Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *43 Hi wal flä, iar hi Jüggen (Wjüggen) hä. (Amrum.) - Johansen, 93. Er will fliegen, ehe er Flügel hat, ehe ihm die Flügel gewachsen sind. *44 Sie sehen was fleugt, aber nicht was kreucht. - Eiselein, 175. Fliegenbein. * Aus Fliegenbeinen Haarsiebe machen. Sich kunstvoller, aber nutzloser Arbeit befleissigen. Lat.: Aranearum telas texere. (Erasm., 394.) Fliegenfuss. Ich gebe nicht einen Fliegenfuss auf ihn. - Pauli, Postilla, I, 346a. "Spricht man, wenn man eine macht vnd gewalt auffs äusserste will verkleinern." Fliegenmutter. Eine Fliegenmutter kennt ihre Jungen nicht. Dazu würde auch sehr viel gehören; denn man schätzt die Eierzahl eines Fliegenweibchens auf 60-120 Stück. Rechnet man 6 Generationen und auf jeden Satz 100 Eier, so belief sich die ganze Nachkommenschaft eines einzigen Fliegenpaars in einem Jahre auf mehr als 30000 Millionen. (Vgl. Ule, Natur, V, 2.) Flieger. Die besten Flieger haben mehr Luft in den Knochen als Mark. - Scheidemünze, II, 111. Fliehen. 1 Besser fliehen, als lange herumziehen. 2 Besser geflohen, als übel gefochten. - Körte2, 1788. Dän.: Bedre at flye, end ilde at fegte; og den som flyer kand fegte igien. Frz.: Bonne fuite vaut mieux que mauvaise attente. (Gaal, 475.) - Il vaut mieux fuir que se battre mal. 3 Besser geflohen, denn gestorben. - Henisch, 321, 41. 4 Der fleucht, gibt sich schuldig. - Franck, II, 167b; Henisch, 1153, 6; Petri, II, 707; Simrock, 2556; Hillebrand, 237; Egenolff, 224a; Hertius, I, 108; Estor, II, 996; Tunn., 7, 8; Graf, 443, 362. Dän.: Hvo der flyer, gjör sig selv sagfaeldig. (Bohn I, 376; Prov. dan., 171.) It.: Chi fugge il giudizio, si condanna. (Pazzaglia, 151, 17.) Lat.: Fatetur facinus is, qui indicium fugit. (Philippi, I, 152.) 5 Der fleucht nicht, der verzeucht. - Henisch, 1160. Lat.: Non effugit laqueum suum qui differt. 6 Der fliehen will, stösst überall an. It.: A chi fugge ogni cosa da impaccio. (Pazzaglia, 143, 1.) 7 Der flieht nicht, der zurückweicht, sagte der Bauer, und schmierte seine Stiefeln mit Hasenfett. Holl.: Hij vlugt niet, die wijkt, zei de boer, en hij smeerde zijne schoenen met hazevet. (Harrebomee, II, 376.) 8 Ehrlich fliehen ist besser als elend sterben. "Fabius lehrte zuerst, Schlachten aus dem Wege zu gehen, dem Feinde die Spitze zu bieten, ohne sich entwaffnen zu lassen. Sartorius verstand die Kunst zu fliehen und immer wieder schickliche Wehr- und Waffenplätze zu finden. Hasen wissen das erste, Füchse das andere, gewöhnliche Feldherren keins von beiden. Erst von Mansfeld erfand, ein ganzes Heer wie einen fliegenden Trupp anzuführen, überall zu sein und nirgends, fliehend zu siegen und siegend zu fliehen." Frz.: Bonne fuite vaut mieux que mauvaise attente. (Cahier, 783.) Span.: Mas vale que digan, Aqui huyo, que Aqui murio. (Bohn 1, 231.) 9 Es fliehen nicht alle, die den rucken wenden. - Lehmann, 199, 17; Simrock, 2547; Eiselein, 176. Dän.: De flyve ei alt som vende ryg. (Prov. dan., 170.) 10 Es ist besser ehrlich geflogen, denn schendtlich gefochten. - Franck, II, 10a; Henisch, 1152, 33; Gruter, I, 32; Simrock, 2549; Graf, 351, 391; Körte, 1443; Ramann, II, Pred., 432. Besser ehrlich fliehen, denn schändlich fechten. Das Sprichwort hat Privatstreitigkeiten im Auge, die, wie Schlägereien, oft einen sehr gefährlichen Ausgang nehmen können. Lat.: Miles fugiens iterum pugnare potest. (Altdorf, 147; Binder II, 1855.) 11 Es ist besser fliehen, als die Schlacht verlieren. - Lehmann, II, 199, 24. 12 Es ist besser mit schanden geflohen, denn mit ehren todt bleiben. - Henisch, 322, 19. 13 Fleuchstu, so ligstu. - Franck, I, 13b; Simrock, 2552; Graf, 443, 367; Schottel, 1122a; Körte, 1445. Die Gerichtsflucht oder das Ausbleiben im Termin wirkt wie Geständniss und hat Verurtheilung zur Folge. Dän.: Den som flyer, tager sag paa bag. (Prov. dan., 171.) Frz.: Qui fuit, il trouve qui le chasse. [Spaltenumbruch] 14 Flieh' auf allen Wegen, dem Tode gehst du stets entgegen. 15 Fliehe es, der Nachbar eines grossen Herrn und eines grossen Flusses zu sein. 16 Fliehst du vorm Landwind, so treibt dich der Seewind. 17 Kannstu fliehen (versteh mit ehrn), so fliehe! - Franck, II, 10a; Simrock, 2550. In der Thierdichtung: Der neue Rath des Smil von Pardubitz, aus der böhmischen Literatur des 14. Jahrhunderts, sagt der Hase: "Wer am Ende nicht siegen kann, bei dem kommt's doch aufs Laufen an." 18 Mancher fleucht für dem Rauch vnd felt gar in das fewer. - Henisch, 1143, 43. 19 Mancher flieht vor einem Unglück und geräth in zwei. 20 Was eim flieht, das wird ein. (Luzern.) 21 Was fleucht, das wollen wir fangen, dass vns nachfolgt, fliehen wir. - Henisch, 1152. Lat.: Quod sequitur fugimus, quod fugit ipsi sequimur. (Henisch, 1152.) 22 Wenn du kanst fliehen, soltu nit kriegen. - Franck., I, 36a; Körte, 1444. 23 Wer durch Fliehen sich mag retten, kann wieder vor die Luke treten. - Eiselein, 175. "Wer fleucht, stellt wieder seinen Mann; wer bleibt und fällt, es nicht so kann; wer folglich läuft zu rechter Zeit, ist in der Strategie schon weit." (Butler.) Und Logau "Celer jüngst lief aus der Schlacht, denn es kam ihm schnell zu Sinne, dass er, würd' er umgebracht, nachmals nicht mehr fechten könne." Die Aegypter haben als Spott auf feige Soldaten das Sprichwort: "Er floh, Schande über ihn, ist besser, als: er ward erschlagen, Gott sei seiner Seele gnädig." (Burckhardt, 492.) Lat.: Fugiens animam servavi. - Qui fugit rursus ille praeliabitur. (Eiselein, 175.) 24 Wer fleucht, den jagt man. - Luthers Ms., S. 5; Lehmann, 198, 12; Steiger, 10. 25 Wer fleucht, der ist leicht geschlagen. - Petri, II, 707; Henisch, 1153, 5. 26 Wer fleucht, der leit, wer weicht, der verliert. - Lehmann, 198, 11. 27 Wer fleucht, der wird ge(ver)jagt. - Eiselein, 175; Henisch, 1152, 66. Lat.: Qui fugit, ex omni parte fugatur iners. (Henisch, 1152, 67.) 28 Wer fliehen will, muss auch eine Hinterthür wissen, - Scheidemünze, I, 2279. 29 Wer fliehet im Streit, erhält keine Beut'. - Parömiakon, 2287. 30 Wer flieht, berührt den Boden nicht. It.: Chi corre, corre, e chi fugge vola. (Pazzaglia, 143, 2.) 31 Wer flieht die Sünden, wird das Sünden finden. 32 Wer flieht, ehe man ihn jagt, ist allzu verzagt. - Simrock, 2558. 33 Wer flieht, ist bald zu Boden gestossen. "Ein kläffender Hund, dem man entgegenschreitet, wird ein feiger Flüchtling und wär' er ein Bullenbeisser; läuft man aber vor dem Gebell davon, so wird ein Bologneser zu einem Angreifer, der uns wenigstens ins Bein beisst." 34 Wer flieht, ist leicht zu jagen. 35 Wer flieht, macht seine Mutter nicht weinen. - Körte, 4369. Ausgenommen, sie ist eine Spartanerin, der ein im ehrenvollen Kampfe gefallener Sohn lieber ist, als ein lebender, mit Schande bedeckter Flüchtling. 36 Wer flieht, sieht sich nicht viel um. 37 Wer flieht, wird gejagt. - Simrock, 2557. 38 Wer selber fleucht, den jagt man leicht. - Luther, 176; Lehmann, 228, 57; Simrock, 2559. "Den Eber fliehn, eh' er verfolgt, heisst nur ihn reizen." - Die Verfolgung des Feigen trägt wenig Ehre ein. 39 Wo du kanst fliehen, soltu nicht kriegen. - Lehmann, II, 857, 437. 40 Wohl geflohen, wohl gefochten. - Kirchhofer, 222. *41 Er flieht es, wie der Teufel das Kreuz. Dän.: Han flyer derfor som fanden for korset. (Prov. dan., 171.) *42 Er flieht, wie der Wolf vorm Adler. Von denen, die einer drohenden Gefahr nicht entfliehen können, wie der Wolf umsonst vor dem geflügelten Adler flieht. [Spaltenumbruch] *43 Hi wal flä, iar hi Jüggen (Wjüggen) hä. (Amrum.) – Johansen, 93. Er will fliegen, ehe er Flügel hat, ehe ihm die Flügel gewachsen sind. *44 Sie sehen was fleugt, aber nicht was kreucht. – Eiselein, 175. Fliegenbein. * Aus Fliegenbeinen Haarsiebe machen. Sich kunstvoller, aber nutzloser Arbeit befleissigen. Lat.: Aranearum telas texere. (Erasm., 394.) Fliegenfuss. Ich gebe nicht einen Fliegenfuss auf ihn. – Pauli, Postilla, I, 346a. „Spricht man, wenn man eine macht vnd gewalt auffs äusserste will verkleinern.“ Fliegenmutter. Eine Fliegenmutter kennt ihre Jungen nicht. Dazu würde auch sehr viel gehören; denn man schätzt die Eierzahl eines Fliegenweibchens auf 60-120 Stück. 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*43 Hi wal flä, iar hi Jüggen (Wjüggen) hä. (Amrum.) – Johansen, 93.
Er will fliegen, ehe er Flügel hat, ehe ihm die Flügel gewachsen sind.
*44 Sie sehen was fleugt, aber nicht was kreucht. – Eiselein, 175.
Fliegenbein.
* Aus Fliegenbeinen Haarsiebe machen.
Sich kunstvoller, aber nutzloser Arbeit befleissigen.
Lat.: Aranearum telas texere. (Erasm., 394.)
Fliegenfuss.
Ich gebe nicht einen Fliegenfuss auf ihn. – Pauli, Postilla, I, 346a.
„Spricht man, wenn man eine macht vnd gewalt auffs äusserste will verkleinern.“
Fliegenmutter.
Eine Fliegenmutter kennt ihre Jungen nicht.
Dazu würde auch sehr viel gehören; denn man schätzt die Eierzahl eines Fliegenweibchens auf 60-120 Stück. Rechnet man 6 Generationen und auf jeden Satz 100 Eier, so belief sich die ganze Nachkommenschaft eines einzigen Fliegenpaars in einem Jahre auf mehr als 30000 Millionen. (Vgl. Ule, Natur, V, 2.)
Flieger.
Die besten Flieger haben mehr Luft in den Knochen als Mark. – Scheidemünze, II, 111.
Fliehen.
1 Besser fliehen, als lange herumziehen.
2 Besser geflohen, als übel gefochten. – Körte2, 1788.
Dän.: Bedre at flye, end ilde at fegte; og den som flyer kand fegte igien.
Frz.: Bonne fuite vaut mieux que mauvaise attente. (Gaal, 475.) – Il vaut mieux fuir que se battre mal.
3 Besser geflohen, denn gestorben. – Henisch, 321, 41.
4 Der fleucht, gibt sich schuldig. – Franck, II, 167b; Henisch, 1153, 6; Petri, II, 707; Simrock, 2556; Hillebrand, 237; Egenolff, 224a; Hertius, I, 108; Estor, II, 996; Tunn., 7, 8; Graf, 443, 362.
Dän.: Hvo der flyer, gjør sig selv sagfældig. (Bohn I, 376; Prov. dan., 171.)
It.: Chi fugge il giudizio, si condanna. (Pazzaglia, 151, 17.)
Lat.: Fatetur facinus is, qui indicium fugit. (Philippi, I, 152.)
5 Der fleucht nicht, der verzeucht. – Henisch, 1160.
Lat.: Non effugit laqueum suum qui differt.
6 Der fliehen will, stösst überall an.
It.: A chi fugge ogni cosa da impaccio. (Pazzaglia, 143, 1.)
7 Der flieht nicht, der zurückweicht, sagte der Bauer, und schmierte seine Stiefeln mit Hasenfett.
Holl.: Hij vlugt niet, die wijkt, zei de boer, en hij smeerde zijne schoenen met hazevet. (Harrebomée, II, 376.)
8 Ehrlich fliehen ist besser als elend sterben.
„Fabius lehrte zuerst, Schlachten aus dem Wege zu gehen, dem Feinde die Spitze zu bieten, ohne sich entwaffnen zu lassen. Sartorius verstand die Kunst zu fliehen und immer wieder schickliche Wehr- und Waffenplätze zu finden. Hasen wissen das erste, Füchse das andere, gewöhnliche Feldherren keins von beiden. Erst von Mansfeld erfand, ein ganzes Heer wie einen fliegenden Trupp anzuführen, überall zu sein und nirgends, fliehend zu siegen und siegend zu fliehen.“
Frz.: Bonne fuite vaut mieux que mauvaise attente. (Cahier, 783.)
Span.: Mas vale que digan, Aquí huyó, que Aquí murió. (Bohn 1, 231.)
9 Es fliehen nicht alle, die den rucken wenden. – Lehmann, 199, 17; Simrock, 2547; Eiselein, 176.
Dän.: De flyve ei alt som vende ryg. (Prov. dan., 170.)
10 Es ist besser ehrlich geflogen, denn schendtlich gefochten. – Franck, II, 10a; Henisch, 1152, 33; Gruter, I, 32; Simrock, 2549; Graf, 351, 391; Körte, 1443; Ramann, II, Pred., 432.
Besser ehrlich fliehen, denn schändlich fechten. Das Sprichwort hat Privatstreitigkeiten im Auge, die, wie Schlägereien, oft einen sehr gefährlichen Ausgang nehmen können.
Lat.: Miles fugiens iterum pugnare potest. (Altdorf, 147; Binder II, 1855.)
11 Es ist besser fliehen, als die Schlacht verlieren. – Lehmann, II, 199, 24.
12 Es ist besser mit schanden geflohen, denn mit ehren todt bleiben. – Henisch, 322, 19.
13 Fleuchstu, so ligstu. – Franck, I, 13b; Simrock, 2552; Graf, 443, 367; Schottel, 1122a; Körte, 1445.
Die Gerichtsflucht oder das Ausbleiben im Termin wirkt wie Geständniss und hat Verurtheilung zur Folge.
Dän.: Den som flyer, tager sag paa bag. (Prov. dan., 171.)
Frz.: Qui fuit, il trouve qui le chasse.
14 Flieh' auf allen Wegen, dem Tode gehst du stets entgegen.
15 Fliehe es, der Nachbar eines grossen Herrn und eines grossen Flusses zu sein.
16 Fliehst du vorm Landwind, so treibt dich der Seewind.
17 Kannstu fliehen (versteh mit ehrn), so fliehe! – Franck, II, 10a; Simrock, 2550.
In der Thierdichtung: Der neue Rath des Smil von Pardubitz, aus der böhmischen Literatur des 14. Jahrhunderts, sagt der Hase: „Wer am Ende nicht siegen kann, bei dem kommt's doch aufs Laufen an.“
18 Mancher fleucht für dem Rauch vnd felt gar in das fewer. – Henisch, 1143, 43.
19 Mancher flieht vor einem Unglück und geräth in zwei.
20 Was eim flieht, das wird ein. (Luzern.)
21 Was fleucht, das wollen wir fangen, dass vns nachfolgt, fliehen wir. – Henisch, 1152.
Lat.: Quod sequitur fugimus, quod fugit ipsi sequimur. (Henisch, 1152.)
22 Wenn du kanst fliehen, soltu nit kriegen. – Franck., I, 36a; Körte, 1444.
23 Wer durch Fliehen sich mag retten, kann wieder vor die Luke treten. – Eiselein, 175.
„Wer fleucht, stellt wieder seinen Mann; wer bleibt und fällt, es nicht so kann; wer folglich läuft zu rechter Zeit, ist in der Strategie schon weit.“ (Butler.) Und Logau „Celer jüngst lief aus der Schlacht, denn es kam ihm schnell zu Sinne, dass er, würd' er umgebracht, nachmals nicht mehr fechten könne.“ Die Aegypter haben als Spott auf feige Soldaten das Sprichwort: „Er floh, Schande über ihn, ist besser, als: er ward erschlagen, Gott sei seiner Seele gnädig.“ (Burckhardt, 492.)
Lat.: Fugiens animam servavi. – Qui fugit rursus ille praeliabitur. (Eiselein, 175.)
24 Wer fleucht, den jagt man. – Luthers Ms., S. 5; Lehmann, 198, 12; Steiger, 10.
25 Wer fleucht, der ist leicht geschlagen. – Petri, II, 707; Henisch, 1153, 5.
26 Wer fleucht, der leit, wer weicht, der verliert. – Lehmann, 198, 11.
27 Wer fleucht, der wird ge(ver)jagt. – Eiselein, 175; Henisch, 1152, 66.
Lat.: Qui fugit, ex omni parte fugatur iners. (Henisch, 1152, 67.)
28 Wer fliehen will, muss auch eine Hinterthür wissen, – Scheidemünze, I, 2279.
29 Wer fliehet im Streit, erhält keine Beut'. – Parömiakon, 2287.
30 Wer flieht, berührt den Boden nicht.
It.: Chi corre, corre, e chi fugge vola. (Pazzaglia, 143, 2.)
31 Wer flieht die Sünden, wird das Sünden finden.
32 Wer flieht, ehe man ihn jagt, ist allzu verzagt. – Simrock, 2558.
33 Wer flieht, ist bald zu Boden gestossen.
„Ein kläffender Hund, dem man entgegenschreitet, wird ein feiger Flüchtling und wär' er ein Bullenbeisser; läuft man aber vor dem Gebell davon, so wird ein Bologneser zu einem Angreifer, der uns wenigstens ins Bein beisst.“
34 Wer flieht, ist leicht zu jagen.
35 Wer flieht, macht seine Mutter nicht weinen. – Körte, 4369.
Ausgenommen, sie ist eine Spartanerin, der ein im ehrenvollen Kampfe gefallener Sohn lieber ist, als ein lebender, mit Schande bedeckter Flüchtling.
36 Wer flieht, sieht sich nicht viel um.
37 Wer flieht, wird gejagt. – Simrock, 2557.
38 Wer selber fleucht, den jagt man leicht. – Luther, 176; Lehmann, 228, 57; Simrock, 2559.
„Den Eber fliehn, eh' er verfolgt, heisst nur ihn reizen.“ – Die Verfolgung des Feigen trägt wenig Ehre ein.
39 Wo du kanst fliehen, soltu nicht kriegen. – Lehmann, II, 857, 437.
40 Wohl geflohen, wohl gefochten. – Kirchhofer, 222.
*41 Er flieht es, wie der Teufel das Kreuz.
Dän.: Han flyer derfor som fanden for korset. (Prov. dan., 171.)
*42 Er flieht, wie der Wolf vorm Adler.
Von denen, die einer drohenden Gefahr nicht entfliehen können, wie der Wolf umsonst vor dem geflügelten Adler flieht.
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