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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] Frz.: Telle vie, telle fin.

Lat.: Mors similis vitae, respondent ultima primis. (Philippi, I, 256.)

172 Ein Esel hat überall Verwandte (Vettern). - Scheidemünze, II, 100.

173 Ein Esel heysst (schilt, schimpft) den andern sackträger (Langohr). - Franck, II, 20a; Tappius, 26a; Henisch, 943; Petri, II, 182; Schottel, 1128a; Gruter, I, 24; Oec. rur., X, 385; Bücking, 331; Ramann, Unterr., IV, 30; Blum, 121; Simrock, 2146; Tunn., 26, 6; Eiselein, 152; Körte, 1215; Sailer, 178; Kirchhofer, 273; Reinsberg IV, 47; schlesisch bei Gomolcke, 366.

Dän.: Det er en underlig striid naar det eene eesel skielder det andet for en saekke-drager. (Prov. dan., 15.)

Engl.: The chimney-sweeper bids the collier wash his face. - The kettle calls the pot blackarse. (Bohn II, 108.)

Frz.: La pelle se moque du fourgon. (Lendroy, 780.) - L'une asne appelle l'autre roigneux. (Leroux, I, M 90.)

Holl.: De eene ezel heet altijd den anderen eenen langoor (lastdrager). (Harrebomee, I, 187.)

It.: Cencio dice: straccio. (Gaal, 384.) - Il lavezzo fa beffe de la pignatta. - La padella dice al paiuolo: fatti in la, che tu non mi tinga. (Bohn II, 108.)

Lat.: Caecus convicia jacit in luscum. (Binder I, 148; II, 389.) - Corvus corvo nigredinem objicit. (Binder II, 592; Novarin, 440.) - Nihilo sapientior ille, qui te deridet, caudam trahit. (Horaz.) (Binder II, 2082.)

174 Ein Esel höret der Leyren zu, davon er doch nichts verstehet. - Henisch, 939.

175 Ein Esel ist bei seinen Disteln oft gesunder als ein Pferd, das Hafer frisst.

176 Ein Esel ist dem andern ähnlich.

Frz.: Il y a maint asne en la foire qui s'entreresemble. (Leroux, I, 90.)

177 Ein Esel ist ein Esel.

Man kann von ihm nicht erwarten oder verlangen, dass er sich anders als ein Esel betragen soll.

178 Ein Esel ist kein guter Schuler. - Henisch, 943; Petri, II, 182.

179 Ein Esel ist nicht gelehrt, wenn er auch viel Bücher auf seinem Rücken trägt.

180 Ein Esel kan Wein und Korn so wol zu Hauss tragen als ein Pferd. - Lehmann, II, 16, 4.

181 Ein Esel kann lange schreien, ehe es der Himmel hört.

It.: Raglio d'asino non va al cielo. (Pazzaglia, 19, 11.)

182 Ein Esel kann mehr leugnen, als zehn Weise beweisen.

183 Ein Esel kraut den andern. - Körte, 1224; Reinsberg IV, 46.

Wenn Unwissende und Beschränkte einander gegenseitig loben.

Dän.: Det eene asen klöer det andet. (Prov. dan., 39.)

Frz.: Un barbier rase l'autre.

Lat.: Asinus asinum fricat.

184 Ein Esel klettert besser als ein Pferd. - Scheidemünze, II, 101.

185 Ein Esel lasst sich alles beregnen vnd achtet es nicht. - Henisch, 937.

D. i. "er gibt auff keine schelt- oder dröwort".

186 Ein Esel mit dem Füllen macht viel krumme Sprünge.

Span.: Asna con pollino no va derecha al molino. (Bohn I, 202.)

187 Ein Esel mit einer vergoldeten Schabracke weiss sich mehr als ein Reitpferd mit einem Ledersattel.

188 Ein Esel mit Geld beladen, vermag alles. - Petri, II, 182.

189 Ein Esel mit Gold beladen, frisst auch nur Disteln. - Lehmann, 153, 60.

Dän.: Baer asenet en guld-saek, dat aeder dog tidselet, baer det end viin det drikker dog vand. (Prov. dan., 39.)

Frz.: Asne d'arcadie charge d'or, mange chardons et ortie. (Leroux, I, 18.)

190 Ein Esel mit Gold beladen, ist auch nur ein Esel.

Dän.: Det er ei stort under at asenet baer en guld-saek. (Prov. dan., 39.)

Engl.: An ass is but an ass, though laden with gold. (Bohn II, 310.)

191 Ein Esel muss keinen Psalter sagen (lesen), er ist nur zum Säcke tragen. - Petri, II, 182; Henisch, 943.

192 Ein Esel muss nicht den Löwen zum Gefährten nehmen.

Holl.: Zijt gij een ezel, neem dan geen leeuw tot medemaat. (Harrebomee, I, 190.)


[Spaltenumbruch]

193 Ein Esel muss nicht sagen wie der ander soll den Sack tragen. - Henisch, 943; Petri, II, 182.

194 Ein Esel nicht mehr versteht, wenn er auch in seidenen Strümpfen geht.

195 Ein Esel ohne Kopf braucht keinen Zaum.

196 Ein Esel sei, wer sich mit einem Esel zankt.

197 Ein Esel singt nicht wie eine Nachtigall. - Scheidemünze, I, 4193.

198 Ein Esel soll immer auf der Weide sein; denn wo er frisst, da wächst es, wo er scheisst, da düngt er's, wo er seigt, da wässert er's, und wo er sich wälzt, da zerbricht er die Schollen. - Simrock, 2193.

199 Ein Esel soll nicht Feigen essen. - Henisch, 943; Petri, II, 182.

200 Ein Esel stösst sich nicht zweimal an denselben Stein.

Frz.: Un ane ne trebuche pas deux fois sur la meme pierre. (Bohn I, 60.)

Holl.: Een ezel stoot zich geen twee malen aan een' steen. (Harrebomee, I, 188; Bohn I, 313.)

201 Ein Esel stösst sich nur einmal. (Eifel.)

Wird unter auderm auf Mädchen angewandt, die zum zweiten mal zu Fall kommen.

202 Ein Esel thut nichts ungetrieben.

Lat.: Acer et ad palmae per se cursurus honores, si tamen horteris, fortius ibit equus.

203 Ein Esel trabt nicht ohne Schläge.

It.: L'asino non va mai senza bastone. (Pazzaglia, 19, 3.)

204 Ein Esel trägt keine Wolle. - Scheidemünze, I, 3613.

Dafür trägt er aber Lasten.

205 Ein Esel tregt viel guts in die Kuche vnd frist selbst Disteln. - Henisch, 939.

206 Ein Esel und ein Gauch sind es in Paris auch.

207 Ein Esel und ein Müller, ein Weinschenk und ein Füller, ein Acker und ein Pflug, ein Wasser und ein Krug, durstige Leute und guter Wein sollen allzeit beieinander sein.

208 Ein Esel weiss nicht wie viel jhm der Schwantz genutzt, als wenn ern verlohren. - Lehmann, 563, 84.

"Also ein Herr mit gesindt."

209 Ein Esel wird angebunden, wo es der Herr haben will.

It.: Bisogna legar l'asino dove vuol il padrone. (Pazzaglia, 20.)

210 Ein fauler Esel bekommt frische (zweifältige) Schläge.

Mhd.: Dem dregen esel sal man zwefeldige slege geben. (Morolf.) (Zingerle, 29.)

Frz.: A dur asne duit (convient, il faut) esguillon. - A rude asne rude asnier. - A pesant boeuf dur eguillon. (Leroux, I, 88.)

211 Ein fauler Esel trägt sich zu Tode.

Um sich einen Gang zu ersparen.

212 Ein freiender Esel brunzt und pisst.

Die Liebesäusserungen richten sich nach der Bildungsstufe.

213 Ein fremder Esel ist mehr werth als ein vaterländisch Pferd.

Klage über Verkennung des Inländischen und Ueberschätzung des Fremden.

214 Ein geschmückter Esel i-aet auch.

215 Ein glücklicher Esel trägt oft eine goldene Monstranz.

216 Ein hinkender Esel kommt sicherer in den Stall, als ein muthiges Pferd.

217 Ein hungriger Esel achtet (des Knüttels nicht) nicht der Schläge. - Eiselein, 151; Reinsberg III, 87.

Lat.: Asinus esuriens fustem negligit. (Eiselein, 151.)

218 Ein hungriger Esel frisst jedes Stroh.

219 Ein hungriger Esel sieht eine Distel von weitem.

220 Ein lebendiger Esel ist mehr werth als ein todter Löwe (todtes Pferd).

Die Italiener schätzen ihn sogar höher als hundert todte Doctoren. (Reinsberg IV, 16.)

Holl.: Beter een levende ezel dan een dood paard. (Harrebomee, I, 187.)

It.: Val piu un asino vivo che un dottore morto. (Bohn I, 131.)

221 Ein schwerbeladener Esel gehet sicher. - Gaal, 386.

Engl.: The ox when weariest treads surest. (Bohn II, 122.)

[Spaltenumbruch] Frz.: Telle vie, telle fin.

Lat.: Mors similis vitae, respondent ultima primis. (Philippi, I, 256.)

172 Ein Esel hat überall Verwandte (Vettern).Scheidemünze, II, 100.

173 Ein Esel heysst (schilt, schimpft) den andern sackträger (Langohr).Franck, II, 20a; Tappius, 26a; Henisch, 943; Petri, II, 182; Schottel, 1128a; Gruter, I, 24; Oec. rur., X, 385; Bücking, 331; Ramann, Unterr., IV, 30; Blum, 121; Simrock, 2146; Tunn., 26, 6; Eiselein, 152; Körte, 1215; Sailer, 178; Kirchhofer, 273; Reinsberg IV, 47; schlesisch bei Gomolcke, 366.

Dän.: Det er en underlig striid naar det eene eesel skielder det andet for en sække-drager. (Prov. dan., 15.)

Engl.: The chimney-sweeper bids the collier wash his face. – The kettle calls the pot blackarse. (Bohn II, 108.)

Frz.: La pelle se moque du fourgon. (Lendroy, 780.) – L'une asne appelle l'autre roigneux. (Leroux, I, M 90.)

Holl.: De eene ezel heet altijd den anderen eenen langoor (lastdrager). (Harrebomée, I, 187.)

It.: Cencio dice: straccio. (Gaal, 384.) – Il lavezzo fa beffe de la pignatta. – La padella dice al paiuolo: fatti in là, che tu non mi tinga. (Bohn II, 108.)

Lat.: Caecus convicia jacit in luscum. (Binder I, 148; II, 389.) – Corvus corvo nigredinem objicit. (Binder II, 592; Novarin, 440.) – Nihilo sapientior ille, qui te deridet, caudam trahit. (Horaz.) (Binder II, 2082.)

174 Ein Esel höret der Leyren zu, davon er doch nichts verstehet.Henisch, 939.

175 Ein Esel ist bei seinen Disteln oft gesunder als ein Pferd, das Hafer frisst.

176 Ein Esel ist dem andern ähnlich.

Frz.: Il y a maint asne en la foire qui s'entreresemble. (Leroux, I, 90.)

177 Ein Esel ist ein Esel.

Man kann von ihm nicht erwarten oder verlangen, dass er sich anders als ein Esel betragen soll.

178 Ein Esel ist kein guter Schuler.Henisch, 943; Petri, II, 182.

179 Ein Esel ist nicht gelehrt, wenn er auch viel Bücher auf seinem Rücken trägt.

180 Ein Esel kan Wein und Korn so wol zu Hauss tragen als ein Pferd.Lehmann, II, 16, 4.

181 Ein Esel kann lange schreien, ehe es der Himmel hört.

It.: Raglio d'asino non va al cielo. (Pazzaglia, 19, 11.)

182 Ein Esel kann mehr leugnen, als zehn Weise beweisen.

183 Ein Esel kraut den andern.Körte, 1224; Reinsberg IV, 46.

Wenn Unwissende und Beschränkte einander gegenseitig loben.

Dän.: Det eene asen kløer det andet. (Prov. dan., 39.)

Frz.: Un barbier rase l'autre.

Lat.: Asinus asinum fricat.

184 Ein Esel klettert besser als ein Pferd.Scheidemünze, II, 101.

185 Ein Esel lasst sich alles beregnen vnd achtet es nicht.Henisch, 937.

D. i. „er gibt auff keine schelt- oder dröwort“.

186 Ein Esel mit dem Füllen macht viel krumme Sprünge.

Span.: Asna con pollino no va derecha al molino. (Bohn I, 202.)

187 Ein Esel mit einer vergoldeten Schabracke weiss sich mehr als ein Reitpferd mit einem Ledersattel.

188 Ein Esel mit Geld beladen, vermag alles.Petri, II, 182.

189 Ein Esel mit Gold beladen, frisst auch nur Disteln.Lehmann, 153, 60.

Dän.: Bær asenet en guld-sæk, dat æder dog tidselet, bær det end viin det drikker dog vand. (Prov. dan., 39.)

Frz.: Asne d'arcadie chargé d'or, mange chardons et ortie. (Leroux, I, 18.)

190 Ein Esel mit Gold beladen, ist auch nur ein Esel.

Dän.: Det er ei stort under at asenet bær en guld-sæk. (Prov. dan., 39.)

Engl.: An ass is but an ass, though laden with gold. (Bohn II, 310.)

191 Ein Esel muss keinen Psalter sagen (lesen), er ist nur zum Säcke tragen.Petri, II, 182; Henisch, 943.

192 Ein Esel muss nicht den Löwen zum Gefährten nehmen.

Holl.: Zijt gij een ezel, neem dan geen leeuw tot medemaat. (Harrebomée, I, 190.)


[Spaltenumbruch]

193 Ein Esel muss nicht sagen wie der ander soll den Sack tragen.Henisch, 943; Petri, II, 182.

194 Ein Esel nicht mehr versteht, wenn er auch in seidenen Strümpfen geht.

195 Ein Esel ohne Kopf braucht keinen Zaum.

196 Ein Esel sei, wer sich mit einem Esel zankt.

197 Ein Esel singt nicht wie eine Nachtigall.Scheidemünze, I, 4193.

198 Ein Esel soll immer auf der Weide sein; denn wo er frisst, da wächst es, wo er scheisst, da düngt er's, wo er seigt, da wässert er's, und wo er sich wälzt, da zerbricht er die Schollen.Simrock, 2193.

199 Ein Esel soll nicht Feigen essen.Henisch, 943; Petri, II, 182.

200 Ein Esel stösst sich nicht zweimal an denselben Stein.

Frz.: Un âne ne trébuche pas deux fois sur la même pierre. (Bohn I, 60.)

Holl.: Een ezel stoot zich geen twee malen aan een' steen. (Harrebomée, I, 188; Bohn I, 313.)

201 Ein Esel stösst sich nur einmal. (Eifel.)

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202 Ein Esel thut nichts ungetrieben.

Lat.: Acer et ad palmae per se cursurus honores, si tamen horteris, fortius ibit equus.

203 Ein Esel trabt nicht ohne Schläge.

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204 Ein Esel trägt keine Wolle.Scheidemünze, I, 3613.

Dafür trägt er aber Lasten.

205 Ein Esel tregt viel guts in die Kuche vnd frist selbst Disteln.Henisch, 939.

206 Ein Esel und ein Gauch sind es in Paris auch.

207 Ein Esel und ein Müller, ein Weinschenk und ein Füller, ein Acker und ein Pflug, ein Wasser und ein Krug, durstige Leute und guter Wein sollen allzeit beieinander sein.

208 Ein Esel weiss nicht wie viel jhm der Schwantz genutzt, als wenn ern verlohren.Lehmann, 563, 84.

„Also ein Herr mit gesindt.“

209 Ein Esel wird angebunden, wo es der Herr haben will.

It.: Bisogna legar l'asino dove vuol il padrone. (Pazzaglia, 20.)

210 Ein fauler Esel bekommt frische (zweifältige) Schläge.

Mhd.: Dem dregen esel sal man zwefeldige slege geben. (Morolf.) (Zingerle, 29.)

Frz.: A dur asne duit (convient, il faut) esguillon. – A rude asne rude asnier. – A pesant boeuf dur éguillon. (Leroux, I, 88.)

211 Ein fauler Esel trägt sich zu Tode.

Um sich einen Gang zu ersparen.

212 Ein freiender Esel brunzt und pisst.

Die Liebesäusserungen richten sich nach der Bildungsstufe.

213 Ein fremder Esel ist mehr werth als ein vaterländisch Pferd.

Klage über Verkennung des Inländischen und Ueberschätzung des Fremden.

214 Ein geschmückter Esel i-aet auch.

215 Ein glücklicher Esel trägt oft eine goldene Monstranz.

216 Ein hinkender Esel kommt sicherer in den Stall, als ein muthiges Pferd.

217 Ein hungriger Esel achtet (des Knüttels nicht) nicht der Schläge.Eiselein, 151; Reinsberg III, 87.

Lat.: Asinus esuriens fustem negligit. (Eiselein, 151.)

218 Ein hungriger Esel frisst jedes Stroh.

219 Ein hungriger Esel sieht eine Distel von weitem.

220 Ein lebendiger Esel ist mehr werth als ein todter Löwe (todtes Pferd).

Die Italiener schätzen ihn sogar höher als hundert todte Doctoren. (Reinsberg IV, 16.)

Holl.: Beter een levende ezel dan een dood paard. (Harrebomée, I, 187.)

It.: Val più un asino vivo che un dottore morto. (Bohn I, 131.)

221 Ein schwerbeladener Esel gehet sicher.Gaal, 386.

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[[431]/0459] Frz.: Telle vie, telle fin. Lat.: Mors similis vitae, respondent ultima primis. (Philippi, I, 256.) 172 Ein Esel hat überall Verwandte (Vettern). – Scheidemünze, II, 100. 173 Ein Esel heysst (schilt, schimpft) den andern sackträger (Langohr). – Franck, II, 20a; Tappius, 26a; Henisch, 943; Petri, II, 182; Schottel, 1128a; Gruter, I, 24; Oec. rur., X, 385; Bücking, 331; Ramann, Unterr., IV, 30; Blum, 121; Simrock, 2146; Tunn., 26, 6; Eiselein, 152; Körte, 1215; Sailer, 178; Kirchhofer, 273; Reinsberg IV, 47; schlesisch bei Gomolcke, 366. Dän.: Det er en underlig striid naar det eene eesel skielder det andet for en sække-drager. (Prov. dan., 15.) Engl.: The chimney-sweeper bids the collier wash his face. – The kettle calls the pot blackarse. (Bohn II, 108.) Frz.: La pelle se moque du fourgon. (Lendroy, 780.) – L'une asne appelle l'autre roigneux. (Leroux, I, M 90.) Holl.: De eene ezel heet altijd den anderen eenen langoor (lastdrager). (Harrebomée, I, 187.) It.: Cencio dice: straccio. (Gaal, 384.) – Il lavezzo fa beffe de la pignatta. – La padella dice al paiuolo: fatti in là, che tu non mi tinga. (Bohn II, 108.) Lat.: Caecus convicia jacit in luscum. (Binder I, 148; II, 389.) – Corvus corvo nigredinem objicit. (Binder II, 592; Novarin, 440.) – Nihilo sapientior ille, qui te deridet, caudam trahit. (Horaz.) (Binder II, 2082.) 174 Ein Esel höret der Leyren zu, davon er doch nichts verstehet. – Henisch, 939. 175 Ein Esel ist bei seinen Disteln oft gesunder als ein Pferd, das Hafer frisst. 176 Ein Esel ist dem andern ähnlich. Frz.: Il y a maint asne en la foire qui s'entreresemble. (Leroux, I, 90.) 177 Ein Esel ist ein Esel. Man kann von ihm nicht erwarten oder verlangen, dass er sich anders als ein Esel betragen soll. 178 Ein Esel ist kein guter Schuler. – Henisch, 943; Petri, II, 182. 179 Ein Esel ist nicht gelehrt, wenn er auch viel Bücher auf seinem Rücken trägt. 180 Ein Esel kan Wein und Korn so wol zu Hauss tragen als ein Pferd. – Lehmann, II, 16, 4. 181 Ein Esel kann lange schreien, ehe es der Himmel hört. It.: Raglio d'asino non va al cielo. (Pazzaglia, 19, 11.) 182 Ein Esel kann mehr leugnen, als zehn Weise beweisen. 183 Ein Esel kraut den andern. – Körte, 1224; Reinsberg IV, 46. Wenn Unwissende und Beschränkte einander gegenseitig loben. Dän.: Det eene asen kløer det andet. (Prov. dan., 39.) Frz.: Un barbier rase l'autre. Lat.: Asinus asinum fricat. 184 Ein Esel klettert besser als ein Pferd. – Scheidemünze, II, 101. 185 Ein Esel lasst sich alles beregnen vnd achtet es nicht. – Henisch, 937. D. i. „er gibt auff keine schelt- oder dröwort“. 186 Ein Esel mit dem Füllen macht viel krumme Sprünge. Span.: Asna con pollino no va derecha al molino. (Bohn I, 202.) 187 Ein Esel mit einer vergoldeten Schabracke weiss sich mehr als ein Reitpferd mit einem Ledersattel. 188 Ein Esel mit Geld beladen, vermag alles. – Petri, II, 182. 189 Ein Esel mit Gold beladen, frisst auch nur Disteln. – Lehmann, 153, 60. Dän.: Bær asenet en guld-sæk, dat æder dog tidselet, bær det end viin det drikker dog vand. (Prov. dan., 39.) Frz.: Asne d'arcadie chargé d'or, mange chardons et ortie. (Leroux, I, 18.) 190 Ein Esel mit Gold beladen, ist auch nur ein Esel. Dän.: Det er ei stort under at asenet bær en guld-sæk. (Prov. dan., 39.) Engl.: An ass is but an ass, though laden with gold. (Bohn II, 310.) 191 Ein Esel muss keinen Psalter sagen (lesen), er ist nur zum Säcke tragen. – Petri, II, 182; Henisch, 943. 192 Ein Esel muss nicht den Löwen zum Gefährten nehmen. Holl.: Zijt gij een ezel, neem dan geen leeuw tot medemaat. 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Wird unter auderm auf Mädchen angewandt, die zum zweiten mal zu Fall kommen. 202 Ein Esel thut nichts ungetrieben. Lat.: Acer et ad palmae per se cursurus honores, si tamen horteris, fortius ibit equus. 203 Ein Esel trabt nicht ohne Schläge. It.: L'asino non va mai senza bastone. (Pazzaglia, 19, 3.) 204 Ein Esel trägt keine Wolle. – Scheidemünze, I, 3613. Dafür trägt er aber Lasten. 205 Ein Esel tregt viel guts in die Kuche vnd frist selbst Disteln. – Henisch, 939. 206 Ein Esel und ein Gauch sind es in Paris auch. 207 Ein Esel und ein Müller, ein Weinschenk und ein Füller, ein Acker und ein Pflug, ein Wasser und ein Krug, durstige Leute und guter Wein sollen allzeit beieinander sein. 208 Ein Esel weiss nicht wie viel jhm der Schwantz genutzt, als wenn ern verlohren. – Lehmann, 563, 84. „Also ein Herr mit gesindt.“ 209 Ein Esel wird angebunden, wo es der Herr haben will. It.: Bisogna legar l'asino dove vuol il padrone. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [431]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/459>, abgerufen am 22.11.2024.