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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 87 Iss, was (wenn) du hast, und faste, wenn du musst.

Die Perser sagen: Krieg' ich, so ess' ich, wenn nicht, so fast' ich. (Reinsberg IV, 89.)

88 Iss, was du hast, vnd sihe, was dir vber bleibt. - Gruter, III, 55; Henisch, 949; Petri, II, 407; Lehmann, II, 284, 54.

89 Iss, was du magst, und leide, was du musst. - Kirchhofer, 160; Simrock, 5255.

90 Iss, was gar ist, trinck, was klar ist, sag, was wahr ist. - Henisch, 949; Petri, II, 4071; Simrock, 5254.

Engl.: Speak the truth, and shame the devil. (Gaal, 402.)

91 Iss wie ein Gesunder und trink wie ein Kranker. - Magazin, 1863, 604.

92 Iss wol, trinck wol, thu wol, so bleibst du wol gesund. - Henisch, 949; Petri, II, 407.

93 Iss zu Mittag mässig, des Abends ehrbarlich, und schlafe ziemlich, so wirst du lange leben.

94 Issestu, so bleibstu. - Petri, II, 406.

95 Je mehr man isst, je mehr muss man verdauen.

96 Je weniger man isset, je länger man isset. - Lehmann, 190, 7; Körte, 1241; Simrock, 2204.

Engl.: Much meat, much maladies. (Bohn II, 115.)

97 Je weniger man isst, je länger kann man essen.

Die Engländer stehen in dem Rufe des Vielessens, sie haben selbst daher das Sprichwort: Englishmen grave their dig with their teeth. (Bohn II, 115.)

Dän.: Jo mindre man aeder, jo laengere man aeder. (Prov. dan., 10.)

98 Je weniger zu essen, desto mehr Appetit.

Holl.: Als die spise mindert, so meerdert den hongher. (Tunn., 2, 19.)

Lat.: Dum cibus abscedit, fama novella redit. (Fallersleben, 23.)

99 Lang essen und viel ist ein schlimmes Spiel.

Lat.: Edere in tres dies seu ventrem facere lupinum. (Bovill, I, 49.)

100 Lasset vns essen vnd trinken, wir sterben doch morgen. - Petri, III, 9.

101 Lieber ein bischen zu viel gegessen, als ein bischen zu viel geschwätzt. (Nassau.)

102 Lieber schlecht gesse', als schlecht gewohnt. - Tendlau, 806.

103 Man isst nicht Brot zu Kess, sondern Kess zu Brodt. - Gruter, III, 65; Simrock, 5446.

104 Man jsset nit vngesaltzens, wenn man es besser waiss. - Henisch, 949; Petri, II, 448.

Dän.: Skulle jeg aede ageren, naar jeg haver bröd. (Prov. dan., 8.)

105 Man jsset sich offt am weissen Brot so satt, dass man gern schwartz Brod essen wolte. - Lehmann, II, 402, 19; Petri, II, 448; Lehmann, 706, 29.

Auch der guten Tage wird man überdrüssig.

106 Man kann essen, wenn man etwas hat; aber man muss nicht (stets) reden, wenn man etwas weiss.

107 Man kann nicht alles essen, was ins Maul fliegt.

108 Man kann nicht essen, was man wünscht, man muss essen, was man findet.

109 Man muss essen, was man findet, sagte die Bäuerin, und brachte eine Schüssel Milch mit Fliegen.

110 Man muss essen, was man hat, sagte der Bauer, und strich Speckschnitten mit Butter.

111 Man muss essen, wenn man's hat. - Mayer, I, 154.

112 Man sol sich nimmer so satt essen, dass man nit noch könt fürn Pfenning Brot auffessen. - Petri, II, 468; Henisch, 949.

113 Man soll essen, dass man leb, nicht leben, dass man esse. - Henisch, 949; Petri, II, 467; Eiselein, 154; Simrock, 5252.

Dän.: Man skal aede at man kand leve, ikke leve til at aede. (Prov. dan., 7.) - Man skal aede sig maet og syg. (Prov. dan., 8.)

Engl.: We must eat to live and not live to eat.

It.: L'huomo non deve vivere per mangiare, ma mangiare per vivere. (Pazzaglia, 198.)

Lat.: Esse oportet, ut vivas, non vivere, ut edas. (Cicero.) - Non vivis ut edas, sed edis, ut vivere possis. - Ut vivas, comede, at non vivas propter edendum. (Binder II, 3452; Palingen, 3, 644.)

114 Man soll essen wie ein Katz vnd trincken wie ein Hund. - Henisch, 949; Petri, II, 467.

[Spaltenumbruch] 115 Mancher jsset drey Epffel, ehe man einen schelen mag. - Petri, II, 450.

116 Mancher jsset gern die Birn, will aber nicht auff den Baum. - Henisch, 949; Petri, II, 450.

117 Mässig essen und wenig reden hat niemand gereut.

118 Me ietet sik kaine Sünne int Leif. (Iserlohn.) - Woeste, 70, 134.

119 Me maut1 alles iäten lären2, sach de Junge, doa smiärd 'e sik Bueter oppen Pankauken3. (Hemer in der Grafschaft Mark.) - Firmenich, III, 255, 32.

1) Man muss.

2) Lernen.

3) Pfannkuchen.

120 Me muss esse und vergesse und nit spinne und dra sinne. (Luzern.)

121 Nachdem er gegessen und sich auf das Polster gestreckt hatte, sagte er: Euer Brot riecht nach Mastix. - Burckhardt, 144.

Von Undankbaren, die, wenn sie satt sind, zu schmähen beginnen.

122 Offt isset einer ein speiss vor lust, die dem Leib vngesund vnd verboten ist. - Lehmann, 399, 20.

123 Oek et alles, ok Flesch. (Königsberg.) - Frischbier, 164.

Ich esse alles, auch Fleisch.

124 Quad essen, da kein Brot ist. - Petri, II, 507.

125 Selber essen macht feist. - Simrock, 2209; Eiselein, 153; Kirchhofer, 250; Siebenkees, 218.

It.: Chi per altrui man s'imbocca, tardi si satolla. (Gaal, 391.)

Ung.: Jol nem lakik, ki masnak szajaval eszik. (Gaal, 391.)

126 Seu he ett1, seu he lett2. (Werl.) - Firmenich, I, 350, 1.

1) Isst.

2) Lässt, aussieht.

127 Süss gegessen, sauer verdaut, süss getrunken, sauer bezahlt.

128 Süss gessen wird sawer verdawt. - Lehmann, 906, 3.

Dän.: Man aeder tit for lyst skyld, usund og forböden mad. (Prov. dan., 9.)

129 Täglich essen, täglich arbeiten. - Simrock, 2207.

130 Uebel gegessen ist halb getrunken. - Eiselein, 154.

Mhd.: Übel gezzen ist halb getrunken. (Diutisca.) (Zingerle, 30.)

131 Viel essen macht niemand feist, viel studiren macht niemand fromb noch weiss. - Lehmann, 454, 11; Simrock, 9996.

Dän.: Megen aeden giör ingen fed, og megen studering ingen from. (Prov. dan., 11.)

132 Viel essen macht vermessen. - Parömiakon, 1718.

133 Viel essen vnd trincken mehrt vntugend. - Petri, II, 571.

134 Vil essen, vil Kranckheit. - Henisch, 949; Petri, II, 571.

135 Vngebettet essen ist Säw vnd Esel essen. - Henisch, 949; Petri, II, 557.

136 Wamme wat ietet1, eh'r me wat ietet, kamme2 niks eaten, wamme3 wat ietet. - Curtze, 328, 169; hochdeutsch bei Petri, II, 659.

1) "Wat eaten" hat sowol die Bedeutung "essen", als auch "zu Mittag essen".

2) Kann man.

3) Wenn man. - Wer zur Unzeit isst, dem schmeckt das Essen zur Mahlzeit nicht.

137 Wann man wil essen, so eil zu hauss, wann man Geld zehlt, so drehe dich aus. - Eyering, III, 408.

138 Wär flöck iss1, deit och flöck arbeide. (Köln.) - Firmenich, I, 474, 151.

1) Flink isst.

139 Was ein ieder gern isset, das ist sein speis. - Gruter, I, 75; Simrock, 9690a.

140 Was einer nicht gessen hat, das kan er nicht speyen. - Petri, II, 594; Simrock, 9681.

141 Was man gern jsset, das schmeckt süss. - Henisch, 949; Petri, II, 603.

142 Was man gestern gegessen, das schmeckt man heute nicht mehr.

Die Tataren sagen: Du assest gestern Arbusen, heute, wo du Melonen issest, weisst du nicht mehr wie die Arbusen geschmeckt. (Altmann III.)

143 Was man nicht frisch essen kann, muss man räuchern.

144 Wat me sel'wer iettet, smecket amme besten. (Attendorn.) - Firmenich, 356, 2.

[Spaltenumbruch] 87 Iss, was (wenn) du hast, und faste, wenn du musst.

Die Perser sagen: Krieg' ich, so ess' ich, wenn nicht, so fast' ich. (Reinsberg IV, 89.)

88 Iss, was du hast, vnd sihe, was dir vber bleibt.Gruter, III, 55; Henisch, 949; Petri, II, 407; Lehmann, II, 284, 54.

89 Iss, was du magst, und leide, was du musst.Kirchhofer, 160; Simrock, 5255.

90 Iss, was gar ist, trinck, was klar ist, sag, was wahr ist.Henisch, 949; Petri, II, 4071; Simrock, 5254.

Engl.: Speak the truth, and shame the devil. (Gaal, 402.)

91 Iss wie ein Gesunder und trink wie ein Kranker.Magazin, 1863, 604.

92 Iss wol, trinck wol, thu wol, so bleibst du wol gesund.Henisch, 949; Petri, II, 407.

93 Iss zu Mittag mässig, des Abends ehrbarlich, und schlafe ziemlich, so wirst du lange leben.

94 Issestu, so bleibstu.Petri, II, 406.

95 Je mehr man isst, je mehr muss man verdauen.

96 Je weniger man isset, je länger man isset.Lehmann, 190, 7; Körte, 1241; Simrock, 2204.

Engl.: Much meat, much maladies. (Bohn II, 115.)

97 Je weniger man isst, je länger kann man essen.

Die Engländer stehen in dem Rufe des Vielessens, sie haben selbst daher das Sprichwort: Englishmen grave their dig with their teeth. (Bohn II, 115.)

Dän.: Jo mindre man æder, jo længere man æder. (Prov. dan., 10.)

98 Je weniger zu essen, desto mehr Appetit.

Holl.: Als die spise mindert, so meerdert den hongher. (Tunn., 2, 19.)

Lat.: Dum cibus abscedit, fama novella redit. (Fallersleben, 23.)

99 Lang essen und viel ist ein schlimmes Spiel.

Lat.: Edere in tres dies seu ventrem facere lupinum. (Bovill, I, 49.)

100 Lasset vns essen vnd trinken, wir sterben doch morgen.Petri, III, 9.

101 Lieber ein bischen zu viel gegessen, als ein bischen zu viel geschwätzt. (Nassau.)

102 Lieber schlecht gesse', als schlecht gewohnt.Tendlau, 806.

103 Man isst nicht Brot zu Kess, sondern Kess zu Brodt.Gruter, III, 65; Simrock, 5446.

104 Man jsset nit vngesaltzens, wenn man es besser waiss.Henisch, 949; Petri, II, 448.

Dän.: Skulle jeg æde ageren, naar jeg haver brød. (Prov. dan., 8.)

105 Man jsset sich offt am weissen Brot so satt, dass man gern schwartz Brod essen wolte.Lehmann, II, 402, 19; Petri, II, 448; Lehmann, 706, 29.

Auch der guten Tage wird man überdrüssig.

106 Man kann essen, wenn man etwas hat; aber man muss nicht (stets) reden, wenn man etwas weiss.

107 Man kann nicht alles essen, was ins Maul fliegt.

108 Man kann nicht essen, was man wünscht, man muss essen, was man findet.

109 Man muss essen, was man findet, sagte die Bäuerin, und brachte eine Schüssel Milch mit Fliegen.

110 Man muss essen, was man hat, sagte der Bauer, und strich Speckschnitten mit Butter.

111 Man muss essen, wenn man's hat.Mayer, I, 154.

112 Man sol sich nimmer so satt essen, dass man nit noch könt fürn Pfenning Brot auffessen.Petri, II, 468; Henisch, 949.

113 Man soll essen, dass man leb, nicht leben, dass man esse.Henisch, 949; Petri, II, 467; Eiselein, 154; Simrock, 5252.

Dän.: Man skal æde at man kand leve, ikke leve til at æde. (Prov. dan., 7.) – Man skal æde sig mæt og syg. (Prov. dan., 8.)

Engl.: We must eat to live and not live to eat.

It.: L'huomo non deve vivere per mangiare, ma mangiare per vivere. (Pazzaglia, 198.)

Lat.: Esse oportet, ut vivas, non vivere, ut edas. (Cicero.) – Non vivis ut edas, sed edis, ut vivere possis. – Ut vivas, comede, at non vivas propter edendum. (Binder II, 3452; Palingen, 3, 644.)

114 Man soll essen wie ein Katz vnd trincken wie ein Hund.Henisch, 949; Petri, II, 467.

[Spaltenumbruch] 115 Mancher jsset drey Epffel, ehe man einen schelen mag.Petri, II, 450.

116 Mancher jsset gern die Birn, will aber nicht auff den Baum.Henisch, 949; Petri, II, 450.

117 Mässig essen und wenig reden hat niemand gereut.

118 Me ietet sik kaine Sünne int Lîf. (Iserlohn.) – Woeste, 70, 134.

119 Me maut1 alles iäten lären2, sach de Junge, doa smiärd 'e sik Bueter oppen Pankauken3. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Firmenich, III, 255, 32.

1) Man muss.

2) Lernen.

3) Pfannkuchen.

120 Me muss esse und vergesse und nit spinne und dra sinne. (Luzern.)

121 Nachdem er gegessen und sich auf das Polster gestreckt hatte, sagte er: Euer Brot riecht nach Mastix.Burckhardt, 144.

Von Undankbaren, die, wenn sie satt sind, zu schmähen beginnen.

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124 Quad essen, da kein Brot ist.Petri, II, 507.

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Ung.: Jól nem lakik, ki másnak szájával eszik. (Gaal, 391.)

126 Seu he ett1, seu he lett2. (Werl.) – Firmenich, I, 350, 1.

1) Isst.

2) Lässt, aussieht.

127 Süss gegessen, sauer verdaut, süss getrunken, sauer bezahlt.

128 Süss gessen wird sawer verdawt.Lehmann, 906, 3.

Dän.: Man æder tit for lyst skyld, usund og forbøden mad. (Prov. dan., 9.)

129 Täglich essen, täglich arbeiten.Simrock, 2207.

130 Uebel gegessen ist halb getrunken.Eiselein, 154.

Mhd.: Übel gezzen ist halb getrunken. (Diutisca.) (Zingerle, 30.)

131 Viel essen macht niemand feist, viel studiren macht niemand fromb noch weiss.Lehmann, 454, 11; Simrock, 9996.

Dän.: Megen æden giør ingen fed, og megen studering ingen from. (Prov. dan., 11.)

132 Viel essen macht vermessen.Parömiakon, 1718.

133 Viel essen vnd trincken mehrt vntugend.Petri, II, 571.

134 Vil essen, vil Kranckheit.Henisch, 949; Petri, II, 571.

135 Vngebettet essen ist Säw vnd Esel essen.Henisch, 949; Petri, II, 557.

136 Wamme wat ietet1, eh'r me wat ietet, kamme2 niks eaten, wamme3 wat ietet.Curtze, 328, 169; hochdeutsch bei Petri, II, 659.

1) „Wat eaten“ hat sowol die Bedeutung „essen“, als auch „zu Mittag essen“.

2) Kann man.

3) Wenn man. – Wer zur Unzeit isst, dem schmeckt das Essen zur Mahlzeit nicht.

137 Wann man wil essen, so eil zu hauss, wann man Geld zehlt, so drehe dich aus.Eyering, III, 408.

138 Wär flöck iss1, deit och flöck arbeide. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 151.

1) Flink isst.

139 Was ein ieder gern isset, das ist sein speis.Gruter, I, 75; Simrock, 9690a.

140 Was einer nicht gessen hat, das kan er nicht speyen.Petri, II, 594; Simrock, 9681.

141 Was man gern jsset, das schmeckt süss.Henisch, 949; Petri, II, 603.

142 Was man gestern gegessen, das schmeckt man heute nicht mehr.

Die Tataren sagen: Du assest gestern Arbusen, heute, wo du Melonen issest, weisst du nicht mehr wie die Arbusen geschmeckt. (Altmann III.)

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[[447]/0475] 87 Iss, was (wenn) du hast, und faste, wenn du musst. Die Perser sagen: Krieg' ich, so ess' ich, wenn nicht, so fast' ich. (Reinsberg IV, 89.) 88 Iss, was du hast, vnd sihe, was dir vber bleibt. – Gruter, III, 55; Henisch, 949; Petri, II, 407; Lehmann, II, 284, 54. 89 Iss, was du magst, und leide, was du musst. – Kirchhofer, 160; Simrock, 5255. 90 Iss, was gar ist, trinck, was klar ist, sag, was wahr ist. – Henisch, 949; Petri, II, 4071; Simrock, 5254. Engl.: Speak the truth, and shame the devil. (Gaal, 402.) 91 Iss wie ein Gesunder und trink wie ein Kranker. – Magazin, 1863, 604. 92 Iss wol, trinck wol, thu wol, so bleibst du wol gesund. – Henisch, 949; Petri, II, 407. 93 Iss zu Mittag mässig, des Abends ehrbarlich, und schlafe ziemlich, so wirst du lange leben. 94 Issestu, so bleibstu. – Petri, II, 406. 95 Je mehr man isst, je mehr muss man verdauen. 96 Je weniger man isset, je länger man isset. – Lehmann, 190, 7; Körte, 1241; Simrock, 2204. Engl.: Much meat, much maladies. (Bohn II, 115.) 97 Je weniger man isst, je länger kann man essen. Die Engländer stehen in dem Rufe des Vielessens, sie haben selbst daher das Sprichwort: Englishmen grave their dig with their teeth. (Bohn II, 115.) Dän.: Jo mindre man æder, jo længere man æder. (Prov. dan., 10.) 98 Je weniger zu essen, desto mehr Appetit. Holl.: Als die spise mindert, so meerdert den hongher. (Tunn., 2, 19.) Lat.: Dum cibus abscedit, fama novella redit. (Fallersleben, 23.) 99 Lang essen und viel ist ein schlimmes Spiel. Lat.: Edere in tres dies seu ventrem facere lupinum. (Bovill, I, 49.) 100 Lasset vns essen vnd trinken, wir sterben doch morgen. – Petri, III, 9. 101 Lieber ein bischen zu viel gegessen, als ein bischen zu viel geschwätzt. (Nassau.) 102 Lieber schlecht gesse', als schlecht gewohnt. – Tendlau, 806. 103 Man isst nicht Brot zu Kess, sondern Kess zu Brodt. – Gruter, III, 65; Simrock, 5446. 104 Man jsset nit vngesaltzens, wenn man es besser waiss. – Henisch, 949; Petri, II, 448. Dän.: Skulle jeg æde ageren, naar jeg haver brød. (Prov. dan., 8.) 105 Man jsset sich offt am weissen Brot so satt, dass man gern schwartz Brod essen wolte. – Lehmann, II, 402, 19; Petri, II, 448; Lehmann, 706, 29. Auch der guten Tage wird man überdrüssig. 106 Man kann essen, wenn man etwas hat; aber man muss nicht (stets) reden, wenn man etwas weiss. 107 Man kann nicht alles essen, was ins Maul fliegt. 108 Man kann nicht essen, was man wünscht, man muss essen, was man findet. 109 Man muss essen, was man findet, sagte die Bäuerin, und brachte eine Schüssel Milch mit Fliegen. 110 Man muss essen, was man hat, sagte der Bauer, und strich Speckschnitten mit Butter. 111 Man muss essen, wenn man's hat. – Mayer, I, 154. 112 Man sol sich nimmer so satt essen, dass man nit noch könt fürn Pfenning Brot auffessen. – Petri, II, 468; Henisch, 949. 113 Man soll essen, dass man leb, nicht leben, dass man esse. – Henisch, 949; Petri, II, 467; Eiselein, 154; Simrock, 5252. Dän.: Man skal æde at man kand leve, ikke leve til at æde. (Prov. dan., 7.) – Man skal æde sig mæt og syg. (Prov. dan., 8.) Engl.: We must eat to live and not live to eat. It.: L'huomo non deve vivere per mangiare, ma mangiare per vivere. (Pazzaglia, 198.) Lat.: Esse oportet, ut vivas, non vivere, ut edas. (Cicero.) – Non vivis ut edas, sed edis, ut vivere possis. – Ut vivas, comede, at non vivas propter edendum. (Binder II, 3452; Palingen, 3, 644.) 114 Man soll essen wie ein Katz vnd trincken wie ein Hund. – Henisch, 949; Petri, II, 467. 115 Mancher jsset drey Epffel, ehe man einen schelen mag. – Petri, II, 450. 116 Mancher jsset gern die Birn, will aber nicht auff den Baum. – Henisch, 949; Petri, II, 450. 117 Mässig essen und wenig reden hat niemand gereut. 118 Me ietet sik kaine Sünne int Lîf. (Iserlohn.) – Woeste, 70, 134. 119 Me maut1 alles iäten lären2, sach de Junge, doa smiärd 'e sik Bueter oppen Pankauken3. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Firmenich, III, 255, 32. 1) Man muss. 2) Lernen. 3) Pfannkuchen. 120 Me muss esse und vergesse und nit spinne und dra sinne. (Luzern.) 121 Nachdem er gegessen und sich auf das Polster gestreckt hatte, sagte er: Euer Brot riecht nach Mastix. – Burckhardt, 144. Von Undankbaren, die, wenn sie satt sind, zu schmähen beginnen. 122 Offt isset einer ein speiss vor lust, die dem Leib vngesund vnd verboten ist. – Lehmann, 399, 20. 123 Oek êt alles, ôk Flêsch. (Königsberg.) – Frischbier, 164. Ich esse alles, auch Fleisch. 124 Quad essen, da kein Brot ist. – Petri, II, 507. 125 Selber essen macht feist. – Simrock, 2209; Eiselein, 153; Kirchhofer, 250; Siebenkees, 218. It.: Chi per altrui man s'imbocca, tardi si satolla. (Gaal, 391.) Ung.: Jól nem lakik, ki másnak szájával eszik. (Gaal, 391.) 126 Seu he ett1, seu he lett2. (Werl.) – Firmenich, I, 350, 1. 1) Isst. 2) Lässt, aussieht. 127 Süss gegessen, sauer verdaut, süss getrunken, sauer bezahlt. 128 Süss gessen wird sawer verdawt. – Lehmann, 906, 3. Dän.: Man æder tit for lyst skyld, usund og forbøden mad. (Prov. dan., 9.) 129 Täglich essen, täglich arbeiten. – Simrock, 2207. 130 Uebel gegessen ist halb getrunken. – Eiselein, 154. Mhd.: Übel gezzen ist halb getrunken. (Diutisca.) (Zingerle, 30.) 131 Viel essen macht niemand feist, viel studiren macht niemand fromb noch weiss. – Lehmann, 454, 11; Simrock, 9996. Dän.: Megen æden giør ingen fed, og megen studering ingen from. (Prov. dan., 11.) 132 Viel essen macht vermessen. – Parömiakon, 1718. 133 Viel essen vnd trincken mehrt vntugend. – Petri, II, 571. 134 Vil essen, vil Kranckheit. – Henisch, 949; Petri, II, 571. 135 Vngebettet essen ist Säw vnd Esel essen. – Henisch, 949; Petri, II, 557. 136 Wamme wat ietet1, eh'r me wat ietet, kamme2 niks eaten, wamme3 wat ietet. – Curtze, 328, 169; hochdeutsch bei Petri, II, 659. 1) „Wat eaten“ hat sowol die Bedeutung „essen“, als auch „zu Mittag essen“. 2) Kann man. 3) Wenn man. – Wer zur Unzeit isst, dem schmeckt das Essen zur Mahlzeit nicht. 137 Wann man wil essen, so eil zu hauss, wann man Geld zehlt, so drehe dich aus. – Eyering, III, 408. 138 Wär flöck iss1, deit och flöck arbeide. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 151. 1) Flink isst. 139 Was ein ieder gern isset, das ist sein speis. – Gruter, I, 75; Simrock, 9690a. 140 Was einer nicht gessen hat, das kan er nicht speyen. – Petri, II, 594; Simrock, 9681. 141 Was man gern jsset, das schmeckt süss. – Henisch, 949; Petri, II, 603. 142 Was man gestern gegessen, das schmeckt man heute nicht mehr. Die Tataren sagen: Du assest gestern Arbusen, heute, wo du Melonen issest, weisst du nicht mehr wie die Arbusen geschmeckt. (Altmann III.) 143 Was man nicht frisch essen kann, muss man räuchern. 144 Wat me sel'wer iettet, smecket amme besten. (Attendorn.) – Firmenich, 356, 2.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [447]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/475>, abgerufen am 22.11.2024.