Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] Ritter sich in eine Bernhardinerin verliebt hatte, die vor der Revolution wegen ihrer schwarz und weiss gescheckten Kleidung scherzweise Elstern genannt wurden, und den Entschluss fasste, sie zu entführen. Das Vorhaben wurde entdeckt, die Nonne eingemauert und der Ritter erschoss sich. Der König erfuhr den Tod des Ritters und erkundigte sich nach dem Grunde, worauf ihm ein Witzling zur Antwort gab: "Er wollte die Elster im Neste finden", welche Antwort so gut gefiel, dass sie in die Sprichwörter überging. (Lendroy, 1077.) *29 Er hat von der Elster gegessen. Ist sehr geschwätzig. (S. Entensteiss.) Holl.: Hij heeft van den ekster gegeten. (Harrebomee, I, 182.) *30 Er kann1 (will)2 die Elster schwatzen lehren. 1) Von einem grossen Schwätzer. 2) Von einem, der etwas sehr Ueberflüssiges beabsichtigt. *31 Er weiss, wo die Elster nistet. *32 Er wird noch eine todte Elster betrügen. Spottrede von einem sehr Einfältigen. Holl.: Hij zou wel een' doden ekster verschalken. (Harrebomee, I, 182.) Eltern. (Nachtrag zu: Aeltern.). Eltern. (Nachtrag zu: Aeltern.) 1 An eltern vnd schulmeistern ist vil gelegen. - Henisch, 875. 2 Auss frommen eltern kommen offt huren vnd buben. - Henisch, 875. 3 Den eltern ist alles zu verzeihen. - Henisch, 875. 4 Der Eltern Ehre geniesst und der Eltern Schande entgilt man nicht weiter als ins dritte Kind. - Graf, 165, 153; Homeyer, Glosse zum Sachsenspiegel (Berlin 1835). I, 51. Spricht den Gedanken aus, dass an der Eltern Schicksal die ganze Familie, theilnimmt, dass die Kinder der Eltern Ehre mitgeniessen und von ihrer Schande mitleiden; doch soll diese enge Theilnahme in ihren rechtlichen Folgen sich nur auf die nächste Generation erstrecken. 5 Der Eltern Fluch klebet gern. - Kirchhofer, 190. 6 Der Eltern Freundlichkeit gibt den Kindern Geschicklichkeit. - Kirchhofer, 190. 7 Der Eltern Gebet, wunsch vnd Weissagen kleben gern vnd werden gemeiniglich war. - Henisch, 875; Petri, II, 85. 8 Der eltern lieb, eifer vnd zorn entspringen beid aus hertzen born. - Henisch, 875. 9 Der eltern vbrig lindigkeit bringt kindern rew vnd hertzeleid. - Henisch, 875; Petri, II, 86. 10 Der Eltern Wunsch oder Fluch werden gemeiniglich war. - Lehmann, 172, 57. 11 Die eltern arbeiten den Kindern vor. - Henisch, 875. 12 Die Eltern behalten allzeit ihr Recht in der Kinder Gut. - Graf, 194, 82. Sagt, dass das Gut der Kinder, wenn sie ohne Nachkommen sterben, an die Eltern zurückfalle. 13 Die Eltern lieben sehr, aber Gott liebt noch weit mehr. Dän.: Fader og moder ere gode, men Gud er bedre. (Bohn I, 367.) 14 Die eltern sollen den daumen (oder: zügel) an der hand behalten, so lang sie können. - Henisch, 875; Petri, II, 240. 15 Eltern essen offt Holtzäpffel, davon den Kindern die Zähn stumpff werden. - Lehmann, 170, 40. 16 Eltern folg in der jugent, wiltu nit dem hencker folgen im alter. - Henisch, 875. 17 Eltern fressen offt jhren eignen Kindern eine kranckheit an den halss. - Henisch, 875; Petri, II, 239. 18 Eltern sollen den Kindern freyen. - Henisch, 875. 19 Eltern sollen den Kindern schätze samlen, nicht die Kinder den eltern. - Henisch, 875; Petri, II, 246. 20 Eltern sollen Kinder mit dem putzmann vnd fabelwerck nit forchtsam machen. - Lehmann, 171, 46. 21 Eltern sollen vil thun vnd lassen vmb jhrer Kinder willen. - Henisch, 876; Petri, II, 240. 22 Eltern vnnd Lehrmeister stechen mit böser Zucht den Kindern die Augen auss, dass sie jhr Lebtag übersichtig seynd. - Lehmann, 97, 21. [Spaltenumbruch] 23 Es sehen auch die Eltern arme kinder nicht wohl an. - Gruter, III, 113. 24 Fromme (weise) Eltern ziehen selten Kinder, die jhren tugenden ehnlich seynd, ob es schon an guter zucht nicht mangelt. - Lehmann, 170, 29. 25 Halt dein eltern schon, lang leben ist der lohn. - Henisch, 876. 26 Lieb deine eltern, sein sie fromm, wo nit, so leid vnnd seufftze. - Henisch, 876. 27 Man soll der eltern schuld den kindern nicht aufrucken. - Henisch, 876; Petri, II, 465. 28 Nachlessige eltern machen faule Kinder. - Henisch, 875. 29 Von Eltern erbt man Gelt vnnd Gut, vom Herrn ein from Weib kommen thut. - Eyering, II, 534; Petri, II, 580. 30 Was die eltern einbrocken (einschencken), das müssen die Kinder aussessen vnd trincken. - Henisch, 876 u. 946; Mathesy, I, 340a; Petri, II, 589. Lat.: Sentit adhuc proles, quod commisere parentes. (Gaal, 355.) 31 Was eltern bald vergessen kan, nimpt sich der Kinder auch nicht an. - Henisch, 876. 32 Welche der Eltern Güter vnd nicht jhre Tugenden Erben, die sind nur halbe Erben. - Lehmann, 169, 22. 33 Wenn die Eltern jhre Kinder beyeinander haben, so dencken sie nur in ein Hauss, stewren sie die Kinder auss, so müssen sie in viel Heuser dencken. - Petri, II, 642. 34 Wenn Eltern gehen vnd können, so sind sie willkommen. - Petri, II, 654. 35 Wenn fromme eltern ein bissen brots vnter der Seelen hetten, sie theilten jhn jhren kindern mit. - Henisch, 876; Petri, II, 655. 36 Wer an den Eltern sich vergreift, dem wächst die Hand aus dem Grabe. 37 Wer seine eltern veracht, der veracht sich selbst. - Henisch, 876; Petri, II, 751. 38 Wer seine eltern vnwerth helt, der wirt von seinen kindern wider vnwerth gehalten. - Henisch, 876; Petri, II, 751. 39 Wer seinen eltern hertzleid machet, der kriegt wider hertzleid von seinen kindern. - Henisch, 876; Petri, II, 751. 40 Wer seinen Eltern nicht folget in der Jugend, der muss dem Hencker folgen im Alter. - Schottel, 1130a; Petri, II, 751. 41 Wie die Eltern, so die Kinder. - Eyering, III, 554. 42 Wie einer sein Eltern helt auff Erden, gleicher Gestalt jhn seine Kinder halten werden. - Lehmann, II, 880, 281; Gruter, III, 113; Petri, II, 788. 43 Wie einer seine eltern ehrt, so ehren jhn seine kinder wider. - Henisch, 876; Petri, II, 789. Lat.: Qui cupis esse senex, caros venerare parentes. (Gaal, 352.) 44 Wir sagen wol, vnsere Eltern seyen fromme Leut, doch leben wir in unser Häut. - Lehmann, II, 856, 425. *45 Nicht von schlechten Eltern. - Sandvoss, 448. Nicht übel, gut. Emden. * He kummt vun Emden, Gott beter 't. (Ostfries.) - Eichwald, 442. Emmaus. 1 Auf Emaus steckt man die Palmen. (Kurhessen.) - Mühlhause, 168. *2 Nach Emahus gehen. "Im Bapstumb giengen die Leut auff den Ostermontag hinaus Spatzieren, welches sie (Luc. 24, 13 fg.) hiessen: Nach Emahus gehen." (Pauli, Postilla, I, 477b.) Emmeran. Zu Sanct-Emeran und Ober-Altaich wachsen die Professoren auf dem Miste. Zwei früher im Rufe der Gelehrsamkeit und deshalb, jedoch nur in Baiern, sprichwörtlich gewordene Klöster daselbst. [Spaltenumbruch] Ritter sich in eine Bernhardinerin verliebt hatte, die vor der Revolution wegen ihrer schwarz und weiss gescheckten Kleidung scherzweise Elstern genannt wurden, und den Entschluss fasste, sie zu entführen. Das Vorhaben wurde entdeckt, die Nonne eingemauert und der Ritter erschoss sich. Der König erfuhr den Tod des Ritters und erkundigte sich nach dem Grunde, worauf ihm ein Witzling zur Antwort gab: „Er wollte die Elster im Neste finden“, welche Antwort so gut gefiel, dass sie in die Sprichwörter überging. (Lendroy, 1077.) *29 Er hat von der Elster gegessen. Ist sehr geschwätzig. (S. Entensteiss.) Holl.: Hij heeft van den ekster gegeten. (Harrebomée, I, 182.) *30 Er kann1 (will)2 die Elster schwatzen lehren. 1) Von einem grossen Schwätzer. 2) Von einem, der etwas sehr Ueberflüssiges beabsichtigt. *31 Er weiss, wo die Elster nistet. *32 Er wird noch eine todte Elster betrügen. Spottrede von einem sehr Einfältigen. Holl.: Hij zou wel een' doden ekster verschalken. (Harrebomée, I, 182.) Eltern. (Nachtrag zu: Aeltern.). Eltern. (Nachtrag zu: Aeltern.) 1 An eltern vnd schulmeistern ist vil gelegen. – Henisch, 875. 2 Auss frommen eltern kommen offt huren vnd buben. – Henisch, 875. 3 Den eltern ist alles zu verzeihen. – Henisch, 875. 4 Der Eltern Ehre geniesst und der Eltern Schande entgilt man nicht weiter als ins dritte Kind. – Graf, 165, 153; Homeyer, Glosse zum Sachsenspiegel (Berlin 1835). I, 51. 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Ritter sich in eine Bernhardinerin verliebt hatte, die vor der Revolution wegen ihrer schwarz und weiss gescheckten Kleidung scherzweise Elstern genannt wurden, und den Entschluss fasste, sie zu entführen. Das Vorhaben wurde entdeckt, die Nonne eingemauert und der Ritter erschoss sich. Der König erfuhr den Tod des Ritters und erkundigte sich nach dem Grunde, worauf ihm ein Witzling zur Antwort gab: „Er wollte die Elster im Neste finden“, welche Antwort so gut gefiel, dass sie in die Sprichwörter überging. (Lendroy, 1077.)
*29 Er hat von der Elster gegessen.
Ist sehr geschwätzig. (S. Entensteiss.)
Holl.: Hij heeft van den ekster gegeten. (Harrebomée, I, 182.)
*30 Er kann1 (will)2 die Elster schwatzen lehren.
1) Von einem grossen Schwätzer.
2) Von einem, der etwas sehr Ueberflüssiges beabsichtigt.
*31 Er weiss, wo die Elster nistet.
*32 Er wird noch eine todte Elster betrügen.
Spottrede von einem sehr Einfältigen.
Holl.: Hij zou wel een' doden ekster verschalken. (Harrebomée, I, 182.)
Eltern. (Nachtrag zu: Aeltern.).
Eltern. (Nachtrag zu: Aeltern.)
1 An eltern vnd schulmeistern ist vil gelegen. – Henisch, 875.
2 Auss frommen eltern kommen offt huren vnd buben. – Henisch, 875.
3 Den eltern ist alles zu verzeihen. – Henisch, 875.
4 Der Eltern Ehre geniesst und der Eltern Schande entgilt man nicht weiter als ins dritte Kind. – Graf, 165, 153; Homeyer, Glosse zum Sachsenspiegel (Berlin 1835). I, 51.
Spricht den Gedanken aus, dass an der Eltern Schicksal die ganze Familie, theilnimmt, dass die Kinder der Eltern Ehre mitgeniessen und von ihrer Schande mitleiden; doch soll diese enge Theilnahme in ihren rechtlichen Folgen sich nur auf die nächste Generation erstrecken.
5 Der Eltern Fluch klebet gern. – Kirchhofer, 190.
6 Der Eltern Freundlichkeit gibt den Kindern Geschicklichkeit. – Kirchhofer, 190.
7 Der Eltern Gebet, wunsch vnd Weissagen kleben gern vnd werden gemeiniglich war. – Henisch, 875; Petri, II, 85.
8 Der eltern lieb, eifer vnd zorn entspringen beid aus hertzen born. – Henisch, 875.
9 Der eltern vbrig lindigkeit bringt kindern rew vnd hertzeleid. – Henisch, 875; Petri, II, 86.
10 Der Eltern Wunsch oder Fluch werden gemeiniglich war. – Lehmann, 172, 57.
11 Die eltern arbeiten den Kindern vor. – Henisch, 875.
12 Die Eltern behalten allzeit ihr Recht in der Kinder Gut. – Graf, 194, 82.
Sagt, dass das Gut der Kinder, wenn sie ohne Nachkommen sterben, an die Eltern zurückfalle.
13 Die Eltern lieben sehr, aber Gott liebt noch weit mehr.
Dän.: Fader og moder ere gode, men Gud er bedre. (Bohn I, 367.)
14 Die eltern sollen den daumen (oder: zügel) an der hand behalten, so lang sie können. – Henisch, 875; Petri, II, 240.
15 Eltern essen offt Holtzäpffel, davon den Kindern die Zähn stumpff werden. – Lehmann, 170, 40.
16 Eltern folg in der jugent, wiltu nit dem hencker folgen im alter. – Henisch, 875.
17 Eltern fressen offt jhren eignen Kindern eine kranckheit an den halss. – Henisch, 875; Petri, II, 239.
18 Eltern sollen den Kindern freyen. – Henisch, 875.
19 Eltern sollen den Kindern schätze samlen, nicht die Kinder den eltern. – Henisch, 875; Petri, II, 246.
20 Eltern sollen Kinder mit dem putzmann vnd fabelwerck nit forchtsam machen. – Lehmann, 171, 46.
21 Eltern sollen vil thun vnd lassen vmb jhrer Kinder willen. – Henisch, 876; Petri, II, 240.
22 Eltern vnnd Lehrmeister stechen mit böser Zucht den Kindern die Augen auss, dass sie jhr Lebtag übersichtig seynd. – Lehmann, 97, 21.
23 Es sehen auch die Eltern arme kinder nicht wohl an. – Gruter, III, 113.
24 Fromme (weise) Eltern ziehen selten Kinder, die jhren tugenden ehnlich seynd, ob es schon an guter zucht nicht mangelt. – Lehmann, 170, 29.
25 Halt dein eltern schon, lang leben ist der lohn. – Henisch, 876.
26 Lieb deine eltern, sein sie fromm, wo nit, so leid vnnd seufftze. – Henisch, 876.
27 Man soll der eltern schuld den kindern nicht aufrucken. – Henisch, 876; Petri, II, 465.
28 Nachlessige eltern machen faule Kinder. – Henisch, 875.
29 Von Eltern erbt man Gelt vnnd Gut, vom Herrn ein from Weib kommen thut. – Eyering, II, 534; Petri, II, 580.
30 Was die eltern einbrocken (einschencken), das müssen die Kinder aussessen vnd trincken. – Henisch, 876 u. 946; Mathesy, I, 340a; Petri, II, 589.
Lat.: Sentit adhuc proles, quod commisere parentes. (Gaal, 355.)
31 Was eltern bald vergessen kan, nimpt sich der Kinder auch nicht an. – Henisch, 876.
32 Welche der Eltern Güter vnd nicht jhre Tugenden Erben, die sind nur halbe Erben. – Lehmann, 169, 22.
33 Wenn die Eltern jhre Kinder beyeinander haben, so dencken sie nur in ein Hauss, stewren sie die Kinder auss, so müssen sie in viel Heuser dencken. – Petri, II, 642.
34 Wenn Eltern gehen vnd können, so sind sie willkommen. – Petri, II, 654.
35 Wenn fromme eltern ein bissen brots vnter der Seelen hetten, sie theilten jhn jhren kindern mit. – Henisch, 876; Petri, II, 655.
36 Wer an den Eltern sich vergreift, dem wächst die Hand aus dem Grabe.
37 Wer seine eltern veracht, der veracht sich selbst. – Henisch, 876; Petri, II, 751.
38 Wer seine eltern vnwerth helt, der wirt von seinen kindern wider vnwerth gehalten. – Henisch, 876; Petri, II, 751.
39 Wer seinen eltern hertzleid machet, der kriegt wider hertzleid von seinen kindern. – Henisch, 876; Petri, II, 751.
40 Wer seinen Eltern nicht folget in der Jugend, der muss dem Hencker folgen im Alter. – Schottel, 1130a; Petri, II, 751.
41 Wie die Eltern, so die Kinder. – Eyering, III, 554.
42 Wie einer sein Eltern helt auff Erden, gleicher Gestalt jhn seine Kinder halten werden. – Lehmann, II, 880, 281; Gruter, III, 113; Petri, II, 788.
43 Wie einer seine eltern ehrt, so ehren jhn seine kinder wider. – Henisch, 876; Petri, II, 789.
Lat.: Qui cupis esse senex, caros venerare parentes. (Gaal, 352.)
44 Wir sagen wol, vnsere Eltern seyen fromme Leut, doch leben wir in unser Häut. – Lehmann, II, 856, 425.
*45 Nicht von schlechten Eltern. – Sandvoss, 448.
Nicht übel, gut.
Emden.
* He kummt vun Emden, Gott beter 't. (Ostfries.) – Eichwald, 442.
Emmaus.
1 Auf Emaus steckt man die Palmen. (Kurhessen.) – Mühlhause, 168.
*2 Nach Emahus gehen.
„Im Bapstumb giengen die Leut auff den Ostermontag hinaus Spatzieren, welches sie (Luc. 24, 13 fg.) hiessen: Nach Emahus gehen.“ (Pauli, Postilla, I, 477b.)
Emmeran.
Zu Sanct-Emeran und Ober-Altaich wachsen die Professoren auf dem Miste.
Zwei früher im Rufe der Gelehrsamkeit und deshalb, jedoch nur in Baiern, sprichwörtlich gewordene Klöster daselbst.
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