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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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23 It is all eins, wo he sitt, wer et wohl kann. - Körte, 1178.

24 Man muss eins ins andere rechnen. - Simrock, 1964; Eiselein, 141.

25 Man muss eins sagen wie das andere. - Eiselein, 141.

26 Weniger als eins kann's nicht schlagen.

Etwas mehr als nichts muss dabei herauskommen; ein schlimmerer Fall dieser Art lässt sich nicht denken. In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 166, 76.

27 Wo eins ist, wohnet Gott. - Steiger, 123; Kirchhofer, 148.

*28 Anno Een, as de Döwel junk weer. (Ostfries.) - Eichwald, 347; Bueren, 39.

*29 Anno Eins, als der grosse Wind ging. (S. Anno.)

Holl.: In het jaar een, als de uilen preken. (Harrebomee, I, 171.)

*30 Bei Nummer Eins fängt's an.

Holl.: Het komt op nommer een aan. (Harrebomee, I, 171.)

*31 Das ist sein eins und alles. - Sandvoss, 242.

*32 Es schlägt eins auf einmal. (Bairischer Hofnarr Kunz, 1565.)

*33 Es war schon Anno Eins, da der Teufel ein kleiner Junge war.

*34 Eins, zwei, drei und abgemacht! - Sandvoss, 241.

*35 Eins, zwei, drei, wieder ein Schulmeister. (Ostpreuss.)

Hauptsächlich eine Redensart der Lehrer in der Provinz, wenn zu zwei Lehrern, die sich unterhalten, ein dritter tritt.

*36 Et is nig all eins, wess Modder dat was.

*37 Nummer Eins, ein Nadelbüchsel. (Schles.)


Einsam.

1 Besser ist es einsam sein, als sich mit den Bösen freun. - Müller, 14, 5.

Dän.: Bedre ene at vaere end ond stalbroder at have. (Prov. dan., 444.)

*2 Einsam wie ein Hammel. (Lit.)


Einsame (der).

1 Der Einsame ist entweder ein Engel oder ein Teufel. - Körte, 1077; Simrock, 2006.

Ung.: Boldog ember, a ki maganossan elhet.

2 Ein einsamer ist eintweder ein Gott oder ein vnmensch (Teuffel). - Henisch, 846; Lehmann, II, 121, 23.

Lat.: Homo solitarius aut Deus aut bestia.


Einsamkeit.

1 Einsamkeit bringt Traurigkeit. - Körte, 1079 u. 1364; Simrock, 2004.

It.: La solitudine e la madre della malinconia. (Pazzaglia, 336, 1.)

2 Einsamkeit ist die Mutter des Kummers.

Lat.: Solitudo est mater solicitudinis. (Gaal, 349.)

Ung.: Az egyes elet nem lehet bu nelkül. ( Gaal, 349.)

3 Einsamkeit ist eine Schule der Weisheit. - Simrock, 2005.

4 Einsamkeit ist eine schwere Last, wenn einer Gott nicht bei sich hat. - Körte, 1078.

5 Einsamkeit ist gefährlich. - Gaal, 349.

It.: La solitudine fa nascer de buoni e de cattivi pensieri. (Pazzaglia, 336, 2.)

6 Einsamkeit macht Eigensinnigkeit. - Lehmann, 861, 34.

7 Einsamkeit macht junge Weiber zu Huren. (Türk.)

8 Einsamkeit steckt in gefährlichkeit. - Lehmann, 167, 14.

"Bleib nicht allein, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels." (Schiller.)

Dän.: Eensomhed haver farlighed. (Prov. dan., 136.)

9 Wer in der Einsamkeit ist, den beissen keine Hunde.

Aber es verfolgen ihn oft eitle Phantasiegebilde, wofür die Verirrungen des Einsiedler- und Mönchslebens hinreichende Belege liefern.


Einsammeln.

1 Einsammeln mit Scheffeln und ausgeben mit Löffeln. - Luther.

2 Wer einsamlen wil, der muss ausssäen. - Henisch, 855; Petri, II, 704.

3 Wer einsammelt, soll auch aussäen. - Graf, 75, 64.

Bezieht sich als Rechtssprichwort auf das im alten Recht geltende Herkommen, dass der abziehende Pächter eines Guts die Saat zur Fruchtbestellung für das [Spaltenumbruch] nächste Jahr zurückzulassen hatte. Man erachtete es für billig, dass der, welcher geerntet habe, auch die Aussaat bestreite.


Einsatz.

1 Der erste Einsatz macht den Beutel leer.

2 Wer den Einsatz gewinnt, gewinnt viel.


Einscharren.

* Er liesse sich eher einscharren und mit Steckrüben zu Tode werfen.


Einschenken.

1 Schenk ein, dass die Mühle treib! - Fischart, Gesch.

2 Schenk ein, trag her, zu Jahr kommen die Heiden her. - Murner, Nb.

3 Schenk ein, zech mit, trink aus, küss den Boden, so lauten der Säufer (Zecher) Glocken (oder: das sind der Zecher Moden).

4 Schenke Wein für das Weinen ein.

5 Was du dir eingeschenkt hast, musst du selbst austrinken.

*6 Er schenkt mit dem grossen Löffel ein.


Einschenker.

Der Einschenker muss einen Austrinker haben.


Einschieben.

Gut eingeschoben ist halb gebacken.


Einschiessen.

1 Da ist mir's eingeschossen.

Ich habe mich dessen plötzlich erinnert.

2 Eingeschossen ist es, nehm's aus, wer will. (Nürtingen.)

Die Sache ist angefangen.

3 Er ist eingeschossen.

In etwas geübt.


Einschiffen.

1 Man muss sich nicht einschiffen ohne Brot.

Frz.: Il ne faut jamais s'embarquer sans biscuit. (Lendroy, 140.)

*2 Wer zuletzt einschifft, muss zuerst ausschiffen. (S. Eingewinnen.) - Graf, 281, 340; G. Oelrichs, Sammlung d. Gesetzb. Bremens (Bremen 1771), S. 299.


Einschläfern.

* Einen einschläfern.

Dän.: At dysse en i sövn. (Prov. dan., 131.)


Einschlagen.

1 Dat sleit in, as Pingsten up'n Sonndag. (Rastede.) - Firmenich, III, 27, 53; für Oldenburg: Firmenich, I, 232, 4.

2 Der eine schlägt den Nagel ein, der andere hängt den Hut dran.

3 Einschlagen ist den bergleuten zuträglicher, denn vmbschlagen. - Henisch, 855.

Das Suchen von Gängen oder Erzen, das Anlegen eines Schachtes heisst bei den Bergleuten einschlagen.

4 Es schlegt nit allweg (ein), wenn es gleich dondert. - Gruter, I, 37; Simrock, 1154; Reinsberg IV, 20 u. 91.

Engl.: A bolt does not always fall, when it thunders. (Bohn I, 406.)

Frz.: Toutes les fois qu'il tonne, le tonnerre ne tombe pas. (Leroux, I, 85.)

Ung.: Nem minden felhobul a meanyko.

5 Wo man zuerst einschlägt, da ist die Fundgrube. - Graf, 129, 361; Grimm, Weisth., III, 266, 48.

Nämlich da, wo der mit einem Schürfschein versehene Bergmann ein Lager Erz, Kohlen u. s. w. findet.


Einschleicher.

Einschleicher sind verdächtig.

Lat.: Qui se ingerit, pro suspecto habetur.


Einschmieren.

* Eingeschmiert wie Mazeppa. (Poln.)

Man bedient sich des Ausdrucks, wenn ein Kind weint, dabei sein ganzes Gesicht entstellt und eingeschmiert wird. Mazeppa war Page Johann Kasimir's und später Kosackenhetman. Ein polnischer Edelmann, zu dessen Gattin er Neigung kund that, liess ihn festnehmen und mit Ruthen peitschen, mit Pech einschmieren (daher die obige Redensart), in ein Fass mit gerupften Federn stecken und endlich auf ein wildes ukrainisches Pferd binden, welches mit dieser Last in seine Heimat eilte. Mazeppa's Liebe zur Gattin eines Edelmanns ist durch ein Gedicht Byron's verewigt. (Wurzbach I, 23.)


Einschneiden.

Wie man einschneidet, so sind die Brocken.

Frz.: Tel pain, telle soupe.


Einschuss.

Was man nicht am Einschuss hat, das hat man am Zettel. - Simrock, 2007; Eiselein, 142.


[Spaltenumbruch]

23 It is all eins, wo he sitt, wer et wohl kann.Körte, 1178.

24 Man muss eins ins andere rechnen.Simrock, 1964; Eiselein, 141.

25 Man muss eins sagen wie das andere.Eiselein, 141.

26 Weniger als eins kann's nicht schlagen.

Etwas mehr als nichts muss dabei herauskommen; ein schlimmerer Fall dieser Art lässt sich nicht denken. In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 166, 76.

27 Wo eins ist, wohnet Gott.Steiger, 123; Kirchhofer, 148.

*28 Anno Een, as de Döwel junk weer. (Ostfries.) – Eichwald, 347; Bueren, 39.

*29 Anno Eins, als der grosse Wind ging. (S. Anno.)

Holl.: In het jaar één, als de uilen preken. (Harrebomée, I, 171.)

*30 Bei Nummer Eins fängt's an.

Holl.: Het komt op nommer één aan. (Harrebomée, I, 171.)

*31 Das ist sein eins und alles.Sandvoss, 242.

*32 Es schlägt eins auf einmal. (Bairischer Hofnarr Kunz, 1565.)

*33 Es war schon Anno Eins, da der Teufel ein kleiner Junge war.

*34 Eins, zwei, drei und abgemacht!Sandvoss, 241.

*35 Eins, zwei, drei, wieder ein Schulmeister. (Ostpreuss.)

Hauptsächlich eine Redensart der Lehrer in der Provinz, wenn zu zwei Lehrern, die sich unterhalten, ein dritter tritt.

*36 Et is nig all eins, wess Modder dat was.

*37 Nummer Eins, ein Nadelbüchsel. (Schles.)


Einsam.

1 Besser ist es einsam sein, als sich mit den Bösen freun.Müller, 14, 5.

Dän.: Bedre ene at være end ond stalbroder at have. (Prov. dan., 444.)

*2 Einsam wie ein Hammel. (Lit.)


Einsame (der).

1 Der Einsame ist entweder ein Engel oder ein Teufel.Körte, 1077; Simrock, 2006.

Ung.: Boldog ember, a ki magánossan élhet.

2 Ein einsamer ist eintweder ein Gott oder ein vnmensch (Teuffel).Henisch, 846; Lehmann, II, 121, 23.

Lat.: Homo solitarius aut Deus aut bestia.


Einsamkeit.

1 Einsamkeit bringt Traurigkeit.Körte, 1079 u. 1364; Simrock, 2004.

It.: La solitudine è la madre della malinconia. (Pazzaglia, 336, 1.)

2 Einsamkeit ist die Mutter des Kummers.

Lat.: Solitudo est mater solicitudinis. (Gaal, 349.)

Ung.: Az egyes élet nem lehet bú nélkül. ( Gaal, 349.)

3 Einsamkeit ist eine Schule der Weisheit.Simrock, 2005.

4 Einsamkeit ist eine schwere Last, wenn einer Gott nicht bei sich hat.Körte, 1078.

5 Einsamkeit ist gefährlich.Gaal, 349.

It.: La solitudine fa nascer de buoni e de cattivi pensieri. (Pazzaglia, 336, 2.)

6 Einsamkeit macht Eigensinnigkeit.Lehmann, 861, 34.

7 Einsamkeit macht junge Weiber zu Huren. (Türk.)

8 Einsamkeit steckt in gefährlichkeit.Lehmann, 167, 14.

„Bleib nicht allein, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels.“ (Schiller.)

Dän.: Eensomhed haver farlighed. (Prov. dan., 136.)

9 Wer in der Einsamkeit ist, den beissen keine Hunde.

Aber es verfolgen ihn oft eitle Phantasiegebilde, wofür die Verirrungen des Einsiedler- und Mönchslebens hinreichende Belege liefern.


Einsammeln.

1 Einsammeln mit Scheffeln und ausgeben mit Löffeln.Luther.

2 Wer einsamlen wil, der muss ausssäen.Henisch, 855; Petri, II, 704.

3 Wer einsammelt, soll auch aussäen.Graf, 75, 64.

Bezieht sich als Rechtssprichwort auf das im alten Recht geltende Herkommen, dass der abziehende Pächter eines Guts die Saat zur Fruchtbestellung für das [Spaltenumbruch] nächste Jahr zurückzulassen hatte. Man erachtete es für billig, dass der, welcher geerntet habe, auch die Aussaat bestreite.


Einsatz.

1 Der erste Einsatz macht den Beutel leer.

2 Wer den Einsatz gewinnt, gewinnt viel.


Einscharren.

* Er liesse sich eher einscharren und mit Steckrüben zu Tode werfen.


Einschenken.

1 Schenk ein, dass die Mühle treib!Fischart, Gesch.

2 Schenk ein, trag her, zu Jahr kommen die Heiden her.Murner, Nb.

3 Schenk ein, zech mit, trink aus, küss den Boden, so lauten der Säufer (Zecher) Glocken (oder: das sind der Zecher Moden).

4 Schenke Wein für das Weinen ein.

5 Was du dir eingeschenkt hast, musst du selbst austrinken.

*6 Er schenkt mit dem grossen Löffel ein.


Einschenker.

Der Einschenker muss einen Austrinker haben.


Einschieben.

Gut eingeschoben ist halb gebacken.


Einschiessen.

1 Da ist mir's eingeschossen.

Ich habe mich dessen plötzlich erinnert.

2 Eingeschossen ist es, nehm's aus, wer will. (Nürtingen.)

Die Sache ist angefangen.

3 Er ist eingeschossen.

In etwas geübt.


Einschiffen.

1 Man muss sich nicht einschiffen ohne Brot.

Frz.: Il ne faut jamais s'embarquer sans biscuit. (Lendroy, 140.)

*2 Wer zuletzt einschifft, muss zuerst ausschiffen. (S. Eingewinnen.)Graf, 281, 340; G. Oelrichs, Sammlung d. Gesetzb. Bremens (Bremen 1771), S. 299.


Einschläfern.

* Einen einschläfern.

Dän.: At dysse en i søvn. (Prov. dan., 131.)


Einschlagen.

1 Dat sleit in, as Pingsten up'n Sonndag. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 53; für Oldenburg: Firmenich, I, 232, 4.

2 Der eine schlägt den Nagel ein, der andere hängt den Hut dran.

3 Einschlagen ist den bergleuten zuträglicher, denn vmbschlagen.Henisch, 855.

Das Suchen von Gängen oder Erzen, das Anlegen eines Schachtes heisst bei den Bergleuten einschlagen.

4 Es schlegt nit allweg (ein), wenn es gleich dondert.Gruter, I, 37; Simrock, 1154; Reinsberg IV, 20 u. 91.

Engl.: A bolt does not always fall, when it thunders. (Bohn I, 406.)

Frz.: Toutes les fois qu'il tonne, le tonnerre ne tombe pas. (Leroux, I, 85.)

Ung.: Nem minden felhobul a meanyko.

5 Wo man zuerst einschlägt, da ist die Fundgrube.Graf, 129, 361; Grimm, Weisth., III, 266, 48.

Nämlich da, wo der mit einem Schürfschein versehene Bergmann ein Lager Erz, Kohlen u. s. w. findet.


Einschleicher.

Einschleicher sind verdächtig.

Lat.: Qui se ingerit, pro suspecto habetur.


Einschmieren.

* Eingeschmiert wie Mazeppa. (Poln.)

Man bedient sich des Ausdrucks, wenn ein Kind weint, dabei sein ganzes Gesicht entstellt und eingeschmiert wird. Mazeppa war Page Johann Kasimir's und später Kosackenhetman. Ein polnischer Edelmann, zu dessen Gattin er Neigung kund that, liess ihn festnehmen und mit Ruthen peitschen, mit Pech einschmieren (daher die obige Redensart), in ein Fass mit gerupften Federn stecken und endlich auf ein wildes ukrainisches Pferd binden, welches mit dieser Last in seine Heimat eilte. Mazeppa's Liebe zur Gattin eines Edelmanns ist durch ein Gedicht Byron's verewigt. (Wurzbach I, 23.)


Einschneiden.

Wie man einschneidet, so sind die Brocken.

Frz.: Tel pain, telle soupe.


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Was man nicht am Einschuss hat, das hat man am Zettel.Simrock, 2007; Eiselein, 142.


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[[398]/0426] 23 It is all eins, wo he sitt, wer et wohl kann. – Körte, 1178. 24 Man muss eins ins andere rechnen. – Simrock, 1964; Eiselein, 141. 25 Man muss eins sagen wie das andere. – Eiselein, 141. 26 Weniger als eins kann's nicht schlagen. Etwas mehr als nichts muss dabei herauskommen; ein schlimmerer Fall dieser Art lässt sich nicht denken. In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 166, 76. 27 Wo eins ist, wohnet Gott. – Steiger, 123; Kirchhofer, 148. *28 Anno Een, as de Döwel junk weer. (Ostfries.) – Eichwald, 347; Bueren, 39. *29 Anno Eins, als der grosse Wind ging. (S. Anno.) Holl.: In het jaar één, als de uilen preken. (Harrebomée, I, 171.) *30 Bei Nummer Eins fängt's an. Holl.: Het komt op nommer één aan. (Harrebomée, I, 171.) *31 Das ist sein eins und alles. – Sandvoss, 242. *32 Es schlägt eins auf einmal. (Bairischer Hofnarr Kunz, 1565.) *33 Es war schon Anno Eins, da der Teufel ein kleiner Junge war. *34 Eins, zwei, drei und abgemacht! – Sandvoss, 241. *35 Eins, zwei, drei, wieder ein Schulmeister. (Ostpreuss.) Hauptsächlich eine Redensart der Lehrer in der Provinz, wenn zu zwei Lehrern, die sich unterhalten, ein dritter tritt. *36 Et is nig all eins, wess Modder dat was. *37 Nummer Eins, ein Nadelbüchsel. (Schles.) Einsam. 1 Besser ist es einsam sein, als sich mit den Bösen freun. – Müller, 14, 5. Dän.: Bedre ene at være end ond stalbroder at have. (Prov. dan., 444.) *2 Einsam wie ein Hammel. (Lit.) Einsame (der). 1 Der Einsame ist entweder ein Engel oder ein Teufel. – Körte, 1077; Simrock, 2006. Ung.: Boldog ember, a ki magánossan élhet. 2 Ein einsamer ist eintweder ein Gott oder ein vnmensch (Teuffel). – Henisch, 846; Lehmann, II, 121, 23. Lat.: Homo solitarius aut Deus aut bestia. Einsamkeit. 1 Einsamkeit bringt Traurigkeit. – Körte, 1079 u. 1364; Simrock, 2004. It.: La solitudine è la madre della malinconia. (Pazzaglia, 336, 1.) 2 Einsamkeit ist die Mutter des Kummers. Lat.: Solitudo est mater solicitudinis. (Gaal, 349.) Ung.: Az egyes élet nem lehet bú nélkül. ( Gaal, 349.) 3 Einsamkeit ist eine Schule der Weisheit. – Simrock, 2005. 4 Einsamkeit ist eine schwere Last, wenn einer Gott nicht bei sich hat. – Körte, 1078. 5 Einsamkeit ist gefährlich. – Gaal, 349. It.: La solitudine fa nascer de buoni e de cattivi pensieri. (Pazzaglia, 336, 2.) 6 Einsamkeit macht Eigensinnigkeit. – Lehmann, 861, 34. 7 Einsamkeit macht junge Weiber zu Huren. (Türk.) 8 Einsamkeit steckt in gefährlichkeit. – Lehmann, 167, 14. „Bleib nicht allein, denn in der Wüste trat der Satansengel selbst zum Herrn des Himmels.“ (Schiller.) Dän.: Eensomhed haver farlighed. (Prov. dan., 136.) 9 Wer in der Einsamkeit ist, den beissen keine Hunde. Aber es verfolgen ihn oft eitle Phantasiegebilde, wofür die Verirrungen des Einsiedler- und Mönchslebens hinreichende Belege liefern. Einsammeln. 1 Einsammeln mit Scheffeln und ausgeben mit Löffeln. – Luther. 2 Wer einsamlen wil, der muss ausssäen. – Henisch, 855; Petri, II, 704. 3 Wer einsammelt, soll auch aussäen. – Graf, 75, 64. Bezieht sich als Rechtssprichwort auf das im alten Recht geltende Herkommen, dass der abziehende Pächter eines Guts die Saat zur Fruchtbestellung für das nächste Jahr zurückzulassen hatte. Man erachtete es für billig, dass der, welcher geerntet habe, auch die Aussaat bestreite. Einsatz. 1 Der erste Einsatz macht den Beutel leer. 2 Wer den Einsatz gewinnt, gewinnt viel. Einscharren. * Er liesse sich eher einscharren und mit Steckrüben zu Tode werfen. Einschenken. 1 Schenk ein, dass die Mühle treib! – Fischart, Gesch. 2 Schenk ein, trag her, zu Jahr kommen die Heiden her. – Murner, Nb. 3 Schenk ein, zech mit, trink aus, küss den Boden, so lauten der Säufer (Zecher) Glocken (oder: das sind der Zecher Moden). 4 Schenke Wein für das Weinen ein. 5 Was du dir eingeschenkt hast, musst du selbst austrinken. *6 Er schenkt mit dem grossen Löffel ein. Einschenker. Der Einschenker muss einen Austrinker haben. Einschieben. Gut eingeschoben ist halb gebacken. Einschiessen. 1 Da ist mir's eingeschossen. Ich habe mich dessen plötzlich erinnert. 2 Eingeschossen ist es, nehm's aus, wer will. (Nürtingen.) Die Sache ist angefangen. 3 Er ist eingeschossen. In etwas geübt. Einschiffen. 1 Man muss sich nicht einschiffen ohne Brot. Frz.: Il ne faut jamais s'embarquer sans biscuit. (Lendroy, 140.) *2 Wer zuletzt einschifft, muss zuerst ausschiffen. (S. Eingewinnen.) – Graf, 281, 340; G. Oelrichs, Sammlung d. Gesetzb. Bremens (Bremen 1771), S. 299. Einschläfern. * Einen einschläfern. Dän.: At dysse en i søvn. (Prov. dan., 131.) Einschlagen. 1 Dat sleit in, as Pingsten up'n Sonndag. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 53; für Oldenburg: Firmenich, I, 232, 4. 2 Der eine schlägt den Nagel ein, der andere hängt den Hut dran. 3 Einschlagen ist den bergleuten zuträglicher, denn vmbschlagen. – Henisch, 855. Das Suchen von Gängen oder Erzen, das Anlegen eines Schachtes heisst bei den Bergleuten einschlagen. 4 Es schlegt nit allweg (ein), wenn es gleich dondert. – Gruter, I, 37; Simrock, 1154; Reinsberg IV, 20 u. 91. Engl.: A bolt does not always fall, when it thunders. (Bohn I, 406.) Frz.: Toutes les fois qu'il tonne, le tonnerre ne tombe pas. (Leroux, I, 85.) Ung.: Nem minden felhobul a meanyko. 5 Wo man zuerst einschlägt, da ist die Fundgrube. – Graf, 129, 361; Grimm, Weisth., III, 266, 48. Nämlich da, wo der mit einem Schürfschein versehene Bergmann ein Lager Erz, Kohlen u. s. w. findet. Einschleicher. Einschleicher sind verdächtig. Lat.: Qui se ingerit, pro suspecto habetur. Einschmieren. * Eingeschmiert wie Mazeppa. (Poln.) Man bedient sich des Ausdrucks, wenn ein Kind weint, dabei sein ganzes Gesicht entstellt und eingeschmiert wird. Mazeppa war Page Johann Kasimir's und später Kosackenhetman. Ein polnischer Edelmann, zu dessen Gattin er Neigung kund that, liess ihn festnehmen und mit Ruthen peitschen, mit Pech einschmieren (daher die obige Redensart), in ein Fass mit gerupften Federn stecken und endlich auf ein wildes ukrainisches Pferd binden, welches mit dieser Last in seine Heimat eilte. Mazeppa's Liebe zur Gattin eines Edelmanns ist durch ein Gedicht Byron's verewigt. (Wurzbach I, 23.) Einschneiden. Wie man einschneidet, so sind die Brocken. Frz.: Tel pain, telle soupe. Einschuss. Was man nicht am Einschuss hat, das hat man am Zettel. – Simrock, 2007; Eiselein, 142.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [398]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/426>, abgerufen am 22.11.2024.