Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] dort des ganzen Grundes, den sie von Sonnenaufgang bis zum Untergang derselben durchreisen konnten, indem sie, wo die Tagereise begann und wo sie endete, Feuer anzündeten. Das nannte man ein Stück Land mit Feuer umziehen. In manchen Gegenden Deutschlands war nämlich Zündung und Nährung des Feuers, der brennende Herd, das Symbol rechtlicher Besitznahme. Dem Rechtlosen wurde daher auch das Feuer gelöscht und der Ofen eingerissen. 215 Soll das Feuer (lustig) brennen, muss man's nicht mit nassem Holze nähren. Frz.: Pour feu et flamme entretenir, il luy faut donner nourriture, qui lui soit propre et convenable; ainsi pour l'amour maintenir, il faut penser que sa pature, doit etre une chose agreable. (Kritzinger, 311.) 216 Ut en Für tred ik herut un in 't andre hennin. - Schütze, I, 340. Es kommt ein Unglück über das andere. 217 Verdecktes Feuer, heisses Feuer. It.: Fuoco coperto e piu caldo dell' altro. (Pazzaglia, 144, 4.) 218 Viele, die ums Feuer schwärmen, beräuchern sich, anstatt sich zu wärmen. 219 Vom Feuer entsteht Brand, vom Huren Schad' und Schand'. 220 Vor dem Feuer kann man sich bewahren, aber nicht vor bösen Menschen. Frz.: Du feu bien te garderas, mais du mechant tu ne pourras. (Kritzinger, 311.) 221 Während dein Feuer brennt, schneide deinen Kürbis und brat' ihn. Engl.: Hold opportunity by the fore-lock, before she turns her tail. - Make hay, while the sun shines. (Bohn I, 101.) 222 Wan fewr vnd stroh beyeinander kompt, so brennet es gern. - Tappius, 175a; Lehmann, II, 829, 65; 857, 440; Kirchhofer, 306. Mhd.: Swa daz fiur ist bei dem stro, daz brinnet leihte, kum ez so. (Zingerle, 32.) 223 Wann das Fewer allenthalben zum Dach ausschlegt, so ists zu spaht zu leschen. - Gruter, III, 93; Petri, II, 629; Henisch, 1088; Lehmann, II, 859, 4. 224 Was beim Feuer sitzt, wird sieden. - Eiselein, 167. 225 Was bey Fewer ist, das wird bald warm (kocht bald). - Lehmann, 717, 9. Geschäfte, die in Gegenwart des Herrn vorgenommen werden, gehen rasch vorwärts. 226 Was dem Feuer nicht gelingt, das gelingt dem Dampf. 227 Was Feuer geschaffen, kann auch Feuer fressen. - Scheidemünze, II, 30. 228 Was man im Feuer verloren, findet man in der Asche wieder (oder: muss man in der Asche suchen). Nur Geduld, es wird sich alles finden. Holl.: Die het in het vuur verloren heeft, moet het in de asch zoeken. (Harrebomee, II, 426.) 229 Wecker 't Füer hebb'n will, möt ok den Rok liden. (Strelitz.) - Firmenich, III, 138. 230 Wei nit bie't Füer kümmet, verbrennt sick nit. (Waldeck.) - Curtze, 331, 208. 231 Wei sellen bie't Füür kümmet, verbrinnt sick am ehsten. (Waldeck.) - Curtze, 331, 208. 232 Wenn das Feuer auf dem eigenen Herde ausgeht, wird auch des Nachbars Ofen kalt. 233 Wenn das Feuer aus, schickt man die Spritzenleute (mit Grobheit) nach Haus. 234 Wenn das Feuer erlischt, hört auch der Rauch auf. - Scheidemünze, I, 4671. 235 Wenn das Feuer erloschen ist, spielen die Kinder mit der Asche. Ist die Gefahr vorüber, dann gibt's Muth. Es ist keine Kunst, einen todten Löwen mit Füssen zu treten. 236 Wenn das Feuer erloschen ist, wird das Eisen wieder hart. - Scheidemünze, II, 26. 237 Wenn das Feuer gelöscht ist, dann wirft man den Eimer weg. "So werden von manchen Regierungen die Völker in grossen Gefahren des Staats, wie zum Löschen beim Ausbrüche des Feuers zusammengetrommelt; wenn sie die Gefahr mit grossen Opfern entfernt haben, wiederum ohne weitere nach Hause geschickt (s. Feuer 233) und, wie Feuereimer, an ihre alten Plätze aufgehängt." (Welt und Zeit.) 238 Wenn das Feuer geschürt ist, wärmt man sich wohlfeil. [Spaltenumbruch] 239 Wenn das Feuer in der Küche ausgeht, so lischt es auch im Herzen aus. - Simrock, 2418; Schulzeitung, 430; Sailer, 205. 240 Wenn das Feuer nicht anhält, wird der Braten nicht gar. Frz.: Il faut faire feu qui dure. 241 Wenn das Feuer nicht dem Koche hilft, so wird kein Eierkuchen. 242 Wenn das Feuer über dem Dache zusammenschlägt, ist's zu lange gewartet. Lat.: Satius est initiis maderi quam fini. (Philippi, II, 169.) 243 Wenn das fewer im Dach brennet, so hilfft kein leschen. - Lehmann, 692, 21. 244 Wenn das fewer kein Holtz mehr hat, so verlöschet es. - Henisch, 1088; Petri, II, 624. 245 Wenn dat Füer up'n Heird geht ut, geht de Lew na'n Schossstein rut. (Mecklenburg.) - Günther III. 246 Wenn ein fewer soll brennen, so muss man Holtz anlegen. - Lehmann, 290, 54. 247 Wenn ein fewr in alten Häusern vffgehet, so ist's viel gefährlicher als in newen. - Lehmann, 7, 26. 248 Wenn einmal das Feuer in altes Stroh kommt, so ist's schwer zu löschen. - Winckler, VI, 10. 249 Wenn fewer zu schwefel kompt, so entfengts. - Henisch, 1089; Petri, II, 654. 250 Wenn man das Feuer nicht schürt, brennt es nicht (oder: erstickt es). 251 Wenn man das Feuer schürt, so brents. - Lehmann, 151, 164; Eiselein, 167. 252 Wenn man Feuer unter einen leeren Topf macht, so verbrennt man eine arme Seele. (Schwarzwald.) - B. Auerbach, Barfüssele (Stuttgart 1862), 147. "Unter meinem Herzen brennt ein Feuer und meine arme Seele verbrennet." (B. Auerbach, Barfüssele.) 253 Wenn man Fewer zum Hafen mit Wasser macht, so wirds warm, thut mans davon, so wirds kalt. - Lehmann, 908, 12. Wer einen Nutzen haben will, muss Opfer bringen, umsonst ist nichts. 254 Wenn man ins Feuer brunzt, so kommt man Blattern über. - Kirchhofer, 306. 255 Wer anderer Feuer schürt, dem verlischt das eigene. - Körte, 1381; Simrock, 2413; Gaal, 450. It.: Chi fabbrica su quel d'altri, perde la calcina e la pietra. 256 Wer beim Fewer steht, der wird warm. - Lehmann, 944, 41. 257 Wer beym angezündeten Fewer zuerst Wasser zuträgt vnnd leschen hilfft, der ist danckswerth. - Lehmann, 695, 73. 258 Wer dapffer ins Fewer blast, der machts desto besser brennen. - Lehmann, 775, 19. 259 Wer das Feuer austhun will, ziehe den Brand hinweg. - Simrock, 2408. 260 Wer das Feuer erkennt, sich um so minder verbrennt. - Eiselein, 167. 261 Wer das Feuer hütet, muss den Rauch leiden. Holl.: Om niet in het vuur te vallen, moet men zelfs den rook vreezen. (Harrebomee, II, 428.) 262 Wer das Feuer löschen will, muss nicht die Funken in der Asche lassen. - Scheidemünze, I, 2892. 263 Wer das Feuer scheut, muss kein Schmied werden. - Winckler, X, 91. 264 Wer das fewer dämpffen will, der rucke die brand herauss. - Petri, II, 689; Henisch, 1089; Körte, 1397. Engl.: Take away fewel, take away flame. (Gaal, 449.) Lat.: Pabula si desint, irritus ignis erit. (Gaal, 449.) 265 Wer das fewer kusset, der verbrennt Nass vnnd Ohren. - Petri, II, 689; Henisch, 1089. 266 Wer das fewer schürt, den schlegt der Rauch in die Augen. - Petri, II, 689. 267 Wer das fewer wil hon, muss den rauch leiden. - Franck, I, 107a. Lat.: Commoditas quaevis sua fert incommoda secum. (Sutor, 68.)
[Spaltenumbruch] dort des ganzen Grundes, den sie von Sonnenaufgang bis zum Untergang derselben durchreisen konnten, indem sie, wo die Tagereise begann und wo sie endete, Feuer anzündeten. Das nannte man ein Stück Land mit Feuer umziehen. In manchen Gegenden Deutschlands war nämlich Zündung und Nährung des Feuers, der brennende Herd, das Symbol rechtlicher Besitznahme. Dem Rechtlosen wurde daher auch das Feuer gelöscht und der Ofen eingerissen. 215 Soll das Feuer (lustig) brennen, muss man's nicht mit nassem Holze nähren. Frz.: Pour feu et flamme entretenir, il luy faut donner nourriture, qui lui soit propre et convenable; ainsi pour l'amour maintenir, il faut penser que sa pâture, doit être une chose agréable. (Kritzinger, 311.) 216 Ut ên Für trêd ik herut un in 't andre hennin. – Schütze, I, 340. Es kommt ein Unglück über das andere. 217 Verdecktes Feuer, heisses Feuer. It.: Fuoco coperto è piu caldo dell' altro. (Pazzaglia, 144, 4.) 218 Viele, die ums Feuer schwärmen, beräuchern sich, anstatt sich zu wärmen. 219 Vom Feuer entsteht Brand, vom Huren Schad' und Schand'. 220 Vor dem Feuer kann man sich bewahren, aber nicht vor bösen Menschen. Frz.: Du feu bien te garderas, mais du méchant tu ne pourras. (Kritzinger, 311.) 221 Während dein Feuer brennt, schneide deinen Kürbis und brat' ihn. Engl.: Hold opportunity by the fore-lock, before she turns her tail. – Make hay, while the sun shines. (Bohn I, 101.) 222 Wan fewr vnd stroh beyeinander kompt, so brennet es gern. – Tappius, 175a; Lehmann, II, 829, 65; 857, 440; Kirchhofer, 306. Mhd.: Swâ daz fiur ist bî dem strô, daz brinnet lîhte, kum ez sô. (Zingerle, 32.) 223 Wann das Fewer allenthalben zum Dach ausschlegt, so ists zu spaht zu leschen. – Gruter, III, 93; Petri, II, 629; Henisch, 1088; Lehmann, II, 859, 4. 224 Was beim Feuer sitzt, wird sieden. – Eiselein, 167. 225 Was bey Fewer ist, das wird bald warm (kocht bald). – Lehmann, 717, 9. 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(Waldeck.) – Curtze, 331, 208. 232 Wenn das Feuer auf dem eigenen Herde ausgeht, wird auch des Nachbars Ofen kalt. 233 Wenn das Feuer aus, schickt man die Spritzenleute (mit Grobheit) nach Haus. 234 Wenn das Feuer erlischt, hört auch der Rauch auf. – Scheidemünze, I, 4671. 235 Wenn das Feuer erloschen ist, spielen die Kinder mit der Asche. Ist die Gefahr vorüber, dann gibt's Muth. Es ist keine Kunst, einen todten Löwen mit Füssen zu treten. 236 Wenn das Feuer erloschen ist, wird das Eisen wieder hart. – Scheidemünze, II, 26. 237 Wenn das Feuer gelöscht ist, dann wirft man den Eimer weg. „So werden von manchen Regierungen die Völker in grossen Gefahren des Staats, wie zum Löschen beim Ausbrüche des Feuers zusammengetrommelt; wenn sie die Gefahr mit grossen Opfern entfernt haben, wiederum ohne weitere nach Hause geschickt (s. Feuer 233) und, wie Feuereimer, an ihre alten Plätze aufgehängt.“ (Welt und Zeit.) 238 Wenn das Feuer geschürt ist, wärmt man sich wohlfeil. [Spaltenumbruch] 239 Wenn das Feuer in der Küche ausgeht, so lischt es auch im Herzen aus. – Simrock, 2418; Schulzeitung, 430; Sailer, 205. 240 Wenn das Feuer nicht anhält, wird der Braten nicht gar. Frz.: Il faut faire feu qui dure. 241 Wenn das Feuer nicht dem Koche hilft, so wird kein Eierkuchen. 242 Wenn das Feuer über dem Dache zusammenschlägt, ist's zu lange gewartet. Lat.: Satius est initiis maderi quam fini. (Philippi, II, 169.) 243 Wenn das fewer im Dach brennet, so hilfft kein leschen. – Lehmann, 692, 21. 244 Wenn das fewer kein Holtz mehr hat, so verlöschet es. – Henisch, 1088; Petri, II, 624. 245 Wenn dat Füer up'n Hîrd geht ut, geht de Lêw na'n Schossstein rut. 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dort des ganzen Grundes, den sie von Sonnenaufgang bis zum Untergang derselben durchreisen konnten, indem sie, wo die Tagereise begann und wo sie endete, Feuer anzündeten. Das nannte man ein Stück Land mit Feuer umziehen. In manchen Gegenden Deutschlands war nämlich Zündung und Nährung des Feuers, der brennende Herd, das Symbol rechtlicher Besitznahme. Dem Rechtlosen wurde daher auch das Feuer gelöscht und der Ofen eingerissen.
215 Soll das Feuer (lustig) brennen, muss man's nicht mit nassem Holze nähren.
Frz.: Pour feu et flamme entretenir, il luy faut donner nourriture, qui lui soit propre et convenable; ainsi pour l'amour maintenir, il faut penser que sa pâture, doit être une chose agréable. (Kritzinger, 311.)
216 Ut ên Für trêd ik herut un in 't andre hennin. – Schütze, I, 340.
Es kommt ein Unglück über das andere.
217 Verdecktes Feuer, heisses Feuer.
It.: Fuoco coperto è piu caldo dell' altro. (Pazzaglia, 144, 4.)
218 Viele, die ums Feuer schwärmen, beräuchern sich, anstatt sich zu wärmen.
219 Vom Feuer entsteht Brand, vom Huren Schad' und Schand'.
220 Vor dem Feuer kann man sich bewahren, aber nicht vor bösen Menschen.
Frz.: Du feu bien te garderas, mais du méchant tu ne pourras. (Kritzinger, 311.)
221 Während dein Feuer brennt, schneide deinen Kürbis und brat' ihn.
Engl.: Hold opportunity by the fore-lock, before she turns her tail. – Make hay, while the sun shines. (Bohn I, 101.)
222 Wan fewr vnd stroh beyeinander kompt, so brennet es gern. – Tappius, 175a; Lehmann, II, 829, 65; 857, 440; Kirchhofer, 306.
Mhd.: Swâ daz fiur ist bî dem strô, daz brinnet lîhte, kum ez sô. (Zingerle, 32.)
223 Wann das Fewer allenthalben zum Dach ausschlegt, so ists zu spaht zu leschen. – Gruter, III, 93; Petri, II, 629; Henisch, 1088; Lehmann, II, 859, 4.
224 Was beim Feuer sitzt, wird sieden. – Eiselein, 167.
225 Was bey Fewer ist, das wird bald warm (kocht bald). – Lehmann, 717, 9.
Geschäfte, die in Gegenwart des Herrn vorgenommen werden, gehen rasch vorwärts.
226 Was dem Feuer nicht gelingt, das gelingt dem Dampf.
227 Was Feuer geschaffen, kann auch Feuer fressen. – Scheidemünze, II, 30.
228 Was man im Feuer verloren, findet man in der Asche wieder (oder: muss man in der Asche suchen).
Nur Geduld, es wird sich alles finden.
Holl.: Die het in het vuur verloren heeft, moet het in de asch zoeken. (Harrebomée, II, 426.)
229 Wecker 't Füer hebb'n will, möt ok den Rok liden. (Strelitz.) – Firmenich, III, 138.
230 Wei nit bie't Füer kümmet, verbrennt sick nit. (Waldeck.) – Curtze, 331, 208.
231 Wei sellen bie't Füür kümmet, verbrinnt sick am ehsten. (Waldeck.) – Curtze, 331, 208.
232 Wenn das Feuer auf dem eigenen Herde ausgeht, wird auch des Nachbars Ofen kalt.
233 Wenn das Feuer aus, schickt man die Spritzenleute (mit Grobheit) nach Haus.
234 Wenn das Feuer erlischt, hört auch der Rauch auf. – Scheidemünze, I, 4671.
235 Wenn das Feuer erloschen ist, spielen die Kinder mit der Asche.
Ist die Gefahr vorüber, dann gibt's Muth. Es ist keine Kunst, einen todten Löwen mit Füssen zu treten.
236 Wenn das Feuer erloschen ist, wird das Eisen wieder hart. – Scheidemünze, II, 26.
237 Wenn das Feuer gelöscht ist, dann wirft man den Eimer weg.
„So werden von manchen Regierungen die Völker in grossen Gefahren des Staats, wie zum Löschen beim Ausbrüche des Feuers zusammengetrommelt; wenn sie die Gefahr mit grossen Opfern entfernt haben, wiederum ohne weitere nach Hause geschickt (s. Feuer 233) und, wie Feuereimer, an ihre alten Plätze aufgehängt.“ (Welt und Zeit.)
238 Wenn das Feuer geschürt ist, wärmt man sich wohlfeil.
239 Wenn das Feuer in der Küche ausgeht, so lischt es auch im Herzen aus. – Simrock, 2418; Schulzeitung, 430; Sailer, 205.
240 Wenn das Feuer nicht anhält, wird der Braten nicht gar.
Frz.: Il faut faire feu qui dure.
241 Wenn das Feuer nicht dem Koche hilft, so wird kein Eierkuchen.
242 Wenn das Feuer über dem Dache zusammenschlägt, ist's zu lange gewartet.
Lat.: Satius est initiis maderi quam fini. (Philippi, II, 169.)
243 Wenn das fewer im Dach brennet, so hilfft kein leschen. – Lehmann, 692, 21.
244 Wenn das fewer kein Holtz mehr hat, so verlöschet es. – Henisch, 1088; Petri, II, 624.
245 Wenn dat Füer up'n Hîrd geht ut, geht de Lêw na'n Schossstein rut. (Mecklenburg.) – Günther III.
246 Wenn ein fewer soll brennen, so muss man Holtz anlegen. – Lehmann, 290, 54.
247 Wenn ein fewr in alten Häusern vffgehet, so ist's viel gefährlicher als in newen. – Lehmann, 7, 26.
248 Wenn einmal das Feuer in altes Stroh kommt, so ist's schwer zu löschen. – Winckler, VI, 10.
249 Wenn fewer zu schwefel kompt, so entfengts. – Henisch, 1089; Petri, II, 654.
250 Wenn man das Feuer nicht schürt, brennt es nicht (oder: erstickt es).
251 Wenn man das Feuer schürt, so brents. – Lehmann, 151, 164; Eiselein, 167.
252 Wenn man Feuer unter einen leeren Topf macht, so verbrennt man eine arme Seele. (Schwarzwald.) – B. Auerbach, Barfüssele (Stuttgart 1862), 147.
„Unter meinem Herzen brennt ein Feuer und meine arme Seele verbrennet.“ (B. Auerbach, Barfüssele.)
253 Wenn man Fewer zum Hafen mit Wasser macht, so wirds warm, thut mans davon, so wirds kalt. – Lehmann, 908, 12.
Wer einen Nutzen haben will, muss Opfer bringen, umsonst ist nichts.
254 Wenn man ins Feuer brunzt, so kommt man Blattern über. – Kirchhofer, 306.
255 Wer anderer Feuer schürt, dem verlischt das eigene. – Körte, 1381; Simrock, 2413; Gaal, 450.
It.: Chi fabbrica su quel d'altri, perde la calcina e la pietra.
256 Wer beim Fewer steht, der wird warm. – Lehmann, 944, 41.
257 Wer beym angezündeten Fewer zuerst Wasser zuträgt vnnd leschen hilfft, der ist danckswerth. – Lehmann, 695, 73.
258 Wer dapffer ins Fewer blast, der machts desto besser brennen. – Lehmann, 775, 19.
259 Wer das Feuer austhun will, ziehe den Brand hinweg. – Simrock, 2408.
260 Wer das Feuer erkennt, sich um so minder verbrennt. – Eiselein, 167.
261 Wer das Feuer hütet, muss den Rauch leiden.
Holl.: Om niet in het vuur te vallen, moet men zelfs den rook vreezen. (Harrebomée, II, 428.)
262 Wer das Feuer löschen will, muss nicht die Funken in der Asche lassen. – Scheidemünze, I, 2892.
263 Wer das Feuer scheut, muss kein Schmied werden. – Winckler, X, 91.
264 Wer das fewer dämpffen will, der rucke die brand herauss. – Petri, II, 689; Henisch, 1089; Körte, 1397.
Engl.: Take away fewel, take away flame. (Gaal, 449.)
Lat.: Pabula si desint, irritus ignis erit. (Gaal, 449.)
265 Wer das fewer kusset, der verbrennt Nass vnnd Ohren. – Petri, II, 689; Henisch, 1089.
266 Wer das fewer schürt, den schlegt der Rauch in die Augen. – Petri, II, 689.
267 Wer das fewer wil hon, muss den rauch leiden. – Franck, I, 107a.
Lat.: Commoditas quaevis sua fert incommoda secum. (Sutor, 68.)
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