Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
16 Warme Feindschaft ist besser als kalte Freundschaft. 17 Was frag' ich nach ihrer Feindschaft, sie werden mir keinen See anbrennen. Lat.: Oderint, dum metuant. (Philippi, II, 61.) *18 Darum keine Feindschaft. D. i. nichts für ungut. *19 Er bringt Feindschaft zwischen den Bären und sein Futter. - Burckhardt, 759. Er entzweit die innigsten Freunde. Feinen (die). 1 De Finen maken Meinen on stehlen de Growen de Wäck1 aut den Owen. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 341. 1) Eine Art Weissbrot. 2 De Feinen scheinen. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 380. 3 Mit den Feinen hab' ich die meisten Umstände, sagte der Teufel, die Groben kommen allein. Holl.: De fijnen zijn de mijnen, zei de duivel, en de groven komen van zelf. (Harrebomee, I, 191.) Feiner. * Dat is en Fienen met gruowen Opsliägen. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 84, 58. Ein Feiner mit groben Aufschlägen. Feines. * Er hat es wieder ins Feine (Reine) gebracht. Die Misverständnisse sind gehoben, die Ordnung ist wiederhergestellt. Feingold. Es ist keiner so feingold, er hab dannoch einen zusatz. - Franck, II, 116a. Feist. 1 Der muss feist sein, der sich mit seinem eigenen schmaltz kan trieffen. - Lehmann, 370, 96. 2 Einen andern feist machen vnd selbst hunger leiden, ist der ordentlichen leute zuwider. - Lehmann, 561, 56. 3 Man sihet manchen vor feist an, da es nur ein Schwulst ist. - Lehmann, 683, 41. 4 Nicht alles feist, dennoch schweynen. - Gruter, III, 73. *5 Er ist feist wie ein Bohnenstengel. - Fischart. *6 Er ist so feist als ein Propst. - Klosterspiegel, 38, 11. *7 Er wird feister im Herbst wie die Wachteln. *8 Er wird feysst daruon. - Agricola I, 543; Latendorf, 176. Feistern. * Ich werde ihn feistem1. - Frischbier, 175. 1) Einen von sich treiben, fortweisen, wegjagen. (Hennig, 65.) Feld. 1 Auf einem kleinen Felde wächst auch gut (oder: oft das beste) Korn. Frz.: En petit champ croist bon bled. (Leroux, I, 39.) Holl.: Op een klein veld wast goed koren. (Harrebomee, II, 367.) 2 Auf gepflügtem Felde ist gut säen. Dän.: Godt at saae i tildreedt ager; at komme til duget bord. (Prov. dan., 18.) 3 Auf ungebautem Felde wächst nur Unkraut. Lat.: Neglectis urenda filix innascitur agris. (Schulblatt, 488.) 4 Darnach man das Feld baut, darnach trägt es Früchte. - Winckler, XV, 22. 5 Das feld hat augen, Die winckel vnd wäld ohrn. - Franck, I, 79b; Eyering, I, 297 u. 726; Gruter, I, 10; Henisch, 1058; Petri, II, 59; Schottel, 1136a; Mathesy, 316b; Steiger, 414; Müller, 14, 2; Körte, 1347 u. 1670; Simrock, 2379; für Waldeck: Curtze, 334, 244; niederdeutsch bei Eichwald, 488. Engl.: Fields have eyes and woods have ears. (Gaal, 443.) Frz.: Les bois memes (les murs) ont des oreilles. (Gaal, 443.) Holl.: De bosschen hebben ooren, en de velden oogen. (Harrebomee, II, 367.) It.: Anche i boschi hanno orecchie. - Le siepi non hanno occhj, ma orecchie. (Gaal, 443.) Lat.: Campus habet oculos, silva aures. (Eiselein, 166.) 6 Das Feld macht den Bauer zum Held. Frz.: Tant vaut l'homme, tant vaut sa terre. (Lendroy, 1395.) 7 Das Feld muss gut bearbeit wer'n, so thuts Fürste un Grofe ernähr'n. (Kurhessen.) 8 Das feld muss schwecher sein dann der baur. - Franck, I, 32b. [Spaltenumbruch] 9 Das harzgeroder Feld1 trägt Korn oder Geld. 1) Das erzreiche harzgeroder Plateau. 10 Dat Feld hett Oren un de Busk hett Ogen. (Ostfries.) - Bueren, 91; Frommann, II, 536, 132. 11 Dat Feld is so kal, man kann en Laus mit de Schwep (Peitsche) drup herumjagen. (Holst.) - Schütze, III, 65. Von einem fruchtlosen oder abgemähten Acker. 12 Draussen im Felde sind die besten Weiden, sagte der Fuchs zu den Gänsen. Holl.: Achter op het veld zijn de beste weiden, zei de vos, niet voor mij, maar voor de goede ganzen. (Harrebomee, II, 367.) 13 Ein Feld trägt nicht jede Frucht. Dän.: En ager baer ei alt saed. (Prov. dan., 18.) - En ager baer ikke alle slags frugt, alt saed. (Prov. dan., 19.) 14 Es ist ein schlechtes Feld, von dem man nur den Samen (wieder) erhält. Frz.: Bon champ seme bon bled raporte. (Leroux, I, 39.) 15 Es ist umsonst das Feld bestellt, wenn keine Sonne es erhellt. 16 Es wachsen nicht auf allen Feldern Disteln. - Scheidemünze, II, 177. 17 Feld und Hag haben auch Ohren. - Kirchhofer, 176. 18 Felder sehen, Wälder hören, drum gib Acht, man wird dich stören. 19 Grüne Felder auf Tiburtiustag (14. April) ziehen viel Getreide nach. (Euskirchen.) - Boebel, 20. 20 Man muss nicht auf fremdem Felde herumlaufen. Wenn man jemand bemerklich macht, sich an seinem Platze zu halten und nicht anderer Eigenthum anzugreifen oder fremde Rechtsgebiete zu betreten. 21 Man muss sein Feld nicht zu fett düngen. Dän.: Man kand og giöde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.) 22 Nicht das Feld nährt, sondern der Acker. Russ.: Ne pole kormit, no niva. 23 Ueber Feld kann man kein Zeugniss führen. - Graf, 454, 466. Der Richter konnte von gemeinkundigen Dingen nirgends Zeugniss geben als auf seiner Bank und in seinem Bezirk; und in Civilsachen war das zuständige Gericht dasjenige des Bezirks, in welchem sich der streitige Gegenstand befand. 24 Was man seinem Felde leiht, bekommt man mit Zinsen wieder. Dän.: Det er godt at laane ageren, den giver god rente. (Prov. dan., 19.) 25 Was nützt ein Feld von Disteln, wenn man Weizen ernten will. - Scheidemünze, II, 142. 26 Wenn das Feld zum Baue kommt, gibt es Zehent. - Graf, 123, 326. Der Zehnt konnte selbstredend nur vom angebauten Felde erhoben werden. Mhd.: Wan daz feld zu buwe komet, so sol ez zehenden geben. (Grimm, Weisth., I, 169, 4.) 27 Wer auff dem felde zimmert, der muss auff dem felde wohnen. - Henisch, 1062. 28 Wer das Feld will bauen, muss auf Sonn' und Boden schauen. Dän.: I agerdyrkning skal altid agtes hvad hver staed kand taale. (Prov. dan., 19.) 29 Wer kann das Feld mit Thoren verschliessen. Niemand kann allen Leuten den Mund stopfen. 30 Wer täglich sieht nach seinem Feld, der findet täglich ein Stück Geld. 31 Wer von seinem Felde lebt und von seinem Vieh, lebt wie ein Graf, wird er nicht selber zum Schaf. Dän.: Hvo som lever af ager og fae, lever vel, om han ei selv bliver til fae. (Prov. dan., 8.) 32 Wie Feld, so Ernte. 33 Wo das Feld schmal ist, da ist die Weide nicht breit. Holl.: Dar het veld smal is, kan men niet breed gaan weiden. (Harrebomee, II, 367.) *34 Auf deinem Felde. - Eiselein, 166. Lat.: In tua ipsius arena. (Eiselein, 166.) *35 Das feld bauen. - Henisch, 1057. Lat.: Colere agrum. *36 Das Feld behalten. Siegen. Holl.: Hij behoudt het veld. (Harrebomee, II, 367.) Lat.: Palmam ferre, dextero vel amico Hercule pugnare.
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16 Warme Feindschaft ist besser als kalte Freundschaft. 17 Was frag' ich nach ihrer Feindschaft, sie werden mir keinen See anbrennen. Lat.: Oderint, dum metuant. (Philippi, II, 61.) *18 Darum keine Feindschaft. D. i. nichts für ungut. *19 Er bringt Feindschaft zwischen den Bären und sein Futter. – Burckhardt, 759. Er entzweit die innigsten Freunde. Feinen (die). 1 De Finen maken Mînen on stehlen de Growen de Wäck1 ût den Owen. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 341. 1) Eine Art Weissbrot. 2 De Fînen schînen. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 380. 3 Mit den Feinen hab' ich die meisten Umstände, sagte der Teufel, die Groben kommen allein. Holl.: De fijnen zijn de mijnen, zei de duivel, en de groven komen van zelf. (Harrebomée, I, 191.) Feiner. * Dat is en Fienen met gruowen Opsliägen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 84, 58. Ein Feiner mit groben Aufschlägen. Feines. * Er hat es wieder ins Feine (Reine) gebracht. Die Misverständnisse sind gehoben, die Ordnung ist wiederhergestellt. Feingold. 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16 Warme Feindschaft ist besser als kalte Freundschaft.
17 Was frag' ich nach ihrer Feindschaft, sie werden mir keinen See anbrennen.
Lat.: Oderint, dum metuant. (Philippi, II, 61.)
*18 Darum keine Feindschaft.
D. i. nichts für ungut.
*19 Er bringt Feindschaft zwischen den Bären und sein Futter. – Burckhardt, 759.
Er entzweit die innigsten Freunde.
Feinen (die).
1 De Finen maken Mînen on stehlen de Growen de Wäck1 ût den Owen. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 341.
1) Eine Art Weissbrot.
2 De Fînen schînen. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 380.
3 Mit den Feinen hab' ich die meisten Umstände, sagte der Teufel, die Groben kommen allein.
Holl.: De fijnen zijn de mijnen, zei de duivel, en de groven komen van zelf. (Harrebomée, I, 191.)
Feiner.
* Dat is en Fienen met gruowen Opsliägen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 84, 58.
Ein Feiner mit groben Aufschlägen.
Feines.
* Er hat es wieder ins Feine (Reine) gebracht.
Die Misverständnisse sind gehoben, die Ordnung ist wiederhergestellt.
Feingold.
Es ist keiner so feingold, er hab dannoch einen zusatz. – Franck, II, 116a.
Feist.
1 Der muss feist sein, der sich mit seinem eigenen schmaltz kan trieffen. – Lehmann, 370, 96.
2 Einen andern feist machen vnd selbst hunger leiden, ist der ordentlichen leute zuwider. – Lehmann, 561, 56.
3 Man sihet manchen vor feist an, da es nur ein Schwulst ist. – Lehmann, 683, 41.
4 Nicht alles feist, dennoch schweynen. – Gruter, III, 73.
*5 Er ist feist wie ein Bohnenstengel. – Fischart.
*6 Er ist so feist als ein Propst. – Klosterspiegel, 38, 11.
*7 Er wird feister im Herbst wie die Wachteln.
*8 Er wird feysst daruon. – Agricola I, 543; Latendorf, 176.
Feistern.
* Ich werde ihn feistem1. – Frischbier, 175.
1) Einen von sich treiben, fortweisen, wegjagen. (Hennig, 65.)
Feld.
1 Auf einem kleinen Felde wächst auch gut (oder: oft das beste) Korn.
Frz.: En petit champ croist bon bled. (Leroux, I, 39.)
Holl.: Op een klein veld wast goed koren. (Harrebomée, II, 367.)
2 Auf gepflügtem Felde ist gut säen.
Dän.: Godt at saae i tildreedt ager; at komme til duget bord. (Prov. dan., 18.)
3 Auf ungebautem Felde wächst nur Unkraut.
Lat.: Neglectis urenda filix innascitur agris. (Schulblatt, 488.)
4 Darnach man das Feld baut, darnach trägt es Früchte. – Winckler, XV, 22.
5 Das feld hat augen, Die winckel vnd wäld ohrn. – Franck, I, 79b; Eyering, I, 297 u. 726; Gruter, I, 10; Henisch, 1058; Petri, II, 59; Schottel, 1136a; Mathesy, 316b; Steiger, 414; Müller, 14, 2; Körte, 1347 u. 1670; Simrock, 2379; für Waldeck: Curtze, 334, 244; niederdeutsch bei Eichwald, 488.
Engl.: Fields have eyes and woods have ears. (Gaal, 443.)
Frz.: Les bois mêmes (les murs) ont des oreilles. (Gaal, 443.)
Holl.: De bosschen hebben ooren, en de velden oogen. (Harrebomée, II, 367.)
It.: Anche i boschi hanno orecchie. – Le siepi non hanno occhj, ma orecchie. (Gaal, 443.)
Lat.: Campus habet oculos, silva aures. (Eiselein, 166.)
6 Das Feld macht den Bauer zum Held.
Frz.: Tant vaut l'homme, tant vaut sa terre. (Lendroy, 1395.)
7 Das Feld muss gut bearbeit wer'n, so thuts Fürste un Grofe ernähr'n. (Kurhessen.)
8 Das feld muss schwecher sein dann der baur. – Franck, I, 32b.
9 Das harzgeroder Feld1 trägt Korn oder Geld.
1) Das erzreiche harzgeroder Plateau.
10 Dat Feld hett Ôren un de Busk hett Ôgen. (Ostfries.) – Bueren, 91; Frommann, II, 536, 132.
11 Dat Feld is so kâl, man kann en Lûs mit de Schwêp (Peitsche) drup herumjagen. (Holst.) – Schütze, III, 65.
Von einem fruchtlosen oder abgemähten Acker.
12 Draussen im Felde sind die besten Weiden, sagte der Fuchs zu den Gänsen.
Holl.: Achter op het veld zijn de beste weiden, zei de vos, niet voor mij, maar voor de goede ganzen. (Harrebomée, II, 367.)
13 Ein Feld trägt nicht jede Frucht.
Dän.: En ager bær ei alt sæd. (Prov. dan., 18.) – En ager bær ikke alle slags frugt, alt sæd. (Prov. dan., 19.)
14 Es ist ein schlechtes Feld, von dem man nur den Samen (wieder) erhält.
Frz.: Bon champ semé bon bled raporte. (Leroux, I, 39.)
15 Es ist umsonst das Feld bestellt, wenn keine Sonne es erhellt.
16 Es wachsen nicht auf allen Feldern Disteln. – Scheidemünze, II, 177.
17 Feld und Hag haben auch Ohren. – Kirchhofer, 176.
18 Felder sehen, Wälder hören, drum gib Acht, man wird dich stören.
19 Grüne Felder auf Tiburtiustag (14. April) ziehen viel Getreide nach. (Euskirchen.) – Boebel, 20.
20 Man muss nicht auf fremdem Felde herumlaufen.
Wenn man jemand bemerklich macht, sich an seinem Platze zu halten und nicht anderer Eigenthum anzugreifen oder fremde Rechtsgebiete zu betreten.
21 Man muss sein Feld nicht zu fett düngen.
Dän.: Man kand og giøde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.)
22 Nicht das Feld nährt, sondern der Acker.
Russ.: Ne pole kormit, no niva.
23 Ueber Feld kann man kein Zeugniss führen. – Graf, 454, 466.
Der Richter konnte von gemeinkundigen Dingen nirgends Zeugniss geben als auf seiner Bank und in seinem Bezirk; und in Civilsachen war das zuständige Gericht dasjenige des Bezirks, in welchem sich der streitige Gegenstand befand.
24 Was man seinem Felde leiht, bekommt man mit Zinsen wieder.
Dän.: Det er godt at laane ageren, den giver god rente. (Prov. dan., 19.)
25 Was nützt ein Feld von Disteln, wenn man Weizen ernten will. – Scheidemünze, II, 142.
26 Wenn das Feld zum Baue kommt, gibt es Zehent. – Graf, 123, 326.
Der Zehnt konnte selbstredend nur vom angebauten Felde erhoben werden.
Mhd.: Wan daz feld zu buwe komet, so sol ez zehenden geben. (Grimm, Weisth., I, 169, 4.)
27 Wer auff dem felde zimmert, der muss auff dem felde wohnen. – Henisch, 1062.
28 Wer das Feld will bauen, muss auf Sonn' und Boden schauen.
Dän.: I agerdyrkning skal altid agtes hvad hver stæd kand taale. (Prov. dan., 19.)
29 Wer kann das Feld mit Thoren verschliessen.
Niemand kann allen Leuten den Mund stopfen.
30 Wer täglich sieht nach seinem Feld, der findet täglich ein Stück Geld.
31 Wer von seinem Felde lebt und von seinem Vieh, lebt wie ein Graf, wird er nicht selber zum Schaf.
Dän.: Hvo som lever af ager og fæ, lever vel, om han ei selv bliver til fæ. (Prov. dan., 8.)
32 Wie Feld, so Ernte.
33 Wo das Feld schmal ist, da ist die Weide nicht breit.
Holl.: Dar het veld smal is, kan men niet breed gaan weiden. (Harrebomée, II, 367.)
*34 Auf deinem Felde. – Eiselein, 166.
Lat.: In tua ipsius arena. (Eiselein, 166.)
*35 Das feld bauen. – Henisch, 1057.
Lat.: Colere agrum.
*36 Das Feld behalten.
Siegen.
Holl.: Hij behoudt het veld. (Harrebomée, II, 367.)
Lat.: Palmam ferre, dextero vel amico Hercule pugnare.
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