Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] junger) Mädchen. - Lehmann, II, 156, 163; Frischbier, 353.

Holl.: Het is gemakkelijker, een' korf met vlooijen te hoeden (te bewaren) dan een dozijn meisjes. (Harrebomee, II, 393.)

Lat.: Aegre formosam poteris servare puellam. (Owen, III, 20; Binder II, 84.)

22 Es läuft manchmal ein Floh mit unter, sagte der Bettler, der auf dem Lausfang war.

23 Et es lichter en Sack Flöh verwaren, as en junk Miäken. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 186, 59; Woeste, 74, 215.

24 Flöh, Fliegen, Leuss, Mäuss, Raupen vnd Ratten kan man vff der Erden wol entrathen. - Lehmann, 834, 2.

25 Flöh, Läuss, Mucken vnd Wandläuss seynd beschwerlich vnd thun doch kein Schaden. - Lehmann, 82, 24.

Mhd.: Si solten da bei bilde nemen, daz fliegen, mücken, flöhe, bremen si müent als einen armen man der nie lant noch schatz gewan. (Freidank.) (Zingerle, 34.)

Dän.: Loppe, luus og vegge-luus giöre meere fortred end skade i huus. (Prov. dan., 389.)

26 Flöh', Unflat, Läuse, Grind, sind des Faulen Hausgesind.

27 Flöh vnd Mucken thun einem mehr Beschwerniss alss ander Thier. - Lehmann, 79, 4.

Dän.: Fluer, myg, lopper, luus og muus giöre tit större fortraed end et stort dyr. (Prov. dan., 170.)

28 Flöhe, Fliegen vnd Neid bemühen (plagen, quälen) die Menschen allzeit. - Henisch, 1156, 68; Petri, II, 512.

Mhd.: Swie sich der mensche hoehe, so tuont im die floehe vil leides an dem leibe dem man zuo dem weibe. (Martina.) (Zingerle, 34.)

29 Flöhe und Läuse sind Ordensbrüder, wie Sanct-Franz1 geschrieben steht. - Fischart, Flöhh.

1) Legendenbuch.

30 Flöhe und Nadeln stechen.

Holl.: Vlooijen en naalden steken beide. (Harrebomee, II, 393.)

31 Hungerige Flöhe stechen tieffer. - Henisch, 1196.

Holl.: Die hongherighe vloo bijt seer.

Lat.: Lendes et pulices plus mordent esurientes. (Fallersleben, 206.)

32 Hungrige Flöhe thun wehe. - Blum, 458; Simrock, 2563; Körte, 1451.

Engl.: Hungry flies bite sore. (Bohn II, 105.)

Ung.: Az eh szunyog nehezebbet szur.

33 Ich will lieber einen Scheffel Flöhe hüten, denn die Nonnen im Klingenthal, sagte der Commissar zum Bischof. - Klosterspiegel, 20, 17.

34 Ich wollte lieber eine Wanne voll Flöhe hüten, als die Nonnen im Frauenthal, sagte der Abt (Johannes von Wettingen). - Klosterspiegel, 60, 16.

35 Je fetter der Floh, je magerer der Hund. - Blum, 114; Simrock, 256; Körte, 1450.

36 Jeder schlägt den Floh auf eigene Weise todt.

In ebenso eigener Weise verehren sie nach Jean Paul die Mexicaner. "Manche Autoren", sagt er, "beten die Recensenten an, wie die Mexicaner die Flöhe, um von beiden zu Nacht nicht gestochen zu werden." (Jean Paul's Leben von H. Döring.)

37 Lieber hundert Flöhe im Bett als Eine Hure.

38 Magere Flöhe beissen scharf.

Arme Leute sind dringend in ihren Forderungen.

Holl.: Magere vlooijen bijten scherp. (Harrebomee, II, 393.)

39 Man sieht die Flöhe leichter auf weissem als auf schwarzem Tuch. - Eiselein, 176; Simrock, 2564.

Lat.: Pulex in albo crebrior. (Bovill, III, 132.) - Rubicunda dat, nigra ferre recusat. (Eiselein, 176.) - Vir bonus, in minimo peccans, culpatur ab omni; vir malus, enormi si peccat crimine, nunquam. (Binder II, 3556; Seybold, 204.)

40 Wen die Flöhe lassen in Ruhe leben, der mag (wird) gern den Löwen Frieden geben. - Bacmeister, 98.

41 Wenn der Floh nicht könnte, liess er das Hüpfen sein.

42 Wenn der Floh steigt übers Knie, so wird ihm, er weiss nicht wie. - Simrock, 2562; Eiselein, 176.

43 Wenn dich die Flöhe beissen, musst du ihnen bald die Zähne ausreissen.

Holl.: Die geene vlooijen wil krijgen, moet zijnen aars krab ben, als ze hem in de keel bijten. (Harrebomee, II, 393.)

[Spaltenumbruch] 44 Wenn die Flöh über die Knie steigen, so kommen sie offt in Noth vnnd Todt. - Lehmann, 104, 4.

45 Wenn die Flöhe in das Fell des Herrenhundes kommen, so bleiben sie allda. (Russ.)

46 Wenn ein Floh hustet, bebt die Erde nicht. - Scheidemünze, I, 2825.

47 Wer den Floh will erschlagen, muss ihn nicht erst fragen.

"Schriftgelehrte und Pharisäer haben die Frage erhoben ob und wie viel man Flöhe todten an dürfe am Sabbat, ob man sich ihrer während des Gebets erwehren könne unbeschadet der Andacht, ob man vor dem Priester in einem Gewande erscheinen dürfe, dem Flöhblut anklebe" u. s. w. (Vgl. H. Masius, Ueber den Floh im Deutschen Museum von Prutz, 1855, Nr. 27.)

48 Wer keine Flöhe will fegen, muss sich nicht mit Hunden schlafen legen.

49 A hot hieren de Flühe f ...1. - Robinson, 500. Gomolcke (78) hat dafür: husten.

50 Aus einem Floh ein Pferd (Kamel) machen. - Winckler, XVIII, 94.

*51 Die Flöhe an Ketten legen. - Scheidemünze, I, 1221.

*52 Die Flöhe husten (farzen) hören. - Schottel, 1121b.

Von denen die von allem die genaueste Einsicht haben wollen.

Frz.: Il croit voir ou entendre tout mieux que les autres.

Holl.: Hij heeft eene vloo hooren hoesten. (Harrebomee, II, 393.)

*53 Die Flöhe schinden, um die Felle zu verkaufen.

*54 Dieser Floh kroch ihm ins Ohr.

*55 Eine Wanne mit Flöhen hüten (sonnen). - Murner, Nb., 25; Kloster, IV, 701.

*56 Einem die Flöhe abstreichen.

Ihn durchwichsen.

*57 Einem einen Floh ins Ohr (in den Pelz) setzen. - Lehmann, 80, 24; Körte, 1452; Kirchhofer, 275; Eiselein, 176; für Franken: Frommann, VI, 167, 94.

Argwohn bei ihm erregen, ihm eine beunruhigende Mittheilung machen.

Frz.: On lui a mis la puce a l'oreille. (Lendroy, 114.) - On lui a mis martel en tete.

Holl.: Hij heeft eene vloo (luis) in het oor. (Harrebomee, II, 393.)

*58 Einen Floh im Ohr haben.

Argwohn haben, wegen des Ausgangs einer Sache in Sorgen sein.

Frz.: Avoir la puce a l'oreille. (Leroux, I, 129; Lendroy, 113.)

*59 Einen Floh mästen, um ihn dann zu knacken.

*60 En Sack vull Flöhe wahren. - Eichwald, 536.

*61 Er hat viel flöhe hinder den obren. - Franck, II, 97b; Eyering, II, 264; Henisch, 1156; Körte, 1452c.

Eyering sagt zur Erklärung: Die Flöhe hinter den Ohren kann man vor denselben nicht sehen. "Das sind die guten falschen wort, daruon das sprichwort wird gehort." Franck führt diese Redensart mit folgenden gemeinschaftlich unter der unten angeführten lateinischen auf; "Er hat vil kritz inn der nasen. Er kan das har spalten. Er hat stein im busen. Er ist für auffzucken gmacht. Er hat ein hertz im leib. Sein wort schneiden. Du findst jn nit on antwort. Er ist seins leibs ein helb, darfest dich nit lang nach jm vmbsehen; darfst keinen andern an sein stat stellen."

Lat.: Acetum habet in pectore. (Franck, II, 97b.)

*62 Er hört die flöhe husten (vnd mücken feisten). - Franck, I, 11b; II, 34a u. 97b; Eyering, I, 788; Schweiz, 144, 79; Kirchhofer, 276; für Köln: Firmenich, I, 475, 201; für Euskirchen: Firmenich, I, 509, 6.

Franck, um zu zeigen, wie reich unsere Sprache an Formen ist, wenn es gilt, Afterweisheit und Superklugheit zu geiseln und zu verspotten, fügt zur obigen eine Anzahl mehr oder weniger verwandter Redensarten hinzu, als: Er hört das grass wachsen. Er könde einer lauss ein stelzen machen. Er weyss, was der künig der künigin ins ohr hat gesagt. Er heysst: Sine me nihil potestis fadere. Er denckt drey meil hinder Gott. Er denckt drei jar lenger dann er alt ist. Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen. Er war dabei, da, jn sein vatter macht. Er könde ein keidel machen, damit man das har spielte. Bei Eyering (I, 789 u. II, 266) finden sich noch: Er kan auff alle Töpff Deckel machen. Er hat dem Noa Wein helffen bawen.

Lat.: Sciunt quando Jupiter duxerit Junonem. - Sciunt quid in aurem rex reginae dixerit. (Franck, II, 34a.)

*63 Er hört die schwindsüchtigen Flöhe im Serail zu Konstantinopel bis Paris husten. - Parömiakon, 2894.

*64 Er lässt den Floh auf Stelzen gehen.

Der Ueberkluge

[Spaltenumbruch] junger) Mädchen.Lehmann, II, 156, 163; Frischbier, 353.

Holl.: Het is gemakkelijker, een' korf met vlooijen te hoeden (te bewaren) dan een dozijn meisjes. (Harrebomée, II, 393.)

Lat.: Aegre formosam poteris servare puellam. (Owen, III, 20; Binder II, 84.)

22 Es läuft manchmal ein Floh mit unter, sagte der Bettler, der auf dem Lausfang war.

23 Et es lichter en Sack Flöh verwaren, as en junk Miäken. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 186, 59; Woeste, 74, 215.

24 Flöh, Fliegen, Leuss, Mäuss, Raupen vnd Ratten kan man vff der Erden wol entrathen.Lehmann, 834, 2.

25 Flöh, Läuss, Mucken vnd Wandläuss seynd beschwerlich vnd thun doch kein Schaden.Lehmann, 82, 24.

Mhd.: Si solten dâ bî bilde nemen, daz fliegen, mücken, flöhe, bremen si müent als einen armen man der nie lant noch schatz gewan. (Freidank.) (Zingerle, 34.)

Dän.: Loppe, luus og vegge-luus giøre meere fortred end skade i huus. (Prov. dan., 389.)

26 Flöh', Unflat, Läuse, Grind, sind des Faulen Hausgesind.

27 Flöh vnd Mucken thun einem mehr Beschwerniss alss ander Thier.Lehmann, 79, 4.

Dän.: Fluer, myg, lopper, luus og muus giøre tit større fortræd end et stort dyr. (Prov. dan., 170.)

28 Flöhe, Fliegen vnd Neid bemühen (plagen, quälen) die Menschen allzeit.Henisch, 1156, 68; Petri, II, 512.

Mhd.: Swie sich der mensche hoehe, sô tuont im die floehe vil leides an dem lîbe dem man zuo dem wîbe. (Martina.) (Zingerle, 34.)

29 Flöhe und Läuse sind Ordensbrüder, wie Sanct-Franz1 geschrieben steht.Fischart, Flöhh.

1) Legendenbuch.

30 Flöhe und Nadeln stechen.

Holl.: Vlooijen en naalden steken beide. (Harrebomée, II, 393.)

31 Hungerige Flöhe stechen tieffer.Henisch, 1196.

Holl.: Die hongherighe vloo bijt seer.

Lat.: Lendes et pulices plus mordent esurientes. (Fallersleben, 206.)

32 Hungrige Flöhe thun wehe.Blum, 458; Simrock, 2563; Körte, 1451.

Engl.: Hungry flies bite sore. (Bohn II, 105.)

Ung.: Az éh szunyog nehezebbet szúr.

33 Ich will lieber einen Scheffel Flöhe hüten, denn die Nonnen im Klingenthal, sagte der Commissar zum Bischof.Klosterspiegel, 20, 17.

34 Ich wollte lieber eine Wanne voll Flöhe hüten, als die Nonnen im Frauenthal, sagte der Abt (Johannes von Wettingen).Klosterspiegel, 60, 16.

35 Je fetter der Floh, je magerer der Hund.Blum, 114; Simrock, 256; Körte, 1450.

36 Jeder schlägt den Floh auf eigene Weise todt.

In ebenso eigener Weise verehren sie nach Jean Paul die Mexicaner. „Manche Autoren“, sagt er, „beten die Recensenten an, wie die Mexicaner die Flöhe, um von beiden zu Nacht nicht gestochen zu werden.“ (Jean Paul's Leben von H. Döring.)

37 Lieber hundert Flöhe im Bett als Eine Hure.

38 Magere Flöhe beissen scharf.

Arme Leute sind dringend in ihren Forderungen.

Holl.: Magere vlooijen bijten scherp. (Harrebomée, II, 393.)

39 Man sieht die Flöhe leichter auf weissem als auf schwarzem Tuch.Eiselein, 176; Simrock, 2564.

Lat.: Pulex in albo crebrior. (Bovill, III, 132.) – Rubicunda dat, nigra ferre recusat. (Eiselein, 176.) – Vir bonus, in minimo peccans, culpatur ab omni; vir malus, enormi si peccat crimine, nunquam. (Binder II, 3556; Seybold, 204.)

40 Wen die Flöhe lassen in Ruhe leben, der mag (wird) gern den Löwen Frieden geben.Bacmeister, 98.

41 Wenn der Floh nicht könnte, liess er das Hüpfen sein.

42 Wenn der Floh steigt übers Knie, so wird ihm, er weiss nicht wie.Simrock, 2562; Eiselein, 176.

43 Wenn dich die Flöhe beissen, musst du ihnen bald die Zähne ausreissen.

Holl.: Die geene vlooijen wil krijgen, moet zijnen aars krab ben, als ze hem in de keel bijten. (Harrebomée, II, 393.)

[Spaltenumbruch] 44 Wenn die Flöh über die Knie steigen, so kommen sie offt in Noth vnnd Todt.Lehmann, 104, 4.

45 Wenn die Flöhe in das Fell des Herrenhundes kommen, so bleiben sie allda. (Russ.)

46 Wenn ein Floh hustet, bebt die Erde nicht.Scheidemünze, I, 2825.

47 Wer den Floh will erschlagen, muss ihn nicht erst fragen.

„Schriftgelehrte und Pharisäer haben die Frage erhoben ob und wie viel man Flöhe todten an dürfe am Sabbat, ob man sich ihrer während des Gebets erwehren könne unbeschadet der Andacht, ob man vor dem Priester in einem Gewande erscheinen dürfe, dem Flöhblut anklebe“ u. s. w. (Vgl. H. Masius, Ueber den Floh im Deutschen Museum von Prutz, 1855, Nr. 27.)

48 Wer keine Flöhe will fegen, muss sich nicht mit Hunden schlafen legen.

49 A hot hieren de Flühe f ...1.Robinson, 500. Gomolcke (78) hat dafür: husten.

50 Aus einem Floh ein Pferd (Kamel) machen.Winckler, XVIII, 94.

*51 Die Flöhe an Ketten legen.Scheidemünze, I, 1221.

*52 Die Flöhe husten (farzen) hören.Schottel, 1121b.

Von denen die von allem die genaueste Einsicht haben wollen.

Frz.: Il croit voir ou entendre tout mieux que les autres.

Holl.: Hij heeft eene vloo hooren hoesten. (Harrebomée, II, 393.)

*53 Die Flöhe schinden, um die Felle zu verkaufen.

*54 Dieser Floh kroch ihm ins Ohr.

*55 Eine Wanne mit Flöhen hüten (sonnen).Murner, Nb., 25; Kloster, IV, 701.

*56 Einem die Flöhe abstreichen.

Ihn durchwichsen.

*57 Einem einen Floh ins Ohr (in den Pelz) setzen.Lehmann, 80, 24; Körte, 1452; Kirchhofer, 275; Eiselein, 176; für Franken: Frommann, VI, 167, 94.

Argwohn bei ihm erregen, ihm eine beunruhigende Mittheilung machen.

Frz.: On lui a mis la puce à l'oreille. (Lendroy, 114.) – On lui a mis martel en tête.

Holl.: Hij heeft eene vloo (luis) in het oor. (Harrebomée, II, 393.)

*58 Einen Floh im Ohr haben.

Argwohn haben, wegen des Ausgangs einer Sache in Sorgen sein.

Frz.: Avoir la puce à l'oreille. (Leroux, I, 129; Lendroy, 113.)

*59 Einen Floh mästen, um ihn dann zu knacken.

*60 En Sack vull Flöhe wahren.Eichwald, 536.

*61 Er hat viel flöhe hinder den obren.Franck, II, 97b; Eyering, II, 264; Henisch, 1156; Körte, 1452c.

Eyering sagt zur Erklärung: Die Flöhe hinter den Ohren kann man vor denselben nicht sehen. „Das sind die guten falschen wort, daruon das sprichwort wird gehort.“ Franck führt diese Redensart mit folgenden gemeinschaftlich unter der unten angeführten lateinischen auf; „Er hat vil kritz inn der nasen. Er kan das har spalten. Er hat stein im busen. Er ist für auffzucken gmacht. Er hat ein hertz im leib. Sein wort schneiden. Du findst jn nit on antwort. Er ist seins leibs ein helb, darfest dich nit lang nach jm vmbsehen; darfst keinen andern an sein stat stellen.“

Lat.: Acetum habet in pectore. (Franck, II, 97b.)

*62 Er hört die flöhe husten (vnd mücken feisten).Franck, I, 11b; II, 34a u. 97b; Eyering, I, 788; Schweiz, 144, 79; Kirchhofer, 276; für Köln: Firmenich, I, 475, 201; für Euskirchen: Firmenich, I, 509, 6.

Franck, um zu zeigen, wie reich unsere Sprache an Formen ist, wenn es gilt, Afterweisheit und Superklugheit zu geiseln und zu verspotten, fügt zur obigen eine Anzahl mehr oder weniger verwandter Redensarten hinzu, als: Er hört das grass wachsen. Er könde einer lauss ein stelzen machen. Er weyss, was der künig der künigin ins ohr hat gesagt. Er heysst: Sine me nihil potestis fadere. Er denckt drey meil hinder Gott. Er denckt drei jar lenger dann er alt ist. Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen. Er war dabei, da, jn sein vatter macht. Er könde ein keidel machen, damit man das har spielte. Bei Eyering (I, 789 u. II, 266) finden sich noch: Er kan auff alle Töpff Deckel machen. Er hat dem Noa Wein helffen bawen.

Lat.: Sciunt quando Jupiter duxerit Junonem. – Sciunt quid in aurem rex reginae dixerit. (Franck, II, 34a.)

*63 Er hört die schwindsüchtigen Flöhe im Serail zu Konstantinopel bis Paris husten.Parömiakon, 2894.

*64 Er lässt den Floh auf Stelzen gehen.

Der Ueberkluge

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0566" n="[538]"/><cb n="1075"/>
junger) Mädchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 156, 163; Frischbier, 353.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is gemakkelijker, een' korf met vlooijen te hoeden (te bewaren) dan een dozijn meisjes. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aegre formosam poteris servare puellam. (<hi rendition="#i">Owen, III, 20; Binder II, 84.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Es läuft manchmal ein Floh mit unter, sagte der Bettler, der auf dem Lausfang war.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Et es lichter en Sack Flöh verwaren, as en junk Miäken.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 186, 59; Woeste, 74, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Flöh, Fliegen, Leuss, Mäuss, Raupen vnd Ratten kan man vff der Erden wol entrathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 834, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Flöh, Läuss, Mucken vnd Wandläuss seynd beschwerlich vnd thun doch kein Schaden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 82, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Si solten dâ bî bilde nemen, daz fliegen, mücken, flöhe, bremen si müent als einen armen man der nie lant noch schatz gewan. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Loppe, luus og vegge-luus giøre meere fortred end skade i huus. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Flöh', Unflat, Läuse, Grind, sind des Faulen Hausgesind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Flöh vnd Mucken thun einem mehr Beschwerniss alss ander Thier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 79, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fluer, myg, lopper, luus og muus giøre tit større fortræd end et stort dyr. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 170.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Flöhe, Fliegen vnd Neid bemühen (plagen, quälen) die Menschen allzeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1156, 68; Petri, II, 512.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Swie sich der mensche hoehe, sô tuont im die floehe vil leides an dem lîbe dem man zuo dem wîbe. (<hi rendition="#i">Martina.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Flöhe und Läuse sind Ordensbrüder, wie Sanct-Franz<hi rendition="#sup">1</hi> geschrieben steht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Flöhh.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Legendenbuch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Flöhe und Nadeln stechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vlooijen en naalden steken beide. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Hungerige Flöhe stechen tieffer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1196.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die hongherighe vloo bijt seer.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lendes et pulices plus mordent esurientes. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 206.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Hungrige Flöhe thun wehe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 458; Simrock, 2563; Körte, 1451.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Hungry flies bite sore. (<hi rendition="#i">Bohn II, 105.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Az éh szunyog nehezebbet szúr.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Ich will lieber einen Scheffel Flöhe hüten, denn die Nonnen im Klingenthal, sagte der Commissar zum Bischof.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 20, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Ich wollte lieber eine Wanne voll Flöhe hüten, als die Nonnen im Frauenthal, sagte der Abt (Johannes von Wettingen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 60, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Je fetter der Floh, je magerer der Hund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 114; Simrock, 256; Körte, 1450.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Jeder schlägt den Floh auf eigene Weise todt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In ebenso eigener Weise verehren sie nach <hi rendition="#i">Jean Paul</hi> die Mexicaner. &#x201E;Manche Autoren&#x201C;, sagt er, &#x201E;beten die Recensenten an, wie die Mexicaner die Flöhe, um von beiden zu Nacht nicht gestochen zu werden.&#x201C; (<hi rendition="#i">Jean Paul's Leben von H. Döring.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Lieber hundert Flöhe im Bett als Eine Hure.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Magere Flöhe beissen scharf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Arme Leute sind dringend in ihren Forderungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Magere vlooijen bijten scherp. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Man sieht die Flöhe leichter auf weissem als auf schwarzem Tuch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 176; Simrock, 2564.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pulex in albo crebrior. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 132.</hi>) &#x2013; Rubicunda dat, nigra ferre recusat. (<hi rendition="#i">Eiselein, 176.</hi>) &#x2013; Vir bonus, in minimo peccans, culpatur ab omni; vir malus, enormi si peccat crimine, nunquam. (<hi rendition="#i">Binder II, 3556; Seybold, 204.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Wen die Flöhe lassen in Ruhe leben, der mag (wird) gern den Löwen Frieden geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bacmeister, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Wenn der Floh nicht könnte, liess er das Hüpfen sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Wenn der Floh steigt übers Knie, so wird ihm, er weiss nicht wie.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2562; Eiselein, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Wenn dich die Flöhe beissen, musst du ihnen bald die Zähne ausreissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die geene vlooijen wil krijgen, moet zijnen aars krab ben, als ze hem in de keel bijten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1076"/>
44 Wenn die Flöh über die Knie steigen, so kommen sie offt in Noth vnnd Todt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 104, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Wenn die Flöhe in das Fell des Herrenhundes kommen, so bleiben sie allda.</hi> (<hi rendition="#i">Russ.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Wenn ein Floh hustet, bebt die Erde nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 2825.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Wer den Floh will erschlagen, muss ihn nicht erst fragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Schriftgelehrte und Pharisäer haben die Frage erhoben ob und wie viel man Flöhe todten an dürfe am Sabbat, ob man sich ihrer während des Gebets erwehren könne unbeschadet der Andacht, ob man vor dem Priester in einem Gewande erscheinen dürfe, dem Flöhblut anklebe&#x201C; u. s. w. (Vgl. <hi rendition="#i">H. Masius, Ueber den Floh im Deutschen Museum von Prutz, 1855, Nr. 27.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Wer keine Flöhe will fegen, muss sich nicht mit Hunden schlafen legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 A hot hieren de Flühe f ...<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 500. Gomolcke (78)</hi> hat dafür: husten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Aus einem Floh ein Pferd (Kamel) machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVIII, 94.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Die Flöhe an Ketten legen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 1221.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*52 Die Flöhe husten (farzen) hören.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1121<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von denen die von allem die genaueste Einsicht haben wollen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il croit voir ou entendre tout mieux que les autres.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft eene vloo hooren hoesten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*53 Die Flöhe schinden, um die Felle zu verkaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*54 Dieser Floh kroch ihm ins Ohr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*55 Eine Wanne mit Flöhen hüten (sonnen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Murner, Nb., 25; Kloster, IV, 701.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*56 Einem die Flöhe abstreichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn durchwichsen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*57 Einem einen Floh ins Ohr (in den Pelz) setzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 80, 24; Körte, 1452; Kirchhofer, 275; Eiselein, 176;</hi> für Franken: <hi rendition="#i">Frommann, VI, 167, 94.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Argwohn bei ihm erregen, ihm eine beunruhigende Mittheilung machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On lui a mis la puce à l'oreille. (<hi rendition="#i">Lendroy, 114.</hi>) &#x2013; On lui a mis martel en tête.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft eene vloo (luis) in het oor. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*58 Einen Floh im Ohr haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Argwohn haben, wegen des Ausgangs einer Sache in Sorgen sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Avoir la puce à l'oreille. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 129; Lendroy, 113.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*59 Einen Floh mästen, um ihn dann zu knacken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*60 En Sack vull Flöhe wahren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 536.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*61 Er hat viel flöhe hinder den obren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 97<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, II, 264; Henisch, 1156; Körte, 1452<hi rendition="#sup">c</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Eyering</hi> sagt zur Erklärung: Die Flöhe hinter den Ohren kann man vor denselben nicht sehen. &#x201E;Das sind die guten falschen wort, daruon das sprichwort wird gehort.&#x201C; <hi rendition="#i">Franck</hi> führt diese Redensart mit folgenden gemeinschaftlich unter der unten angeführten lateinischen auf; &#x201E;Er hat vil kritz inn der nasen. Er kan das har spalten. Er hat stein im busen. Er ist für auffzucken gmacht. Er hat ein hertz im leib. Sein wort schneiden. Du findst jn nit on antwort. Er ist seins leibs ein helb, darfest dich nit lang nach jm vmbsehen; darfst keinen andern an sein stat stellen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Acetum habet in pectore. (<hi rendition="#i">Franck, II, 97<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*62 Er hört die flöhe husten (vnd mücken feisten).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 11<hi rendition="#sup">b</hi>; II, 34<hi rendition="#sup">a</hi> u. 97<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, I, 788; Schweiz, 144, 79; Kirchhofer, 276;</hi> für Köln: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 475, 201;</hi> für Euskirchen: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 509, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Franck,</hi> um zu zeigen, wie reich unsere Sprache an Formen ist, wenn es gilt, Afterweisheit und Superklugheit zu geiseln und zu verspotten, fügt zur obigen eine Anzahl mehr oder weniger verwandter Redensarten hinzu, als: Er hört das grass wachsen. Er könde einer lauss ein stelzen machen. Er weyss, was der künig der künigin ins ohr hat gesagt. Er heysst: Sine me nihil potestis fadere. Er denckt drey meil hinder Gott. Er denckt drei jar lenger dann er alt ist. Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen. Er war dabei, da, jn sein vatter macht. Er könde ein keidel machen, damit man das har spielte. Bei <hi rendition="#i">Eyering</hi> (I, 789 u. II, 266) finden sich noch: Er kan auff alle Töpff Deckel machen. Er hat dem Noa Wein helffen bawen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sciunt quando Jupiter duxerit Junonem. &#x2013; Sciunt quid in aurem rex reginae dixerit. (<hi rendition="#i">Franck, II, 34<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*63 Er hört die schwindsüchtigen Flöhe im Serail zu Konstantinopel bis Paris husten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2894.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*64 Er lässt den Floh auf Stelzen gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Ueberkluge</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[538]/0566] junger) Mädchen. – Lehmann, II, 156, 163; Frischbier, 353. Holl.: Het is gemakkelijker, een' korf met vlooijen te hoeden (te bewaren) dan een dozijn meisjes. (Harrebomée, II, 393.) Lat.: Aegre formosam poteris servare puellam. (Owen, III, 20; Binder II, 84.) 22 Es läuft manchmal ein Floh mit unter, sagte der Bettler, der auf dem Lausfang war. 23 Et es lichter en Sack Flöh verwaren, as en junk Miäken. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 186, 59; Woeste, 74, 215. 24 Flöh, Fliegen, Leuss, Mäuss, Raupen vnd Ratten kan man vff der Erden wol entrathen. – Lehmann, 834, 2. 25 Flöh, Läuss, Mucken vnd Wandläuss seynd beschwerlich vnd thun doch kein Schaden. – Lehmann, 82, 24. Mhd.: Si solten dâ bî bilde nemen, daz fliegen, mücken, flöhe, bremen si müent als einen armen man der nie lant noch schatz gewan. (Freidank.) (Zingerle, 34.) Dän.: Loppe, luus og vegge-luus giøre meere fortred end skade i huus. (Prov. dan., 389.) 26 Flöh', Unflat, Läuse, Grind, sind des Faulen Hausgesind. 27 Flöh vnd Mucken thun einem mehr Beschwerniss alss ander Thier. – Lehmann, 79, 4. Dän.: Fluer, myg, lopper, luus og muus giøre tit større fortræd end et stort dyr. (Prov. dan., 170.) 28 Flöhe, Fliegen vnd Neid bemühen (plagen, quälen) die Menschen allzeit. – Henisch, 1156, 68; Petri, II, 512. Mhd.: Swie sich der mensche hoehe, sô tuont im die floehe vil leides an dem lîbe dem man zuo dem wîbe. (Martina.) (Zingerle, 34.) 29 Flöhe und Läuse sind Ordensbrüder, wie Sanct-Franz1 geschrieben steht. – Fischart, Flöhh. 1) Legendenbuch. 30 Flöhe und Nadeln stechen. Holl.: Vlooijen en naalden steken beide. (Harrebomée, II, 393.) 31 Hungerige Flöhe stechen tieffer. – Henisch, 1196. Holl.: Die hongherighe vloo bijt seer. Lat.: Lendes et pulices plus mordent esurientes. (Fallersleben, 206.) 32 Hungrige Flöhe thun wehe. – Blum, 458; Simrock, 2563; Körte, 1451. Engl.: Hungry flies bite sore. (Bohn II, 105.) Ung.: Az éh szunyog nehezebbet szúr. 33 Ich will lieber einen Scheffel Flöhe hüten, denn die Nonnen im Klingenthal, sagte der Commissar zum Bischof. – Klosterspiegel, 20, 17. 34 Ich wollte lieber eine Wanne voll Flöhe hüten, als die Nonnen im Frauenthal, sagte der Abt (Johannes von Wettingen). – Klosterspiegel, 60, 16. 35 Je fetter der Floh, je magerer der Hund. – Blum, 114; Simrock, 256; Körte, 1450. 36 Jeder schlägt den Floh auf eigene Weise todt. In ebenso eigener Weise verehren sie nach Jean Paul die Mexicaner. „Manche Autoren“, sagt er, „beten die Recensenten an, wie die Mexicaner die Flöhe, um von beiden zu Nacht nicht gestochen zu werden.“ (Jean Paul's Leben von H. Döring.) 37 Lieber hundert Flöhe im Bett als Eine Hure. 38 Magere Flöhe beissen scharf. Arme Leute sind dringend in ihren Forderungen. Holl.: Magere vlooijen bijten scherp. (Harrebomée, II, 393.) 39 Man sieht die Flöhe leichter auf weissem als auf schwarzem Tuch. – Eiselein, 176; Simrock, 2564. Lat.: Pulex in albo crebrior. (Bovill, III, 132.) – Rubicunda dat, nigra ferre recusat. (Eiselein, 176.) – Vir bonus, in minimo peccans, culpatur ab omni; vir malus, enormi si peccat crimine, nunquam. (Binder II, 3556; Seybold, 204.) 40 Wen die Flöhe lassen in Ruhe leben, der mag (wird) gern den Löwen Frieden geben. – Bacmeister, 98. 41 Wenn der Floh nicht könnte, liess er das Hüpfen sein. 42 Wenn der Floh steigt übers Knie, so wird ihm, er weiss nicht wie. – Simrock, 2562; Eiselein, 176. 43 Wenn dich die Flöhe beissen, musst du ihnen bald die Zähne ausreissen. Holl.: Die geene vlooijen wil krijgen, moet zijnen aars krab ben, als ze hem in de keel bijten. (Harrebomée, II, 393.) 44 Wenn die Flöh über die Knie steigen, so kommen sie offt in Noth vnnd Todt. – Lehmann, 104, 4. 45 Wenn die Flöhe in das Fell des Herrenhundes kommen, so bleiben sie allda. (Russ.) 46 Wenn ein Floh hustet, bebt die Erde nicht. – Scheidemünze, I, 2825. 47 Wer den Floh will erschlagen, muss ihn nicht erst fragen. „Schriftgelehrte und Pharisäer haben die Frage erhoben ob und wie viel man Flöhe todten an dürfe am Sabbat, ob man sich ihrer während des Gebets erwehren könne unbeschadet der Andacht, ob man vor dem Priester in einem Gewande erscheinen dürfe, dem Flöhblut anklebe“ u. s. w. (Vgl. H. Masius, Ueber den Floh im Deutschen Museum von Prutz, 1855, Nr. 27.) 48 Wer keine Flöhe will fegen, muss sich nicht mit Hunden schlafen legen. 49 A hot hieren de Flühe f ...1. – Robinson, 500. Gomolcke (78) hat dafür: husten. 50 Aus einem Floh ein Pferd (Kamel) machen. – Winckler, XVIII, 94. *51 Die Flöhe an Ketten legen. – Scheidemünze, I, 1221. *52 Die Flöhe husten (farzen) hören. – Schottel, 1121b. Von denen die von allem die genaueste Einsicht haben wollen. Frz.: Il croit voir ou entendre tout mieux que les autres. Holl.: Hij heeft eene vloo hooren hoesten. (Harrebomée, II, 393.) *53 Die Flöhe schinden, um die Felle zu verkaufen. *54 Dieser Floh kroch ihm ins Ohr. *55 Eine Wanne mit Flöhen hüten (sonnen). – Murner, Nb., 25; Kloster, IV, 701. *56 Einem die Flöhe abstreichen. Ihn durchwichsen. *57 Einem einen Floh ins Ohr (in den Pelz) setzen. – Lehmann, 80, 24; Körte, 1452; Kirchhofer, 275; Eiselein, 176; für Franken: Frommann, VI, 167, 94. Argwohn bei ihm erregen, ihm eine beunruhigende Mittheilung machen. Frz.: On lui a mis la puce à l'oreille. (Lendroy, 114.) – On lui a mis martel en tête. Holl.: Hij heeft eene vloo (luis) in het oor. (Harrebomée, II, 393.) *58 Einen Floh im Ohr haben. Argwohn haben, wegen des Ausgangs einer Sache in Sorgen sein. Frz.: Avoir la puce à l'oreille. (Leroux, I, 129; Lendroy, 113.) *59 Einen Floh mästen, um ihn dann zu knacken. *60 En Sack vull Flöhe wahren. – Eichwald, 536. *61 Er hat viel flöhe hinder den obren. – Franck, II, 97b; Eyering, II, 264; Henisch, 1156; Körte, 1452c. Eyering sagt zur Erklärung: Die Flöhe hinter den Ohren kann man vor denselben nicht sehen. „Das sind die guten falschen wort, daruon das sprichwort wird gehort.“ Franck führt diese Redensart mit folgenden gemeinschaftlich unter der unten angeführten lateinischen auf; „Er hat vil kritz inn der nasen. Er kan das har spalten. Er hat stein im busen. Er ist für auffzucken gmacht. Er hat ein hertz im leib. Sein wort schneiden. Du findst jn nit on antwort. Er ist seins leibs ein helb, darfest dich nit lang nach jm vmbsehen; darfst keinen andern an sein stat stellen.“ Lat.: Acetum habet in pectore. (Franck, II, 97b.) *62 Er hört die flöhe husten (vnd mücken feisten). – Franck, I, 11b; II, 34a u. 97b; Eyering, I, 788; Schweiz, 144, 79; Kirchhofer, 276; für Köln: Firmenich, I, 475, 201; für Euskirchen: Firmenich, I, 509, 6. Franck, um zu zeigen, wie reich unsere Sprache an Formen ist, wenn es gilt, Afterweisheit und Superklugheit zu geiseln und zu verspotten, fügt zur obigen eine Anzahl mehr oder weniger verwandter Redensarten hinzu, als: Er hört das grass wachsen. Er könde einer lauss ein stelzen machen. Er weyss, was der künig der künigin ins ohr hat gesagt. Er heysst: Sine me nihil potestis fadere. Er denckt drey meil hinder Gott. Er denckt drei jar lenger dann er alt ist. Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen. Er war dabei, da, jn sein vatter macht. Er könde ein keidel machen, damit man das har spielte. Bei Eyering (I, 789 u. II, 266) finden sich noch: Er kan auff alle Töpff Deckel machen. Er hat dem Noa Wein helffen bawen. Lat.: Sciunt quando Jupiter duxerit Junonem. – Sciunt quid in aurem rex reginae dixerit. (Franck, II, 34a.) *63 Er hört die schwindsüchtigen Flöhe im Serail zu Konstantinopel bis Paris husten. – Parömiakon, 2894. *64 Er lässt den Floh auf Stelzen gehen. Der Ueberkluge

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/566
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [538]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/566>, abgerufen am 22.11.2024.