Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
508 Mancher muss seine Frau zu Blois bei den Mönchen suchen. - Klosterspiegel, 65, 17. 509 Mancher von frawen vbel redt, der nicht waiss, was seine Mutter thet. - Petri, II, 847; Henisch, 1197; Luther, 205; Körte, 1490. 510 Mancher würde die Frau nicht geheirathet haben, wenn er sie gekannt hätte. 511 Meine Frau hat 's Mass verloren, sagte der Schneider, da schlug er sie mit der Elle. Holl.: De vrouwen zijn zwakke vatten, darom leg ik er een band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (Harrebomee, II, 361.) 512 Meine Frau ist mir zu süsslich, sagte der Bauer, da schlug er sie mit dem Salzlöffel ins Gesicht. (S. 380.) 513 Met er gefleckte (geflickte) Frau un em gefleckten Haus kütt mer all si Leven met aus. (Köln.) - Weyden, III, 9. 514 Meine Frau hat mi laif1 un ik hef se wi'r2 laif, so laif, dat'k se wuel alle Dage met 'n Bessensteile püsken3 mög. (Münster.) - Frommann, VI, 427, 17. 1) Lieb. 2) Wieder. 3) Küssen. 515 Mine Frau kann mi de Flohen wal affangen. - Bueren, 888. 516 Mit den Frauen kann der Teufel sich nicht messen. 517 Mit der ersten Frau geht hin1, die zweite bringt Gewinn. 1) Durch den Tod der ersten Frau verliert man. - Aehnlich die Basken. (Reinsberg I, 183.) 518 Mit der Frauen Schönheit kann sich kein Mann decken. 519 Mit einer Frau muss man einen Tag, einen Monat und einen Sommer umgehen, um zu wissen, wie sie ist. (Venedig.) 520 Mit Frauen und Geld ist gefährlich zu spielen in der Welt. 521 Mit Frauen und Schiessgewehren ist's gefährlich zu spielen. 522 Mit Frauen zu lachen ist gefährlicher, als mit Männern zu kämpfen. 523 Mit Frawen viel Credentzen verbrent die Conscientzen. - Petri, II, 476; Henisch, 618. 524 Mit seiner Frau muss man freundlich, mit seinem Pferde aber hart umgehen. 525 Nach einer guten Frau geht man nie zu weit. Dän.: Efter en from hustru og god mad löber man ei for laenge. (Prov. dan., 317.) 526 'Ne fette Frau un 'ne magere Kau is en slecht Teiken im Hiuse. (Büren.) 527 'Ne Frau kann mär in der Slippe ut dem Huse driägen, as de Mann met ver Piärren 'rinfören. (Iserlohn.) - Woeste, 67, 68. 528 'Ne Frau, de nich schelt, un'n Hund, de nich bellt, sünd beid' so väl nütt, as't föft Radd an'n Wagen. (S. 600.) (Mecklenburg.) - Schiller, III, 4b. 529 'Ne Frue, dei nich schelt (schilt), en Hund, de nich bellt, 'ne Katte, dei nich muset, dögt nich. (S. 600.) (Göttingen.) - Brem. Sonntagsblatt, 1855, 4. Die Hausfrau muss auch, wo es noththut, bei Kindern und Gesinde, energisch dreinfahren (schelten) können. 530 'Ne god' Frau un 'ne god' Katt hollen 't Haus rein. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 6a. 531 Nicht jede Frau, welche das Feuer anbläst, kocht auch. - Burckhardt, 615. 532 Nicht jede Frau wird von des Mannes Tode grau. (S. 357.) Dän.: Faa qvinder graane for mandens död. (Bohn I, 367.) 533 Ohn Frawen vnd Wein kan niemandt frölich seyn. - Gruter, III, 74; Tappius, 42b; Lehmann, 142, 38 u. 869, 7; Lehmann, II, 490, 15; Lange, 1741; Eiselein, 181. Holl.: Zonder vrouwen, zonder wijn kan men niet vrolijk zijn. (Harrebomee, II, 424.) Lat.: Ubi deest peplum, non est perfectum gaudium, sprach der alte Religiös. (Geiler.) [Spaltenumbruch] 534 Ohne Frau zur Seite hat der Mann kein Glück (weder morgen noch heute). Aber auch noch anderes nicht. "Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten." (Goethe's Philosophie, I, 132, 19.) 535 Ohne Frauen keine Freude. Dan. Stern sagt: "Die Frau ist mit einem so einschmeichelnden Reize begabt, dass schon ihre blosse Gegenwart wohlthuend ist." (Deschaud, Le Bien.) Mhd.: Er hat rehter fröide kleine, ders von guoten weiben niht ennimt. (Zingerle, 36.) 536 Ohne Frauen und ohne Geld wär's übel in der Welt. Holl.: Waren er geene vrouwen, het ware al niet. - Waren er geene vrouwen, waar zou de manschap blijven. (Harrebomee, II, 423.) 537 Reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Mann ohn' Massen. 538 Reiche Frau und Haferpferd sind zwei muthige Thiere. Dän.: Rig quinde og kornföd hest faae snart mod. (Prov. dan., 417.) 539 'S is bluss meine Frau ertrunken, sagte der Bauer, ich duchte, 's wär' en Kolbe ei a Teich gefoll'n. (S. 108.) (Schles.) 540 Sagt man einer Frau nur einmal, dass sie schön, der Teufel wiederholt's ihr zehnmal zehn. "Glauben, dass man schön sei, dächt' ich, ist erlaubt." (Goethe's Philosophie, I, 128, 5.) 541 Scheinheilige Frauen mit etwas Klerisei nimmt der Teufel als Arzenei. 542 Schlumpige Frau, schlumpige Magd. - Reinsberg I, 153. 543 Schöne Frau1 und süsser Wein nie frei von Gifte sein. 1) Für eine vollkommen schöne Frauengestalt fordern die Italiener: Vlämische Hüften und deutschen Rücken, genueser Fuss und slawisches Bein, französischen Witz und spanischen Gang, aus Siena das schöne Profil und aus Venedig die Brust, Augen aus Florenz, goldenes Haar aus Pavia, Wimpern aus Ferrara und bologneser Haut und aus Verona die kleine schöne Hand, aus Griechenland die edle Bewegung und die Muttermale, aus Neapel Zähne und aus Rom den Anstand und die zierliche Art aus Mailand. (Reinsberg V, 8.) Dän.: De skiönneste kvinder ere ei altid de frommeste. (Prov. dan., 365.) Holl.: Een schoone vrouw en zoete wijn, die zijn vol heimelijk venijn. (Harrebomee, II, 368.) 544 Schöne Frauen binden die Haussorg' an die Knie. Dän.: Skiönne quinder binde tidt huusholdnings-sorg neden under knaene, at det ikke skulle giöre rynker i ansigter. (Prov. dan., 508.) Holl.: Schoone vrouwen binden de huiszorg aan de knien. (Harrebomee, II, 422.) 545 Schöne Frauen lieben (dicke) Schleier nicht. 546 Schöne Frauen schlagen die Augen zur Erden, weil sie wollen gesehen werden. 547 Schöne Frauen soll man nicht bei Licht beschauen. Die Sardinier sagen: Schöne Frau - gehörnter Mann. Dän.: Man skal ei tage skiönne kvinder ved lys. (Prov. dan., 365.) 548 Schöne Frauen und alte Kleider bleiben überall hangen. Holl.: Oude kleeren en schoone vrouwen blijven overal aan houen. (Harrebomee, II, 422.) 549 Schönen Frauen soll man wohl dienen und übel trauen. - Eiselein, 180. 550 Schwangere Frauen haben einen Fuss im Grabe. 551 Schwangere Frauen woll'n gern was Apartes kauen. Holl.: Zwangere vrouwen hebben al wonderlijke lusten. (Harrebomee, II, 424.) 552 Spielt die Frau die Närrin, so spielt die Magd die Herrin. - Reinsberg I, 153. 553 Steht die Frau vorm Spiegel, so verdirbt die Sauce (oder: verbrennt das Fett) im Tiegel. Frz.: Femme qui moult se mire, peut file. - Femme les cheresse ne fera tost porree espese. (Leroux, I, 145.) Span.: La muger que no vela no hace larga tela. (Cahier, 3559.) 554 Trunkene Frauen sind übel zu schauen.
[Spaltenumbruch]
508 Mancher muss seine Frau zu Blois bei den Mönchen suchen. – Klosterspiegel, 65, 17. 509 Mancher von frawen vbel redt, der nicht waiss, was seine Mutter thet. – Petri, II, 847; Henisch, 1197; Luther, 205; Körte, 1490. 510 Mancher würde die Frau nicht geheirathet haben, wenn er sie gekannt hätte. 511 Meine Frau hat 's Mass verloren, sagte der Schneider, da schlug er sie mit der Elle. Holl.: De vrouwen zijn zwakke vatten, darom leg ik er een band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (Harrebomée, II, 361.) 512 Meine Frau ist mir zu süsslich, sagte der Bauer, da schlug er sie mit dem Salzlöffel ins Gesicht. (S. 380.) 513 Met er gefleckte (geflickte) Frau un em gefleckten Hûs kütt mer all si Leven met ûs. (Köln.) – Weyden, III, 9. 514 Mîne Frau hat mi laif1 un ik hef se wi'r2 laif, so laif, dat'k se wuel alle Dâge met 'n Bessenstîle püsken3 mög. (Münster.) – Frommann, VI, 427, 17. 1) Lieb. 2) Wieder. 3) Küssen. 515 Mine Frau kann mi de Flohen wal affangen. – Bueren, 888. 516 Mit den Frauen kann der Teufel sich nicht messen. 517 Mit der ersten Frau geht hin1, die zweite bringt Gewinn. 1) Durch den Tod der ersten Frau verliert man. – Aehnlich die Basken. (Reinsberg I, 183.) 518 Mit der Frauen Schönheit kann sich kein Mann decken. 519 Mit einer Frau muss man einen Tag, einen Monat und einen Sommer umgehen, um zu wissen, wie sie ist. (Venedig.) 520 Mit Frauen und Geld ist gefährlich zu spielen in der Welt. 521 Mit Frauen und Schiessgewehren ist's gefährlich zu spielen. 522 Mit Frauen zu lachen ist gefährlicher, als mit Männern zu kämpfen. 523 Mit Frawen viel Credentzen verbrent die Conscientzen. – Petri, II, 476; Henisch, 618. 524 Mit seiner Frau muss man freundlich, mit seinem Pferde aber hart umgehen. 525 Nach einer guten Frau geht man nie zu weit. Dän.: Efter en from hustru og god mad løber man ei for længe. (Prov. dan., 317.) 526 'Ne fette Frau un 'ne magere Kau is en slecht Teiken im Hiuse. (Büren.) 527 'Ne Frau kann mär in der Slippe ut dem Huse driägen, as de Mann met ver Piärren 'rinfören. (Iserlohn.) – Woeste, 67, 68. 528 'Ne Frû, de nich schelt, un'n Hund, de nich bellt, sünd beid' so väl nütt, as't föft Radd an'n Wagen. (S. 600.) (Mecklenburg.) – Schiller, III, 4b. 529 'Ne Frue, dei nich schelt (schilt), en Hund, de nich bellt, 'ne Katte, dei nich muset, dögt nich. (S. 600.) (Göttingen.) – Brem. Sonntagsblatt, 1855, 4. Die Hausfrau muss auch, wo es noththut, bei Kindern und Gesinde, energisch dreinfahren (schelten) können. 530 'Ne gôd' Frû un 'ne gôd' Katt hollen 't Hûs rein. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a. 531 Nicht jede Frau, welche das Feuer anbläst, kocht auch. – Burckhardt, 615. 532 Nicht jede Frau wird von des Mannes Tode grau. (S. 357.) Dän.: Faa qvinder graane for mandens død. (Bohn I, 367.) 533 Ohn Frawen vnd Wein kan niemandt frölich seyn. – Gruter, III, 74; Tappius, 42b; Lehmann, 142, 38 u. 869, 7; Lehmann, II, 490, 15; Lange, 1741; Eiselein, 181. Holl.: Zonder vrouwen, zonder wijn kan men niet vrolijk zijn. (Harrebomée, II, 424.) Lat.: Ubi deest peplum, non est perfectum gaudium, sprach der alte Religiös. (Geiler.) [Spaltenumbruch] 534 Ohne Frau zur Seite hat der Mann kein Glück (weder morgen noch heute). Aber auch noch anderes nicht. „Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten.“ (Goethe's Philosophie, I, 132, 19.) 535 Ohne Frauen keine Freude. Dan. Stern sagt: „Die Frau ist mit einem so einschmeichelnden Reize begabt, dass schon ihre blosse Gegenwart wohlthuend ist.“ (Deschaud, Le Bien.) Mhd.: Er hât rehter fröide kleine, ders von guoten wîben niht ennimt. (Zingerle, 36.) 536 Ohne Frauen und ohne Geld wär's übel in der Welt. Holl.: Waren er geene vrouwen, het ware al niet. – Waren er geene vrouwen, waar zou de manschap blijven. (Harrebomée, II, 423.) 537 Reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Mann ohn' Massen. 538 Reiche Frau und Haferpferd sind zwei muthige Thiere. Dän.: Rig quinde og kornfød hest faae snart mod. (Prov. dan., 417.) 539 'S is bluss meine Frau ertrunken, sagte der Bauer, ich duchte, 's wär' en Kolbe ei a Teich gefoll'n. (S. 108.) (Schles.) 540 Sagt man einer Frau nur einmal, dass sie schön, der Teufel wiederholt's ihr zehnmal zehn. „Glauben, dass man schön sei, dächt' ich, ist erlaubt.“ (Goethe's Philosophie, I, 128, 5.) 541 Scheinheilige Frauen mit etwas Klerisei nimmt der Teufel als Arzenei. 542 Schlumpige Frau, schlumpige Magd. – Reinsberg I, 153. 543 Schöne Frau1 und süsser Wein nie frei von Gifte sein. 1) Für eine vollkommen schöne Frauengestalt fordern die Italiener: Vlämische Hüften und deutschen Rücken, genueser Fuss und slawisches Bein, französischen Witz und spanischen Gang, aus Siena das schöne Profil und aus Venedig die Brust, Augen aus Florenz, goldenes Haar aus Pavia, Wimpern aus Ferrara und bologneser Haut und aus Verona die kleine schöne Hand, aus Griechenland die edle Bewegung und die Muttermale, aus Neapel Zähne und aus Rom den Anstand und die zierliche Art aus Mailand. (Reinsberg V, 8.) Dän.: De skiønneste kvinder ere ei altid de frommeste. (Prov. dan., 365.) Holl.: Een schoone vrouw en zoete wijn, die zijn vol heimelijk venijn. (Harrebomée, II, 368.) 544 Schöne Frauen binden die Haussorg' an die Knie. Dän.: Skiønne quinder binde tidt huusholdnings-sorg neden under knæne, at det ikke skulle giøre rynker i ansigter. (Prov. dan., 508.) Holl.: Schoone vrouwen binden de huiszorg aan de kniën. (Harrebomée, II, 422.) 545 Schöne Frauen lieben (dicke) Schleier nicht. 546 Schöne Frauen schlagen die Augen zur Erden, weil sie wollen gesehen werden. 547 Schöne Frauen soll man nicht bei Licht beschauen. Die Sardinier sagen: Schöne Frau – gehörnter Mann. Dän.: Man skal ei tage skiønne kvinder ved lys. (Prov. dan., 365.) 548 Schöne Frauen und alte Kleider bleiben überall hangen. Holl.: Oude kleêren en schoone vrouwen blijven overal aan houën. (Harrebomée, II, 422.) 549 Schönen Frauen soll man wohl dienen und übel trauen. – Eiselein, 180. 550 Schwangere Frauen haben einen Fuss im Grabe. 551 Schwangere Frauen woll'n gern was Apartes kauen. Holl.: Zwangere vrouwen hebben al wonderlijke lusten. (Harrebomée, II, 424.) 552 Spielt die Frau die Närrin, so spielt die Magd die Herrin. – Reinsberg I, 153. 553 Steht die Frau vorm Spiegel, so verdirbt die Sauce (oder: verbrennt das Fett) im Tiegel. Frz.: Femme qui moult se mire, peut file. – Femme les cheresse ne fera tost porrée espese. (Leroux, I, 145.) Span.: La muger que no vela no hace larga tela. (Cahier, 3559.) 554 Trunkene Frauen sind übel zu schauen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0593" n="[565]"/> <cb n="1129"/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">508 Mancher muss seine Frau zu Blois bei den Mönchen suchen.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 65, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">509 Mancher von frawen vbel redt, der nicht waiss, was seine Mutter thet.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 847; Henisch, 1197; Luther, 205; Körte, 1490.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">510 Mancher würde die Frau nicht geheirathet haben, wenn er sie gekannt hätte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">511 Meine Frau hat 's Mass verloren, sagte der Schneider, da schlug er sie mit der Elle.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De vrouwen zijn zwakke vatten, darom leg ik er een band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 361.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">512 Meine Frau ist mir zu süsslich, sagte der Bauer, da schlug er sie mit dem Salzlöffel ins Gesicht. (S. 380.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">513 Met er gefleckte (geflickte) Frau un em gefleckten Hûs kütt mer all si Leven met ûs.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) – <hi rendition="#i">Weyden, III, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">514 Mîne Frau hat mi laif<hi rendition="#sup">1</hi> un ik hef se wi'r<hi rendition="#sup">2</hi> laif, so laif, dat'k se wuel alle Dâge met 'n Bessenstîle püsken<hi rendition="#sup">3</hi> mög.</hi> (<hi rendition="#i">Münster.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, VI, 427, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Lieb.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Wieder.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">3</hi>) Küssen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">515 Mine Frau kann mi de Flohen wal affangen.</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 888.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">516 Mit den Frauen kann der Teufel sich nicht messen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">517 Mit der ersten Frau geht hin<hi rendition="#sup">1</hi>, die zweite bringt Gewinn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Durch den Tod der ersten Frau verliert man. – Aehnlich die Basken. (<hi rendition="#i">Reinsberg I,</hi> 183.)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">518 Mit der Frauen Schönheit kann sich kein Mann decken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">519 Mit einer Frau muss man einen Tag, einen Monat und einen Sommer umgehen, um zu wissen, wie sie ist.</hi> (<hi rendition="#i">Venedig.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">520 Mit Frauen und Geld ist gefährlich zu spielen in der Welt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">521 Mit Frauen und Schiessgewehren ist's gefährlich zu spielen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">522 Mit Frauen zu lachen ist gefährlicher, als mit Männern zu kämpfen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">523 Mit Frawen viel Credentzen verbrent die Conscientzen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 476; Henisch, 618.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">524 Mit seiner Frau muss man freundlich, mit seinem Pferde aber hart umgehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">525 Nach einer guten Frau geht man nie zu weit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Efter en from hustru og god mad løber man ei for længe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 317.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">526 'Ne fette Frau un 'ne magere Kau is en slecht Teiken im Hiuse.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">527 'Ne Frau kann mär in der Slippe ut dem Huse driägen, as de Mann met ver Piärren 'rinfören.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) – <hi rendition="#i">Woeste, 67, 68.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">528 'Ne Frû, de nich schelt, un'n Hund, de nich bellt, sünd beid' so väl nütt, as't föft Radd an'n Wagen. (S. 600.)</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Schiller, III, 4<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">529 'Ne Frue, dei nich schelt (schilt), en Hund, de nich bellt, 'ne Katte, dei nich muset, dögt nich. (S. 600.)</hi> (<hi rendition="#i">Göttingen.</hi>) – <hi rendition="#i">Brem. Sonntagsblatt, 1855, 4.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Hausfrau muss auch, wo es noththut, bei Kindern und Gesinde, energisch dreinfahren (schelten) können.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">530 'Ne gôd' Frû un 'ne gôd' Katt hollen 't Hûs rein.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Schiller, III, 6<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">531 Nicht jede Frau, welche das Feuer anbläst, kocht auch.</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 615.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">532 Nicht jede Frau wird von des Mannes Tode grau. (S. 357.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Faa qvinder graane for mandens død. (<hi rendition="#i">Bohn I, 367.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">533 Ohn Frawen vnd Wein kan niemandt frölich seyn.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 74; Tappius, 42<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, 142, 38 u. 869, 7; Lehmann, II, 490, 15; Lange, 1741; Eiselein, 181.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zonder vrouwen, zonder wijn kan men niet vrolijk zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 424.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ubi deest peplum, non est perfectum gaudium, sprach der alte Religiös. (<hi rendition="#i">Geiler.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1130"/> 534 Ohne Frau zur Seite hat der Mann kein Glück (weder morgen noch heute).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aber auch noch anderes nicht. „Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten.“ (<hi rendition="#i">Goethe's Philosophie, I, 132, 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">535 Ohne Frauen keine Freude.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Dan. Stern</hi> sagt: „Die Frau ist mit einem so einschmeichelnden Reize begabt, dass schon ihre blosse Gegenwart wohlthuend ist.“ <hi rendition="#i">(Deschaud, Le Bien.)</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Er hât rehter fröide kleine, ders von guoten wîben niht ennimt. (<hi rendition="#i">Zingerle, 36.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">536 Ohne Frauen und ohne Geld wär's übel in der Welt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Waren er geene vrouwen, het ware al niet. – Waren er geene vrouwen, waar zou de manschap blijven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 423.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">537 Reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Mann ohn' Massen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">538 Reiche Frau und Haferpferd sind zwei muthige Thiere.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Rig quinde og kornfød hest faae snart mod. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 417.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">539 'S is bluss meine Frau ertrunken, sagte der Bauer, ich duchte, 's wär' en Kolbe ei a Teich gefoll'n. (S. 108.)</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">540 Sagt man einer Frau nur einmal, dass sie schön, der Teufel wiederholt's ihr zehnmal zehn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Glauben, dass man schön sei, dächt' ich, ist erlaubt.“ (<hi rendition="#i">Goethe's Philosophie, I, 128, 5.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">541 Scheinheilige Frauen mit etwas Klerisei nimmt der Teufel als Arzenei.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">542 Schlumpige Frau, schlumpige Magd.</hi> – <hi rendition="#i">Reinsberg I, 153.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">543 Schöne Frau<hi rendition="#sup">1</hi> und süsser Wein nie frei von Gifte sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Für eine vollkommen schöne Frauengestalt fordern die Italiener: Vlämische Hüften und deutschen Rücken, genueser Fuss und slawisches Bein, französischen Witz und spanischen Gang, aus Siena das schöne Profil und aus Venedig die Brust, Augen aus Florenz, goldenes Haar aus Pavia, Wimpern aus Ferrara und bologneser Haut und aus Verona die kleine schöne Hand, aus Griechenland die edle Bewegung und die Muttermale, aus Neapel Zähne und aus Rom den Anstand und die zierliche Art aus Mailand. (<hi rendition="#i">Reinsberg V, 8.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: De skiønneste kvinder ere ei altid de frommeste. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 365.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een schoone vrouw en zoete wijn, die zijn vol heimelijk venijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 368.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">544 Schöne Frauen binden die Haussorg' an die Knie.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Skiønne quinder binde tidt huusholdnings-sorg neden under knæne, at det ikke skulle giøre rynker i ansigter. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 508.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Schoone vrouwen binden de huiszorg aan de kniën. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 422.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">545 Schöne Frauen lieben (dicke) Schleier nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">546 Schöne Frauen schlagen die Augen zur Erden, weil sie wollen gesehen werden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">547 Schöne Frauen soll man nicht bei Licht beschauen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Sardinier sagen: Schöne Frau – gehörnter Mann.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man skal ei tage skiønne kvinder ved lys. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 365.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">548 Schöne Frauen und alte Kleider bleiben überall hangen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Oude kleêren en schoone vrouwen blijven overal aan houën. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 422.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">549 Schönen Frauen soll man wohl dienen und übel trauen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 180.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">550 Schwangere Frauen haben einen Fuss im Grabe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">551 Schwangere Frauen woll'n gern was Apartes kauen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zwangere vrouwen hebben al wonderlijke lusten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 424.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">552 Spielt die Frau die Närrin, so spielt die Magd die Herrin.</hi> – <hi rendition="#i">Reinsberg I, 153.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">553 Steht die Frau vorm Spiegel, so verdirbt die Sauce (oder: verbrennt das Fett) im Tiegel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Femme qui moult se mire, peut file. – Femme les cheresse ne fera tost porrée espese. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 145.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: La muger que no vela no hace larga tela. (<hi rendition="#i">Cahier, 3559.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">554 Trunkene Frauen sind übel zu schauen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[565]/0593]
508 Mancher muss seine Frau zu Blois bei den Mönchen suchen. – Klosterspiegel, 65, 17.
509 Mancher von frawen vbel redt, der nicht waiss, was seine Mutter thet. – Petri, II, 847; Henisch, 1197; Luther, 205; Körte, 1490.
510 Mancher würde die Frau nicht geheirathet haben, wenn er sie gekannt hätte.
511 Meine Frau hat 's Mass verloren, sagte der Schneider, da schlug er sie mit der Elle.
Holl.: De vrouwen zijn zwakke vatten, darom leg ik er een band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (Harrebomée, II, 361.)
512 Meine Frau ist mir zu süsslich, sagte der Bauer, da schlug er sie mit dem Salzlöffel ins Gesicht. (S. 380.)
513 Met er gefleckte (geflickte) Frau un em gefleckten Hûs kütt mer all si Leven met ûs. (Köln.) – Weyden, III, 9.
514 Mîne Frau hat mi laif1 un ik hef se wi'r2 laif, so laif, dat'k se wuel alle Dâge met 'n Bessenstîle püsken3 mög. (Münster.) – Frommann, VI, 427, 17.
1) Lieb.
2) Wieder.
3) Küssen.
515 Mine Frau kann mi de Flohen wal affangen. – Bueren, 888.
516 Mit den Frauen kann der Teufel sich nicht messen.
517 Mit der ersten Frau geht hin1, die zweite bringt Gewinn.
1) Durch den Tod der ersten Frau verliert man. – Aehnlich die Basken. (Reinsberg I, 183.)
518 Mit der Frauen Schönheit kann sich kein Mann decken.
519 Mit einer Frau muss man einen Tag, einen Monat und einen Sommer umgehen, um zu wissen, wie sie ist. (Venedig.)
520 Mit Frauen und Geld ist gefährlich zu spielen in der Welt.
521 Mit Frauen und Schiessgewehren ist's gefährlich zu spielen.
522 Mit Frauen zu lachen ist gefährlicher, als mit Männern zu kämpfen.
523 Mit Frawen viel Credentzen verbrent die Conscientzen. – Petri, II, 476; Henisch, 618.
524 Mit seiner Frau muss man freundlich, mit seinem Pferde aber hart umgehen.
525 Nach einer guten Frau geht man nie zu weit.
Dän.: Efter en from hustru og god mad løber man ei for længe. (Prov. dan., 317.)
526 'Ne fette Frau un 'ne magere Kau is en slecht Teiken im Hiuse. (Büren.)
527 'Ne Frau kann mär in der Slippe ut dem Huse driägen, as de Mann met ver Piärren 'rinfören. (Iserlohn.) – Woeste, 67, 68.
528 'Ne Frû, de nich schelt, un'n Hund, de nich bellt, sünd beid' so väl nütt, as't föft Radd an'n Wagen. (S. 600.) (Mecklenburg.) – Schiller, III, 4b.
529 'Ne Frue, dei nich schelt (schilt), en Hund, de nich bellt, 'ne Katte, dei nich muset, dögt nich. (S. 600.) (Göttingen.) – Brem. Sonntagsblatt, 1855, 4.
Die Hausfrau muss auch, wo es noththut, bei Kindern und Gesinde, energisch dreinfahren (schelten) können.
530 'Ne gôd' Frû un 'ne gôd' Katt hollen 't Hûs rein. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a.
531 Nicht jede Frau, welche das Feuer anbläst, kocht auch. – Burckhardt, 615.
532 Nicht jede Frau wird von des Mannes Tode grau. (S. 357.)
Dän.: Faa qvinder graane for mandens død. (Bohn I, 367.)
533 Ohn Frawen vnd Wein kan niemandt frölich seyn. – Gruter, III, 74; Tappius, 42b; Lehmann, 142, 38 u. 869, 7; Lehmann, II, 490, 15; Lange, 1741; Eiselein, 181.
Holl.: Zonder vrouwen, zonder wijn kan men niet vrolijk zijn. (Harrebomée, II, 424.)
Lat.: Ubi deest peplum, non est perfectum gaudium, sprach der alte Religiös. (Geiler.)
534 Ohne Frau zur Seite hat der Mann kein Glück (weder morgen noch heute).
Aber auch noch anderes nicht. „Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten.“ (Goethe's Philosophie, I, 132, 19.)
535 Ohne Frauen keine Freude.
Dan. Stern sagt: „Die Frau ist mit einem so einschmeichelnden Reize begabt, dass schon ihre blosse Gegenwart wohlthuend ist.“ (Deschaud, Le Bien.)
Mhd.: Er hât rehter fröide kleine, ders von guoten wîben niht ennimt. (Zingerle, 36.)
536 Ohne Frauen und ohne Geld wär's übel in der Welt.
Holl.: Waren er geene vrouwen, het ware al niet. – Waren er geene vrouwen, waar zou de manschap blijven. (Harrebomée, II, 423.)
537 Reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Mann ohn' Massen.
538 Reiche Frau und Haferpferd sind zwei muthige Thiere.
Dän.: Rig quinde og kornfød hest faae snart mod. (Prov. dan., 417.)
539 'S is bluss meine Frau ertrunken, sagte der Bauer, ich duchte, 's wär' en Kolbe ei a Teich gefoll'n. (S. 108.) (Schles.)
540 Sagt man einer Frau nur einmal, dass sie schön, der Teufel wiederholt's ihr zehnmal zehn.
„Glauben, dass man schön sei, dächt' ich, ist erlaubt.“ (Goethe's Philosophie, I, 128, 5.)
541 Scheinheilige Frauen mit etwas Klerisei nimmt der Teufel als Arzenei.
542 Schlumpige Frau, schlumpige Magd. – Reinsberg I, 153.
543 Schöne Frau1 und süsser Wein nie frei von Gifte sein.
1) Für eine vollkommen schöne Frauengestalt fordern die Italiener: Vlämische Hüften und deutschen Rücken, genueser Fuss und slawisches Bein, französischen Witz und spanischen Gang, aus Siena das schöne Profil und aus Venedig die Brust, Augen aus Florenz, goldenes Haar aus Pavia, Wimpern aus Ferrara und bologneser Haut und aus Verona die kleine schöne Hand, aus Griechenland die edle Bewegung und die Muttermale, aus Neapel Zähne und aus Rom den Anstand und die zierliche Art aus Mailand. (Reinsberg V, 8.)
Dän.: De skiønneste kvinder ere ei altid de frommeste. (Prov. dan., 365.)
Holl.: Een schoone vrouw en zoete wijn, die zijn vol heimelijk venijn. (Harrebomée, II, 368.)
544 Schöne Frauen binden die Haussorg' an die Knie.
Dän.: Skiønne quinder binde tidt huusholdnings-sorg neden under knæne, at det ikke skulle giøre rynker i ansigter. (Prov. dan., 508.)
Holl.: Schoone vrouwen binden de huiszorg aan de kniën. (Harrebomée, II, 422.)
545 Schöne Frauen lieben (dicke) Schleier nicht.
546 Schöne Frauen schlagen die Augen zur Erden, weil sie wollen gesehen werden.
547 Schöne Frauen soll man nicht bei Licht beschauen.
Die Sardinier sagen: Schöne Frau – gehörnter Mann.
Dän.: Man skal ei tage skiønne kvinder ved lys. (Prov. dan., 365.)
548 Schöne Frauen und alte Kleider bleiben überall hangen.
Holl.: Oude kleêren en schoone vrouwen blijven overal aan houën. (Harrebomée, II, 422.)
549 Schönen Frauen soll man wohl dienen und übel trauen. – Eiselein, 180.
550 Schwangere Frauen haben einen Fuss im Grabe.
551 Schwangere Frauen woll'n gern was Apartes kauen.
Holl.: Zwangere vrouwen hebben al wonderlijke lusten. (Harrebomée, II, 424.)
552 Spielt die Frau die Närrin, so spielt die Magd die Herrin. – Reinsberg I, 153.
553 Steht die Frau vorm Spiegel, so verdirbt die Sauce (oder: verbrennt das Fett) im Tiegel.
Frz.: Femme qui moult se mire, peut file. – Femme les cheresse ne fera tost porrée espese. (Leroux, I, 145.)
Span.: La muger que no vela no hace larga tela. (Cahier, 3559.)
554 Trunkene Frauen sind übel zu schauen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |