Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 288 Wer nach Ehre jagt, ist immer ausser Athem. Dän.: Aergirig bliver aldrig fornöiet. (Prov. dan., 15.) 289 Wer niemand ehr beweist, bey dem ist scham nicht gross. - Henisch, 803; Petri, II, 738. 290 Wer nur Ehre will, mache damit auch seinen Hunger still. Frz.: Honneur sans profit c'est un anneau au doigt. 291 Wer recht zu ehren kommen will, der meng sich nicht in alle spiel. - Henisch, 817. 292 Wer seine Ehre zum Pfande setzt, dem ist übel borgen. - Simrock, 1834; Körte, 1004. 293 Wer sich aller Ehr erwogen hat, der erwürgt nicht bald an einer Lügen. - Petri, II, 756. 294 Wer sich aller ehr getröstet hat, der ist aller scham frey. - Henisch, 817; Petri, II, 756. 295 Wer sich der Ehre getrühs1, dä es der Sorgen ohn. (Köln.) - Weyden, III, 12. 1) Getröstet, wer sie nicht achtet. 296 Wer sich Ehren werth helt, der find, was sein ehrlich Hertz begert. - Petri, II, 758. 297 Wer sich mit Ehren mästet, bekommt kein Magendrücken. 298 Wer wil mit Ehren alt werden, der muss früh anfangen. - Petri, II, 780. 299 Wer wil mit Ehren werden alt, der halt sein Zungen in gewalt. - Petri, II, 780. 300 Wer wil nach Ehren stahn, muss sich arbeit nicht verdriessen lan. - Petri, II, 780. 301 Wer will den bey ehren erhalten, der sein ampt selbst vnehrt. - Henisch, 803. 302 Wer will der Ehren han, muss nicht bei Huren stan. Holl.: Wie eer en lof begeert, wachte zich van hoeren. (Harrebomee, I, 174.) 303 Wer will in Ehren stehn, muss den Esel nicht lassen vor die Thür gehn. 304 Wer zu ehren geht, soll sich der ehren gemess verhalten. - Lehmann, 230, 2. 305 Wer zu Ehren kommen will, muss sich's sauer werden lassen. Lat.: Non venit ex molli vivida fama toro. (Binder I, 1210; II, 2249; Seybold, 382.) 306 Wer zu Ehren kommen will, muss zuvor leiden. - Simrock, 1820. Frz.: L'honneur s'achete aux depens de la peine. It.: Chi ben e mal non puo soffrire, a grand' honor non puo venire. Ung.: Sok szenvedessel nyerik a becsületet. (Gaal, 315.) 307 Wess man ehr hat, dess darff man sich nicht schemen. - Henisch, 817. 308 Willst du die Ehre pflücken, so musst du dich schmiegen und bücken. Nur nicht zu sehr. 309 Willst du haben grosse Ehr', so fleuch Unkeuschheit und Geiz gar sehr. 310 Willst du viel Ehre haben, so erweise viel Ehre. It.: Chi non rispetta, non vien rispettato. 311 Wiltu ehr dauon tragen, so musstu den halss dran wagen. - Henisch, 817; Petri, II, 794. 312 Wo der eine Ehre säet, säet der andere Schande. 313 Wo die Ehre keinen goldenen Boden hat, gibt die Welt keinen Pfifferling dafür. 314 Wo ehr im hertzen ist, da bricht oder gehet ehr herauss. - Henisch, 818; Lehmann, 153, 9; Petri, II, 802. Dän.: Hvor der er aere indvortes kiendes det og udvortes. (Prov. dan., 13.) Holl.: Waar eere in is, daar gaat ook eere uit. (Harrebomee, I, 174.) 315 Wo kein Ehr in ist, da kan man kein Ehr in bezahlen. - Petri, II, 806. 316 Wo kein ehr in ist, kompt auch keine auss. - Gruter, III, 116; Lehmann, II, 884, 326. 317 Wo kein Ehr' ist, muss man Geldt in die Lücken stellen. - Lehmann, 154, 14. 318 Wo keine Ehr', da ist kein Beschwer. Holl.: Waar geen eer is, daar geen zeer is. (Harrebomee, I, 174.) 319 Wo keine Ehre ist, da ist auch keine Schande. - Kirchhofer, 146. Frz.: Ou n'y a point d'honneur, il n'y a point de douleur. [Spaltenumbruch] 320 Wo keine Ehre ist, da ist auch keine Schande, sagte der Dieb, als er an der Staupsäule stand. 321 Wo keine Ehre zu finden ist, da muss man keine suchen. Dän.: Ondt at tage aeren ut, hvor ingen er. (Prov. dan., 14.) 322 Wo man die Ehre mit Geld kauft, währt sie so lange als das Geld. 323 Wo man nach Ehr' und Tugend strebt, dort wird recht adelig gelebt. Lat.: Nobilis est virtus quem sua nobilitat. - Nobilitas sola est atque unica virtus. (Juvenal.) (Philippi, II, 29.) 324 Wohl dem, der sich mit Ehren am eignen Herd mag nähren. - Simrock, 1908. 325 Wol dem, der mit Ehren mag alt sein. - Henisch, 818. 326 Zehn bei Ehren erhalten ist besser als einen einzigen zum Schelm machen. (S. Ehrlich.) - Pistor., III, 69. Der Richter kann irren; aber es ist in einem solchen Falle immer besser, einen Schuldigen freizusprechen, als einen Unschuldigen zu verurtheilen; denn die Ehre ist ein Gut, das, einmal verloren, selbst durch Machtsprüche nicht wiederzugeben ist. 327 Zu den ehren gehört rath. - Henisch, 818; Petri, II, 822; Lehmann, II, 902, 16; Körte, 99. Holl.: Tot eer hoort raad. (Harrebomee, I, 174.) 328 Zu ehren darff man glück, zu Frombkeit darff mann witz. - Lehmann, 155, 50. 329 Zu ehren gehören starcke Bein. - Lehmann, 155, 47. 330 Zu viel Ehr' und Glimpf ist oft ein grosser Schimpf. 331 Zu vil grosse ehr ist halbe schande. - Henisch, 818; Petri, II, 823; Tendlau, 850; Simrock, 1800. Der Bescheidene fühlt sich, falls man ihm zu viel Ehre erweist, beschämt, wenn er daran denkt, dass sie ihm in dem Masse nicht zukommt. 332 Züchtige ehr kriegt bald ein wandel. - Henisch, 813. 333 Zun ehren ein biderman, bissweilen muss zehrung han. - Henisch, 806. 334 Zun ehren soll man helffen. - Henisch, 818; Petri, II, 826. 335 Zun ehren soll man nichts verkargen (sparen). - Petri, II, 826; Henisch, 818; Blum, 621; Pistor., VII, 47; Simrock, 1803; Körte, 1005. Dän.: Til aeren skal man intet spare. (Prov. dan., 14.) 336 Zur Ehr gehört viel. - Petri, II, 826. *337 Da ist keine Ehre einzulegen. *338 Da ist keine Ehre und kein Dank. *339 Damit wird er nicht viel Ehre aufheben (gewinnen). - Eiselein, 133. *340 De is mit Ehren ünner de Hüll kamen. (Ostfries.) Ehefrau worden. *341 Der Ehren sein. So viel Ehre haben. Keiner von ihnen war der Ehren, d. i. hatte so viel Ehre, das Glas zu bieten. *342 Er geht der Ehre nach, der Kehr ist zuletzt an dir. - Eiselein, 134. *343 Er hat Ehre im Leibe. *344 Er hat sich aller Ehr' gedrust.1 (Trier.) 1) Getröstet. - Er schämt sich keiner schlechten Handlung, das Gefühl der Scham ist ihm abhanden gekommen. (S. Durchbissen.) *345 Er ist mit Ehren alt geworden. - Eiselein, 134. *346 Er ist mit halber ehr dauon kommen. - Franck, II, 52b; Henisch, 813; Egenolff, 55a; Eyering, II, 357; Guttenstein, I, 16. Vom Richter freigesprochen, aber nicht ohne Makel. Holl.: Hij is er met halver eere afgekomen. (Harrebomee, I, 173.) *347 Er sitzt in Ehren, wie Pilatus im Credo. *348 Er trachtet nach ehren, wie ein Katz nach wasserbad. - Henisch, 806. *349 He hett all Ehr' und Schamt de Kopp afbeten. (Ostfries.) - Bueren, 586. *350 Seine Ehre in die Schanze schlagen. *351 Seiner Ehre einen Schandfleck anhängen. Frz.: Faire faux-bond a son honneur.
[Spaltenumbruch] 288 Wer nach Ehre jagt, ist immer ausser Athem. Dän.: Aergirig bliver aldrig fornøiet. (Prov. dan., 15.) 289 Wer niemand ehr beweist, bey dem ist scham nicht gross. – Henisch, 803; Petri, II, 738. 290 Wer nur Ehre will, mache damit auch seinen Hunger still. Frz.: Honneur sans profit c'est un anneau au doigt. 291 Wer recht zu ehren kommen will, der meng sich nicht in alle spiel. – Henisch, 817. 292 Wer seine Ehre zum Pfande setzt, dem ist übel borgen. – Simrock, 1834; Körte, 1004. 293 Wer sich aller Ehr erwogen hat, der erwürgt nicht bald an einer Lügen. – Petri, II, 756. 294 Wer sich aller ehr getröstet hat, der ist aller scham frey. – Henisch, 817; Petri, II, 756. 295 Wer sich der Ehre getrühs1, dä es der Sorgen ohn. 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288 Wer nach Ehre jagt, ist immer ausser Athem.
Dän.: Aergirig bliver aldrig fornøiet. (Prov. dan., 15.)
289 Wer niemand ehr beweist, bey dem ist scham nicht gross. – Henisch, 803; Petri, II, 738.
290 Wer nur Ehre will, mache damit auch seinen Hunger still.
Frz.: Honneur sans profit c'est un anneau au doigt.
291 Wer recht zu ehren kommen will, der meng sich nicht in alle spiel. – Henisch, 817.
292 Wer seine Ehre zum Pfande setzt, dem ist übel borgen. – Simrock, 1834; Körte, 1004.
293 Wer sich aller Ehr erwogen hat, der erwürgt nicht bald an einer Lügen. – Petri, II, 756.
294 Wer sich aller ehr getröstet hat, der ist aller scham frey. – Henisch, 817; Petri, II, 756.
295 Wer sich der Ehre getrühs1, dä es der Sorgen ohn. (Köln.) – Weyden, III, 12.
1) Getröstet, wer sie nicht achtet.
296 Wer sich Ehren werth helt, der find, was sein ehrlich Hertz begert. – Petri, II, 758.
297 Wer sich mit Ehren mästet, bekommt kein Magendrücken.
298 Wer wil mit Ehren alt werden, der muss früh anfangen. – Petri, II, 780.
299 Wer wil mit Ehren werden alt, der halt sein Zungen in gewalt. – Petri, II, 780.
300 Wer wil nach Ehren stahn, muss sich arbeit nicht verdriessen lan. – Petri, II, 780.
301 Wer will den bey ehren erhalten, der sein ampt selbst vnehrt. – Henisch, 803.
302 Wer will der Ehren han, muss nicht bei Huren stan.
Holl.: Wie eer en lof begeert, wachte zich van hoeren. (Harrebomée, I, 174.)
303 Wer will in Ehren stehn, muss den Esel nicht lassen vor die Thür gehn.
304 Wer zu ehren geht, soll sich der ehren gemess verhalten. – Lehmann, 230, 2.
305 Wer zu Ehren kommen will, muss sich's sauer werden lassen.
Lat.: Non venit ex molli vivida fama toro. (Binder I, 1210; II, 2249; Seybold, 382.)
306 Wer zu Ehren kommen will, muss zuvor leiden. – Simrock, 1820.
Frz.: L'honneur s'achète aux dépens de la peine.
It.: Chi ben e mal non può soffrire, a grand' honor non può venire.
Ung.: Sok szenvedéssel nyerik a becsületet. (Gaal, 315.)
307 Wess man ehr hat, dess darff man sich nicht schemen. – Henisch, 817.
308 Willst du die Ehre pflücken, so musst du dich schmiegen und bücken.
Nur nicht zu sehr.
309 Willst du haben grosse Ehr', so fleuch Unkeuschheit und Geiz gar sehr.
310 Willst du viel Ehre haben, so erweise viel Ehre.
It.: Chi non rispetta, non vien rispettato.
311 Wiltu ehr dauon tragen, so musstu den halss dran wagen. – Henisch, 817; Petri, II, 794.
312 Wo der eine Ehre säet, säet der andere Schande.
313 Wo die Ehre keinen goldenen Boden hat, gibt die Welt keinen Pfifferling dafür.
314 Wo ehr im hertzen ist, da bricht oder gehet ehr herauss. – Henisch, 818; Lehmann, 153, 9; Petri, II, 802.
Dän.: Hvor der er ære indvortes kiendes det og udvortes. (Prov. dan., 13.)
Holl.: Waar eere in is, daar gaat ook eere uit. (Harrebomée, I, 174.)
315 Wo kein Ehr in ist, da kan man kein Ehr in bezahlen. – Petri, II, 806.
316 Wo kein ehr in ist, kompt auch keine auss. – Gruter, III, 116; Lehmann, II, 884, 326.
317 Wo kein Ehr' ist, muss man Geldt in die Lücken stellen. – Lehmann, 154, 14.
318 Wo keine Ehr', da ist kein Beschwer.
Holl.: Waar geen eer is, daar geen zeer is. (Harrebomée, I, 174.)
319 Wo keine Ehre ist, da ist auch keine Schande. – Kirchhofer, 146.
Frz.: Où n'y a point d'honneur, il n'y a point de douleur.
320 Wo keine Ehre ist, da ist auch keine Schande, sagte der Dieb, als er an der Staupsäule stand.
321 Wo keine Ehre zu finden ist, da muss man keine suchen.
Dän.: Ondt at tage æren ut, hvor ingen er. (Prov. dan., 14.)
322 Wo man die Ehre mit Geld kauft, währt sie so lange als das Geld.
323 Wo man nach Ehr' und Tugend strebt, dort wird recht adelig gelebt.
Lat.: Nobilis est virtus quem sua nobilitat. – Nobilitas sola est atque unica virtus. (Juvenal.) (Philippi, II, 29.)
324 Wohl dem, der sich mit Ehren am eignen Herd mag nähren. – Simrock, 1908.
325 Wol dem, der mit Ehren mag alt sein. – Henisch, 818.
326 Zehn bei Ehren erhalten ist besser als einen einzigen zum Schelm machen. (S. Ehrlich.) – Pistor., III, 69.
Der Richter kann irren; aber es ist in einem solchen Falle immer besser, einen Schuldigen freizusprechen, als einen Unschuldigen zu verurtheilen; denn die Ehre ist ein Gut, das, einmal verloren, selbst durch Machtsprüche nicht wiederzugeben ist.
327 Zu den ehren gehört rath. – Henisch, 818; Petri, II, 822; Lehmann, II, 902, 16; Körte, 99.
Holl.: Tot eer hoort raad. (Harrebomée, I, 174.)
328 Zu ehren darff man glück, zu Frombkeit darff mann witz. – Lehmann, 155, 50.
329 Zu ehren gehören starcke Bein. – Lehmann, 155, 47.
330 Zu viel Ehr' und Glimpf ist oft ein grosser Schimpf.
331 Zu vil grosse ehr ist halbe schande. – Henisch, 818; Petri, II, 823; Tendlau, 850; Simrock, 1800.
Der Bescheidene fühlt sich, falls man ihm zu viel Ehre erweist, beschämt, wenn er daran denkt, dass sie ihm in dem Masse nicht zukommt.
332 Züchtige ehr kriegt bald ein wandel. – Henisch, 813.
333 Zun ehren ein biderman, bissweilen muss zehrung han. – Henisch, 806.
334 Zun ehren soll man helffen. – Henisch, 818; Petri, II, 826.
335 Zun ehren soll man nichts verkargen (sparen). – Petri, II, 826; Henisch, 818; Blum, 621; Pistor., VII, 47; Simrock, 1803; Körte, 1005.
Dän.: Til æren skal man intet spare. (Prov. dan., 14.)
336 Zur Ehr gehört viel. – Petri, II, 826.
*337 Da ist keine Ehre einzulegen.
*338 Da ist keine Ehre und kein Dank.
*339 Damit wird er nicht viel Ehre aufheben (gewinnen). – Eiselein, 133.
*340 De is mit Ehren ünner de Hüll kamen. (Ostfries.)
Ehefrau worden.
*341 Der Ehren sein.
So viel Ehre haben. Keiner von ihnen war der Ehren, d. i. hatte so viel Ehre, das Glas zu bieten.
*342 Er geht der Ehre nach, der Kehr ist zuletzt an dir. – Eiselein, 134.
*343 Er hat Ehre im Leibe.
*344 Er hat sich aller Ehr' gedrust.1 (Trier.)
1) Getröstet. – Er schämt sich keiner schlechten Handlung, das Gefühl der Scham ist ihm abhanden gekommen. (S. Durchbissen.)
*345 Er ist mit Ehren alt geworden. – Eiselein, 134.
*346 Er ist mit halber ehr dauon kommen. – Franck, II, 52b; Henisch, 813; Egenolff, 55a; Eyering, II, 357; Guttenstein, I, 16.
Vom Richter freigesprochen, aber nicht ohne Makel.
Holl.: Hij is er met halver eere afgekomen. (Harrebomée, I, 173.)
*347 Er sitzt in Ehren, wie Pilatus im Credo.
*348 Er trachtet nach ehren, wie ein Katz nach wasserbad. – Henisch, 806.
*349 He hett all Ehr' und Schâmt de Kopp afbeten. (Ostfries.) – Bueren, 586.
*350 Seine Ehre in die Schanze schlagen.
*351 Seiner Ehre einen Schandfleck anhängen.
Frz.: Faire faux-bond à son honneur.
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