steiger, 483; Sailer, 285.

Engl.: Get a good name and go to sleep.

It.: All' onor chi manca d'un momento, non lo ripara in anni cento. (Bohn I, 69.)

Lat.: Fides ut anima, unde semel abiit, redire nequit. (Gaal, 320.)

Ung.: Könnyu a jo hirt elveszteni, de nehez visszanyerni. (Gaal, 320.)

[Spaltenumbruch] 168 Eine Ehre ist der andern werth.Tendlau, 898; Simrock, 1817; Kirchhofer, 146.

Engl.: One good turn requires another. (Eiselein, 134.)

Lat.: Honor est honorantis, non honorati.

169 Eines Ehre ist des andern Verdruss.Winckler, XVIII, 23.

170 Eitel ehr ertrinckt bald.Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 19; Eyering, II, 209; Petri, II, 239; Simrock, 1821; Körte, 1009; Kirchhofer, 338; Schottel, 1126b.

Lat.: Gloria crocodilus. (Eyering, II, 309.) – Vana gloria spica ingens sine grano. (Gaal, 318.)

171 Eitel ehr' ist ein böss geschwer.Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 20; Simrock, 1823; Körte, 1007; Sailer, 71.

172 Eitel Ehre, Wollust, Geld sind die Götter aller Welt.Eiselein, 133.

Lat.: Ambitiosus honos, et opes et foeda cupido, haec tria pro trino numine mundus habet. (Philippi, I, 25.)

173 Eitle ehr ist gnad Herr.Henisch, 815; Gruter, I, 28; Petri, II, 239.

174 Eitle ehr vberlebt den dritten tag nicht.Petri, II, 239; Henisch, 813; Lehmann, 134, 22; Simrock, 1822; Körte, 1010; Schottel, 1126b.

Engl.: Vain glory blossoms but never bears. (Bohn I, 594.) – Vain glory is a tree which all deceives, yielding no fruit but fruitless leaves. (Gaal, 318.)

175 Erzwungene Ehre hat keinen Werth.

Dän.: Tvungen ære, ingen ære; selvtagen ære giver kun foragt. (Prov. dan., 13.)

176 Es gehört viel zur Ehr.Lehmann, 155, 47.

177 Es geht der Ehre nach, der Kehr kommt zuletzt an dich.Kirchhofer, 147.

178 Es hat niemand lieber Ehr' und Gut, als Huren und Buben; sie stellen aber nicht danach.

179 Es ist besser mit ehren in einer guten sach gestorben, denn mit der welt vnd bösem gewissen gelebt.Henisch, 815; Petri, II, 256.

180 Es ist besser zehen bey ehren erhalten, als einen einzigen zum schelmen machen.Pistor., III, 69; Graf, 452, 414.

Da die verletzte Ehre sehr schwer wiederherzustellen ist, so empfiehlt das Sprichwort die äusserste Schonung und Vorsicht in Anwendung von Ehrenstrafen oder Aberkennung der bürgerlichen Ehre.

181 Es ist ein schlechte ehr, vmb grosse Herren sein, die auss Pfarrherren vnd Narren offt ein person machen (oder: die Pfarrherrn vnd Narren auff ein banck setzen).Henisch, 815; Petri, II, 261.

182 Es ist ein spöliche ehr, wenn ein Narr ein kron tregt.Petri, II, 261; Henisch, 813.

183 Es ist eine schlechte Ehre für den Löwen, wenn er Mäuse fängt.

184 Es ist eine theure Ehr', die Haus und Herz macht leer.

Dän.: Det er dyr ær ehvormed følgers kade. (Prov. dan., 13.)

185 Es ist kein ehr, wenn einen ein böser bub lobt.Henisch, 815; Petri, II, 266.

186 Es ist keine Ehre, lange fortgewesen und leer wiedergekommen.

187 Es ist keine (oder: ist schlechte) Ehre, so man im schlimmen Wege vorangehen muss.Simrock, 1831; Eiselein, 133; Lehmann, 155, 40.

188 Es jagt keiner mehr nach Ehre, als wer seine Schande damit bedecken will (zu bedecken hat).

189 Es soll keiner ehr mit geschencken oder gaben an sich erkauffen.Henisch, 815.

190 Es steckt viel ehr', freundtschafft vnd frewd in einem Weinfass, mehr dann in einem Gauckelsack.Henisch, 1010; Petri, II, 929; Volksbote, VII, 15; Sailer, 152.

191 Es thut einem jeden die ehr sanfft.Henisch, 815; Petri, II, 300.

192 Eytel Ehr' ist eine fahrende Haab', heut lieb, morgen schab' ab.Petri, II, 239; Lehmann, II, 134, 21; Simrock, 1824; Eiselein, 134; Körte, 1008.

Lat.: Vana gloria spica ingens sine grano.

193 Falsche Ehre und Klirren der Sporen ist nur eine Speise für die Ohren.

[Spaltenumbruch] 194 Fleuch ehr, so hastu ehr!Henisch, 815.

195 Fleuch ehr, so läufft sie dir nach.Henisch, 815; Petri, II, 312; Lehmann, II, 172, 9; Simrock, 1826.

196 Gross' Ehr', gross' Beschwer.Eiselein, 132; Graf, 515, 206.

197 Gross Ehr' macht den Beutel leer.

198 Grosse ehr, grosse sorg.Henisch, 813; Lehmann, II, 232, 170.

Dän.: Stor ære, stor bekymring. – Store ære, store sorge. (Prov. dan., 13.)

199 Grosse Ehre hat betrogen oder will betrügen.Winckler, II, 3.

200 Grosse Ehren und Würden sind oft auch grosse Bürden.

201 Ihr un Rîkdom dörben sick nich grot nömen; so es de ên het, süht de anner ut, un wat de ên gelt is de anner wirth. (Mecklenburg.) – Günther, II, 198, 24.

Ehre und Reichthum dürfen sich nicht gross nennen (rühmen); so wie der eine heisst, sieht der andere aus, und was der eine gilt, ist der andere werth. Beide machen hochmüthig.

202 In dem Ehr fliehen sucht man die Ehr.Lehmann, II, 278, 47; Eyering, III, 100.

203 Je grössere Ehre, je grösser Neid (oder: je mehr Neider).Kirchhofer, 146; Gaal, 323.

204 Je mehr Ehr', je mehr Beschwer.Simrock, 1698; Körte, 995.

205 Jedem seine Ehre, sagte der Henker, und hob den Kopf, den er abgeschlagen, in die Höhe.

Holl.: Ik houd veel van je, zei de beul, toen hij den paardendief het hoofd had afgeschlagen, en diens blonden krullebol in de hand hield. (Harrebomée, I, 75.)

206 Mancher ehr an einem ding suchet, das jhm nur zum spot reichet.Henisch, 816.

207 Mancher ist mit ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwoll.Lehmann, 155, 42.

208 Mancher nach ehren stelt vnd doch in schande felt.Henisch, 816.

209 Meine Ehre geht mir über alles, sagte die Jungfrau, die band sie an einen seidenen Faden beim Kuhschwanz am Hurentanz.Fischart, Gesch.

210 Mit Ehren kann man niemand schelten.Petri, II, 476.

211 Mit Ehren kann niemand seinen Leib verlieren, noch seinen Gesund.Graf, 342, 368.

Dies aus dem Schwabenspiegel (322, 2) entlehnte Rechtssprichwort spricht die Regel aus, dass jede peinliche körperliche Bestrafung von selbst des Mannes Ehre nimmt oder wenigstens mindert. Alle körperlichen oder Leibesstrafen waren in den Augen unserer Vorfahren entehrend.

212 Mit verachtung der ehr sucht man auch ehr.Henisch, 816; Petri, II, 480.

213 Nach Ehr' vnd Gut alle Welt jhr wehe thut.Lehmann, II, 422, 8; Schottel, 1127b.

214 Nach Ehre streben ist rühmlich und ehrlich, aber der Fall oft sehr gefährlich.

215 Nach ehren soll man trachten in ehrlichen sachen.Henisch, 816.

216 Niemand hat so grosse ehr erlangt, das jhm nicht ein klein schandfleckle wer angehenckt worden.Henisch, 808.

217 'S Ehri ist mir lieber als 's Kupfer.Kirchhofer, 257.

218 Uebrige Ehr' ist halbe Schand, das Mittel treffen ist vielen bekannt.Simrock, 1801.

219 Um Ehre willen sterben ist keine Schande.

220 Vbrige Ehr ist halb Schand.Lehmann, II, 787, 21.

221 Verlohren ehr' kompt wider nimmermehr.Henisch, 816; Kirchhofer, 146; Eiselein, 133; Simrock, 1808; Steiger, 483; Sailer, 285.

Engl.: Get a good name and go to sleep.

It.: All' onor chi manca d'un momento, non lo ripara in anni cento. (Bohn I, 69.)

Lat.: Fides ut anima, unde semel abiit, redire nequit. (Gaal, 320.)

Ung.: Könnyu a jó hirt elveszteni, de nehéz visszanyerni. (Gaal, 320.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0398" n="[370]"/><cb n="739"/>
168 Eine Ehre ist der andern werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 898; Simrock, 1817; Kirchhofer, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: One good turn requires another. (<hi rendition="#i">Eiselein, 134.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Honor est honorantis, non honorati.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Eines Ehre ist des andern Verdruss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVIII, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Eitel ehr ertrinckt bald.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 19; Eyering, II, 209; Petri, II, 239; Simrock, 1821; Körte, 1009; Kirchhofer, 338; Schottel, 1126<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Gloria crocodilus. (<hi rendition="#i">Eyering, II, 309.</hi>) &#x2013; Vana gloria spica ingens sine grano. (<hi rendition="#i">Gaal, 318.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">171 Eitel ehr' ist ein böss geschwer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 20; Simrock, 1823; Körte, 1007; Sailer, 71.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Eitel Ehre, Wollust, Geld sind die Götter aller Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ambitiosus honos, et opes et foeda cupido, haec tria pro trino numine mundus habet. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">173 Eitle ehr ist gnad Herr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815; Gruter, I, 28; Petri, II, 239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">174 Eitle ehr vberlebt den dritten tag nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 239; Henisch, 813; Lehmann, 134, 22; Simrock, 1822; Körte, 1010; Schottel, 1126<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Vain glory blossoms but never bears. (<hi rendition="#i">Bohn I, 594.</hi>) &#x2013; Vain glory is a tree which all deceives, yielding no fruit but fruitless leaves. (<hi rendition="#i">Gaal, 318.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">175 Erzwungene Ehre hat keinen Werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Tvungen ære, ingen ære; selvtagen ære giver kun foragt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">176 Es gehört viel zur Ehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 155, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">177 Es geht der Ehre nach, der Kehr kommt zuletzt an dich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">178 Es hat niemand lieber Ehr' und Gut, als Huren und Buben; sie stellen aber nicht danach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">179 Es ist besser mit ehren in einer guten sach gestorben, denn mit der welt vnd bösem gewissen gelebt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815; Petri, II, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">180 Es ist besser zehen bey ehren erhalten, als einen einzigen zum schelmen machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., III, 69; Graf, 452, 414.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Da die verletzte Ehre sehr schwer wiederherzustellen ist, so empfiehlt das Sprichwort die äusserste Schonung und Vorsicht in Anwendung von Ehrenstrafen oder Aberkennung der bürgerlichen Ehre.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">181 Es ist ein schlechte ehr, vmb grosse Herren sein, die auss Pfarrherren vnd Narren offt ein person machen (oder: die Pfarrherrn vnd Narren auff ein banck setzen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815; Petri, II, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">182 Es ist ein spöliche ehr, wenn ein Narr ein kron tregt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 261; Henisch, 813.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">183 Es ist eine schlechte Ehre für den Löwen, wenn er Mäuse fängt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">184 Es ist eine theure Ehr', die Haus und Herz macht leer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er dyr ær ehvormed følgers kade. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">185 Es ist kein ehr, wenn einen ein böser bub lobt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815; Petri, II, 266.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">186 Es ist keine Ehre, lange fortgewesen und leer wiedergekommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">187 Es ist keine (oder: ist schlechte) Ehre, so man im schlimmen Wege vorangehen muss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1831; Eiselein, 133; Lehmann, 155, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">188 Es jagt keiner mehr nach Ehre, als wer seine Schande damit bedecken will (zu bedecken hat).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">189 Es soll keiner ehr mit geschencken oder gaben an sich erkauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">190 Es steckt viel ehr', freundtschafft vnd frewd in einem Weinfass, mehr dann in einem Gauckelsack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1010; Petri, II, 929; Volksbote, VII, 15; Sailer, 152.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">191 Es thut einem jeden die ehr sanfft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815; Petri, II, 300.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">192 Eytel Ehr' ist eine fahrende Haab', heut lieb, morgen schab' ab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 239; Lehmann, II, 134, 21; Simrock, 1824; Eiselein, 134; Körte, 1008.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vana gloria spica ingens sine grano.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">193 Falsche Ehre und Klirren der Sporen ist nur eine Speise für die Ohren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="740"/>
194 Fleuch ehr, so hastu ehr!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">195 Fleuch ehr, so läufft sie dir nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 815; Petri, II, 312; Lehmann, II, 172, 9; Simrock, 1826.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Gross' Ehr', gross' Beschwer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 132; Graf, 515, 206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">197 Gross Ehr' macht den Beutel leer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 Grosse ehr, grosse sorg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 813; Lehmann, II, 232, 170.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Stor ære, stor bekymring. &#x2013; Store ære, store sorge. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">199 Grosse Ehre hat betrogen oder will betrügen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, II, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">200 Grosse Ehren und Würden sind oft auch grosse Bürden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">201 Ihr un Rîkdom dörben sick nich grot nömen; so es de ên het, süht de anner ut, un wat de ên gelt is de anner wirth.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Günther, II, 198, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ehre und Reichthum dürfen sich nicht gross nennen (rühmen); so wie der eine heisst, sieht der andere aus, und was der eine gilt, ist der andere werth. Beide machen hochmüthig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">202 In dem Ehr fliehen sucht man die Ehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 278, 47; Eyering, III, 100.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 Je grössere Ehre, je grösser Neid (oder: je mehr Neider).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 146; Gaal, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">204 Je mehr Ehr', je mehr Beschwer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1698; Körte, 995.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">205 Jedem seine Ehre, sagte der Henker, und hob den Kopf, den er abgeschlagen, in die Höhe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik houd veel van je, zei de beul, toen hij den paardendief het hoofd had afgeschlagen, en diens blonden krullebol in de hand hield. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">206 Mancher ehr an einem ding suchet, das jhm nur zum spot reichet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 816.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 Mancher ist mit ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwoll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 155, 42.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 Mancher nach ehren stelt vnd doch in schande felt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 816.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Meine Ehre geht mir über alles, sagte die Jungfrau, die band sie an einen seidenen Faden beim Kuhschwanz am Hurentanz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">210 Mit Ehren kann man niemand schelten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 476.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">211 Mit Ehren kann niemand seinen Leib verlieren, noch seinen Gesund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 342, 368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies aus dem <hi rendition="#i">Schwabenspiegel (322, 2)</hi> entlehnte Rechtssprichwort spricht die Regel aus, dass jede peinliche körperliche Bestrafung von selbst des Mannes Ehre nimmt oder wenigstens mindert. Alle körperlichen oder Leibesstrafen waren in den Augen unserer Vorfahren entehrend.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 Mit verachtung der ehr sucht man auch ehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 816; Petri, II, 480.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">213 Nach Ehr' vnd Gut alle Welt jhr wehe thut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 422, 8; Schottel, 1127<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">214 Nach Ehre streben ist rühmlich und ehrlich, aber der Fall oft sehr gefährlich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">215 Nach ehren soll man trachten in ehrlichen sachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 816.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">216 Niemand hat so grosse ehr erlangt, das jhm nicht ein klein schandfleckle wer angehenckt worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 808.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">217 'S Ehri ist mir lieber als 's Kupfer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 257.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">218 Uebrige Ehr' ist halbe Schand, das Mittel treffen ist vielen bekannt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1801.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">219 Um Ehre willen sterben ist keine Schande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">220 Vbrige Ehr ist halb Schand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 787, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">221 Verlohren ehr' kompt wider nimmermehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 816; Kirchhofer, 146; Eiselein, 133; Simrock, 1808; Steiger, 483; Sailer, 285.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Get a good name and go to sleep.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: All' onor chi manca d'un momento, non lo ripara in anni cento. (<hi rendition="#i">Bohn I, 69.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fides ut anima, unde semel abiit, redire nequit. (<hi rendition="#i">Gaal, 320.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Könnyu a jó hirt elveszteni, de nehéz visszanyerni. (<hi rendition="#i">Gaal, 320.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[370]/0398] 168 Eine Ehre ist der andern werth. – Tendlau, 898; Simrock, 1817; Kirchhofer, 146. Engl.: One good turn requires another. (Eiselein, 134.) Lat.: Honor est honorantis, non honorati. 169 Eines Ehre ist des andern Verdruss. – Winckler, XVIII, 23. 170 Eitel ehr ertrinckt bald. – Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 19; Eyering, II, 209; Petri, II, 239; Simrock, 1821; Körte, 1009; Kirchhofer, 338; Schottel, 1126b. Lat.: Gloria crocodilus. (Eyering, II, 309.) – Vana gloria spica ingens sine grano. (Gaal, 318.) 171 Eitel ehr' ist ein böss geschwer. – Henisch, 867; Lehmann, II, 134, 20; Simrock, 1823; Körte, 1007; Sailer, 71. 172 Eitel Ehre, Wollust, Geld sind die Götter aller Welt. – Eiselein, 133. Lat.: Ambitiosus honos, et opes et foeda cupido, haec tria pro trino numine mundus habet. (Philippi, I, 25.) 173 Eitle ehr ist gnad Herr. – Henisch, 815; Gruter, I, 28; Petri, II, 239. 174 Eitle ehr vberlebt den dritten tag nicht. – Petri, II, 239; Henisch, 813; Lehmann, 134, 22; Simrock, 1822; Körte, 1010; Schottel, 1126b. Engl.: Vain glory blossoms but never bears. (Bohn I, 594.) – Vain glory is a tree which all deceives, yielding no fruit but fruitless leaves. (Gaal, 318.) 175 Erzwungene Ehre hat keinen Werth. Dän.: Tvungen ære, ingen ære; selvtagen ære giver kun foragt. (Prov. dan., 13.) 176 Es gehört viel zur Ehr. – Lehmann, 155, 47. 177 Es geht der Ehre nach, der Kehr kommt zuletzt an dich. – Kirchhofer, 147. 178 Es hat niemand lieber Ehr' und Gut, als Huren und Buben; sie stellen aber nicht danach. 179 Es ist besser mit ehren in einer guten sach gestorben, denn mit der welt vnd bösem gewissen gelebt. – Henisch, 815; Petri, II, 256. 180 Es ist besser zehen bey ehren erhalten, als einen einzigen zum schelmen machen. – Pistor., III, 69; Graf, 452, 414. Da die verletzte Ehre sehr schwer wiederherzustellen ist, so empfiehlt das Sprichwort die äusserste Schonung und Vorsicht in Anwendung von Ehrenstrafen oder Aberkennung der bürgerlichen Ehre. 181 Es ist ein schlechte ehr, vmb grosse Herren sein, die auss Pfarrherren vnd Narren offt ein person machen (oder: die Pfarrherrn vnd Narren auff ein banck setzen). – Henisch, 815; Petri, II, 261. 182 Es ist ein spöliche ehr, wenn ein Narr ein kron tregt. – Petri, II, 261; Henisch, 813. 183 Es ist eine schlechte Ehre für den Löwen, wenn er Mäuse fängt. 184 Es ist eine theure Ehr', die Haus und Herz macht leer. Dän.: Det er dyr ær ehvormed følgers kade. (Prov. dan., 13.) 185 Es ist kein ehr, wenn einen ein böser bub lobt. – Henisch, 815; Petri, II, 266. 186 Es ist keine Ehre, lange fortgewesen und leer wiedergekommen. 187 Es ist keine (oder: ist schlechte) Ehre, so man im schlimmen Wege vorangehen muss. – Simrock, 1831; Eiselein, 133; Lehmann, 155, 40. 188 Es jagt keiner mehr nach Ehre, als wer seine Schande damit bedecken will (zu bedecken hat). 189 Es soll keiner ehr mit geschencken oder gaben an sich erkauffen. – Henisch, 815. 190 Es steckt viel ehr', freundtschafft vnd frewd in einem Weinfass, mehr dann in einem Gauckelsack. – Henisch, 1010; Petri, II, 929; Volksbote, VII, 15; Sailer, 152. 191 Es thut einem jeden die ehr sanfft. – Henisch, 815; Petri, II, 300. 192 Eytel Ehr' ist eine fahrende Haab', heut lieb, morgen schab' ab. – Petri, II, 239; Lehmann, II, 134, 21; Simrock, 1824; Eiselein, 134; Körte, 1008. Lat.: Vana gloria spica ingens sine grano. 193 Falsche Ehre und Klirren der Sporen ist nur eine Speise für die Ohren. 194 Fleuch ehr, so hastu ehr! – Henisch, 815. 195 Fleuch ehr, so läufft sie dir nach. – Henisch, 815; Petri, II, 312; Lehmann, II, 172, 9; Simrock, 1826. 196 Gross' Ehr', gross' Beschwer. – Eiselein, 132; Graf, 515, 206. 197 Gross Ehr' macht den Beutel leer. 198 Grosse ehr, grosse sorg. – Henisch, 813; Lehmann, II, 232, 170. Dän.: Stor ære, stor bekymring. – Store ære, store sorge. (Prov. dan., 13.) 199 Grosse Ehre hat betrogen oder will betrügen. – Winckler, II, 3. 200 Grosse Ehren und Würden sind oft auch grosse Bürden. 201 Ihr un Rîkdom dörben sick nich grot nömen; so es de ên het, süht de anner ut, un wat de ên gelt is de anner wirth. (Mecklenburg.) – Günther, II, 198, 24. Ehre und Reichthum dürfen sich nicht gross nennen (rühmen); so wie der eine heisst, sieht der andere aus, und was der eine gilt, ist der andere werth. Beide machen hochmüthig. 202 In dem Ehr fliehen sucht man die Ehr. – Lehmann, II, 278, 47; Eyering, III, 100. 203 Je grössere Ehre, je grösser Neid (oder: je mehr Neider). – Kirchhofer, 146; Gaal, 323. 204 Je mehr Ehr', je mehr Beschwer. – Simrock, 1698; Körte, 995. 205 Jedem seine Ehre, sagte der Henker, und hob den Kopf, den er abgeschlagen, in die Höhe. Holl.: Ik houd veel van je, zei de beul, toen hij den paardendief het hoofd had afgeschlagen, en diens blonden krullebol in de hand hield. (Harrebomée, I, 75.) 206 Mancher ehr an einem ding suchet, das jhm nur zum spot reichet. – Henisch, 816. 207 Mancher ist mit ehren beladen, wie ein Krebs mit Baumwoll. – Lehmann, 155, 42. 208 Mancher nach ehren stelt vnd doch in schande felt. – Henisch, 816. 209 Meine Ehre geht mir über alles, sagte die Jungfrau, die band sie an einen seidenen Faden beim Kuhschwanz am Hurentanz. – Fischart, Gesch. 210 Mit Ehren kann man niemand schelten. – Petri, II, 476. 211 Mit Ehren kann niemand seinen Leib verlieren, noch seinen Gesund. – Graf, 342, 368. Dies aus dem Schwabenspiegel (322, 2) entlehnte Rechtssprichwort spricht die Regel aus, dass jede peinliche körperliche Bestrafung von selbst des Mannes Ehre nimmt oder wenigstens mindert. Alle körperlichen oder Leibesstrafen waren in den Augen unserer Vorfahren entehrend. 212 Mit verachtung der ehr sucht man auch ehr. – Henisch, 816; Petri, II, 480. 213 Nach Ehr' vnd Gut alle Welt jhr wehe thut. – Lehmann, II, 422, 8; Schottel, 1127b. 214 Nach Ehre streben ist rühmlich und ehrlich, aber der Fall oft sehr gefährlich. 215 Nach ehren soll man trachten in ehrlichen sachen. – Henisch, 816. 216 Niemand hat so grosse ehr erlangt, das jhm nicht ein klein schandfleckle wer angehenckt worden. – Henisch, 808. 217 'S Ehri ist mir lieber als 's Kupfer. – Kirchhofer, 257. 218 Uebrige Ehr' ist halbe Schand, das Mittel treffen ist vielen bekannt. – Simrock, 1801. 219 Um Ehre willen sterben ist keine Schande. 220 Vbrige Ehr ist halb Schand. – Lehmann, II, 787, 21. 221 Verlohren ehr' kompt wider nimmermehr. – Henisch, 816; Kirchhofer, 146; Eiselein, 133; Simrock, 1808; Steiger, 483; Sailer, 285. Engl.: Get a good name and go to sleep. It.: All' onor chi manca d'un momento, non lo ripara in anni cento. (Bohn I, 69.) Lat.: Fides ut anima, unde semel abiit, redire nequit. (Gaal, 320.) Ung.: Könnyu a jó hirt elveszteni, de nehéz visszanyerni. (Gaal, 320.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/398
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [370]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/398>, abgerufen am 22.11.2024.