Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 17 Fleiss felt nit auff dem Eyss. - Franck, I, 63b; Henisch, 1139; Petri, II, 311; Eyering, II, 619, I, 40. It.: Buono studio vince rea fortuna. Lat.: Animus vereri qui seit, tuto scit aggredi. (Philippi, I, 32.) 18 Fleiss geht sicher auff dem eiss. - Franck, I, 17b; Sutor, 407; Simrock, 2514; Körte, 1425. 19 Fleiss geht über Kunst. Frz.: Diligence passe science. (Kritzinger, 236.) 20 Fleiss greifft auch daneben. - Lehmann, 198, 17. 21 Fleiss hat immer etwas übrig. - Simrock, 2526; Körte, 1433. 22 Fleiss ist des Glückes rechte Hand, Mässigkeit die linke. 23 Fleiss ist des Glückes Vater. - Venedey, 74; Simrock, 2520; Körte, 1423. 24 Fleiss ist die Seel an allen Geschäfften. - Henisch, 1142. Lat.: Diligentia negotiorum anima. 25 Fleiss ist keine Mühe. Dän.: Fliid er ingen möie, men u-fliid er dobbelt möie. (Prov. dan., 169.) 26 Fleiss ist zu allen Dingen gut (nutz). - Henisch, 1139, 2; Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 24. 27 Fleiss macht heiss. - Scheidemünze, I, 2119. 28 Fleiss macht weiss (weis'). - Henisch, 1139, 4; Petri, II, 311; Eyering, II, 619. Dän.: Fliid giör hvid. (Prov. dan., 169.) It.: Con la diligenza s'acquista scienza. (Pazzaglia, 93, 1.) 29 Fleiss rührt den Mörtel. - Sailer, 277. 30 Fleiss und Fleisch können sich nicht miteinander vertragen. - Parömiakon, 567. 31 Fleiss und Kunst bringt Brot und Gunst. 32 Fleiss und Sparsamkeit hilft auch durch schlechte Zeit. Dies Sprichwort gebrauchten früher die Nordamerikaner als Toast, der bei allen ihren Festen ausgebracht wurde. Diese stete Erinnerung wäre gewiss auch andern Völkern heilsam. Dän.: Flittig mand kand meget forvare. (Prov. dan., 169.) Holl.: Zuinigheid met vlijt bouwt huizen als kasteelen. (Harrebomee, II, 392.) 33 Fleiss und Uebung machen gute Schüler. - Simrock, 2519; Körte, 1424. 34 Fleiss vberwindet alles. - Henisch, 1142; Simrock, 2518; Kirchhofer, 137. Frz.: A force de forger on devient forgeron. (Starschedel, 395.) Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Gaal, 468.) 35 Fleiss verschliesst der Armuth die Thüren. 36 Fleiss vnnd mit Gott in die Hende speyen gebüret Geistlich vnnd Weltlich Reichthum. - Petri, II, 312; Henisch, 1139, 47. 37 Fleiss werbet preiss. - Petri, II, 312; Henisch, 1139, 49. 38 Fleiss würt gelert vnd weiss. - Franck, I, 17b; Mayer, I, 116; Sailer, 70; Simrock, 2516; Körte, 1427; Scheidemünze, II, 173. It.: Diligenza passa scienza. 39 Geht der Fleiss zur Thür heraus, steigt die Armuth (Noth) zum Fenster hinein. Holl.: Waar de vlijt de deur uitgaat, komt de armoede het venster in. (Harrebomee, II, 368.) 40 Halt dich mit Fleiss bei grossen Herren, man geniesst seines Guts und seiner Ehren. 41 Mit Fleiss und Geduld nagt eine Maus ein dickes Bret durch. - Mayer, I, 116. 42 Ohne Fleiss und Müh' gedeihn der Weisheit Früchte nie. 43 Seines Fleisses darf man sich nicht schämen! Ein Sprichwort Herder's. 44 Seines Fleisses darf sich jeder rühmen. - Simrock, 2528. 45 Thu mit Fleiss das Dein, dass übrige lass Gott befohlen seyn. - Sutor, 404. 46 Viel Fleiss und wenig Gewissen macht den Beutel voll. - Simrock, 2524; Körte, 1431. 47 Vmb Fleiss vnd müh gibt got schaff vnd kü. - Franck, I, 57b; Lehmann II, 791, 89; Simrock, 2523; Körte, 1429. Ung.: Nem lephet nagy dicsosegre a' here ember. (Gaal, 471.) [Spaltenumbruch] 48 Wenn der Fleiss erntet, hat der Faule Stoppeln in der Scheune und Hülsen in der Schüssel. - Scheidemünze, I, 951. 49 Wenn es mehr Fleiss gäbe, gäb' es weniger Klosterheiligkeit. 50 Zu grosser Fleiss bleibt nicht lange heiss. It.: Il sempre faticare non puol sempre durare. (Pazzaglia, 124, 2.) 51 Zu viel Fleiss ist nicht erspriesslich. - Lehmann, 198, 17. 52 Zu viel fleiss ist vnfleiss. - Gruter, I, 88; Schottel, 1115b; Eiselein, 175. 53 Zu viel Fleiss und Sorge bricht das krystallene Glas so gut als Hans Unfleiss und Kunz ohne Sorgen. - Sailer, 74. 54 Zu vil fleiss felt auff dem Eiss. - Henisch, 1140, 3. 55 Zuvil fleiss vnd onfleiss felt auff dem Eiss. - Franck, I, 5a; Gruter, I, 88; Henisch, 1140; Petri, II, 828; Mayer, I, 116; Simrock, 2515; Schottel, 1121a; Körte, 1426. It.: La troppo grande diligenza spesso diventa negligenza. (Pazzaglia, 93, 2.) *56 Er hat sich den Fleiss ohne F in den Pelz gesetzt. - Parömiakon, 1253. Eine sich wenig an die Orthographie kehrende Umschreibung der Redensart: Sich Läuse in den Pelz setzen. *57 O ich hoas mit Fles1 gethoan. - Gomolcke, 830. 1) Für: etwas absichtlich thun, sagt man in Schlesien: es mit Fleiss thun. Fleissen. Ein jeder soll sich fleissen, sein gedächtnus nicht auff grabsteinen, sondern inn guten thaten hinder Ihm lassen. - Henisch, 1722, 27. Fleissig. 1 Wer fleissig ist, der darf keinen Mangel fürchten, der Mangel fürchtet ihn. In Indien hat man das Sprichwort: Wer fleissig ist, wird nicht hungern, wer nachdenkt, wird nicht sündigen, wer wacht, nichts fürchten und wer (zu rechter Zeit) zu reden und zu schweigen weiss, keinen Streit haben. (Cahier, 2216.) 2 Wer fleissig ist in seinem Stand, den segnet Gott mit milder Hand. - Petri, II, 707. 3 Wer nicht fleissig ist in der Jugend, wird betteln (hungern) im Alter. *4 Er ist fleissig wie der Ochs im Stalle. Von denen, die ihr Leben im Müssiggang hinbringen. *5 Fleissig wie der hund, der flöhe weret. - Franck, II, 83a; Körte, 1434a; Simrock, 2530. *6 Hei is so flitig as dei Hund bi't Flöhen. (Mecklenburg.) *7 Hei öss so fleitig wie de selge Krommnorsch. (Ostpreuss.) - Frischbier, 185. Ironisch von einem Trägen. Fleissige (der). 1 De Flitige löpt sik dood, un de Fule dricht sik dood. (Süderdithmarschen.) 2 Dem Fleissigen guckt der Hunger wol zuweilen zum Fenster hinein, aber ins Haus darf er ihm nicht kommen. - Simrock, 2525; Eiselein, 175; Körte, 1434; Wurzbach I, 242. Holl.: De honger kijkt bij den vlijtige wel eens de deur in, maar hij durft niet binnen komen. (Harrebomee, II, 392.) 3 Dem Fleissigen schadet der Winter nicht. (Sachsen.) - Boebel, 117. 4 Dem Fleissigen schenkt Gott alles. 5 Der Fleissige hat immer etwas zu thun. - Eiselein, 175. 6 Der Fleissige macht aus Eisen Wachs. 7 Der Fleissige thut sich nimmer genug. Simrock, 2527; Körte, 1430. 8 Des Fleissigen Hand macht reich. Holl.: De hand des vlijtigen maakt rijk. (Harrebomee, II, 392.) 9 Die Fleissigsten haben den Vortheil. 10 Ein Fleissiger findet immer zu thun. - Steiger, 4; Kirchhofer, 137. Lat.: Homini diligenti semper aliquid super est. (Eiselein, 175.) 11 Für den Fleissigen hat die Woche sieben Heute, für den Faulen sieben Morgen. - Goldkörner, 44. 12 Wer den Fleissigen hindert, schadet der Ernte. [Spaltenumbruch] 17 Fleiss felt nit auff dem Eyss. – Franck, I, 63b; Henisch, 1139; Petri, II, 311; Eyering, II, 619, I, 40. It.: Buono studio vince rea fortuna. Lat.: Animus vereri qui seit, tuto scit aggredi. (Philippi, I, 32.) 18 Fleiss geht sicher auff dem eiss. – Franck, I, 17b; Sutor, 407; Simrock, 2514; Körte, 1425. 19 Fleiss geht über Kunst. Frz.: Diligence passe science. (Kritzinger, 236.) 20 Fleiss greifft auch daneben. – Lehmann, 198, 17. 21 Fleiss hat immer etwas übrig. – Simrock, 2526; Körte, 1433. 22 Fleiss ist des Glückes rechte Hand, Mässigkeit die linke. 23 Fleiss ist des Glückes Vater. – Venedey, 74; Simrock, 2520; Körte, 1423. 24 Fleiss ist die Seel an allen Geschäfften. – Henisch, 1142. Lat.: Diligentia negotiorum anima. 25 Fleiss ist keine Mühe. Dän.: Fliid er ingen møie, men u-fliid er dobbelt møie. 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17 Fleiss felt nit auff dem Eyss. – Franck, I, 63b; Henisch, 1139; Petri, II, 311; Eyering, II, 619, I, 40.
It.: Buono studio vince rea fortuna.
Lat.: Animus vereri qui seit, tuto scit aggredi. (Philippi, I, 32.)
18 Fleiss geht sicher auff dem eiss. – Franck, I, 17b; Sutor, 407; Simrock, 2514; Körte, 1425.
19 Fleiss geht über Kunst.
Frz.: Diligence passe science. (Kritzinger, 236.)
20 Fleiss greifft auch daneben. – Lehmann, 198, 17.
21 Fleiss hat immer etwas übrig. – Simrock, 2526; Körte, 1433.
22 Fleiss ist des Glückes rechte Hand, Mässigkeit die linke.
23 Fleiss ist des Glückes Vater. – Venedey, 74; Simrock, 2520; Körte, 1423.
24 Fleiss ist die Seel an allen Geschäfften. – Henisch, 1142.
Lat.: Diligentia negotiorum anima.
25 Fleiss ist keine Mühe.
Dän.: Fliid er ingen møie, men u-fliid er dobbelt møie. (Prov. dan., 169.)
26 Fleiss ist zu allen Dingen gut (nutz). – Henisch, 1139, 2; Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 24.
27 Fleiss macht heiss. – Scheidemünze, I, 2119.
28 Fleiss macht weiss (weis'). – Henisch, 1139, 4; Petri, II, 311; Eyering, II, 619.
Dän.: Fliid giør hvid. (Prov. dan., 169.)
It.: Con la diligenza s'acquista scienza. (Pazzaglia, 93, 1.)
29 Fleiss rührt den Mörtel. – Sailer, 277.
30 Fleiss und Fleisch können sich nicht miteinander vertragen. – Parömiakon, 567.
31 Fleiss und Kunst bringt Brot und Gunst.
32 Fleiss und Sparsamkeit hilft auch durch schlechte Zeit.
Dies Sprichwort gebrauchten früher die Nordamerikaner als Toast, der bei allen ihren Festen ausgebracht wurde. Diese stete Erinnerung wäre gewiss auch andern Völkern heilsam.
Dän.: Flittig mand kand meget forvare. (Prov. dan., 169.)
Holl.: Zuinigheid met vlijt bouwt huizen als kasteelen. (Harrebomée, II, 392.)
33 Fleiss und Uebung machen gute Schüler. – Simrock, 2519; Körte, 1424.
34 Fleiss vberwindet alles. – Henisch, 1142; Simrock, 2518; Kirchhofer, 137.
Frz.: A force de forger on devient forgeron. (Starschedel, 395.)
Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Gaal, 468.)
35 Fleiss verschliesst der Armuth die Thüren.
36 Fleiss vnnd mit Gott in die Hende speyen gebüret Geistlich vnnd Weltlich Reichthum. – Petri, II, 312; Henisch, 1139, 47.
37 Fleiss werbet preiss. – Petri, II, 312; Henisch, 1139, 49.
38 Fleiss würt gelert vnd weiss. – Franck, I, 17b; Mayer, I, 116; Sailer, 70; Simrock, 2516; Körte, 1427; Scheidemünze, II, 173.
It.: Diligenza passa scienza.
39 Geht der Fleiss zur Thür heraus, steigt die Armuth (Noth) zum Fenster hinein.
Holl.: Waar de vlijt de deur uitgaat, komt de armoede het venster in. (Harrebomée, II, 368.)
40 Halt dich mit Fleiss bei grossen Herren, man geniesst seines Guts und seiner Ehren.
41 Mit Fleiss und Geduld nagt eine Maus ein dickes Bret durch. – Mayer, I, 116.
42 Ohne Fleiss und Müh' gedeihn der Weisheit Früchte nie.
43 Seines Fleisses darf man sich nicht schämen!
Ein Sprichwort Herder's.
44 Seines Fleisses darf sich jeder rühmen. – Simrock, 2528.
45 Thu mit Fleiss das Dein, dass übrige lass Gott befohlen seyn. – Sutor, 404.
46 Viel Fleiss und wenig Gewissen macht den Beutel voll. – Simrock, 2524; Körte, 1431.
47 Vmb Fleiss vnd müh gibt got schaff vnd kü. – Franck, I, 57b; Lehmann II, 791, 89; Simrock, 2523; Körte, 1429.
Ung.: Nem léphet nagy dicsoségre a' here ember. (Gaal, 471.)
48 Wenn der Fleiss erntet, hat der Faule Stoppeln in der Scheune und Hülsen in der Schüssel. – Scheidemünze, I, 951.
49 Wenn es mehr Fleiss gäbe, gäb' es weniger Klosterheiligkeit.
50 Zu grosser Fleiss bleibt nicht lange heiss.
It.: Il sempre faticare non puol sempre durare. (Pazzaglia, 124, 2.)
51 Zu viel Fleiss ist nicht erspriesslich. – Lehmann, 198, 17.
52 Zu viel fleiss ist vnfleiss. – Gruter, I, 88; Schottel, 1115b; Eiselein, 175.
53 Zu viel Fleiss und Sorge bricht das krystallene Glas so gut als Hans Unfleiss und Kunz ohne Sorgen. – Sailer, 74.
54 Zu vil fleiss felt auff dem Eiss. – Henisch, 1140, 3.
55 Zuvil fleiss vnd onfleiss felt auff dem Eiss. – Franck, I, 5a; Gruter, I, 88; Henisch, 1140; Petri, II, 828; Mayer, I, 116; Simrock, 2515; Schottel, 1121a; Körte, 1426.
It.: La troppo grande diligenza spesso diventa negligenza. (Pazzaglia, 93, 2.)
*56 Er hat sich den Fleiss ohne F in den Pelz gesetzt. – Parömiakon, 1253.
Eine sich wenig an die Orthographie kehrende Umschreibung der Redensart: Sich Läuse in den Pelz setzen.
*57 O ich hoas mit Fles1 gethoan. – Gomolcke, 830.
1) Für: etwas absichtlich thun, sagt man in Schlesien: es mit Fleiss thun.
Fleissen.
Ein jeder soll sich fleissen, sein gedächtnus nicht auff grabsteinen, sondern inn guten thaten hinder Ihm lassen. – Henisch, 1722, 27.
Fleissig.
1 Wer fleissig ist, der darf keinen Mangel fürchten, der Mangel fürchtet ihn.
In Indien hat man das Sprichwort: Wer fleissig ist, wird nicht hungern, wer nachdenkt, wird nicht sündigen, wer wacht, nichts fürchten und wer (zu rechter Zeit) zu reden und zu schweigen weiss, keinen Streit haben. (Cahier, 2216.)
2 Wer fleissig ist in seinem Stand, den segnet Gott mit milder Hand. – Petri, II, 707.
3 Wer nicht fleissig ist in der Jugend, wird betteln (hungern) im Alter.
*4 Er ist fleissig wie der Ochs im Stalle.
Von denen, die ihr Leben im Müssiggang hinbringen.
*5 Fleissig wie der hund, der flöhe weret. – Franck, II, 83a; Körte, 1434a; Simrock, 2530.
*6 Hei is so flitig as dei Hund bi't Flöhen. (Mecklenburg.)
*7 Hei öss so flîtig wie de selge Krommnorsch. (Ostpreuss.) – Frischbier, 185.
Ironisch von einem Trägen.
Fleissige (der).
1 De Flitige löpt sik dood, un de Fule dricht sik dood. (Süderdithmarschen.)
2 Dem Fleissigen guckt der Hunger wol zuweilen zum Fenster hinein, aber ins Haus darf er ihm nicht kommen. – Simrock, 2525; Eiselein, 175; Körte, 1434; Wurzbach I, 242.
Holl.: De honger kijkt bij den vlijtige wel eens de deur in, maar hij durft niet binnen komen. (Harrebomée, II, 392.)
3 Dem Fleissigen schadet der Winter nicht. (Sachsen.) – Boebel, 117.
4 Dem Fleissigen schenkt Gott alles.
5 Der Fleissige hat immer etwas zu thun. – Eiselein, 175.
6 Der Fleissige macht aus Eisen Wachs.
7 Der Fleissige thut sich nimmer genug. Simrock, 2527; Körte, 1430.
8 Des Fleissigen Hand macht reich.
Holl.: De hand des vlijtigen maakt rijk. (Harrebomée, II, 392.)
9 Die Fleissigsten haben den Vortheil.
10 Ein Fleissiger findet immer zu thun. – Steiger, 4; Kirchhofer, 137.
Lat.: Homini diligenti semper aliquid super est. (Eiselein, 175.)
11 Für den Fleissigen hat die Woche sieben Heute, für den Faulen sieben Morgen. – Goldkörner, 44.
12 Wer den Fleissigen hindert, schadet der Ernte.
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